Was ist der Mensch aus wissenschaftlicher Sicht?

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Scrypt0n
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#11 Re: Was ist der Mensch aus wissenschaftlicher Sicht?

Beitrag von Scrypt0n » Mo 16. Mär 2015, 15:13

closs hat geschrieben:
ThomasM hat geschrieben:Gibt es eine "Leitwissenschaft", also eine Wissenschaft, die den Vorrang hat vor allen anderen, was die Definition des Mensch-Seins betrifft?
Wenn es um das "Sein" des Menschen ginge, wäre es die Ontologie.
1. Ontologie ist keine Wissenschaft,
2. Die Methode der Ontologie basiert im ersten Schritt auf Willkür
und am wichtigsten
3. Damit wäre eine Fantasiewelt als vorausgehende Annahme gesetzt - nämlich die, dass es ein Sein über dem Dasein gibt - womit du die Frage mit einer Glaubensbehauptung beantwortest.

closs
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#12 Re: Was ist der Mensch aus wissenschaftlicher Sicht?

Beitrag von closs » Mo 16. Mär 2015, 15:48

Oh, Scrypton - Deine schmerzhaften Rosenkränze tragen doch nicht zur Lösung einer Frage bei.

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Scrypt0n
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#13 Re: Was ist der Mensch aus wissenschaftlicher Sicht?

Beitrag von Scrypt0n » Mo 16. Mär 2015, 15:49

closs hat geschrieben:Oh, Scrypton - Deine schmerzhaften Rosenkränze tragen doch nicht zur Lösung einer Frage bei.
Etwas zu benennen, was keine Wissenschaft ist, aber auch nicht... :D

ThomasM
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#14 Re: Was ist der Mensch aus wissenschaftlicher Sicht?

Beitrag von ThomasM » Mo 16. Mär 2015, 15:53

Pluto hat geschrieben: Es waren eher Fragen, als Behauptungen.

Definition von Leben:
- Stoffwechsel.
- Mobilität, bzw. Motilität
- Fortpflanzung und Vermehrung
- Reizbarkeit (Informationen aus der Umwelt aufnehmen)

Sieht mir alles nach Physik oder Chemie aus.
Der Mensch lebt wäre aber auch eine einschränkende Aussage. Ist der Mensch nicht mehr als bloßes Leben?

Bereits bei den Punkten Fortpflanzung und Reizbarkeit kommen wir in die Randbereiche der Rückführbarkeit auf Chemie.

Warum "wollen" wir uns denn fortpflanzen (oder im Fall der Deutschen, warum wollen wir nicht?)
Ähnliches gilt bei Reizbarkeit.
Bei Reflexen ist vielleicht ein einfaches Actio-Reactio Modell ausreichend, aber allgemein?
Warum fühlen sich manche Leute von demselben Lärm gestört, andere nicht?
Warum reagiert Scrypt0n immer gleich auf Clossche Aussagen, andere User sind aber in der Lage differenziert zu antworten?

Aber ich habe ja auch die Soziologen, Psychologen, Mediziner und Theologen aufgeführt. Was ist mit deren Aussagen?
Können wir meinetwegen ignorieren, dass ein Mensch auch "selbstbestimmt" und "glücklich" sein will.
Wie führt man das auf Chemie zurück?

Gruß
Thomas
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JackSparrow
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#15 Re: Was ist der Mensch aus wissenschaftlicher Sicht?

Beitrag von JackSparrow » Mo 16. Mär 2015, 16:42

ThomasM hat geschrieben:Warum "wollen" wir uns denn fortpflanzen (oder im Fall der Deutschen, warum wollen wir nicht?)
Aus hormonellen Gründen.

Aber ich habe ja auch die Soziologen, Psychologen, Mediziner und Theologen aufgeführt. Was ist mit deren Aussagen?
Die fühlten sich gut, als sie ihre Aussagen tätigten. Hätten sie sich dabei schlecht gefühlt, hätten sie geschwiegen. Aus dieser Beobachtung können wir folgern, dass alle Aussagen eines Menschen auf seine Biochemie zurückzuführen sind.

ThomasM
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#16 Re: Was ist der Mensch aus wissenschaftlicher Sicht?

