Insekten als Nahrungsquelle?

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Simplicius
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#11 Re: Insekten als Nahrungsquelle?

Beitrag von Simplicius » Do 11. Sep 2014, 15:13

Moin,

Pluto hat geschrieben: Also warum nicht auf ein Insekten-Menü pro Woche umstellen?

nach der Bibel darf man bestimmte Heuschrecken essen, Johannes der Täufer etwa ernährte sich ja davon. Muß man nicht essen, kann man aber, bekommt man sogar lebend in jeder Zoohandlung. Proteinmangel dagegen dürfte in Europa gar kein Thema sein. Vielleicht aber mal die Flöhe unserer Haustiere probieren oder die Mücken, die uns nachts plagen. Statt Schädlingsbekämpfungsmitteln im Garten einfach alles aufessen, was uns nervt: Schnecken, Käfer, Raupen... Im Grunde kann man alles essen, man muß nur sehen, ob es auch bekömmlich ist.

Vitella hat geschrieben: ich denke, dass Insekten für Vögel und so zum Essen dienen....was sollen die dann sonst essen.?

Egal, wenn es keine Insekten mehr gibt, essen wir halt die Vögel.

Meister Eckhart hat geschrieben: Also ich würde gerne mal verschiedene gebratene Insekten probieren.
Ob sie mir schmecken weiß ich nicht. Aber da hierzulande gebratene Insekten sowieso nicht zu bekommen sind, mache ich mir kaum Gedanken zu dem Thema.

Insekten schmecken angeblich wie Erdnuß-Flips, Spinnen wie Milky-Way. Es gibt in Deutschland einige Läden, wo man Insekten beziehen kann oder in den Niederlanden:

http://www.insecteneten.nl/de/kaufen.html

Ansonsten beim Radfahren über Land einfach den Mund aufmachen oder Salat immer ungewaschen verzehren.

2Lena hat geschrieben: Koscher sind sie angeblich...

Insekten sind definitiv nicht koscher, vier Heuschreckenarten ausgenommen: Arbe, Solam, Hargol und Hagab, siehe 3. Mose 11,22.

Pluto hat geschrieben: Eine Untersuchung hat ergeben, dass der durchschnitts Amerikaner auf diese Weise im Jahr ein halbes Kilo Insektenteile verspeist. Bei uns dürfte dies nicht groß anders sein.

Völlig richtig:



:mrgreen:

Liebe Grüße, Simplicius.
"Manni Flanke, ich Kopf, Tor!" (Horst Hrubesch).

Tom
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#12 Re: Insekten als Nahrungsquelle?

Beitrag von Tom » Do 11. Sep 2014, 17:33

Moin Moin,

Pluto hat geschrieben:Das Problem ist, wir sind "Allesfresser", und sind von Natur aus an Mischkost gewohnt. Zudem wird tierisches Eiweiss wesentlich leichter vom Körper aufgenommen. Sonnst müssten wir den ganzen Tag lang Gras essen.

Persönlich habe ich nichts gegen ein bisschen Spiegelei und Bacon zu meinen "Baked Beans" einzuwenden, aber das angesprochende Problem ist ja die Knappheit.

Ist Mischkost allerdings nur Gewohnheit, warum nicht auf eine positive Mutation setzen? :mrgreen:
Kommt da wieder das Zeitproblem ins Spiel oder ändern sich Gewohnheiten schnell?

Pluto hat geschrieben:Das tun Froschschenkel auch.

Schon mal Weibergschnecken probiert? :devil:

Oh, ich bin krüsch. Da kommt die Neugier nicht gegen an. Musste mich schon beim Probieren von Haifisch und Känguru überwinden; obwohl mir der Geschmack nicht zuwider war, kam ich gedanklich damit nicht ganz zurecht. Das schmälert den Genuss. Mir war schon grüner Ketchup suspekt, trotz unverändertem Geschmack bleibt es nicht dasselbe. Dafür braucht man schon eine Rot-Grün-Schwäche.

Vor einiger Zeit hab ich mal zwei Speisepläne der antiken Römer und Griechen gesehen. Die Essgewohnheiten waren damals sehr viel ausgedehnter als in der heutigen abendländischen Kultur.

Simplicius hat geschrieben:Egal, wenn es keine Insekten mehr gibt, essen wir halt die Vögel.

:lol:

Simplicius hat geschrieben:Ansonsten beim Radfahren über Land einfach den Mund aufmachen oder Salat immer ungewaschen verzehren.

Die Vorstellung mal die eine oder andere Fliege oder Mücke mitzuessen, stört mich gar nicht so. Da besteht immer noch ein Unterschied zu dem bewussten Verspeisen von frittierten, in Aioli gedippten Grasshüpfern.

Simplicius hat geschrieben:Völlig richtig:

"Frühstück bei Stefanie"... saugut! Für die Süddeutschen, Schweizer und Ösis: Eine norddeutsche Parodie von "Breakfast at Tiffany´s". Solche Originale sind hier tatsächlich unterwegs...

lg
Durch Zweifel gelangen wir zum Fragen und durch das Fragen erkennen wir die Wahrheit.
Petrus Abaelardus

Hemul
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#13 Re: Insekten als Nahrungsquelle?

