piscator hat geschrieben: Natürlich bekommt ein Reicher leichter einen Kredit, aber das hängt in erster Linie damit zusammen, dass er genügend Sicherheiten hat.
So ist es - das war ja auch meine Begründung. - Es ist alles in sich logisch. - Die darüberhinaus gehende Frage ist, ob es richtig ist.
piscator hat geschrieben:Das Argument des wohlhabenden Nichtstuers ist dem Neid geschuldet (einer leider typisch deutschen Eigenheit).
Das stimmt nicht. - Die Neid-Debatte ist eher eine PR-Waffe der Reichen zur Diskreditierung der Armut.
Im kultivierten Bürgertum gibt es diese Debatte überhaupt nicht. - Gerade im ländlichen Bereich (in dem ich lebe) weiß man sehr genau, dass "die Großen" auf dem Geld reiten (und auch manchmal vom Gaul runterfallen) - da gibt es keinen Neid - eher Distanzierung.
Was tatsächlich verletzt, ist die These, Wohlhaben und eigene Leistung seien im Normalfall verknüpft. - Denn damit wird der Eindruck erweckt, dass der finanzielle Vermögensstatus ein Spiegel eigener Leistungs-Erbringung sei. - Das wird als große Beleidigung empfunden. - Andererseits wird schon vom Volk erkannt, wenn einer wohlhabend ist und wirklich viel arbeitet - das gönnt man dann gerne ("Mit dem möchte ich nicht tauschen", hört man dann).
piscator hat geschrieben: Und da reiche Menschen in der Regel in der Regel ihr Geld nicht unter dem Bett aufbewahren, sondern investieren
Natürlich - gäbe es keine Vermögens-Unterschiede weltweit, könnten Premium-Marken dicht machen, was Deutschland mit am meisten treffen würde (Mercedes, BMW, Audi).
Im Grunde soll es ja nicht um eine Nivellierung von Vermögens-Verhältnissen geben - aber auch nicht um eine Vermögens-Umschichtung von unten nach oben, wie in den letzten Jahrzehnten - die GANZ sicher in der Regel NICHTS mit wachsenden Leistungs-Unterschieden zu tun hat.
Es würde reichen, wenn man Geld und Leistung nicht nur in der PRaxis, sondern auch offiziell der Öffentlichkeit gegenüber trennt. - Dadurch würden die Menschen nicht fauler werden, aber sie würden auch nicht weiter beleidigt werden.