Wissenschaft und Universität

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closs
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#1 Wissenschaft und Universität

Beitrag von closs » Fr 19. Jul 2019, 13:57

Stand der Dinge:

"Wissenschaft" wird nach den Äußerungen der Foristen unterschiedlich verstanden:

a) "Wissenschaft" ist nur Forschung, deren Ergebnisse sich experimentell bestätigen lassen.
b) "Wissenschaft" ist die Gesamtheit dessen, was sich auf einen Gegenstandsbereich bezieht und in einem objektiv nachvollziehbaren Begründungszusammenhang steht - auch ohne experimentelle Bestätigung.

c) "Universität" ist das, in dem nur "Wissenschaft" stattfindet.
d) "Universität" ist das, in dem nur Lehre im Sinne dessen stattfindet, was unter a) und b) als "Wissenschaft" bezeichnet wird.

Wir haben also als Status Quo den Fall, dass Fächer wie Geisteswissenschaften, Jura, Theologie, etc. je nach Definition von Wissenschaft und Universität "Wissenschaft" sind oder nicht.

Zwischenergebnis:
Wenn jemand "Wissenschaft" oder "Universität" sagt, ist dies nach jeweiliger Begriffs-Definition (s.o.) zulässig oder nicht zulässig. - In der Praxis sind diese jeweiligen Begriffs-Definitionen im Gebrauch, so dass Unterschiede im Wissenschafts- und Universitäts-Verständnis Alltags-Realität sind.

Einwände, Anträge, Zustimmungen, Ergänzungen?

Helmuth
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#2 Re: Wissenschaft und Universität

Beitrag von Helmuth » Fr 19. Jul 2019, 14:20

closs hat geschrieben:
Fr 19. Jul 2019, 13:57
Einwände, Anträge, Zustimmungen, Ergänzungen?
Meine Definition fehlt. Du sagtest die der Foristen Ich finde sie nicht gelistet. Bitte um Ergänzung.
Der Herr steht zu mir, deshalb fürchte ich mich nicht. Was kann ein Mensch mir anhaben?
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Scrypton
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#3 Re: Wissenschaft und Universität

Beitrag von Scrypton » Fr 19. Jul 2019, 15:03

Seine Definitionen sind eh... eher Mau.
Da scheibt er wieder seine falsch verstandenen Definitionen anderen Usern zu - langweilig. ^.^

closs
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#4 Re: Wissenschaft und Universität

Beitrag von closs » Fr 19. Jul 2019, 16:20

Helmuth hat geschrieben:
Fr 19. Jul 2019, 14:20
Meine Definition fehlt. Du sagtest die der Foristen Ich finde sie nicht gelistet. Bitte um Ergänzung.
Gerne - wärest Du mit "Wissenschaft ist ein unzulänglicher Versuch des Menschen, der gegen Gottes Wissen ein Nichts ist" einverstanden?

Helmuth
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#5 Re: Wissenschaft und Universität

Beitrag von Helmuth » Fr 19. Jul 2019, 16:55

closs hat geschrieben:
Fr 19. Jul 2019, 16:20
Gerne - wärest Du mit "Wissenschaft ist ein unzulänglicher Versuch des Menschen, der gegen Gottes Wissen ein Nichts ist" einverstanden?

:lol: , aber mal ein guter Anfang. Der Versuch eine sog. Definition zu finden ist möglicherweise ein Unterfangen, das am Ende in deine Aussage mündet. Ich kann keine „Definition“ in deinem Sinne liefern, sondern nur Gedanken dazu äußern, die ich grundlegend sehe. Aber mal folgende zwei Axiome:

- Wissenschaft geht nur mit Gott, nie ohne, dann aber ist sie gut und gesegnet.
- Wissenschaft ohne Gott mündet in Götzendienst, und dann ist sie ein Fluch.


Den moralischen Aspekt ausklammern und eine quasi wertneutrale Position von außen einzunehmen, wie du das versuchst, scheitert meiner Meinung nach, weil du dann Gottes Willen, wozu du etwas überhaupt wissen sollst, ausklammerst. Lies mal nach, welchen Stellenwert Gott den Wissenschaftlern am Königshof Nebukadnezars einräumte. Daniel war ihnen in jeder Hinsicht überlegen.

Die anderen forschten halt an irgendwas rum aber das brauchte größtenteils keiner. Das regte den König auch dermaßen auf, dass er sie umbringen wollte, weil sie eine einzige Frage nicht klären konnten. Dann wann sie gebraucht wurden, waren sie nutzloser Ballast. Er wollte es aber wissen.

Und jetzt kommt mein Hauptargument. Gott offenbarte es Daniel, exklusiv ihm, und sonst keinem. Und er rühmte sich damit dann auch nicht. Keine Forschung wäre gut genug, um zu diesem Wissen zu gelangen. Daher —> Offenbarung.