Beitrag von Hemul » Do 11. Sep 2014, 18:41

Pluto hat geschrieben:Bis zur Mitte des 21. Jahrhunderts werden 10 Milliarden Menschen auf der Welt leben. Wenn wir mit unseren Essgewohnheiten so weiter machen, werden Die Armen der Welt noch mehr an Proteinmangel leiden.

Um 1 kg Fleisch zu produzieren, braucht es die 6-8-fache Menge an pflanzlicher Nahrung. Bei Insekten braucht es lediglich das 2-fache.
Warum stellen wir also nicht unsere Essgewohnheiten um, z. Bsp. auf leckere frittierte Heuschrecken?

Bild
[ Quelle: http://www.treehugger.com/green-food/wo ... dated.html ]

Liegt es vielleicht an der Überwindung des "i-gitt" Faktors?

In Asien essen Menschen schon lange Insekten, nicht weil es ihnen an Prroteinen mangelt (oft sind Insekten teurer als Fleisch), sondern weil sie als besondere Leckerbissen gelten. Das ist bei uns nicht anders, wo z.T. Shirmps teurer sind als Rindfleisch. Dabei sind Insekten näher mit Shrimps verwandt als mit Rindern.
Also warum nicht auf ein Insekten-Menü pro Woche umstellen?
Johannes dem Täufer müssen Heuschrecken gem. Matthäus 3:4 gemundet haben:
4 Johannes trug ein Gewand aus gewebtem Kamelhaar und einen Lederriemen um die Hüften. Seine Nahrung bestand aus Heuschrecken und Honig von wild lebenden Bienen.
Was soll daran denn verkehrt sein? :roll: Im Gegensatz zu Schweinen sind Heuschrecken Vegetarier. ;)
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

Tom
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#14 Re: Insekten als Nahrungsquelle?

Beitrag von Tom » Do 11. Sep 2014, 19:19

Hemul hat geschrieben:Was soll daran denn verkehrt sein? :roll: Im Gegensatz zu Schweinen sind Heuschrecken Vegetarier. ;)

Verkehrt ist es nicht, nur für viele Europäer eben gewöhnungsbedürftig.

lg
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Petrus Abaelardus

Samantha

#15 Re: Insekten als Nahrungsquelle?

Beitrag von Samantha » Do 11. Sep 2014, 20:08

Pluto hat geschrieben:Warum stellen wir also nicht unsere Essgewohnheiten um, z. Bsp. auf leckere frittierte Heuschrecken?
Lecker! :lol: ...glaube ich ... würde ich gern mal probieren.


Pluto hat geschrieben: Das Problem ist, wir sind "Allesfresser", und sind von Natur aus an Mischkost gewohnt. Zudem wird tierisches Eiweiss wesentlich leichter vom Körper aufgenommen. Sonnst müssten wir den ganzen Tag lang Gras essen.
Gras ist für den Menschen nicht besonders gut verdaulich. Man könnte höchstens das Gras entsaften und so wertvolle Mineralien "trinken".

Mimi
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#16 Re: Insekten als Nahrungsquelle?

Beitrag von Mimi » Do 11. Sep 2014, 21:17

Hallo,
Also meine mum hat früher in Ostafrika schon auch mal Heuschrecken gegessen.
Soll nach ihrem Urteil auch hühnchen - ähnlich schmecken.
Meine persönliche Empfindlichkeit bei Nahrung ist allerdings sehr ausgeprägt, schon der Gedanke, irgendeinen „Krabbler“ oder „Kriecher“ bewusst zu essen verschafft mir eine gewisse Grundübelkeit – so niedlich und interessant ich sie in der Natur auch finde. Ich habe das Problem schon bei Krabben (weil sie mich an Würmer erinnern).
Generell aber denke ich, dass man in verschiedenen Ländern eben andere Prägungen hat, über das, was man als „eklig“ beim Essen ansieht, ungeachtet des Nährwerts.
Zum Beispiel würden mir Eier in verschiedenen Reifegraden auch schwer fallen.
Den Chinesen ging es früher (weiß nicht, ob immer noch) mit bestimmten Käsesorten so, weil sie es als vergammelte, verschimmelte Milch betrachteten. (Mit den Eiern verglichen schon sehr ähnlich).
Dass man jährlich ein bestimmtes Quantum Insekten unwissentlich verspeist ist ziemlich sicher. Ich denke dabei an ein luftdicht verschlossenes Glas mit Müsli, in dem es sehr lebendig zuging, als es mal überlang in der Sommerhitze stand. Und an den Cayennepfeffer aus Mexiko, in welchem sich nach einiger Zeit unzählige kleine Maden tummelten...... :mrgreen:
Aber Insekten und Tilsiter-Eier hin und her, wäre ich am Verhungern würde ich mich sicher überwinden können.
LG
"Jedes menschliche Wunschbild,
das in die christliche Gemeinschaft mit eingebracht wird,
hindert die echte Gemeinschaft und muss zerbrochen werden,
damit die echte Gemeinschaft leben kann."
Dietrich Bonhoeffer

Hemul
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#17 Re: Insekten als Nahrungsquelle?

