sven23 hat geschrieben:Ergbnis der weltweiten Umfrage war, daß alle unabhängig von Religion, Alter, Geschlecht, Kulturkreis und sonstigen Kriterien praktisch gleich entschieden. Hauser folgerte daraus, daß die Evolution dem Menschen einen Instinkt für Moral mitgegeben hat.
Ich willl mal Svens Thema der Herkunft unserer moralischen Standards nicht torpedieren, weil ich glaube, dass die Regeln der Ethik die dort angesprochen werden ein wichtiges Thema der modernen Forschung ist (Wie ensteht Ethik?).sven23 hat geschrieben:Allerdings gibt es auch Kritik an Hauser.
Darum hier ein neuer Thread über das Thema Redlichkeit in der Wissenschaft.
Ein Tabu-Thema? — Ich meine nicht!
Der "Fall Marc Hauser" ist in diesem Zusammenhang ganz besonders interessant, weil er zeigt wie sich Wissenschaft gegen Unredlichkeit in den eigenen Reihen wehrt, und gar nicht erst versucht Machenschaften in den eigenen Reihen in Schutz zu nehmen oder zu vertuschen.
Wer für schuldig befunden wird, muss gehen!
Da geht die Wissenschaft knallhart mit ihren Leuten um. Wenn eine Untersuchunngskommission (UK) eingesetzt wird, dann wird meist so lange und gut recherchiert, dass wirklich was dran ist, an den Verdachtsmomenten.
Zum Fall Marc Hauser
Marc Hauser ist in unehren von der Uni ausgeschlossen worden. Nachdem 2007 erste Grüchte hochkamen, hat Hauser zugegeben möglicherweise Fehler gemacht zu haben, doch später befand ihn eine UK für schuldig, Daten manipuliert zu haben, zum Zwecke der Festigung seiner Theorien (zur Evolution der Ethik).
Das soll keine Genugtuung für die Unkenrufe so Mancher sein, die man hier und in anderen Foren gelegentlich hört, die Wissenschaft würden sich und ihre Schtzlinge immer in Schutz nehmen. Kritik sei ihr fremd, lautet oft der Vorwurf. Die unterstützen sich genseitig.Wikipedia hat geschrieben:Im August 2010 befand eine interne Untersuchungskommission der Harvard University, dass sich Marc Hauser in mindestens acht Fällen des wissenschaftlichen Fehlverhaltens schuldig gemacht habe. Nach Angabe der Harvard-Untersuchungskommission, die zuvor drei Jahre lang intern ermittelt hatte, lag das Fehlverhalten alleine bei Hauser. Details über die Art des wissenschaftlichen Fehlverhaltens wurden nicht öffentlich gemacht. Ein Aufsatz von Hauser in der Fachzeitschrift Cognition wurde zurückgezogen. Zwei weitere Beiträge in den Zeitschriften Proceedings of the Royal Society B und Science seien ebenfalls betroffen, hieß es zunächst, allerdings konnte Hauser in beiden Fällen die Experimente wiederholen, wodurch seine ursprünglichen Resultate bestätigt wurden.
Der "Fall Hauser" zeigt, dass Wissenschaftler ihre Arbeit sehr ernst nehmen, und keine Geduld für Fälscher zeigen. Diese Leute werden effizient entlarvt und nach entsprechender Anhörung abgestraft wenn es sein muss.
Noch Fragen?
