Warum kann man aus einer falschen Aussage alles mögliche ableiten?

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Münek
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#31 Re: Warum kann man aus einer falschen Aussage alles mögliche ableiten?

Beitrag von Münek » So 23. Jun 2019, 02:47

CoolLesterSmooth hat geschrieben:
Fr 21. Jun 2019, 00:33
Um die Frage des Threadtitels zu beantworten: Weil es egal ist. Wenn eine Prämisse falsch ist, kannst du daraus folgern was du möchtest, es ist hinfällig, da eben die Prämisse falsch ist.
Jetzt wirst Du Dir einen Widerspruch unseres lieben Closs einhandeln.

Für ihn ist ALLEIN entscheidend, dass die Schlussfolgerungen NICHT mit der Prämisse in Widerspruch geraten. Die Prämissen selbst sollen nicht auf den Prüfstand gestellt bzw. hinterfragt werden.

JackSparrow
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#32 Re: Warum kann man aus einer falschen Aussage alles mögliche ableiten?

Beitrag von JackSparrow » So 23. Jun 2019, 06:26

closs hat geschrieben:
Sa 22. Jun 2019, 21:00
Da der Mensch auch dann scheitern kann, wenn er NICHT auf der Suche ist, ist B => A richtig - richtig?
Ich scheitere, WEIL ich auf der Suche bin. Ich kann also auf der Suche sein, ohne zu scheitern (wenn B nicht wahr ist, ist A beliebig), aber immer dann, wenn ich scheitere, muss ich notwendig auf der Suche gewesen sein.

B => A

closs
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#33 Re: Warum kann man aus einer falschen Aussage alles mögliche ableiten?

Beitrag von closs » So 23. Jun 2019, 08:41

Münek hat geschrieben:
So 23. Jun 2019, 02:47
Für ihn ist ALLEIN entscheidend, dass die Schlussfolgerungen NICHT mit der Prämisse in Widerspruch geraten. Die Prämissen selbst sollen nicht auf den Prüfstand gestellt bzw. hinterfragt werden.
Du vergißt das Entscheidende: Wir sprechen ausnahmslos von nicht-falsifizierbaren Prämissen - da gibt es keine objektiven Prüfstände.

CoolLesterSmooth hat geschrieben:
So 23. Jun 2019, 02:47
Wenn eine Prämisse falsch ist, kannst du daraus folgern was du möchtest, es ist hinfällig, da eben die Prämisse falsch ist.
Akademisch ist das richtig, im Leben kann es falsch sein.

JackSparrow hat geschrieben:
So 23. Jun 2019, 06:26
Ich scheitere, WEIL ich auf der Suche bin. Ich kann also auf der Suche sein, ohne zu scheitern (wenn B nicht wahr ist, ist A beliebig), aber immer dann, wenn ich scheitere, muss ich notwendig auf der Suche gewesen sein.

B => A
Letzter Satz ist falsch: Ich kann auch scheitern, ohne überhaupt gesucht zu haben. -------- Wie hieße jetzt der Satz bei B <=> A? Ich kann nur auf der Suche sein, wenn ich scheitere? Ich kann nur scheitern, wenn ich auf der Suche bin?

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sven23
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#34 Re: Warum kann man aus einer falschen Aussage alles mögliche ableiten?

Beitrag von sven23 » So 23. Jun 2019, 10:49

closs hat geschrieben:
Sa 22. Jun 2019, 20:15
Thaddäus hat geschrieben:
Sa 22. Jun 2019, 15:13
Ja, es ist falsch im Kontext "Wahrheitstabelle" so zu denken. Solche komplexen Zusammenhänge, wie du sie hier ausdrücken möchtest, können durch einfache Implikation nicht wiedergegeben werden.
In welchem semantischen Feld kann die Wahrheitstabelle eine Rolle finden, wenn sie solche komplexen Zusammenhänge nicht wiedergeben kann? - Geht es nur um Grundmuster für Wissenschaft?
Die Wahrheitstabelle kann dir helfen, strukturiert an ein Problem heranzugehen, auch mit ganz praktischen Bezügen, wie der Unterscheidung von Koinzidenz und Kausaltität. Wie du inzwischen weißt, entsteht Aberglaube durch die Verwechselung von beiden.
Im Homöpathie-Thread hat Janina versucht, dir das näher zu bringen. War der Versuch erfolglos oder hast du es schon wieder vergessen?

