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#281 Re: Die Gottesfürchtige Magd vom Fichtelgebirge

Verfasst: Fr 1. Nov 2019, 13:09
von abc
Kipur (At the dawn)
At the dawn I seek Thee,
Rock and refuge tried,
In due service speak Thee
Morn and eventide.

‘Neath Thy greatness shrinking,
Stand I sore afraid,
All my secret thinking
Bare before Thee laid.

Little to Thy glory
Heart or tongue can do;
Small remains the story,
Add we spirit too.

Yet since man’s praise ringing
May seem good to Thee,
I will praise Thee singing
While Thy breath’s in me.

Lyrics by: Solomon ibn Gabirol ( Spain the 11th century)
http://www.lightinbabylon.com

#282 Re: Die Gottesfürchtige Magd vom Fichtelgebirge

Verfasst: Fr 1. Nov 2019, 13:13
von abc
Oh Mann, liebe Frau, mein Kind, was für krasse Verbindungen - das Intro - hat es in sich! Als sei eine ganz alte Angst (aber auch ein vertrauter Ort) in mir auferstanden.

#283 Re: Die Gottesfürchtige Magd vom Fichtelgebirge

Verfasst: Fr 1. Nov 2019, 13:21
von abc
Darum schicke ich gleich einen Song der Heilung hinterher!


#284 Re: Die Gottesfürchtige Magd vom Fichtelgebirge

Verfasst: Fr 1. Nov 2019, 14:22
von Punch
Thaddaeus hat geschrieben:
Fr 1. Nov 2019, 09:48
Punch hat geschrieben:
Fr 1. Nov 2019, 08:25
Dieser ganze Thread ist nun wohl endgültig zu einer infantilen Abart des christlichen Karaoke mutiert.
Das war er schon von Anfang an.
Jetzt scheint aber neben pseudochristlichen Rechtfertigungsversuchen antiken Geschlechterkampfes noch ein gepflegter Anti-Darwinismus hinzuzukommen. :crazzyy:

Naja, so wurde aus einem ursprünglichen und etwas angeschmuddelten Denunzianten-Thread dann wenigstens noch ein Anschauungs-Thread dafür,  wie manche Christen dieses ominöse Adult-Entertainment verstehen.

#285 Re: Die Gottesfürchtige Magd vom Fichtelgebirge

Verfasst: Fr 1. Nov 2019, 15:17
von Tree of life
abc hat geschrieben:
Fr 1. Nov 2019, 13:21
Darum schicke ich gleich einen Song der Heilung hinterher!



Vielen Dank!
Denn heute gings mir seelisch echt besch...
Tut das gut!

#286 Re: Die Gottesfürchtige Magd vom Fichtelgebirge

Verfasst: Fr 1. Nov 2019, 15:35
von lovetrail
Thaddaeus hat geschrieben:
Fr 1. Nov 2019, 11:32

Der Wahrheit am nächsten kommt folgendes Szenario:
Petrus, ein Jünger des Herrn und unmittelbarer Zeuge seiner Lehre und seines Wirkens spricht sich entschieden gegen die Heidenmission aus. Klar, alle Beteiligten waren gläubige Juden und Jesus sprach auch noch einmal deutlich aus, dass er sich allein zu den Schafen Israels gesandt sah (ein authentisches Jesuswort, was von keinem mir bekannten, akademischen Theologen bestritten wird). Wenn überhaupt hatte er nur widerwillig Heiden, die sich hilfesuchend an ihn wandten, geheilt und heidnische Gebiete mit wenigen Ausnahmen möglichst gemieden (Der Exorzismus des besessenen Geraseners erklärt nachträglich - als die Heidenmission bereits in vollem Gange ist -, warum das im Gebiet der Dekapolis der Fall war).

Der spätbekehrte Paulus erkennt schon recht bald, dass sich immer mehr Heiden für den neuen christlichen Glauben interessieren und Christen werden möchten. Genau das geht aber nicht, weil Nicht-Juden eben nicht zum auserwählten Volk Gottes gehören, wie Petrus auch klarstellt. Mindestens sollten sich die neuen Heidenchristen beschneiden lassen und so wenigstens formal zu Juden werden.

