Aber sicher, entsprechender Beitrag ist vom Di 16. Aug 2022, 10:10.
https://www.4religion.de/viewtopic.php?f=24&t=2267&start=910
Es ist eine Facette des ganzen Themas, wenn auch eine sehr wichtige, auf die ich ja erst aufmerksam wurde durch die Kurzbeschreibung des Verlages.
Das mag ja sein, aber die Geschichte spielt nun mal in einem amerikanischen Kriegsgefangenenlager und erhebt ja auch Vorwürfe an die Amerikaner von Folter und Mißhandlung. Das sollte man nicht unerwähnt lassen.
Nein, wie oft muss man es denn noch sagen? Anlaß war die Beschreibung des Verlages.
Dann hast du dich bisher wenig mit dem Thema beschäftigt, denn das stimmt definitiv nicht. Es gibt unzählige Berichte und Dokumentationen in Schrift und Bild, die auch Einzelschicksale thematisieren, nicht zu vergessen eine breite Palette an literarischen Werken. Erinnert sei nur an "Atemschaukel" der Nobelpreisträgerin Herta Müller.
Da muß man jetzt aufpassen, dass man nicht den Rechten auf den Leim geht und einen Opfermythos schafft. Deutsche waren Opfer und Täter. Eine objektive Geschichtsbetrachtung muss diesem Umstand Rechnung tragen.Ruth hat geschrieben: ↑Sa 20. Aug 2022, 11:08Da ich noch relativ vielen einzelnen Menschen in meinem Leben begegnet bin und deren Schicksal teilweise miterlebt oder erzählt bekam, weiß ich, dass es mehr "Opfer" gibt, als diejenigen, die entweder lobend oder verurteilend gerne erwähnt werden in Diskussionen ÜBER die Menschen damals. So wie auch in diesem Buch.
Nee, schon klar, das konnte keiner wissen. Die Juden und andere minderwertigen Menschen waren zwar aus Deutschland verschwunden, aber man dachte halt, sie wären im Ferienlager.Ruth hat geschrieben: ↑Sa 20. Aug 2022, 11:08In dem Buch geht es NUR (in Erzählform) um die Erlebnisse eines einzelnen Menschen. Dieser Mensch war im Krieg, weil er glaubte, damit Deutschland retten zu können. (er hatte schon als Kind das Ende des ersten Weltkrieges miterlebt) . Was wirklich für Gräueltaten im Krieg von den Deutschen getan wurden, hat er erst im Nachhinein erfahren. Er hatte keine Ahnung davon. - Dasselbe haben mir übrigens auch meine Eltern erzählt, dass sie das alles nicht wussten, nur einfach glaubten, den Krieg gäbe es, weil man Deutschland retten wolle.
Ja eben, deshalb kann man doch nicht sagen, amerikanische Kriegsgefangenenlager hätten nichts damit zu tun.Ruth hat geschrieben: ↑Sa 20. Aug 2022, 11:08Für ihn war es eine Invasion, als die Amis in die Städte einfielen und Gefangene machten. Und er hat nicht NUR Mangel an den Umständen drumherun gelitten, sondern auch reinste Folter (von den Amis) - über lange Zeiten hinweg, unter denen etliche seiner engsten Kameraden noch kurz vor Ende des Krieges sterben mussten.
Das habe ich auch nicht behauptet, sondern mir kam die kurze Inhaltsangabe reißerisch vor.
Wir hatten doch einen Konsens darüber erzielt, dass auch deutsche Kriegsgefangene schreckliche Schicksale erleiden mußten.
Nicht aus deinen Zitaten, sondern der Kurzbericht des Verlages hat mich auf die Spur gebracht. Oder hast du den Bericht verfaßt?
Aber warum wirfst du mir das vor? Nach deiner eigenen Aussage warst du doch von Anfang an eher monothematisch unterwegs. Ich habe dagegen neue Facetten und Aspekte ins Spiel gebracht, was man gemeinhin als "über den Tellerrand schauen" bezeichnen könnte.
Ich hatte schon mal gefragt, wie du auf diesen Unsinn kommst?Ruth hat geschrieben: ↑Sa 20. Aug 2022, 11:08Für dich zählt scheinbar immer nur alles, was in Zahlen ausgedrückt werden kann. Das, wo viele "Geschichten" drüber erzählt werden und worüber jeder redet. Einzelne Menschen kommen bei dir nicht vor. Vielleicht sind das für dich ja auch einfach nur Kollateralschäden.
