Closs, ein bisschen muss ich dich korrigieren, denn
Deutschland war 500 Jahre lang, zusammen mit England und Frankreich
"Rom". Das heißt, es gab die römische Verwaltung, die von den örtlichen Fürstentümmern übernommen wurde.
Closs: Am Anfang kein Staatswesen, dann den Aufbau eines Staates incl. Verwaltung und Schulwesen ab dem 8. Jh.
Durch die Zwangsumsiedelung der aufständischen Kelten und Germanen gab es kein Wissen mehr "von früher". Die Sprachen änderten sich. Die Völkerwanderung, Seuchen, Kriege vernichteten eine bestehende Welt. Eine verfinsterte Sonne (durch Katastrophen) brachte Hungersnöte und das "finstere" Mittelalter. Duster sah es nun auch mit den Sprachen aus. Latein verfiel zur toten Sprache. Griechisch wurde kaum gesprochen. Die Literatur verfiel. Hebräisch - vergiss es. Nur die wenigen Juden erhielten die alte Sprache als tote Schriftsprache.
Closs: Am Anfang gab es (nördlich der Alpen) kaum Städte (abgesehen von römischen Restbeständen in Frankreich und Süddeutschland), dann ein blühendes Städtewesen
Es stimmt, dass die Städtebezeichnungen auf erste römische Ansiedelungen zurückgehen. Andere machten sich nicht die Arbeit mit Archiven. Die Bevölkerung wuchs erst lange Zeit später an. Ich war schockiert in den Archiven vor zweihundert Jahren in manchen Jahren mehr Todesfälle als Geburten zu lesen. Kinder erreichten meist nicht mal das erste Lebensjahr. Oft wurden sie gar nicht registriert. Ob die Städte "blühten" oder ein Krebsgeschwür wurden, darüber lässt sich angesichts verfallender Industriekomplexe, maroder Abwasserkloaken und Luftverpestung durch Massenverkehr in heutiger Zeit wirklich streiten. Wer weiß, ob die Leute später das als "schrecklich rückständische Zeit" bezeichnen werden.
Closs: Am Anfang gab es so gut wie keine Naturwissenschaft - hier gab es insgesamt wenig Entwicklung.
Hier verschätzt du dich. Alle "Erfindungen" mit Mathematik, Astronomie, Metallurgie, Webkunst, Schiffsbau, Gesetzeswesen gab es bereits Jahrhunderte, wenn nicht Jahrtausende vor Christus. Kalenderberechnungen, wie sie in Bauwerken in Ägypten zu sehen sind, zeigen solche Kenntnisse, wie auch Stonehenge und ebensolche Kalender in Rumänien. Nur, die waren lange nicht mehr erklärbar. Das machte das "finstere Mittelalter" aus. Dazu die Verfolgung der "Heiden" - durch den etwas schräg gewordenen Bibeleifer. Dadurch ist eine Menge an Heilkunst und Naturwissen verloren gegangen. Scheiterhaufen brannten.
Am Anfang gab es durchaus philosophische/theologische Großtaten (Boethius, Augustinus, etc. - VOR 500 n.Chr.) - dieses geistige Wirken versackte in den Völkerwanderjahren und in den Aufbaujahren - dann spätestens ab dem Hochmittelalter gab es Sternstunden der Geistes-Geschichte (man denke nur an die Deutsche Mystik).
Am Anfang - da stand das Wissen um Gott und ein volles Bewusstsein. Man kümmerte sich durch gewaltige Katastrophen, verheerende Fehler und unendliche Jahre kaum mehr um diese Überlieferung, erneuerte aber von Zeit zu Zeit die wenigen Kenntnisse. Zu Jesu Zeiten war so etwas geschehen. Dieser "Philosophiestoff" wurde vergessen und der Glauben rückte an die Stelle. Ich sage nicht, dass der Glauben verkehrt ist. Es ist halt ein Unterschied, ob einer glaubt, dass es eine Ausbildung gibt oder ob er sie tatsächlich und bewusst mitführt.