viewtopic.php?f=15&t=5486&p=346900&hili ... le#p346900
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closs
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#35 Re: Warum kann man aus einer falschen Aussage alles mögliche ableiten?

Beitrag von closs » So 23. Jun 2019, 11:31

sven23 hat geschrieben:
So 23. Jun 2019, 10:49
Im Homöpathie-Thread hat Janina versucht, dir das näher zu bringen. War der Versuch erfolglos oder hast du es schon wieder vergessen?
Auch hier: Du scheinst nicht im Köcher zu haben, dass dieses Thema inhaltlich bereits abgehakt war, bevor dieser Thread überhaupt eröffnet wurde.

Erneut zu Koinzidenz und Kausalität: Inhaltlich bedeutet "Koinzidenz", dass zwei Sachen zusammenfallen: Sven und Closs treffen sich am Brandenburger Tor. Das gilt AUCH, wenn dies kausal begründet ist: Beide haben sich verabredet. - Die Frage lautet also NICHT "Koinzidenz ODER Kausalität", sondern "NUR Koinzidenz oder AUCH Kausalität". - Von Janina habe ich damals verstanden, dass man in der Naturwissenschaft offenbar "NUR Koinzidenz oder AUCH Kausalität" meint, aber "Koinzidenz ODER Kausalität" sagt - das ist Sprachschlamperei.

sven23 hat geschrieben:
So 23. Jun 2019, 10:49
Wie du inzwischen weißt, entsteht Aberglaube durch die Verwechselung von beiden.
Nicht "inzwischen", sondern seit Jahrzehnten - Du versuchst schon wieder zu entstellen.

Im übrigen waren technische Mittel der Wissenschaft nie das Problem, sondern die Hermeneutik der jeweiligen Modelle.

JackSparrow
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#36 Re: Warum kann man aus einer falschen Aussage alles mögliche ableiten?

Beitrag von JackSparrow » So 23. Jun 2019, 11:36

closs hat geschrieben:
So 23. Jun 2019, 08:41
Letzter Satz ist falsch: Ich kann auch scheitern, ohne überhaupt gesucht zu haben.
Die Prämisse lautete, dass du scheiterst, WEIL du suchst. Ergo ist Scheitern eine hinreichende Bedingung dafür, dass du gesucht hast, während Suchen die notwendige Bedingung für das Scheitern ist (denn gemäß Prämisse scheiterst du ja, WEIL du suchst). Ergo ist der Satz richtig.

Scheiterst du ohne gesucht zu haben, ist B wahr und A nicht wahr und somit die gesamte Prämisse B => A nicht wahr.

Wie hieße jetzt der Satz bei B <=> A? Ich kann nur auf der Suche sein, wenn ich scheitere? Ich kann nur scheitern, wenn ich auf der Suche bin?
Richtig.

closs
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#37 Re: Warum kann man aus einer falschen Aussage alles mögliche ableiten?

Beitrag von closs » So 23. Jun 2019, 12:09

JackSparrow hat geschrieben:
So 23. Jun 2019, 11:36
Scheiterst du ohne gesucht zu haben, ist B wahr und A nicht wahr und somit die gesamte Prämisse B => A nicht wahr.
Nun besteht das Leben ja aus Einzelfällen. - Einer davon könnte sein "Closs scheitert, WEIL er sucht".