Ich sehe einen Unterschied zwischen "Vorwürfe" oder "Erzählung". Und wenn es um eine Erzählung geht, dann geht es eben um die Fakten in der Erzählung. Daraus abzuleiten, dass man die ganzen Umstände drumherum unbedingt auch noch erwähnen müsse, verstehe ich als Ausweichmanöver, um von dem eigentlichen Thema ablenkt - es sogar ausbootet.
Ja klar - solche, die große Taten vollbracht haben, über die Bestseller geschrieben wurden. Hat ebenfalls, für mein Empfinden, eher etwas mit der Prominenz zu tun. Es geht da nur um solche, die von der Allgemeinheit wert befunden wurden, erwähnt zu werden.
Schon wieder vergessen...? Ich hatte einen Beitrag geschrieben, unter "was mich bewegt" in dem es um einen Menschen ging, den ich näher kannte.sven23 hat geschrieben: ↑Sa 20. Aug 2022, 12:57Wir hatten doch einen Konsens darüber erzielt, dass auch deutsche Kriegsgefangene schreckliche Schicksale erleiden mußten.
Und ich hatte darauf verwiesen, dass man anhand von Einzelschicksalen die damalige Situation besser ins Bewußtsein rufen kann, als durch große, abstrakte Zahlen, wie z. B. das Tagebuch der Anne Frank.
Mir ist nach wie vor schleierhaft, wo du da einen Dissens konstruieren willst? Ist es nur Widerspruch um des Widerspruchs willen?
Aus deinem gesamten Auftritten hier im 4R-Forum schließe ich das. Du bringst zu allen Themen hauptsächlich Vergleiche zwischen den einzelnen Zahlengrößen. Zitierst am Liebsten Forschungsergebnisse, die widerlegen, was immer jemand sagt - die es natürlich zu allen Themen gibt. Das ist mir zu unpersönlich. Ich gehöre nicht zu denen, welche die Welt retten wollen mit Slogans, die in der breiten Mehrheit liegen. Für mich zählen hauptsächlich Menschen - deren Leben mit Problemen und Lösungen derselben. Menschen, die im Leben schwer Zeiten überwinden - oder auch auf der Suche nach Lösungen von Problemen und Schicksalsschlägen.
Wenn der Autor das so erlebt hat, kann er davon doch berichten. Ich begreife das Problem dabei nicht und auch nicht, wieso das in die Richtung von Geschichtsrevisionismus geschoben wird. Waren und sind die Amerikaner, bzw die Alliierten insgesamt, alle Heilige?
Wir haben es hier nicht mit einem Action-Film zu tun.
Deswegen darf über etwas nicht gesprochen werden? Wegen einer kleinen Gruppe?
Wenn es Fakten sind, dass Kriegsgefangene mißhandelt und gefoltert wurden, dann darf das auch als Vorwurf formuliert werden. Ich verstehe nicht, wo du da einen Widerspruch konstruieren willst. Oder soll das heißen, dass die Erzählung nichts mit den historischen Tatsachen zu tun hatte?
Aber das ist doch gerade das "über den Tellerrand hinausblicken". Du selbst bestätigst andauernd, dass du mehr monothematisch unterwegs bist, wirfst mir aber vor, nicht über den Tellerrand zu blicken. Das verstehe wer will.
Worauf soll ich mich denn sonst beziehen? Wenn man sich nicht auf deine Texte bezieht, kommt der Vorwurf, dass man nicht auf deine Texte eingehen würde.
Von welchen großen Taten sprichst du? Kann es sein, dass du das Buch gar nicht kennst?
Ohje, da liegt aber einiges im Argen.
Wie könnte ich das vergessen? Das beantwortet aber immer noch nicht die Frage, wo hier im konkreten Fall der Dissens sein soll????Ruth hat geschrieben: ↑Sa 20. Aug 2022, 11:08Schon wieder vergessen...? Ich hatte einen Beitrag geschrieben, unter "was mich bewegt" in dem es um einen Menschen ging, den ich näher kannte.sven23 hat geschrieben: ↑Sa 20. Aug 2022, 12:57Wir hatten doch einen Konsens darüber erzielt, dass auch deutsche Kriegsgefangene schreckliche Schicksale erleiden mußten.
Und ich hatte darauf verwiesen, dass man anhand von Einzelschicksalen die damalige Situation besser ins Bewußtsein rufen kann, als durch große, abstrakte Zahlen, wie z. B. das Tagebuch der Anne Frank.