Paulus setzt sich aber gegen den schwachen Petrus durch und nachträglich wird deren Auseinandersetzung harmonisiert und so geglättet, dass es aussieht, als habe es nie einen wirklichen Streit gegeben und der Jude Jesus habe in seinen Lehren und Handeln immer schon die Heidenmissionierung befürwortet. Nachdem auch Heiden im großen Stil getauft wurden und immer häufiger auch wichtige Ämter in den Gemeinden einnahmen ist diese nachträgliche Rechtfertigung in der Tat auch verständlich. Was hätte man denn sonst machen sollen? Den Heidenchristen in der Predigt offenbaren, dass Jesus sie nie gemeint hatte?

Soviel zum wahrscheinlichsten historischen Geschehen im Gegensatz zum heutigen konfessionsübergreifenden Wunschdenken.
Deine HKM-Prämisse scheint zu sein: So wie es geschildert wird, darf es auf keinen Fall gewesen sein. Es geht letztendlich auch um Stolz der (atheistisch) Gelehrten, die dem Text Gewalt antun müssen, um ihn auf ihr Verständnisniveau zu senken. So scheint man Kontrolle über das Gelesene zu behalten. Freilich entschwindet damit immer mehr der Inhalt des Glaubens. Aber da phantasiert man sich halt eine natürliche Spiritualität herbei - am besten glutenfrei mit viel Yoga. ;-)

#287 Re: Die Gottesfürchtige Magd vom Fichtelgebirge

Verfasst: Fr 1. Nov 2019, 18:13
von Thaddaeus
lovetrail hat geschrieben:
Fr 1. Nov 2019, 15:35
Thaddaeus hat geschrieben:
Fr 1. Nov 2019, 11:32

Der Wahrheit am nächsten kommt folgendes Szenario:
Petrus, ein Jünger des Herrn und unmittelbarer Zeuge seiner Lehre und seines Wirkens spricht sich entschieden gegen die Heidenmission aus. Klar, alle Beteiligten waren gläubige Juden und Jesus sprach auch noch einmal deutlich aus, dass er sich allein zu den Schafen Israels gesandt sah (ein authentisches Jesuswort, was von keinem mir bekannten, akademischen Theologen bestritten wird). Wenn überhaupt hatte er nur widerwillig Heiden, die sich hilfesuchend an ihn wandten, geheilt und heidnische Gebiete mit wenigen Ausnahmen möglichst gemieden (Der Exorzismus des besessenen Geraseners erklärt nachträglich - als die Heidenmission bereits in vollem Gange ist -, warum das im Gebiet der Dekapolis der Fall war).

Der spätbekehrte Paulus erkennt schon recht bald, dass sich immer mehr Heiden für den neuen christlichen Glauben interessieren und Christen werden möchten. Genau das geht aber nicht, weil Nicht-Juden eben nicht zum auserwählten Volk Gottes gehören, wie Petrus auch klarstellt. Mindestens sollten sich die neuen Heidenchristen beschneiden lassen und so wenigstens formal zu Juden werden.

Paulus setzt sich aber gegen den schwachen Petrus durch und nachträglich wird deren Auseinandersetzung harmonisiert und so geglättet, dass es aussieht, als habe es nie einen wirklichen Streit gegeben und der Jude Jesus habe in seinen Lehren und Handeln immer schon die Heidenmissionierung befürwortet. Nachdem auch Heiden im großen Stil getauft wurden und immer häufiger auch wichtige Ämter in den Gemeinden einnahmen ist diese nachträgliche Rechtfertigung in der Tat auch verständlich. Was hätte man denn sonst machen sollen? Den Heidenchristen in der Predigt offenbaren, dass Jesus sie nie gemeint hatte?

Soviel zum wahrscheinlichsten historischen Geschehen im Gegensatz zum heutigen konfessionsübergreifenden Wunschdenken.
Deine HKM-Prämisse scheint zu sein: So wie es geschildert wird, darf es auf keinen Fall gewesen sein.
Nein, so darf es schon gewesen sein (ich habe ja nichts gegen einen Jesus, der sich auch zu Heiden gesandt sieht; warum sollte ich?), nur ist die beschönigte und geglättete Version die unwahrscheinlichere, zumal die exegetischen Befunde erst im Lichte der obigen Entwicklungen wirklichen Sinn ergeben. Selbst der merkwürdige Rauswurf Jesu aus dem Gerasener Gebiet ergibt dann Sinn und erklärt, warum die Geschichte dort spielt (und nicht am See, wo die Schweine ertrinken). Wird Jesus aus heidnischem Gebiet geworfen, wirkt er dort nicht. Warum ist diese Information wichtig (so dass sie im Laufe der Überlieferung nicht einfach wegfällt)? Nur, wenn sie eine Antwort auf eine Frage gibt. Und die Frage kann nur lauten: warum hat Jesus nicht die Heiden belehrt? Und für wen ist die Antwort auf diese Frage wichtig: für Heidenchristen (nicht für Judenchristen).

