Völkertafel - Literatur

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Tree of life
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#21 Re: Völkertafel - Literatur

Beitrag von Tree of life » Mi 2. Jan 2019, 10:25

Stromberg hat geschrieben:
Di 1. Jan 2019, 14:20
Aber mal im Ernst: Wer kann diese Legende wirklich für real halten?
Pinguine brauchen andere Raumtemperaturen wie beispielsweise Löwen - und beide brauchen andere Raumtemperaturen wie beispielsweise Hirsche. Viele viele unterschiedliche, auf jede Art, jede Spezies abgestimmte Raumtemperatur muss gegeben sein.
Lk 1,37 For with God nothing shall be impossible. ;)

PeB
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#22 Re: Völkertafel - Literatur

Beitrag von PeB » Mi 2. Jan 2019, 10:28

Pluto hat geschrieben:
Mi 2. Jan 2019, 10:16
PeB hat geschrieben:
Mi 2. Jan 2019, 09:45
Wissenschaftlich lässt sich sagen, dass das Neolithikum sich ausgehend vom Vorderen Orient in Form einer Völkerwanderung in alle Richtungen ausgebreitet hat. Es war nicht nur ein Wissenstransfer, sondern eine Bevölkerungsausbreitung.
Sehe ich genauso. Die Menschen damals sind nach Norden gewandert, und haben dabei den heutinge Kaukasus und den Ural besiedelt.

Ja, nicht nur. Es ist in der Archäologie weitgehend Konsens, dass es drei Ausbreitungswege nach Norden und Westen gab (mit der Neolithisierung des Ostens habe ich mich nicht eingehender beschäftigt):

1. der wichtigste, prägnanteste und am besten erforschte Weg nach Europa hinein erfolgte über Kleinasien -> Griechenland -> den Balkan -> Karpatenbecken (Linearbandkeramik) -> Donautal -> bis zum Rhein,
2. die Besiedlung des Mittelmeerraums (sog. Cardium-Impresso-Keramik) erfolgte über den Seeweg: griechische Inseln, Küsten Südeuropas und Nordafrikas,
3. der Nordweg: über den Kaukasus in die nordpontischen Steppen. Verbunden ist dieser Weg mit der spitzbodigen Keramik; die Leute waren wohl weitgehend Nomaden. Von den Steppen aus erfolgten immer wieder Einbrüche nach West- und Mitteleoropa: beispielsweise Trichterbecherkultur oder möglicherweise auch Schnurkeramiker.

PeB
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#23 Re: Völkertafel - Literatur

Beitrag von PeB » Mi 2. Jan 2019, 10:30

Pluto hat geschrieben:
Mi 2. Jan 2019, 10:09
Mich würde mal interessieren was älter ist: das Gilgamesch Sage oder der Bibelbericht über die Sintflut?

Da streiten sich die Geister und du wirst es nicht mehr rausfinden können. ;)

Anton B.
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#24 Re: Völkertafel - Literatur

Beitrag von Anton B. » Mi 2. Jan 2019, 11:01

PeB hat geschrieben:
Mi 2. Jan 2019, 10:28
Es ist in der Archäologie weitgehend Konsens, dass [...]

3. der Nordweg: über den Kaukasus in die nordpontischen Steppen. Verbunden ist dieser Weg mit der spitzbodigen Keramik; die Leute waren wohl weitgehend Nomaden. Von den Steppen aus erfolgten immer wieder Einbrüche nach West- und Mitteleoropa: beispielsweise Trichterbecherkultur oder möglicherweise auch Schnurkeramiker.
Ganz bestimmt ist das kein Konsens.
Die Eiche "ist" - sie steht da - mit oder ohne Wildschweine.

ThomasM
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#25 Re: Völkertafel - Literatur

Beitrag von ThomasM » Mi 2. Jan 2019, 11:29

Anton B. hat geschrieben:
Mi 2. Jan 2019, 11:01
Ganz bestimmt ist das kein Konsens.
Bist du sicher?
Man muss unterschieden zwischen echtem Dissenz und dem kleinlichen Geplänkel von egozentrierten Wissenschaftlern, die ihre Lieblingstheorie verteidigen. Es menschelt eben auch dort ganz gewaltig.
Ich denke, alle drei Optionen haben etwas für sich und es besteht kein Grund, warum nicht auch alle drei Möglichkeiten vorgekommen sind.
Gott würfelt nicht, meinte Einstein. Aber er irrte. Gott nutzt den Zufall - jeden Tag.

