Die Matrix als Kopfkino

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ThomasM
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#51 Re: Die Matrix als Kopfkino

Beitrag von ThomasM » Sa 24. Aug 2013, 17:11

Hallo Zeus
Zeus hat geschrieben: Nach dem ockhamschen Prinzip ist (etwas grob gesagt) die einfachste Theorie allen anderen vorzuziehen. Im Falle der verschiedenen möglichen esoterischen Gedankengebäude wäre also einer Nullkonstuktion den Vorzug zu geben.
(Ontologische Differenz) = 0.
Aber die Naturalistische Konstruktion ist doch nicht Null.
Sie nimmt eine Realität an
Sie nimmt an, dass das was wir erkennen real ist
Sie nimmt an, dass alles was real ist auch intersubjektiv vereinbar beschreibbar ist (obwohl es Gegenbeispiele gibt)
Bei den existenziellen Fragen werden hochkomplexe, unbeweisbare Modelle aufgestellt (z.B. Hawkings)

Ich kann wahrhaft nicht erkennen, wo das naturalistische Gedankengebäude einfacher sein soll, als z.B. das christliche.
Das Gedankengebäude ist so komplex, dass man mehrere Jahre Hochschulstudium und Promotion haben muss, um es zu begreifen und ganze Heere von Buchschreibern immer wieder versuchen, auch nur Teilaspekte davon zu vermitteln.
Das christliche Gedankengebäude versteht auch meine Großmutter (na ja, sofern sie noch leben würde).

Gruß
Thomas
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sven23
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#52 Re: Die Matrix als Kopfkino

Beitrag von sven23 » Sa 24. Aug 2013, 18:02

ThomasM hat geschrieben: Das christliche Gedankengebäude versteht auch meine Großmutter

Gruß
Thomas

Hast du ne schlaue Großmutter, weil manche Theologen da noch Schwierigkeiten haben. :lol:
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Zeus
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#53 Re: Die Matrix als Kopfkino

Beitrag von Zeus » Sa 24. Aug 2013, 18:35

ThomasM hat geschrieben:Hallo Zeus
Zeus hat geschrieben: Nach dem ockhamschen Prinzip ist (etwas grob gesagt) die einfachste Theorie allen anderen vorzuziehen. Im Falle der verschiedenen möglichen esoterischen Gedankengebäude wäre also einer Nullkonstuktion den Vorzug zu geben.
(Ontologische Differenz) = 0.
Aber die Naturalistische Konstruktion ist doch nicht Null.
Sie nimmt eine Realität an
Sie nimmt an, dass das was wir erkennen real ist
Sie nimmt an, dass alles was real ist auch intersubjektiv vereinbar beschreibbar ist (obwohl es Gegenbeispiele gibt)
Bei den existenziellen Fragen werden hochkomplexe, unbeweisbare Modelle aufgestellt (z.B. Hawkings)

Ich kann wahrhaft nicht erkennen, wo das naturalistische Gedankengebäude einfacher sein soll, als z.B. das christliche.
Das Gedankengebäude ist so komplex, dass man mehrere Jahre Hochschulstudium und Promotion haben muss, um es zu begreifen und ganze Heere von Buchschreibern immer wieder versuchen, auch nur Teilaspekte davon zu vermitteln.
Das christliche Gedankengebäude versteht auch meine Großmutter (na ja, sofern sie noch leben würde).

Hallo Thomas!
Ich habe nichts über das naturalistische Gedankengebäude geschrieben, sondern mein Kommentar bezog sich ausschließlich auf alle möglichen esotherischen Konstruktionen.
Leseschwierigkeiten?

Gruß
Zeus
e^(i*Pi) + 1 = 0
Gott ist das einzige Wesen, das, um zu herrschen, noch nicht einmal existieren muss.
(Charles Baudelaire, frz. Schriftsteller, 1821-1867)

ThomasM
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#54 Re: Die Matrix als Kopfkino

Beitrag von ThomasM » So 25. Aug 2013, 18:56

Zeus hat geschrieben: Ich habe nichts über das naturalistische Gedankengebäude geschrieben, sondern mein Kommentar bezog sich ausschließlich auf alle möglichen esotherischen Konstruktionen.
Leseschwierigkeiten?
Nicht unbedingt, aber in dem Kontext dieses thereads ist deine Bemerkung zu allgemein gehalten.
Ich will nur darauf aufmerksam machen, dass Ockham ein zweischneidiges Messer ist. Das Zentrum des Arguments ist nämlich das Wort einfach.

Und das, was an naturalistischen Gedankengebäuden nötig ist, um letzte Fragen anzugehen, ist alles andere, nur nicht einfach.
Aber wie Sven nicht ganz zu unrecht bemerkte, gilt das auch für die Tiefen der Theologie.

