Klassenkampf

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dvdk
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#21 Re: Klassenkampf

Beitrag von dvdk » Sa 25. Mai 2013, 15:19

Pluto hat geschrieben: Seit Bill Gates (50%) und Warren Buffet (99%) ihres Vermögens der Bekämpfung der Not in der Dritten Welt zur Verfügung gestellt haben, sind viele andere Superreiche dazu gekommen. Insgesamt haben sie eine Summe von über 250 Milliarden US $ zusammengebracht. Das sind Summen, von denen man vor wenigen Jahren nicht einmal zu träumen wagte.
Das sind ein paar Superreiche, Pluto. Es ist aber nicht der Normalfall. Und diese Männer haben immer noch genug, um ein Leben in Wohlstand zu verbringen. Sei es ihnen gegönnt.
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dvdk
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#22 Re: Eugen Drewermann: Wir glauben, weil wir lieben

Beitrag von dvdk » Sa 25. Mai 2013, 15:24

Pluto hat geschrieben: Nun ja... Aber diese Leute mit Geld sind vornehmlich Agnostiker oder Atheisten. und ausgerechnet die geben am Meisten für die Dritte Welt.
Man kann sich fragen warum. Nächstenliebe, Gewissensbisse, oder einfach das Gefühl mit dem Geld was Gutes tun zu können?
In Stiftungen angelegtes Geld sind steuerlich wahrscheinlich besser angelegt.
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R.F.
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#23 Re: Eugen Drewermann: Wir glauben, weil wir lieben

Beitrag von R.F. » Sa 25. Mai 2013, 16:37

Pluto hat geschrieben:
barbara hat geschrieben:Erstens, es nützt den Mächtigen und Reichen, noch mächtiger und reicher zu werden.
Du scheinst ein mächtiges Problem mit den "Mächtigen" zu haben liebe Barbara. Hoffentlich ist es nicht Neid?

Mein lieber Pluto!

Ich weiß nicht, ob Du mitbekommen hast, welche Summe der Präsident des Europäischen Rates Hermann Van Rompuy nannte, die aus Gründen der “Steuervermeidung” den Ländern der Europäischen Union vorenthalten jährlich vorenthalten wird. Er sprach von ca. einer Billion Euro/ Jahr.

Es ist übrigens merkwürdig, dass auf die von Brüssel genannte Zahl kaum jemand näher eingeht. Dabei genügen ein paar Kenntnisse der Volkswirtschaftslehre und eine paar Überlegungen, um die Folgen dieses Egoismus für die Völker abzuschätzen. In der genannten Billion sind die hinterzogen Ertragssteuern für ins Ausland verbrachten Schwarzgelder übrigens nicht enthalten. Nachsichtig geschätzt dürfte der jährliche Schaden für den deutschen Fiskus nahe bei 400 Milliarden liegen. Ähnliche Verluste haben die übrigen Staaten der Union.

Um die Folgen zu verdeutlichen: Würden die Deutschland zustehenden Steuern entrichtet, käme es wegen der massiv gesteigerten Nachfrage von Waren und Dienstleistungen innerhalb kürzester Zeit zur Schaffung von ca. sieben Millionen Vollerwerbsstellen. Die verbleibenden wenigen Arbeitslosen könnten mit mindestens 1.200 Euro/Monat unterstützt werden. Ein zufriedenes Volk ohne Millionen kaputter Viten wäre die Folge. Natürlich wäre es nicht zur europäischen Finanzkrise gekommen, wären in den vergangenen fünf Jahren die den europäischen Staaten rechtmäßig zustehenden Steuer in Höhe von fünf bis zehn Billionen Euro gezahlt worden.

Doch wer sind die Schuldigen? Das sind nicht allein die Reichen. Viele Mittelständler nahmen und nehmen “Beraterbanken” in Anspruch, um die inländische Einkommensteuer zu sparen. Ein Großteil der deutschen Auslandsguthaben wurden während den vergangenen Jahrzehnten ins Ausland verbracht, von deren Erträgen keine deutsches Finanzamt weiß. Ein jeder kann die Höhe der Auslandsguthaben überschlägig berechnen, selbst Regierungen. Diese wussten um die Missstände. Erst jetzt scheinen sie dagegen etwas unternehmen zu wollen. Doch das wird nichts. Erst eine radikale Umgestaltung wird Steuerflucht verhindern können. Das wird Hunderttausenden echt weh tun...