Anton B.
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#26 Re: Völkertafel - Literatur

Beitrag von Anton B. » Mi 2. Jan 2019, 11:54

ThomasM hat geschrieben:
Mi 2. Jan 2019, 11:29
Anton B. hat geschrieben:
Mi 2. Jan 2019, 11:01
Ganz bestimmt ist das kein Konsens.
Bist du sicher?
Man muss unterschieden zwischen echtem Dissenz und dem kleinlichen Geplänkel von egozentrierten Wissenschaftlern, die ihre Lieblingstheorie verteidigen. Es menschelt eben auch dort ganz gewaltig.
Ich denke, alle drei Optionen haben etwas für sich und es besteht kein Grund, warum nicht auch alle drei Möglichkeiten vorgekommen sind.
Mir ging es um die Aussage, die die Trichterbecherkultur in den Kontext einer im Norden stattgefundenen Ost-West-"Migration" mit "Ursprung aus der Steppe" setzt. Da hat PeB etwas verwechselt.
Die Eiche "ist" - sie steht da - mit oder ohne Wildschweine.

Pluto
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#27 Re: Völkertafel - Literatur

Beitrag von Pluto » Mi 2. Jan 2019, 11:55

ThomasM hat geschrieben:
Mi 2. Jan 2019, 11:29
Man muss unterschieden zwischen echtem Dissenz und dem kleinlichen Geplänkel von egozentrierten Wissenschaftlern, die ihre Lieblingstheorie verteidigen. Es menschelt eben auch dort ganz gewaltig.
Ich denke, alle drei Optionen haben etwas für sich und es besteht kein Grund, warum nicht auch alle drei Möglichkeiten vorgekommen sind.
Zu welcher Kategorie von Wissenschaftlern würde du dich zählen?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#28 Re: Völkertafel - Literatur

Beitrag von Pluto » Mi 2. Jan 2019, 11:58

Anton B. hat geschrieben:
Mi 2. Jan 2019, 11:54
Mir ging es um die Aussage, die die Trichterbecherkultur in den Kontext einer im Norden stattgefundenen Ost-West-"Migration" mit "Ursprung aus der Steppe" setzt. Da hat PeB etwas verwechselt.
Die Funde zeigen, dass zuvor die Neandertaler nach Westen gingen, während (noch früher) der Homo Erectus nach Osten gingen. Als der Homo Sapiens auf der Bildfläche erschien, waren sowohl Europa als auch Asien bereits besiedelt.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

ThomasM
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#29 Re: Völkertafel - Literatur

Beitrag von ThomasM » Mi 2. Jan 2019, 12:10

Pluto hat geschrieben:
Mi 2. Jan 2019, 11:55
Zu welcher Kategorie von Wissenschaftlern würde du dich zählen?
Eine der Gründe, dass ich keine wissenschaftliche Laufbahn einschlagen konnte, war, dass ich nicht in der Lage war, die nötigen Seilschaften (altdeutsch für kommunikative Netzwerke) aufzubauen, um eine Habilitationsstelle zu bekommen. Dadurch bin ich nicht von dem Ansehen abhängig, das ich genieße und ich kann wissenschaftliche Fragestellungen sachlich angehen.

Ich habe aber keinen Zweifel, dass auch ich das in-den-Vordergrund-rücken meiner wissenschaftlichen Ergebnisse machen würde, wenn mein Lebensweg anders verlaufen wäre.
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#30 Re: Völkertafel - Literatur

Beitrag von ThomasM » Mi 2. Jan 2019, 12:19

Stromberg hat geschrieben:
Di 1. Jan 2019, 12:54
Rilke hat geschrieben:
So 23. Dez 2018, 08:23
Wie sieht die wissenschaftliche Forschung diese biblische Grundlage?
Wissenschaftlich? Nichts...

Der erste Schöpfungsbericht ist etwa 2.500 Jahre alt.
Nun ja, Abstammungstafeln waren im alten Orient im allgemeinen und im alten Israel in Speziellen sehr wichtig. Die Kultur rankte sich um Abstammungen und Familienzugehörigkeit hatte einen großen Wert. Solche Zugehörigkeiten wurden hauptsächlich mündlich überliefert.

Man kann also davon ausgehen, dass zumindest Teile der Völkertafeln auf real existierenden Personen beruhten, wobei ich davon ausgehe, dass
- die Tafeln lückenhaft sind, also viele Generationen vergessen wurden
- die Ursprünge sich mit den mythologischen Erzählungen der Kultur vermischt haben, also gerade die Stammväter Adam, Noah oder Abraham nicht auf real existierenden Personen beruhen, sondern mehr auf archetypischen Charakteren.

Aber spätestens ab der Abfolge der Könige Saul, David und Salomo (aber wahrscheinlich schon etwas früher) werden es real existierende Personen gewesen sein.
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