Beitrag von Hemul » Do 11. Sep 2014, 22:06

Mimi hat geschrieben:Hallo,
Also meine mum hat früher in Ostafrika schon auch mal Heuschrecken gegessen.
Soll nach ihrem Urteil auch hühnchen - ähnlich schmecken.
Meine persönliche Empfindlichkeit bei Nahrung ist allerdings sehr ausgeprägt, schon der Gedanke, irgendeinen „Krabbler“ oder „Kriecher“ bewusst zu essen verschafft mir eine gewisse Grundübelkeit – so niedlich und interessant ich sie in der Natur auch finde. Ich habe das Problem schon bei Krabben (weil sie mich an Würmer erinnern).
Generell aber denke ich, dass man in verschiedenen Ländern eben andere Prägungen hat, über das, was man als „eklig“ beim Essen ansieht, ungeachtet des Nährwerts.
Zum Beispiel würden mir Eier in verschiedenen Reifegraden auch schwer fallen.
Den Chinesen ging es früher (weiß nicht, ob immer noch) mit bestimmten Käsesorten so, weil sie es als vergammelte, verschimmelte Milch betrachteten. (Mit den Eiern verglichen schon sehr ähnlich).
Dass man jährlich ein bestimmtes Quantum Insekten unwissentlich verspeist ist ziemlich sicher. Ich denke dabei an ein luftdicht verschlossenes Glas mit Müsli, in dem es sehr lebendig zuging, als es mal überlang in der Sommerhitze stand. Und an den Cayennepfeffer aus Mexiko, in welchem sich nach einiger Zeit unzählige kleine Maden tummelten...... :mrgreen:
Aber Insekten und Tilsiter-Eier hin und her, wäre ich am Verhungern würde ich mich sicher überwinden können.
LG

Was ich nicht weiß, macht mich nicht heiß. Ich habe in Korea auch schon "Hündchen" (ohne es zu wissen) gegessen. Andere Länder
andere Sitten. In Indien flitzten beim Essen im Restaurant die Ratten unter dem Tisch. Ich war aber nur zu Anfang darüber erstaunt. Ich aß dort nur noch Hühnchen (keine "Hündchen" ;) ) nachdem ich mich vorher mit reichlich Alkohol desinfiziert hatte. Wer einmal in Korea, Indien oder China den Markt besucht hat weiß die normale deutsche Küche zu schätzen. :thumbup:
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

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#18 Re: Insekten als Nahrungsquelle?

Beitrag von Salome23 » Do 11. Sep 2014, 22:54

Was ich nicht weiß, macht mich nicht heiß.
Denke ich mir auch immer beim Kirschen essen, also wenn ich sie vom Baum pflücke oder vom Boden aufklaube...
Könnte ja ein Würmchen drin sein..oder 2..oder 3..
Solange ich ihn nicht "sehe" ist es ok und vertraue(hoffe) blindlings, dass keiner drin ist.

Mimi
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#19 Re: Insekten als Nahrungsquelle?

Beitrag von Mimi » Do 11. Sep 2014, 23:04

Hemul schrieb:
Ich habe in Korea auch schon "Hündchen" (ohne es zu wissen) gegessen.
Da haben wir etwas gemeinsam…staun……! :mrgreen:
Allerdings war ich noch nie in Korea. Hat mich – auch unwissentlich – im südlichen Europa ereilt.
Zweimal war ich außerdem einer Zwangshandlung ausgesetzt, nicht wissend, wie ich entrinnen sollte.
Einmal als Ehrengast bei einer sehr lieben palästinensischen Familie in Deutschland. Unter diversen angenehmen Köstlichkeiten gab es Hammelhoden, den man mir extra schön drapiert, auf dem Teller anrichtete. Und aller Augen ruhten auf mir…..!
So auch in Sevilla, als mich meine spanischen Bekannten mit dem Schlachtruf: „Hay caracoles“ zum Abendessen in einem Restaurant einluden. Ich wusste damals überhaupt nicht, was das ist.
Ich esse schon keine gewöhnlichen Weinbergschnecken – aber diese waren klein, schwarz – so wie sie im Garten auf dem Gemüse und Salat hocken….Mir war gar nicht gut und vor Aufregung habe ich mir mein Getränk auf die Bluse gekippt.
Was tut man nicht alles um nette Menschen nicht vor den Kopf zu stoßen!
Zu Ratten könnte ich Dir Einiges berichten, muss mich jetzt aber erst mal erholen. Mich „kribbelts“ grad überall.
LG
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#20 Re: Insekten als Nahrungsquelle?

Beitrag von Pluto » Do 11. Sep 2014, 23:08

Salome23 hat geschrieben:Solange ich ihn nicht "sehe" ist es ok und vertraue(hoffe) blindlings, dass keiner drin ist.
Ähm... geht es dir bei Kirschkonfitüre auch so?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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