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#24 Re: Klassenkampf

Beitrag von Pluto » Sa 25. Mai 2013, 17:42

dvdk hat geschrieben:In Stiftungen angelegtes Geld sind steuerlich wahrscheinlich besser angelegt.
Wahrscheinlich has du recht, dvdk.
Allerdings steht es dem Stfutungsgründer frei, ob er mit der Stiftung eine Eliteschule oder eine Kirche baut, oder es den Armen der Welt zur Verfügung stellt, um ihnen ihr Leben etwas erträglicher zu machen.
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#25 Re: Klassenkampf

Beitrag von barbara » Sa 25. Mai 2013, 17:42

Demian hat geschrieben:Mich interessiert mehr die Frage, wie man eine Wirtschaftsordnung gestalten kann, die nicht auf Spenden von Superreichen angewiesen ist, sondern aus sich heraus ein sinnvolles Gleichgewicht erschafft, sodass Spenden am Besten unnötig sind. :thumbup:

ja mich auch :angel:

grüsse, barbara

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#26 Re: Eugen Drewermann: Wir glauben, weil wir lieben

Beitrag von Pluto » Sa 25. Mai 2013, 17:50

R.F. hat geschrieben:Es ist übrigens merkwürdig, dass auf die von Brüssel genannte Zahl kaum jemand näher eingeht. Dabei genügen ein paar Kenntnisse der Volkswirtschaftslehre und eine paar Überlegungen, um die Folgen dieses Egoismus für die Völker abzuschätzen. In der genannten Billion sind die hinterzogen Ertragssteuern für ins Ausland verbrachten Schwarzgelder übrigens nicht enthalten. Nachsichtig geschätzt dürfte der jährliche Schaden für den deutschen Fiskus nahe bei 400 Milliarden liegen. Ähnliche Verluste haben die übrigen Staaten der Union.
Das Eintreiben dieser Steuern ist eine Sache zwischen dem jeweiligen Staat und seine Bürger. Wieso der Staat das benachbarte Ausland für ihr Scheitern bei der Eintreibung dieser Steuern verantwortlich machen will, ist mir unverständlich.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#27 Re: Eugen Drewermann: Wir glauben, weil wir lieben

Beitrag von barbara » Sa 25. Mai 2013, 17:51

Magdalena61 hat geschrieben: Das Geld, der Reichtum... machen nicht glücklich. Wirklich nicht.

Andererseits, der Mangel an Geld macht unglücklich. Wenn man nicht weiss, wie man die nächste Miete bezahlen soll oder gar die nächste Mahlzeit, ist man ein armes Schwein. Und es gibt den Druck, so ein Minimum an Geld generieren zu müssen, um frei leben zu können.

Sowohl Abhängigkeit von Sozialwerken wie auch obdachloses Rumstreunern auf der Strasse werden von den Behörden gar nicht gern gesehen.


Bäcker gehören in der Regel nicht zu den Großverdienern. Sie stehen früh auf und arbeiten hart.
Bei jedem Unternehmer muß man dessen Auslagen mitfinanzieren... sonst könnte er ja auch nicht investieren, um konkurrenzfähig zu bleiben, er könnte auf Dauer nicht überleben.

ja, eben. die allermeisten Leute gehören zu der Gruppe jener, die die Superreichen finanzieren müssen.

Es war ja nur als Illustration, dass auch der sparsame Hartz IV-ler, der noch nicht mal Schulden macht, von seinem mageren Almosen noch die Reichen bezahlt, via die Alltagseinkäufe.

Ähm. Also die Griechen... hatten, wenn ich mich richtig erinnere... Privilegien gehabt, die ihr Staat eigentlich nicht finanzieren konnte.
Mir scheint, die müssen ihr System den Erfordernissen anpassen, damit sie konkurrenzfähig werden.

ja, und Korruption haben sie, Schmiergelder noch und nöcher, und ein schlecht organisiertes Staatswesen.

Das nimmt aber nichts von meinem Mitgefühl für die Kranken, die hier und jetzt keine medizinische Versorgung bekommen. Oder all die ganz gewöhnlichen Leute, denen Strom und Wasser abgestellt wird.

