Die Matrix als Kopfkino

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closs
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#41 Re: Die Matrix als Kopfkino

Beitrag von closs » Fr 23. Aug 2013, 16:44

Pluto hat geschrieben:Ich behaupte mal
Deine unter (a) und (b) genannten Dinge sind doch richtig - NACHDEM man entschieden hat, dass die Welt in dem Sinn real ist, dass sie auch ohne unsere Wahrnehmung "ist". - Alles, was Du als erfreulich und erfolgreich beschreibst, wäre aber EXAKT (in Deiner Wahrnehmung) dasselbe, wenn es Kopfkino wäre - Du könntest es nicht unterscheiden - weil es kein Mensch unterscheiden KANN.

Pluto
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#42 Re: Die Matrix als Kopfkino

Beitrag von Pluto » Fr 23. Aug 2013, 18:01

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Ich behaupte mal
Deine unter (a) und (b) genannten Dinge sind doch richtig - NACHDEM man entschieden hat, dass die Welt in dem Sinn real ist, dass sie auch ohne unsere Wahrnehmung "ist". - Alles, was Du als erfreulich und erfolgreich beschreibst, wäre aber EXAKT (in Deiner Wahrnehmung) dasselbe, wenn es Kopfkino wäre - Du könntest es nicht unterscheiden - weil es kein Mensch unterscheiden KANN.
Wahrnehmung ist Kopfkino.
Aber der Punkt ist, es kommt auf die Richtigkeit der Bilder an, die wir von der Welt bekommen und wie wir diese auswerten. Unser Kopfkino gibt ein ziemlich wahrheitsgetreues Bild der Welt wieder.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

closs
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#43 Re: Die Matrix als Kopfkino

Beitrag von closs » Fr 23. Aug 2013, 19:26

Pluto hat geschrieben:Unser Kopfkino gibt ein ziemlich wahrheitsgetreues Bild der Welt wieder.
Glaube ich auch. - Ich vermute, wir verstehen Unterschiedliches unter "Kopfkino".

Du scheinst die Wahrnehmungs-Vorgänge im Gehirn als Kopfkino zu verstehen (?). - Ich verbinde damit den Umstand, dass Kopfkino nicht weiß (wissen kann), ob es sich eine Welt schafft oder mit einer realen Welt verbunden ist. Denn wenn Dir ein Baum auf den Kopf fällt, sind die Folgen beim Kopfkino (SChmerz, Tod, etc.) wahrnehmungsmäßig dieselben, egal ob es sich um eine selbstgeschaffene Welt oder eine reale Welt handelt.

Pluto
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#44 Re: Die Matrix als Kopfkino

Beitrag von Pluto » Fr 23. Aug 2013, 19:31

closs hat geschrieben:Denn wenn Dir ein Baum auf den Kopf fällt, sind die Folgen beim Kopfkino (SChmerz, Tod, etc.) wahrnehmungsmäßig dieselben, egal ob es sich um eine selbstgeschaffene Welt oder eine reale Welt handelt.
Das ist mir zu kompliziert.

Versuchs mal so:
Glaubst du, dass ein umfallender Baum ein Geräusch macht, wenn keiner da ist, der es hören kann?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

closs
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#45 Re: Die Matrix als Kopfkino

Beitrag von closs » Fr 23. Aug 2013, 23:38

Pluto hat geschrieben:Das ist mir zu kompliziert.
Das verstehe ich jetzt echt nicht - nochmal:

Wenn Du mir schreibst, WEISST (!) Du nicht, ob Dein SChreiben und meine Existenz Produkt Deines Kopfes sind oder ob es eine Realität ist. - Wenn Du gegen einen Baum fährst, auch nicht. - Für Dich ist es aber egal, weil die Auswirkungen auf Dich die selben sind. Ist das kompliziertund/oder nicht nachvollzihebar?

Pluto hat geschrieben:Glaubst du, dass ein umfallender Baum ein Geräusch macht, wenn keiner da ist, der es hören kann?
Das Umfallen mit allen Geräuschen ist der Fall, auch wenn es keiner sieht oder hört. Ist ein Wahrnehmender dabei, kann er das Umfallen optisch und das Geräusch akustisch wahrnehmen. - Ob das jetzt ein Ja oder Nein auf Deine Frage ist, weiß ich nicht.

