Novalis hat geschrieben:
Wir könnten auch mal so fragen: welchem "Gedankensystem" folgt jemand, um solch eine Wortwahl nötig zu haben? Das Gedankensystem der Liebe, wie es Jesus vermitteln wollte, ist es jedenfalls nicht. Bei manchen Christen dominiert eher ein Gedankensystem der Schuld, Angst und Sünde. Auf mich wirkt das eher wie ein mentales Gefängnis. Mit wirklicher Erlösung, Rettung und Befreiung hat das nichts zu tun.
Und es wird dann nicht besser, wenn man für eine solche Herzensgesinnung den Hl. Geist als Alibi missbraucht.
Ein ständig beleidigender Atheist darf sich auf seinen mangelhaften Charakter berufen, ein unerlöster Christ sollte aufrichtigerweise dasselbe tun und nicht Gott für sein Verhalten als Rechtfertigung verwenden. Liebe kann nicht gegen Liebe streiten, sie erhellt aber die Finsternis und erkennt sich gegenseitig auch im Dunkeln, weshalb man sie etwa auch in anderen Religionen finden kann.
Gerade für Christen im Umgang mit Geschwistern, aber natürlich ebenso mit Gottfernen, kann hier das "Hohelied der Liebe" von Paulus hilfreich sein, um seine Gesinnung bei Begegnungen nicht nur in Foren zu prüfen. Man setze einfach anstatt der Liebe sein Ich ein (1Kor 13:4-7):
Ich bin langmütig, ich bin ist gütig. Ich ereifere mich nicht, ich prahle nicht, ich blähe mich nicht auf.
Ich handele nicht ungehörig, suche nicht meinen Vorteil, lasse mich nicht zum Zorn reizen, trage das Böse nicht nach.
Ich freue mich nicht über das Unrecht, sondern freue mich an der Wahrheit.
Ich ertrage alles, glaube alles, hoffe alles, halte allem stand.
Wie weit sind manche User und Beiträge hier von diesen Worten entfernt? Und wie nötig ist es als Christ, dass man sich, natürlich auch ich, daran halten würde?
Wer aufmerksam liest, wird auch erkennen, wie ein Beleidigter mit dem Beleidigenden und seinem Beleidigtsein umgehen kann.
Und für Christen, deren Erlöser lebt, und die sich von ihm erlösen ließen, ist Gelassenheit eine Haltung, die ihre Stärke dann besonders erlangt, wenn sie sich an der Wahrheit erfreut und diese ausspricht - einmal gegen unerlöste Besserchristen oder gottferne Atheisten. Aber nicht zur Entmutigung im Geiste des Bösen, sondern in der Liebe im Herrn. Gerade dabei ist zu prüfen, um man tatsächlich der Wahrheit dient oder doch nur seine Egoismen, seinen Zorn, Hass oder Stolz in einen biblischen Buchdeckel einhüllt mit dem Hl. Geist als Titelbild.
Servus