Die Reichen haben Blödsinn gebaut, die normalen Leute dürfen die Suppe auslöffeln. :thumbdown:


Die "Reichen" sind daran interessiert, ihren Wohlstand zu behalten und zu vermehren. Dafür brauchen sie die "Armen", die Arbeiter. Und deshalb werden sie, in funktionierenden Systemen, schon darauf schauen, dass nicht alles zusammenbricht. ;) Niemand, der noch etwas Verstand hat, sägt den Ast ab, an dem die Goldtaler wachsen.

nun, da scheint eine Menge Verstand verloren gegangen zu sein.


Das bezieht sich auf die Zustände in den reichen Ländern. Bei uns gibt es ein soziales Netz, bei uns muß keiner verhungern.

noch nicht. Allerdings, seit einiger Zeit sammelt das spanische Rote Kreuz Lebensmittelspenden fürs Inland, für die vielen obdachlosen Spanier... nicht mehr fürs Ausland. Hunger ist nicht nur mehr in Drittweltländern eine Realität.

grüsse, barbara

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#28 Re: Klassenkampf

Beitrag von dvdk » Sa 25. Mai 2013, 18:10

Pluto hat geschrieben:Wahrscheinlich has du recht, dvdk.
Allerdings steht es dem Stfutungsgründer frei, ob er mit der Stiftung eine Eliteschule oder eine Kirche baut, oder es den Armen der Welt zur Verfügung stellt, um ihnen ihr Leben etwas erträglicher zu machen.
Sicherlich, das steht ihm frei. Aber darum ging es mir nicht. Es geht mir um das Wirtschaftssystem als Ganzes. Und das baut eben darauf auf, dass es in dieser Welt nichts umsonst gibt. Kein Geld, kein Brot, kein Leben.
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#29 Re: Eugen Drewermann: Wir glauben, weil wir lieben

Beitrag von R.F. » Sa 25. Mai 2013, 19:27

Pluto hat geschrieben: - - -
Das Eintreiben dieser Steuern ist eine Sache zwischen dem jeweiligen Staat und seine Bürger. Wieso der Staat das benachbarte Ausland für ihr Scheitern bei der Eintreibung dieser Steuern verantwortlich machen will, ist mir unverständlich.
Die Schweiz muss vorsichtig sein. Deutschlands zunehmende Dominanz über Europa wird auch für die Souveränität der Schweiz Folgen haben.

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#30 Re: Eugen Drewermann: Wir glauben, weil wir lieben

Beitrag von Pluto » Sa 25. Mai 2013, 19:36

barbara hat geschrieben:
Magdalena61 hat geschrieben: Das Geld, der Reichtum... machen nicht glücklich. Wirklich nicht.
Andererseits, der Mangel an Geld macht unglücklich. Wenn man nicht weiss, wie man die nächste Miete bezahlen soll oder gar die nächste Mahlzeit, ist man ein armes Schwein. Und es gibt den Druck, so ein Minimum an Geld generieren zu müssen, um frei leben zu können.
An dem Druck ist nichts Schlechtes. Man sollte genug verdienen um ein Auskommen zu haben, so dass man zufrieden leben kann. Es braucht aber keinen übertriebenen Luxus der dann immer nach mehr schreit. Es gibt Frauen von russischen Oligarchen denen ein Taschengeld von 100'000 Euro pro Monat nicht reicht.

Hier ein kurzes Filmchen über sinnlosen Reichtum:



barbara hat geschrieben:Die Reichen haben Blödsinn gebaut, die normalen Leute dürfen die Suppe auslöffeln. :thumbdown:
Das behauptest du jetzt so einfach?
Schon mal überlegt: Vielleicht hast du Fehlentscheidungen getroffen, darum wurdest du nicht so wie sie?

Magdalena61 hat geschrieben:Die "Reichen" sind daran interessiert, ihren Wohlstand zu behalten und zu vermehren. Dafür brauchen sie die "Armen", die Arbeiter. Und deshalb werden sie, in funktionierenden Systemen, schon darauf schauen, dass nicht alles zusammenbricht. ;) Niemand, der noch etwas Verstand hat, sägt den Ast ab, an dem die Goldtaler wachsen.
Der Punkt ist doch, viele von ihnen haben mehr als genug um gut zu leben. Wenn sie den Rest den Armen zu Gute kommen lassen, ist uns allen gedient, weil der Staat dadurch entlastet wird.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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