Scrypt0n hat geschrieben:Magdalena61 hat geschrieben:Ceranfelder mögen schöner aussehen als der gute alte Plattenherd. Praktisch sind sie nicht wirklich.
Wie kommst du darauf?
Was für eine Frage! Mit so Dingern, auf die man Töpfe draufstellen und diese erhitzen kann, habe ich seit Jahrzehnten fast tagtäglich zu tun. Das bedeutet: Mir sind mehrere Generationen von Kochherden bekannt, in der Praxis. Angefangen mit Oma's Küchenherd, welcher nicht so leicht zu toppen ist, aber mehr Einsatz erfordert als seine jüngeren Kollegen, über diverse Kochplattenherde, den Gasherd (Gas ist optimal, wenn man nicht Oma's Küchenherd zur Verfügung hat) bis zu Ceranfeldern verschiedener Generationen.
Die geschmacklichen Ergebnisse sind sehr unterschiedlich. Oma's Liebling ist der Beste, danach kommt Gas, danach kommt erst mal lange nichts.
Meine Töpfe sind keine Billig- Verlegenheitslösungen, sondern gehen in Richtung Profi- Qualität. Mühsam zusammengekauft in Fachgeschäften. Wenn mit
denselben Töpfen auf unterschiedlichen Herden (für die sie natürlich geeignet sind), mit derselben Köchin und den gleichen Rezepte/ Zubereitungsarten... differierende Ergebnisse herauskommen, woran kann das dann liegen?
Richtig! Am Herd!
Ceranfelder benötigen für die gleiche Leistung - sofern Topf und Pfanne plan sind, wie es sich ohnehin gehört - etwa 30% weniger Energie als eine Kochplatte.
Das mag sein, hat mich aber nie groß gekümmert.
Auch ist die Zieltemperatur schneller erreicht; womit also nicht nur Energie, sondern auch Zeit gespart wird.
Bist du dir sicher?? Die neuen Kochplatten sind sehr schnell (2- Platten- Herde mit Schnellkochplatte kann man noch kaufen).Ich finde, dafür, dass es so "modern" ist, ist ein Ceranfeld erstaunlich lahm....-- Auch das Neue, mit dem ich seit einigen Monaten versuche, mich anzufreunden--
etwa dieses hier (unseres war teurer):
https://bilder.quelle.de/asset/unito/mm ... 121671.jpg
In action-- manchmal eine echte logistische Herausforderung:
Mahlzeit.jpg
Naja, es wird so sein wie mit Staubsaugern: Die Staubsauger von Miele oder Vorwerk sind viel teurer als z.B. die von EIO. Sie halten länger, vermutlich.... denn manch eine Hausfrau saugt immer noch mit ihrem 20 Jahre alten Miele oder einem Vorwerkurgestein. Aber der direkte Vergleich sagte mir nicht nur EIN Mal: MEINE EIO sind BESSER! Die ziehen wenigstens richtig, die Folgekosten (Beutel) sind gering, und unverwüstlich scheinen sie auch noch zu sein. Die Ältesten unserer EIO sind mind. 10 Jahre alt und immer noch gut im Gebrauch.
Was also ist daran "unpraktisch"?
Dass man sie abwischen muß
während des Kochens, und dafür die Töpfe runternehmen und die Kochstellen abkühlen lassen muss, bis der Schwamm nicht mehr daran festklebt. Weil sonst, wenn man umrührt und den Topf versehentlich in die verschmutze Zone verschiebt und wieder zurück, die Platte UND der Topf versauen.
So ein Theater habe ich noch mit
keinem Herd gemacht... das ist eine dekorative Kochmimose.
Es gibt ja kaum noch welche mit Schalterblende, die heutigen Geräte funktionieren mit "touch", wie die Smartphones. Das "Touch" ist oben drauf. Mit nassen Fingern geht das nur begrenzt. Der Herd ist irritiert und piept empört.
Ja, lass da mal in die Nähe des Schaltfeldes Kochwasser spritzen oder Fett-- wie soll man das wegputzen? Man muß über das "Einschaltfeld" wischen, der Herd geht aus oder mault herum und blinkt "Error"... ich stelle mir lieber
nicht vor, was passiert, wenn man Marmelade macht und die halt mal überkocht, oder Milch.
Mir scheint, diese Ceranfelder der jüngsten Generation sind eher für Leute, die "reduziert" kochen. Fertiggerichte aufwärmen, Suppenpulver in Wasser rühren oder so.