Wenn wir annehmen wollen, dass diese Aussage in diesem Einzelfall richtig ist, wissen wir aber längst nicht, ob es im Allgemeinen eine B => A oder eine B <=> A Beziehung ist. - Wie stellt man dann dar?

Man könnte sagen "In diesem Einzelfall gilt B <=> A, aber ob es in allen Fällen so ist, wissen wir nicht". - Dann müsste doch der allgemeine Satz lauten B => A, weil der Einzelfall eine Teilmenge davon ist, nicht wahr?

Daran schließt sich die Frage an: In welchen Fällen (außer in der Mathematik) ist der Fall B <=>A überhaupt allgemein vertretbar? Müsste man da nicht ALLE möglichen Fälle untersucht haben? (Schließlich könnte es ja einen Schwarzen Schwan geben)

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sven23
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#38 Re: Warum kann man aus einer falschen Aussage alles mögliche ableiten?

Beitrag von sven23 » So 23. Jun 2019, 13:46

closs hat geschrieben:
So 23. Jun 2019, 11:31
sven23 hat geschrieben:
So 23. Jun 2019, 10:49
Im Homöpathie-Thread hat Janina versucht, dir das näher zu bringen. War der Versuch erfolglos oder hast du es schon wieder vergessen?
Auch hier: Du scheinst nicht im Köcher zu haben, dass dieses Thema inhaltlich bereits abgehakt war, bevor dieser Thread überhaupt eröffnet wurde.
Ähm, wenn es abgehakt wäre, hätte Janina nicht so verzweifelt oder resignierend geantwortet:

Das ist jetzt alles nur zusammenkopiert aus alten Beiträgen von mir, du hättest es also wissen können / sollen / müssen.
Also was ist dein Problem? Bist du vergesslich, ignorant oder überfordert?



closs hat geschrieben:
So 23. Jun 2019, 11:31
Erneut zu Koinzidenz und Kausalität: Inhaltlich bedeutet "Koinzidenz", dass zwei Sachen zusammenfallen: Sven und Closs treffen sich am Brandenburger Tor. Das gilt AUCH, wenn dies kausal begründet ist: Beide haben sich verabredet. - Die Frage lautet also NICHT "Koinzidenz ODER Kausalität", sondern "NUR Koinzidenz oder AUCH Kausalität". - Von Janina habe ich damals verstanden, dass man in der Naturwissenschaft offenbar "NUR Koinzidenz oder AUCH Kausalität" meint, aber "Koinzidenz ODER Kausalität" sagt - das ist Sprachschlamperei.
Wer es sprachlich nicht versteht, der kann die Wahrheitstabelle nutzen.
Deine Frage, ob die Wahrheitstabelle "falsifzierbar" ist, ist an sich auch schon schräg.


closs hat geschrieben:
So 23. Jun 2019, 11:31
sven23 hat geschrieben:
So 23. Jun 2019, 10:49
Wie du inzwischen weißt, entsteht Aberglaube durch die Verwechselung von beiden.
Nicht "inzwischen", sondern seit Jahrzehnten - Du versuchst schon wieder zu entstellen.
Es ist wohl eher der closs, der hier entstellt oder sich verstellt, denn das war ein riesiges Problem, dir den Unterschied zwischen Koinzidenz und Kausalität klar zu machen. Janina und andere können ein Lied davon singen. Wenn du heute klüger bist, um so besser. Dann sollte es umso klarer für dich sein, dass Globuli lediglich Placebos sind.

closs hat geschrieben:
So 23. Jun 2019, 11:31
Im übrigen waren technische Mittel der Wissenschaft nie das Problem, sondern die Hermeneutik der jeweiligen Modelle.
Natürlich, die Hermeneutik ist in der Wissenschaft ein riesiges Problem. Gut, dass der closs uns darauf hinweist. :lol:
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closs
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#39 Re: Warum kann man aus einer falschen Aussage alles mögliche ableiten?

