Naturwissenschaftliche und spirituelle Maß-Systeme

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closs
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#1 Naturwissenschaftliche und spirituelle Maß-Systeme

Beitrag von closs » So 7. Jul 2013, 15:29

Thema abgetrennt aus: Interpretation der Schöpfung

Magdalena61 hat geschrieben:Das ist etwa so sinnvoll wie der Versuch, mit einem Zollstock die Außentemperatur messen zu wollen.
Der Zollstock verkörpert eine Maßeinheit, die in sich richtig ist. Sie ist aber nicht auf alle Situationen und Objekte anwendbar.
Vom Grundgedanken her triffst Du den Nagel auf den Kopf - genau das ist Grundproblem objektivierender Disziplinen: Sie sind unnachahmlich gut innerhalb ihrer Leisten und untauglich für das, was darüber hinaus geht. - Das allein ist kein Problem - das Problem besteht darin, wenn man seinen Zollstock zum Maßstab dafür nimmt, was gefälligst zu sein hat und was nicht. - Dann wird es zur Ideologie bzw. Ersatzreligion.

Zeus hat geschrieben:fuer die Existenz dieses hypothetischen Wesens Belege zu bringen
Um im vorherigen Bild zu bleiben: Es werden keine "Zollstock-Belege" sein. - Und genau da war eigentlich meine Hoffnung auf dieses Forum: Dass man verschiedene Maß-Systeme (naturwissenschaftliche und spirituelle) vergleicht und versucht, Interfaces zu finden. - Bisher Fehlanzeige.

Lamarck hat geschrieben:Dieses primitive Kulturstadium ließ sich dann mit der Aufklärung überwinden.
Grandioser Irrtum: Die sogenannte "Aufklärung" (die ursprünglich ganz anders gemeint war) hat Wahrnehmung brutal verengt und setzt sich selbst zum Maßstab. - Was da zum Besseren überwunden sein soll, bleibt mir ein Rätsel.

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sven23
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#2 Re: InterpretaNaturwissenschaftliche und spirituelle Maß-Sys

Beitrag von sven23 » So 7. Jul 2013, 16:22

closs hat geschrieben:- Und genau da war eigentlich meine Hoffnung auf dieses Forum: Dass man verschiedene Maß-Systeme (naturwissenschaftliche und spirituelle) vergleicht und versucht, Interfaces zu finden. - Bisher Fehlanzeige.


Wie könnte denn so ein Interface aussehen?
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

closs
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#3 Re: Naturwissenschaftliche und spirituelle Maß-Systeme

Beitrag von closs » So 7. Jul 2013, 16:34

sven23 hat geschrieben:Wie könnte denn so ein Interface aussehen?
Da wäre ich eher derjenige, der Hilfe bräuchte - trotzdem mal einige Stichworte:
* Warum ist Mathematik in seinen Grenzbereichen keine Mathematik mehr? - Eine Aussage der Chaos-Theorie.
* Warum ist die deduktive Disziplin Mathematik anwendbar auf die induktive Disziplin Naturwissenschaft?
* Warum gibt es die SChrödinger-Katze?
* Was bedeutet es, dass die Eigenzeit des Lichtes rein rechnerisch 0 ist?
* Doppelspalt-Effekt?
* Heisenbergsche Unschärfe-Relation?
* etc.

ACHTUNG:
Es geht hier nun eben NICHT darum, dies ausschließlich naturwissenschaftlich zu erklären, sondern dies spirituell zu erfassen - beispielsweise: Was "ist" Eigenzeit Null?

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Magdalena61
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#4 Re: Naturwissenschaftliche und spirituelle Maß-Systeme

Beitrag von Magdalena61 » So 7. Jul 2013, 20:54

closs hat geschrieben:
Magdalena61 hat geschrieben:Das ist etwa so sinnvoll wie der Versuch, mit einem Zollstock die Außentemperatur messen zu wollen.
Der Zollstock verkörpert eine Maßeinheit, die in sich richtig ist. Sie ist aber nicht auf alle Situationen und Objekte anwendbar.
Vom Grundgedanken her triffst Du den Nagel auf den Kopf - genau das ist Grundproblem objektivierender Disziplinen: Sie sind unnachahmlich gut innerhalb ihrer Leisten und untauglich für das, was darüber hinaus geht.
Ganz genau so ist es.
Mit einer Waage kannst du keine Entfernungen messen. Und der Tacho deines Fahrzeugs wird dir schwerlich anzeigen, wie viel Sprit noch im Tank ist.
- Das allein ist kein Problem -
? Wenn man die Maßsysteme der materiellen Welt auf die spirituelle Welt anwenden will, dann kommt man aus den Problemen nicht mehr raus.
Es gibt vielleicht einige wenige Berührungespunkte, wo sich das Spirituelle im Fleischlichen manifestiert, z.B. bei echten übernatürlichen Heilungen.
Aber ein "wissenschaftlicher Beweis" sind die nicht, noch nicht einmal dann, wenn sie von Medizinern bestätigt werden. Skeptiker können immer dagegen halten: "Dein Glaube hat dich gerettet".(Die Kraft der Gedanken)
das Problem besteht darin, wenn man seinen Zollstock zum Maßstab dafür nimmt, was gefälligst zu sein hat und was nicht. - Dann wird es zur Ideologie bzw. Ersatzreligion.
Der Mensch wendet zunächst einmal das an, was er gelernt und begriffen hat. Aber da ist, wie die Bibel das nennt, eine große Kluft. Jemand kann wirklich klug und sehr gebildet sein, doch wenn er die Gesetze der spirituellen Welt ignoriert und trotzdem darin Erfahrungen sammeln will, dann ist das, als möchte er mit einem Pinsel Schrauben reindrehen :) .