lovetrail hat geschrieben:
Fr 1. Nov 2019, 15:35
Es geht letztendlich auch um Stolz der (atheistisch) Gelehrten, die dem Text Gewalt antun müssen,
Wie auch schon closs zigmal erklärt wurde, sind die allermeisten Neutestamentler keine Atheisten, sondern verstehen sich selbst als gläubig. Der methodische Atheismus aber, wie ich ihn im Thread Aus der Werkstatt des Theologen praktiziert habe, konterkariert keine Exegese. Probleme gibt es nur, wenn Gläubige etwas anderes glauben möchten, als bei der Exehese herauskommt.

lovetrail hat geschrieben:
Fr 1. Nov 2019, 15:35
Freilich entschwindet damit immer mehr der Inhalt des Glaubens.
Ich würde formulieren: es entschwindet nicht der Glaube, sondern es entschwinden Glaubensinhalte, die sich durch die wissenschaftliche Exegese der Texte des NT nicht stützen lassen.

#288 Re: Die Gottesfürchtige Magd vom Fichtelgebirge

Verfasst: Fr 1. Nov 2019, 18:17
von Edelmuth
@Tanzgirl
Hallöle Mäuseken. Was ist eigentlich in  deinem schönen Argentina z.Z. los? Dort scheint ja  ganz  schön die Post abzugehen-gelle?

#289 Re: Die Gottesfürchtige Magd vom Fichtelgebirge

Verfasst: Fr 1. Nov 2019, 19:48
von lovetrail
Thaddaeus hat geschrieben:
Fr 1. Nov 2019, 18:13

...nur ist die beschönigte und geglättete Version die unwahrscheinlichere,...
Für diesen argumentativen Fehlschluss gibt es sicher einen lateinischen Namen ;-)

Wie auch schon closs zigmal erklärt wurde, sind die allermeisten Neutestamentler keine Atheisten, sondern verstehen sich selbst als gläubig. Der methodische Atheismus aber, wie ich ihn im Thread Aus der Werkstatt des Theologen praktiziert habe, konterkariert keine Exegese. Probleme gibt es nur, wenn Gläubige etwas anderes glauben möchten, als bei der Exehese herauskommt.
Ich lass mir gerne auch was zeigen. Es gibt ja auch innerhalb der Schriftgläubigen verschiedenste Auslegungspfade. Das ist schon schwierig genug. Wenn da jetzt die "methodischen Atheisten" auch noch dazwischenfunken, wird es unübersichtlich. Sollen lieber Tennisspielen gehen oder was weiß ich. 8-)

Aber ich will da nicht länger mit dir drüber streiten. Für mich ist es so als würde mir ein Gitarrenhändler was von guter Musik erzählen wollen.

LG

#290 Re: Die Gottesfürchtige Magd vom Fichtelgebirge

Verfasst: Fr 1. Nov 2019, 21:24
von SilverBullet
“lovetrail“ hat geschrieben:Ich lass mir gerne auch was zeigen. Es gibt ja auch innerhalb der Schriftgläubigen verschiedenste Auslegungspfade. Das ist schon schwierig genug. Wenn da jetzt die "methodischen Atheisten" auch noch dazwischenfunken, wird es unübersichtlich. Sollen lieber Tennisspielen gehen oder was weiß ich.
Die Eigenartigkeit der zwei Anteile im NT (Figur „Jesus“, Figur „Paulus“) sollte dir mit Leichtigkeit auffallen.
Eine Eigenartigkeit, die sich wohl in so gut wie keinen Überschneidungen präsentiert.

Du verlässt dich vollständig auf unbekannte Autoren von cirka 6000 Handschriften, auf das Zusammenstellen von Textfragmenten mit unbekannten Motiven und ein „Übersetzen“, das dem Entwerfen eines erklärenden Theaterspiels rund um die Aussagen gleicht und damit voll und ganz von der Zielsetzung des „Übersetzers“ abhängt.
Erst wenn aus alldem ein für dich lesbarer Text wird, beginnt deine Interpretation.

Wie willst du auf dieser Basis irgendeine erstzunehmende Auflage für Frauen ableiten dürfen?

Da du Auflagen für andere Menschen aufstellen können möchtest, musst du damit leben, dass sich jeder einmischt – du könntest ja auch einfach nur für dich interpretieren, ohne dass es andere überhaupt merken.