Beitrag von closs » So 23. Jun 2019, 17:16

sven23 hat geschrieben:
So 23. Jun 2019, 13:46
wenn es abgehakt wäre, hätte Janina nicht so verzweifelt oder resignierend geantwortet
Da ging es meines Erachtens um die unterschiedlichen Verwendungen des Begriffs "koinzident" (Duden vs. Wissenschaft). Das war in der Tat ein neues Thema: Janina hat es in ihrer Semantik, ich habe es in meiner Semantik verwendet.

sven23 hat geschrieben:
So 23. Jun 2019, 13:46
Deine Frage, ob die Wahrheitstabelle "falsifzierbar" ist, ist an sich auch schon schräg.
Gar nicht. - Aber das ist schon wieder Metaebene.

sven23 hat geschrieben:
So 23. Jun 2019, 13:46
Wer es sprachlich nicht versteht, der kann die Wahrheitstabelle nutzen.
Vollkommen daneben. - Hier geht es um die sprachliche Bedeutung von "koinzident".

sven23 hat geschrieben:
So 23. Jun 2019, 13:46
denn das war ein riesiges Problem, dir den Unterschied zwischen Koinzidenz und Kausalität klar zu machen.
Nee - es war ein Problem, Closs die sprachlich falsche Verwendung von "koinzident" schmackhaft zu machen.

sven23 hat geschrieben:
So 23. Jun 2019, 13:46
die Hermeneutik ist in der Wissenschaft ein riesiges Problem. Gut, dass der closs uns darauf hinweist.
Naja - echte Profis wissen das.

sven23 hat geschrieben:
So 23. Jun 2019, 13:46
Dann sollte es umso klarer für dich sein, dass Globuli lediglich Placebos sind.
Daneben. - Du springst jetzt zum Thema "positive und negative Aussagen in Modellen".

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sven23
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#40 Re: Warum kann man aus einer falschen Aussage alles mögliche ableiten?

Beitrag von sven23 » So 23. Jun 2019, 18:53

closs hat geschrieben:
So 23. Jun 2019, 17:16
sven23 hat geschrieben:
So 23. Jun 2019, 13:46
wenn es abgehakt wäre, hätte Janina nicht so verzweifelt oder resignierend geantwortet
Da ging es meines Erachtens um die unterschiedlichen Verwendungen des Begriffs "koinzident" (Duden vs. Wissenschaft). Das war in der Tat ein neues Thema: Janina hat es in ihrer Semantik, ich habe es in meiner Semantik verwendet.
Eben, um sematisches Kuddelmuddel zu umgehen, ist die Wahrheitstabelle hilfreich.

viewtopic.php?f=15&t=5486&p=346900&hili ... le#p346900


closs hat geschrieben:
So 23. Jun 2019, 17:16
sven23 hat geschrieben:
So 23. Jun 2019, 13:46
Wer es sprachlich nicht versteht, der kann die Wahrheitstabelle nutzen.
Vollkommen daneben. - Hier geht es um die sprachliche Bedeutung von "koinzident".
Auch dazu hat Janina dir immer wieder einen Satz klarzumachen versucht.

Man erkennt Kausalität daran, dass das Auftreten von Ursache und das nIcht-Auftreten von Wirkung NICHT koinzidiert.

Aber ich fürchte, du hast ihn damals ebensowenig verstanden wie heute.

closs hat geschrieben:
So 23. Jun 2019, 17:16
sven23 hat geschrieben:
So 23. Jun 2019, 13:46
Dann sollte es umso klarer für dich sein, dass Globuli lediglich Placebos sind.
Daneben. - Du springst jetzt zum Thema "positive und negative Aussagen in Modellen".
Darum ging es ja gerade. Wir machen doch immer Beispiele mit praktischem Nutzen.
Wenn dir heute immer noch nicht klar ist, dass Globuli Placebos sind, dann war wohl alle Mühe vergeblich. :shock:
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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