- Und genau da war eigentlich meine Hoffnung auf dieses Forum: Dass man verschiedene Maß-Systeme (naturwissenschaftliche und spirituelle) vergleicht und versucht, Interfaces zu finden. - Bisher Fehlanzeige.
Wie soll das gehen?

Man kann miteinander reden-- man kann "Zeugnis geben", also über subjektive Erfahrungen berichten. Man kann voneinander lernen und den eigenen Horizont erweitern.
Aber einem anderen Menschen die eigene Erlebniswelt vermitteln, sodass er sie 1: 1 nachvollziehen kann, das geht nicht. --

In der Tiefe verstanden wird man nur von jemandem, der auf ähnliche Erfahrungen zurückgreifen kann, der ähnlich "gestrickt" ist wie man selbst.

Gott und das Wirken seines Heiligen Geistes werden übrigens noch nicht einmal von allen Christen einheitlich erlebt. Ich glaube zwar, dass Gott existiert und in seinen Gemeinden und im Leben Gläubiger wirkt- wenn man Ihn lässt.
Aber man muß befürchten: Nicht alles, das als "Wort und Wirken des HERRN" ausgegeben wird, ist es auch. Jer. 23,32, Mt. 7,15, Offb. 13, 13-14.

Da spielen Demagogie, die Projektion eigener Wünsche (Wunschdenken), Gruppendynamik, Abhängigkeiten, Kontrollsucht= Machtsucht... und nicht zuletzt dämonisches Wirken mit hinein, und das macht es so schwierig, für Außenstehende ein einigermaßen vernünftiges Bild von der erfahrbaren, nüchternen (und unsentimentalen) Realität des Glaubens zu zeichnen.
LG
God bless you all for what you all have done for me.

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Janina
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#5 Re: Naturwissenschaftliche und spirituelle Maß-Systeme

Beitrag von Janina » So 7. Jul 2013, 22:31

closs hat geschrieben:Da wäre ich eher derjenige, der Hilfe bräuchte - trotzdem mal einige Stichworte:
* Warum ist Mathematik in seinen Grenzbereichen keine Mathematik mehr? - Eine Aussage der Chaos-Theorie.
* Warum ist die deduktive Disziplin Mathematik anwendbar auf die induktive Disziplin Naturwissenschaft?
* Warum gibt es die SChrödinger-Katze?
* Was bedeutet es, dass die Eigenzeit des Lichtes rein rechnerisch 0 ist?
* Doppelspalt-Effekt?
* Heisenbergsche Unschärfe-Relation?
* etc.
Es geht hier nun eben NICHT darum, dies ausschließlich naturwissenschaftlich zu erklären, sondern dies spirituell zu erfassen - beispielsweise: Was "ist" Eigenzeit Null?
Wenn man in die Schule geht, und lernt, damit zu rechnen, ist der erste und wichtigste Schritt schonmal getan. Die größte Einsicht dabei ist meist, dass tiefere Einsicht nicht nötig ist, der größte Schritt zu Verständnis sogar, auf eine Anschauung zu verzichten.
Bei 1 verstehe ich noch nichtmal die Frage. 2: Ist eben so, na und? 3, 5, 6: Gaga? Lösung: Kopenhagener Deutung. 4: Gar nichts, ist Blödsinn.

closs
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#6 Re: Naturwissenschaftliche und spirituelle Maß-Systeme

Beitrag von closs » So 7. Jul 2013, 22:38

Magdalena61 hat geschrieben:Gott und das Wirken seines Heiligen Geistes werden übrigens noch nicht einmal von allen Christen einheitlich erlebt.
Damit gibt man den Agnostikern Futter, nicht spirituell denken zu müssen - wenn die geistige Fraktion in der Gesamtheit selber total verwirrt ist. - Es ist wirklich ein hartes Brot, in diesem Abgrund gegenseitiger Wirrnis Wahrheit sichtbar werden zu lassen.

Magdalena61 hat geschrieben:Wie soll das gehen?
Ich habe Sven gegenüber Beispiele genannt. - Nach meiner persönlichen Überzeugung ist es möglich/wird es irgendwann möglich sein, in den Grenzbereichen der Naturwissenschaft Hinweise auf die spirituelle Welt zu finden. - Eigentlich ist das von Kant bis Heisenberg/Peter Dürr nichts Neues. - Das Problem: Sobald ein (auch etablierter) Naturwissenschaftler anfängt, spirituell nachzudenken, verliert er die Seriosität seiner Truppe. - Man sieht das dann Alters-Abdrifterei - so bei Heisenberg und Dürr. - Bei Kant übersieht man es einfach und erklärt ihn zum reinen Aufklärer - vollkommenes Missverständnis.