Aber an sich ist Wissenschaft ein Anliegen Gottes, das sich für mich aus dem Befehl sich die Erde untertan zu machen, ableitet. Die Mathematik ist für mich ein Beleg dafür, dass sie sogar perfekt funktionieren kann. Ihre strikte Logik, mit der sie operiert und auch zwingend operieren muss, ist genial und sie findet in jedem Lebensbereich ihre berechtigte und nutzbringende Anwendung.
Der Herr steht zu mir, deshalb fürchte ich mich nicht. Was kann ein Mensch mir anhaben?
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Claymore
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#6 Re: Wissenschaft und Universität

Beitrag von Claymore » Fr 19. Jul 2019, 21:39

closs hat geschrieben:
Fr 19. Jul 2019, 13:57
c) "Universität" ist das, in dem nur "Wissenschaft" stattfindet.
Jetzt sind die Posts weg, aber das hat doch wohl niemand behauptet. Nur, dass es vom Selbstverständnis der Universitäten bzw. vom Verständnis des Gesetzgebers keine nicht-wissenschaftlichen Fächer an Universitäten gibt bzw. geben soll.

Es ist jedoch nachweislich falsch, dass alle deutschen Universitäten (aus ihrem Selbstverständnis) nur wissenschaftliche Fächer anbieten.

Je nach Bundesland trennt das jeweilige Hochschulgesetz die Aufgabenverteilung der Universitäten und Kunsthochschulen streng
Bayerisches Hochschulgesetz Art. 2, Absatz 1, Satz 3 – 5 hat geschrieben:Hierzu tragen die verschiedenen Hochschulen entsprechend ihrer besonderen Aufgabenstellung bei. Die Universitäten dienen vornehmlich der Forschung und Lehre und verbinden diese zu einer vorwiegend wissenschaftsbezogenen Ausbildung. Die Kunsthochschulen dienen vor allem der Pflege der Künste, der Entwicklung künstlerischer Fähigkeiten und der Vermittlung künstlerischer Kenntnisse und Fertigkeiten.
bis so gut wie gar nicht
Gesetz über die Hochschulen des Landes Mecklenburg-Vorpommern, § 3, Absatz 1, hat geschrieben: §3 Aufgaben

(1) Die Hochschulen dienen der Pflege und Entwicklung der Wissenschaften und Künste durch Forschung, Lehre und Studium sowie Weiterbildung; dabei berücksichtigen sie die Belange des Landes Mecklenburg-Vorpommern. Sie gestalten das öffentliche Kulturleben mit. Sie bereiten durch umfassende akademische Bildung auf berufliche Tätigkeiten vor, die die Anwendung wissenschaftlicher Erkenntnisse und wissenschaftlicher Methoden oder die Fähigkeit zu künstlerischer Gestaltung erfordern. Die Fachhochschulen erfüllen diese Aufgaben insbesondere durch anwendungsbezogene Lehre und Forschung. Die Universitäten haben eine besondere Verantwortung für die Grundlagenforschung. Die Hochschulen tragen zur Verwirklichung und Vermittlung der Grundwerte eines freiheitlichen, demokratischen und sozialen Rechtsstaates bei.
voneinander ab.
closs hat geschrieben:
Fr 19. Jul 2019, 13:57
a) "Wissenschaft" ist nur Forschung, deren Ergebnisse sich experimentell bestätigen lassen.
b) "Wissenschaft" ist die Gesamtheit dessen, was sich auf einen Gegenstandsbereich bezieht und in einem objektiv nachvollziehbaren Begründungszusammenhang steht - auch ohne experimentelle Bestätigung.
[…]
d) "Universität" ist das, in dem nur Lehre im Sinne dessen stattfindet, was unter a) und b) als "Wissenschaft" bezeichnet wird.
Das ist auch tendenziös/verzerrend wiedergegeben.

closs
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#7 Re: Wissenschaft und Universität

Beitrag von closs » Fr 19. Jul 2019, 21:59

Claymore hat geschrieben:
Fr 19. Jul 2019, 21:39
closs hat geschrieben: ↑
Fr 19. Jul 2019, 13:57
a) "Wissenschaft" ist nur Forschung, deren Ergebnisse sich experimentell bestätigen lassen.
b) "Wissenschaft" ist die Gesamtheit dessen, was sich auf einen Gegenstandsbereich bezieht und in einem objektiv nachvollziehbaren Begründungszusammenhang steht - auch ohne experimentelle Bestätigung.
[…]
d) "Universität" ist das, in dem nur Lehre im Sinne dessen stattfindet, was unter a) und b) als "Wissenschaft" bezeichnet wird.

Das ist auch tendenziös/verzerrend wiedergegeben.
Ich finde, dass das analytisch sauber dargestellt ist. - Wo würdest Du widersprechen?