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sven23
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#46 Re: Die Matrix als Kopfkino

Beitrag von sven23 » Sa 24. Aug 2013, 08:54

closs hat geschrieben:
Du scheinst die Wahrnehmungs-Vorgänge im Gehirn als Kopfkino zu verstehen (?). - Ich verbinde damit den Umstand, dass Kopfkino nicht weiß (wissen kann), ob es sich eine Welt schafft oder mit einer realen Welt verbunden ist.

Tja, vielleicht ist Jesus von Nazareth auch nur eine Simulation in der Matrix. ;)

Hier kommt man ohne Ockhams Rasiermesser nicht weiter.
Man nehme zunächst mal die einfachste und naheliegendste Theorie. Diese Vorgehensweise hat sich bewährt und danach können wir mit größter Wahrscheinlichkeit annehmen, daß die Welt ist, wie sie ist und keine Simulation. Welcher Simulant sollte solch eine Simalation auch durchführen und zu welchem Zweck?
Daß das Gehirn die Informationen der Sinnesorgane für uns aufbereitet und interpretiert ist unbestritten, hat sich aber im Laufe der Evolution als sinnvoll erwiesen.
Die physikalischen Phänomene und Gesetzmäßigkeiten bleiben davon aber unbeeindruckt.
Könnte ein Kängeruh die Lichtgeschwindigkeit messen, käme es zum gleichen Ergebnis.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

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#47 Re: Die Matrix als Kopfkino

Beitrag von closs » Sa 24. Aug 2013, 12:09

sven23 hat geschrieben:Man nehme zunächst mal die einfachste und naheliegendste Theorie. Diese Vorgehensweise hat sich bewährt und danach können wir mit größter Wahrscheinlichkeit annehmen, daß die Welt ist, wie sie ist und keine Simulation.
Das glaube (!!) ich auch. - Im Alltag gehe ich auch davon aus. - Aber das ist keine erkenntnis-theoretische Aussage.

Mir geht es doch nur darum, dass Naturalismus und Spiritualität/Religion gleichermaßen (!!) etwas Unbeweisbares voraussetzen. bevor sie loslegen.

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sven23
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#48 Re: Die Matrix als Kopfkino

Beitrag von sven23 » Sa 24. Aug 2013, 12:29

closs hat geschrieben: Das glaube (!!) ich auch. - Im Alltag gehe ich auch davon aus. - Aber das ist keine erkenntnis-theoretische Aussage.

Nein, aber die höchstwahrscheinliche.

closs hat geschrieben: Mir geht es doch nur darum, dass Naturalismus und Spiritualität/Religion gleichermaßen (!!) etwas Unbeweisbares voraussetzen. bevor sie loslegen.

Aber wenns dann losgeht, bleibt nur noch einer übrig. ;)
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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#49 Re: Die Matrix als Kopfkino

Beitrag von closs » Sa 24. Aug 2013, 13:53

sven23 hat geschrieben:Aber wenns dann losgeht, bleibt nur noch einer übrig. ;)
Wenn es losgeht, nimmt man auf Basis seiner Setzungen wahr - diese Basis wird per Glaube festgelegt. - Dies gilt erkenntnis-theoretisch genauso für Naturwissenschaft wie für Religion.

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Zeus
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#50 Re: Die Matrix als Kopfkino

Beitrag von Zeus » Sa 24. Aug 2013, 15:27

Kopiert vom Thread "Homöopatie", (wo es OT war)
closs hat geschrieben: [...]dass also immer eine Differenz zwischen Wahrnehmung und Realität besteht.
[...]damit begründet man die Relativität der eigenen Wahrnehmung - auch der naturwissenschaftlichen. Und wenn man das tut, kommt man nicht mehr auf die Idee, per Wahrnehmung festzulegen, was Realität ist, und vor allem, was nicht Realität ist. - Da geht die Reise hin.
Ja, die gedankliche Reise zum Postulat einer ontologischen Differenz, womit man letztendlich jedes esoterische Gedankengebäude begründen kann.
closs hat geschrieben:Stimmt
Nach dem ockhamschen Prinzip ist (etwas grob gesagt) die einfachste Theorie allen anderen vorzuziehen. Im Falle der verschiedenen möglichen esoterischen Gedankengebäude wäre also einer Nullkonstuktion den Vorzug zu geben.
(Ontologische Differenz) = 0.

Gruß
Zeus
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Gott ist das einzige Wesen, das, um zu herrschen, noch nicht einmal existieren muss.
(Charles Baudelaire, frz. Schriftsteller, 1821-1867)

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