Ich bin da pessimistisch und warte auf positive Zeichen.

closs
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#7 Re: Naturwissenschaftliche und spirituelle Maß-Systeme

Beitrag von closs » So 7. Jul 2013, 22:43

Janina hat geschrieben:Bei 1 verstehe ich noch nichtmal die Frage. 2: Ist eben so, na und? 3, 5, 6: Gaga? Lösung: Kopenhagener Deutung. 4: Gar nichts, ist Blödsinn.
Ich bin (ganz ohne Ironie) fest überzeugt, dass Du Deine diesbezügliche Meinung bestens begründen kannst. - Mit anderen Worten: Ziel nicht erreichbar. - Wir sollten es wirklich ernst nehmen, wenn wir bei naturwissenschaftlichem und geistigem Denken von komplett unterschiedlichen Kulturkreisen sprechen. Da scheint nicht einmal Sichtweite zu sein.

"Verständigung" scheint nur möglich zu sein auf Basis einer gegenseitigen wohlwollenden Achtung - so wie sich ein Kondor und ein Hai gegenseitig achten können - ohne einen gemeinsamen Lebensraum zu teilen. - Pessimismus ist angesagt.

Pluto
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#8 Re: Naturwissenschaftliche und spirituelle Maß-Systeme

Beitrag von Pluto » Mo 8. Jul 2013, 02:11

Magdalena61 hat geschrieben:Man kann miteinander reden-- man kann "Zeugnis geben", also über subjektive Erfahrungen berichten. Man kann voneinander lernen und den eigenen Horizont erweitern.
Aber einem anderen Menschen die eigene Erlebniswelt vermitteln, sodass er sie 1: 1 nachvollziehen kann, das geht nicht. --
Absolute Zustimmung.

In der Tiefe verstanden wird man nur von jemandem, der auf ähnliche Erfahrungen zurückgreifen kann, der ähnlich "gestrickt" ist wie man selbst.
Das ist für mich ein anderes Thema. Das ist Verständnis auf einer persönlichen Ebene, die nichts mit der Erfahrung eines transzendenten Gottes zu tun hat.
Warum sollte tiefes Verständnis zwischen zwei Menschen nicht möglich sein, wenn sie sich im Geist nahe stehen?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

closs
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#9 Re: Naturwissenschaftliche und spirituelle Maß-Systeme

Beitrag von closs » Mo 8. Jul 2013, 07:54

Pluto hat geschrieben:Warum sollte tiefes Verständnis zwischen zwei Menschen nicht möglich sein, wenn sie sich im Geist nahe stehen?
Daran würde niemand zweifeln. - Ein Christ würde deshalb nicht daran zweifeln, weil aus seiner Sicht auch Nicht-Christen von Gott stammen und deshalb diesbezügliche gottgegebene Eigenschaften haben.

Was Du anscheinend meinst: Das ist Verständnis auf einer persönlichen Ebene, die man nicht mit der Existenz eines transzendenten Gottes begründen muss.

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Magdalena61
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#10 Re: Naturwissenschaftliche und spirituelle Maß-Systeme

Beitrag von Magdalena61 » Mo 8. Jul 2013, 08:46

closs hat geschrieben:
Magdalena61 hat geschrieben:Gott und das Wirken seines Heiligen Geistes werden übrigens noch nicht einmal von allen Christen einheitlich erlebt.
Damit gibt man den Agnostikern Futter, nicht spirituell denken zu müssen - wenn die geistige Fraktion in der Gesamtheit selber total verwirrt ist. -
Besser Zweifel als Ammenmärchen.
Was heißt verwirrt?
Sagt dir der Begriff "Toronto- Segen" etwas? So etwas meine ich. Oder: Nach Handauflegung rücklings umfallen, am Boden liegen und zittern- ein totaler Verlust der Selbstkontrolle... und dann die Verantwortung für dieses entwürdigende Schauspiel dem Heiligen Geist in die Schuhe schieben.
Wie ist das mit der Zungenrede, die angeblich durch den Geist Gottes bewirkt sein soll? Ist sie authentisch oder nicht? Warum gibt es sie nicht in allen Konfessionen (dafür aber bei den Satanisten und Spiritisten) in Perfektion?
Nach meiner persönlichen Überzeugung ist es möglich/wird es irgendwann möglich sein, in den Grenzbereichen der Naturwissenschaft Hinweise auf die spirituelle Welt zu finden.
Andeutungen vielleicht, wenn man offen ist dafür.
Wenn man die spirituelle Welt in Statistiken packen könnte, dann würde es überflüssig werden zu glauben. Der Glaube ist aber die Voraussetzung dafür, von Gott angenommen zu werden.
LG
God bless you all for what you all have done for me.

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