Mir ist nach wie vor schleierhaft, wo du da einen Dissens konstruieren willst? Ist es nur Widerspruch um des Widerspruchs willen?
DU hast aus diesem Beitrag Textteile zitiert, und deine "Antworten" dazu geschrieben.... worauf ich reagiert habe.-
Hab noch einen Kommentar gefunden. Das Buch geschrieben hat ja der Enkel von Hübner, der scheinbar 100 wurde und vielleicht noch lebt?Ruth hat geschrieben: ↑Sa 20. Aug 2022, 11:08Ich wollte eigentlich nur meine Gedanken mitteilen - so wie es der Thread vorgibt. Verlinkt habe ich das Buch (das es ohnehin nur noch in CD-Form gibt), falls sich jemand für dieses Buch interessiert. Falls es Kommentare gäbe, dann hatte ich bestenfalls Kommentare zum Inhalt des Buches oder meiner Beschreibung erwartet.
Hast du es denn schon einmal getan?
Das kannst du ja gerne tun, nur solltest du anderen dann nicht vorwerfen, sie würden nicht über den Tellerrand hinausblicken oder sie seien oberflächlich und nicht emphatisch.Ruth hat geschrieben: ↑Sa 20. Aug 2022, 11:08Grundsätzlich halte ich es für mein eigenes Recht , selbst zu entscheiden, über welche Themen ich reden möchte. Hier in diesem Thread habe ich aber eher das Gefühl, du willst mir ein Thema aufzwingen, das ich nicht gewählt habe. Und damit bewertest du mein Anliegen als festgefahrenes Weltbild - nur weil ich nicht auf dein Ausweichthema so eingehe, wie du es willst.
Du hast Recht: Forschungsergebnisse, die die Aussagen von Usern widerlegen, sollte man auf keinen Fall zitieren dürfen.
Geschrieben hat das Buch wohl der Enkel des Protagonisten und die 2. Auflage erschien 2007 im Daniel-Verlag. 2006 soll Hübner sogar noch seinen 100. Geburtstag gefeiert haben. Die Kurzbeschreibung stammt sicher vom Verlag und die Wortwahl hat sicher marketing-technische Gründe.
Wie gesagt, weiß ich nicht, inwieweit das hier zutrifft, da ich das Buch nicht gelesen habe. Der reißerische Text legt zumindest bei mir den Verdacht nahe.
Heilige waren sie mit Sicherheit nicht. Sie waren ja auch gezwungen, ihr Leben zu riskieren, um Europa vom Faschismus zu befreien.
Im Gegenteil, ich fordere doch ständig dazu auf, darüber zu sprechen. Hier neue Tabus zu errichten wäre doch geradezu kontraproduktiv.
piscator hat geschrieben: ↑So 21. Aug 2022, 14:35Meine leider vor einigen >Jahren verstorbene Mutter ist in einem kleinen Dorf ca. 30 Kilometer östlich von Heilbronn aufgewaschen. Im Jahr 1944 war sie 17 Jahre alt.
...
Warum ich das schreibe?
Diese Vorgänge kenne ich nur aus Erzählungen meiner Mutter und deren Geschwister. In Heilbronn bin ich öfter, die Kriegsfolgen sind heute noch am Stadtbild deutlich erkennbar. Letztendlich hat nur die mitten in der Stadt liegende Kilianskirche, den Feuersturm halbwegs überstanden.
Meine persönlichen Erfahrungen mit WK I und WK II beschränken sich auf einen Besuch der Schlachtfelder von Verdun (grausam!) und den Besuch einiger KZs (deprimierend!), sowie die hier überall im Pflaster in den Ortschaften eingebauten Gedenksteine, in den die Namen der verschleppten und ermordenden Juden festgehalten werden.
Die beiden Weltkriege und deren Folgen sind sichtbar, sowohl die einzelnen Schicksale als auch die Auswirkungen die den ganzen Kontinent betreffen.
Interessant ist die Beziehung zu unseren Nachbarn in Frankreich,. Ich habe vor rund 35 Jähren ei8nige Zeit in Paris gelebt und kommen dort immer wider hin. Es war fpr mich Ehrensache die Sprache meines Gastlandes zu erlernen, was mir innerhalb kurzer Zeit gelang, Trotzdem hatte ich oft das Gefühl, als Deutscher dort eine Art Fremdkörper zu sein. Inzwischen ist das anders, mein Dialekt verrät mich, aber ich werde inzwischen als Freund und Nachbar empfangen und darauf bin ich stolz.