Insofern kann es vielleicht sein, dass das Argument in der Diskussion wirkungslos ist, da es kein einfaches Einfachheitskriterium gibt.

Gruß
Thomas
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Zeus
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#55 Re: Die Matrix als Kopfkino

Beitrag von Zeus » So 25. Aug 2013, 20:06

ThomasM hat geschrieben:Insofern kann es vielleicht sein, dass das Argument in der Diskussion wirkungslos ist, da es kein einfaches Einfachheitskriterium gibt.
Doch es gibt ein solches.
Das ockhamsche Prinzip sagt folgendes aus:
1)Von mehreren möglichen Erklärungen desselben Sachverhalts ist die einfachste Theorie allen anderen vorzuziehen.
2)Eine Theorie ist einfach, wenn sie möglichst wenige Variablen und Hypothesen enthält, die in klaren logischen Beziehungen zueinander stehen, aus denen der zu erklärende Sachverhalt logisch folgt.
QUELLE
Ist das zu kompliziert für dich? ;)

Abgesehen davon, ist die von mir vorgeschlagene esotherische Nullkonstruktion - so oder so- die einfachste.

Gruß
Zeus
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#56 Re: Die Matrix als Kopfkino

Beitrag von closs » So 25. Aug 2013, 20:44

Zeus hat geschrieben:Von mehreren möglichen Erklärungen desselben Sachverhalts ist die einfachste Theorie allen anderen vorzuziehen.
Würde ich auch machen - warum kompliziert, wenn es auch einfach geht. - Aber irgendwann geht es nicht nur darum, welche Theorie man vorzieht, sondern auch, welche der Wahrheit am nähesten ist.

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Zeus
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#57 Re: Die Matrix als Kopfkino

Beitrag von Zeus » So 25. Aug 2013, 20:59

closs hat geschrieben:
Zeus hat geschrieben:Von mehreren möglichen Erklärungen desselben Sachverhalts ist die einfachste Theorie allen anderen vorzuziehen.
Würde ich auch machen - warum kompliziert, wenn es auch einfach geht. - Aber irgendwann geht es nicht nur darum, welche Theorie man vorzieht, sondern auch, welche der Wahrheit am nähesten ist.
Man sollte der "einfachsten" Theorie eben deshalb den Vorzug geben, weil sie mit großer Wahrscheinlichkeit der Wahrheit am nächsten kommt.
Was man nach Ockham unter "einfach" versteht, findest du bei Wicki.
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#58 Re: Die Matrix als Kopfkino

Beitrag von Pluto » So 25. Aug 2013, 23:06

closs hat geschrieben:Würde ich auch machen - warum kompliziert, wenn es auch einfach geht. - Aber irgendwann geht es nicht nur darum, welche Theorie man vorzieht, sondern auch, welche der Wahrheit am nähesten ist.
Hast du eine Antwort darauf?

Wenn nicht, habe ich eine Frage:
Mit welcher der beiden Theorien lassen sich dauerhafte Zivilisationen bauen, und warum?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#59 Re: Die Matrix als Kopfkino

Beitrag von closs » So 25. Aug 2013, 23:44

Zeus hat geschrieben:Man sollte der "einfachsten" Theorie eben deshalb den Vorzug geben, weil sie mit großer Wahrscheinlichkeit der Wahrheit am nächsten kommt.
Die einfachsten Theorien für mich wären:
* Das, was wir wahrnehmen, bezieht sich auf eine Realität, die es auch ohne unsere Wahrnehmung gibt.
* Es gibt eine Überzeitlichkeit über der Zeit (weil damit auch unser Woher und Wohin einbezogen ist).

Zwei schöne runde kurze Sätze - Ockham wäre begeistert.

Pluto hat geschrieben:Mit welcher der beiden Theorien lassen sich dauerhafte Zivilisationen bauen
Aus Wahrnehmungssicht mit beiden - weil es aus Wahrnehmungssicht kein Unterschied ist. - Aus realer Sicht nur mit der realen Variante, weil es nur dann das Objekt überhaupt gibt (hier: Zivilisation) - bei der anderen Variante gibt es ja nur das Subjekt.

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#60 Re: Die Matrix als Kopfkino

Beitrag von Pluto » Mo 26. Aug 2013, 00:53

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Mit welcher der beiden Theorien lassen sich dauerhafte Zivilisationen bauen
Aus Wahrnehmungssicht mit beiden - weil es aus Wahrnehmungssicht kein Unterschied ist. - Aus realer Sicht nur mit der realen Variante, weil es nur dann das Objekt überhaupt gibt (hier: Zivilisation) - bei der anderen Variante gibt es ja nur das Subjekt.
Wahrnehmungssicht... Ich verstehe das nicht. :?
Was meinst du damit?
Ich meinte natürlich reelle Zivilisationen, wo Menschen wohnen und leben können.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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