Die Touchkonstruktion AUF dem Ceranfeld nimmt Platz weg, deshalb müssen die Kochstellen anders angeordnet werden, auf kleinstem Raum. Letztlich hat man nicht vier, sondern drei Platten, es sei denn, man kocht in Puppentöpfchen, und wenn die Töpfe etwas größer sind, hat man nur noch zwei Kochstellen, die man gleichzeitig benützen kann. Und das für 7-8 Personen. Ein größeres Ceranfeld konnten wir nicht kaufen,weil das vom Platz her nicht ging.
Mache ich Pfannkuchen, brauchen ich zwei Pfannen, sonst stehe ich 4 Stunden in der Küche, umd die Dinger zu backen. Was macht der Herd?
Rechts vorne duldet er die Pfanne (28 cm). Links vorne... die Zweite.... auf einer zu kleinen Kochstelle: Nachdem der Herd dann zum 2. Mal ausgestiegen war und sich längere Zeit überhaupt nicht mehr einschalten ließ... kapierte ich endlich, wo der Fehler lag: Die Pfanne war zu groß für die Kochstelle, dadurch wurde mit der Zeit die Umgebung zu warm, da ist nämlich das Schaltfeld, und der Herd klinkte sich aus.
Toll, so etwas.
Nun weiß ich wenigstens, dass
dieser Herd nicht die Bude abfackeln wird. Weil er sich ausschaltet, wenn ihm zu warm wird.
Hinten kann ich die 2. Pfanne nicht draufstellen, das geht nicht vom Platz her.
Weiter sind Ceranfelder erheblich einfacher zu reinigen. Einfach paar mal fest drüber wischen und gut ist.
Nee, der Plattenherd und der Gasherd ließen sich genauso gut sauber machen. Sogar
während der Kochphase. Eher noch besser, weil die Emailleschicht, die man lange hatte, wirklich sehr unempfindlich und robust ist. Elektroherde hatte ich mehrere, Gasherde hatte ich zuerst einen mit Emaille und danach einen Einbauherd mit Edelstahl.
Nur die Ränder der Elektro- Kochplatten, die wurden mit der Zeit leicht bräunlich, und dann musste man sie mal schrubben mit einem Spezialmittel, damit sie wieder silberfarben glänzten. Die Kochplatten konnte man auch speziell pflegen, wenn man wollte, und schwarz einfärben.
Auch "eingebranntes" Fett lässt sich in wenigen Sekunden leicht entfernen, wenn man - ähnlich einem Eiskratzer fürs Auto - einen speziellen Schaber dafür besitzt:
Hab ich. Nicht nur einen. Und bei dem Ceranfeld, das ich
vor dem Jetzigen hatte, ging das auch.
Die Beschichtungen der neuen Ceranfelder mit dem Touch ist irgendwie anders. Eingebranntes kann man zwar abschaben, es bleiben aber Rückstände/ Verfärbungen. Außerdem will ich die Oberfläche ja nicht beschädigen, in dem ich darauf herumkratze bis zum Abwinken.
Es gibt ein spezielles Reinigungsmittel dafür. Das kann man aber nur dann auftragen, wenn der Herd kalt oder wenigstens nicht zu heiß ist. Und es kann u.U. ziemlich lange dauern und mehrere Wiederholungen erfordern, bis diese komischen Flecken weg sind.
Deswegen lege ich jetzt um die Töpfe Küchenpapier, wenn ich etwas anbrate, ähnlich, wie der Chirurg bei einer OP die Umgebung des Arbeitsbereiches abdeckt.
GANZ lässt sich die Putzpause leider nicht vermeiden, aber es geht insgesamt schneller.
Noch besser sind Induktionsherde. Hat die gleichen guten/vorteilhaften Eigenschaften wie Ceran, ermöglicht aber eine wesentlich direktere Hitze.
Die werden nicht heiß, oder?
Dafür braucht man aber spezielles Kochgeschirr.
Man kocht fast wie mit Gas. Ein Gasherd ist zwar noch effizienter und die Temperatur lässt sich schneller und genauer regeln, dafür ist die Reinigung damit erheblich aufwendiger.
Hattest du eigentlich einmal Weltverbesserer gelernt?
Gasherd: Hat in der Regel Roste, die man leicht abnehmen kann. Der moderne Nutzer tut sie wohl in die Spülmaschine, ich hatte sie von Hand gereinigt, aber das muß man nicht oft machen. Der Rest ist schnell geputzt. Edelstahl ist lange nicht so empfindlich wie das Zeugs, aus dem Ceranfelder gemacht sind.
Köche in Hotels etc. legen, wenn sie anfangen, herumzusauen, Alufolie unter die Roste zwischen die Brenner. Die Folie wird erst am Abend entfernt. Was dann noch an Putzarbeit anfällt, ist meist nicht die Welt.
LG