Claymore
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#8 Re: Wissenschaft und Universität

Beitrag von Claymore » Sa 20. Jul 2019, 00:10

closs hat geschrieben:
Fr 19. Jul 2019, 21:59
Claymore hat geschrieben:
Fr 19. Jul 2019, 21:39
closs hat geschrieben: ↑
Fr 19. Jul 2019, 13:57
a) "Wissenschaft" ist nur Forschung, deren Ergebnisse sich experimentell bestätigen lassen.
b) "Wissenschaft" ist die Gesamtheit dessen, was sich auf einen Gegenstandsbereich bezieht und in einem objektiv nachvollziehbaren Begründungszusammenhang steht - auch ohne experimentelle Bestätigung.
[…]
d) "Universität" ist das, in dem nur Lehre im Sinne dessen stattfindet, was unter a) und b) als "Wissenschaft" bezeichnet wird.

Das ist auch tendenziös/verzerrend wiedergegeben.
Ich finde, dass das analytisch sauber dargestellt ist. - Wo würdest Du widersprechen?
Wer hat denn (a) behauptet? Ok, jetzt sind die Posts weg… Aber wer würde der Astronomie denn absprechen, dass sie eine Wissenschaft ist? Experimente spielen da nun keine Rolle – sondern Beobachtungen. Sollte (a) nicht heißen “… sich empirisch bestätigen lassen”? Sicher ist das Experiment der Inbegriff der naturwissenschaftlichen Methode, aber es ist nicht alles.

(b) ist konfus. MMn hat das niemand so geschrieben. Ist hier die Intention nur empirische Wissenschaften und Formalwissenschaften als Wissenschaften durchgehen zu lassen? Hat das hier jemand ernsthaft so geäußert? Geht es im engeren Sinn darum, dass nur die Begründung selbst “objektiv” (??) nachvollziehbar ist? Oder eben dass sie auch eine Beweiskraft haben muss, die zu Konsens unter den Fachleuten führt? Bei Fragestellungen in den Geisteswissenschaften kann man zwar die Begründung seiner Antwort objektiv nachvollziehbar machen – aber die Antwort ist meist nicht objektiv wie eine naturwissenschaftliche Antwort.

Der Unterschied zwischen (c) und (d) ist wie relevant? Nach (d) “dürfte” an einer Universität einem Student der Ingenieurswissenschaften nicht mal beigebracht werden, wie er einen Lötkolben hält.

Helmuth
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#9 Re: Wissenschaft und Universität

Beitrag von Helmuth » Sa 20. Jul 2019, 07:11

Claymore hat geschrieben:
Sa 20. Jul 2019, 00:10
Der Unterschied zwischen (c) und (d) ist wie relevant? Nach (d) “dürfte” an einer Universität einem Student der Ingenieurswissenschaften nicht mal beigebracht werden, wie er einen Lötkolben hält.
Korrekt. Mir zeigt das, wie wenig nutzbringend es ist, sich diesem Thema rein philosophisch intellektuell zu nähern und lässt den Praxisbezug außer Acht. Dieser Versuch zu meinen, mit Intellekt allein alle Aufgabe zu meistern scheitert in jedem Fall.

Ich klage Closs damit nicht an, nur sagte ich bereits wohin der Weg geht, wenn Jesus nicht mit an Bord ist. Ob du das wiederum akzeptieren kannst, weiß ich nicht. Für mich ist es eine Tatsache, ein gesichertes Wissen wie geschrieben steht:
Kol 2,3 hat geschrieben: in dem (Christus) alle Schätze der Weisheit und Erkenntnis verborgen sind.
Verbogen bleibt es weiter für den, der außerhalb Christus "Wissenschaft" betreibt. So werden wir auch vor der nutzlosen Phiosophie gewarnt:
Kol 2,8 hat geschrieben: Seht zu, dass niemand euch einfange durch die Philosophie und leeren Betrug nach der Überlieferung der Menschen, nach den Elementen der Welt und nicht Christus gemäß!
Der Herr steht zu mir, deshalb fürchte ich mich nicht. Was kann ein Mensch mir anhaben?
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#10 Re: Wissenschaft und Universität

Beitrag von PeB » Sa 20. Jul 2019, 08:37

Wissenschaft ist der Versuch der systematischen und standardisierten Suche nach Erkenntnis.
Das kann für einen Christen Gott mit einschließen. Für einen Atheisten muss es das aber nicht.

Mal so gesagt: biblisch gesehen ist der Mensch als Ebenbild Gottes geschaffen, eben auch mit seinen intellektuellen Fähigkeiten. Das Nutzen dieser Fähigkeiten zur Erklärung der Welt ist daher gottgewollt - ob ich nun als Atheist oder als gläubiger Christ damit hantiere.

Was den Unterschied ausmacht, ist nicht das Betreiben von Wissenschaft per se (ob christlich oder atheistisch), sondern die Ergebnisse, die ich im Zweifelsfall aufgrund meiner weltanschaulichen Vorgaben damit generiere.

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