Beitrag von ThomasM » Mo 16. Mär 2015, 17:01

JackSparrow hat geschrieben:
ThomasM hat geschrieben:Warum "wollen" wir uns denn fortpflanzen (oder im Fall der Deutschen, warum wollen wir nicht?)
Aus hormonellen Gründen.
Falsch
Mit Hormonen werden sexuelle Aktivitäten begleitet. Aber auch nicht erschöpfend beschrieben.
Und schon gar nicht der Drang, uns fortzupflanzen.
JackSparrow hat geschrieben:
Aber ich habe ja auch die Soziologen, Psychologen, Mediziner und Theologen aufgeführt. Was ist mit deren Aussagen?
Die fühlten sich gut, als sie ihre Aussagen tätigten. Hätten sie sich dabei schlecht gefühlt, hätten sie geschwiegen. Aus dieser Beobachtung können wir folgern, dass alle Aussagen eines Menschen auf seine Biochemie zurückzuführen sind.
Beweis?
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Pluto
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#17 Re: Was ist der Mensch aus wissenschaftlicher Sicht?

Beitrag von Pluto » Mo 16. Mär 2015, 18:24

ThomasM hat geschrieben:Der Mensch lebt wäre aber auch eine einschränkende Aussage. Ist der Mensch nicht mehr als bloßes Leben?
Ich meine, der Mensch ist (nach einem berühmten Spruch von Carl Sagan) ein Sack voller Atome.

ThomasM hat geschrieben:Bereits bei den Punkten Fortpflanzung und Reizbarkeit kommen wir in die Randbereiche der Rückführbarkeit auf Chemie.
Hast du nicht in der Schule augepasst, als das Thema Befruchtung durchgenommen wurde? ;)
Was die Reizbarkeit angeht, so sind alle Reize die vom Körper aufgezeichnet werden, auf elektrochemische Prozesse zurückzuführen.
Kein einziges Molekül des Apfels kann direkten Einfluss auf unser Gehrn nehmen. Der Geschmack jedes Apfels wird in den Geschmackssensoren in Nervenimpulse umgewandelt.
Einzige Ausnahme zu dieser regen bilden Hormone, die klein genug sind um die Barriere der Blutgefässe im Gehirn zu durchdringen.

Warum "wollen" wir uns denn fortpflanzen (oder im Fall der Deutschen, warum wollen wir nicht?)
Wir sind letztenendes nichts weiter als immer kompexer werdende Behältnisse für unsere Gene.
Diese "egositischen Gene" streben echte Unsterblichkeit an. Wir sind ihnen und ihrem Einfluss ausgeliefert.

Warum reagiert Scrypt0n immer gleich auf Clossche Aussagen, andere User sind aber in der Lage differenziert zu antworten?
Ich habe darauf keine Antwort.
Über Scypt0ns chemische Zusammensetzung habe ich auch schon oft nachgesinnt. :P

Können wir meinetwegen ignorieren, dass ein Mensch auch "selbstbestimmt" und "glücklich" sein will.
Wie führt man das auf Chemie zurück?
Die Antwort lautet: Homöostasis.
Der Begriff ist zwar relativ modern, aber die Idee geht mindestens auf Spinoza im 17. Jahrhundert zurück.
Homöostasis bedeutet, jedes Lebewesen trachtet danach Leid und Schmerz abzuwehren und ein inneres Gleichgewicht (=Wohlbefinden) zu erreichen.
Das macht sich selbst bei Regenwürmern die mit nur 232 Neuronen bestückt sind, bemerkbar: Wenn Gefahr droht suchen sie die Gemeinschaft; ansonst sind sie eher Eigenbrödler.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#18 Re: Was ist der Mensch aus wissenschaftlicher Sicht?

Beitrag von barbara » Di 17. Mär 2015, 07:18

Pluto hat geschrieben: Es waren eher Fragen, als Behauptungen.

Definition von Leben:
- Stoffwechsel.
- Mobilität, bzw. Motilität
- Fortpflanzung und Vermehrung
- Reizbarkeit (Informationen aus der Umwelt aufnehmen)

Sieht mir alles nach Physik oder Chemie aus.

Die Frage ist: was ist der Mensch?

und nicht: was ist Leben?

Zum Menschen gehören zum Beispiel Kunst und Poesie. Die lassen sich aber nicht auf physikalische oder chemische Begriffe reduzieren. Gedruckte Tinte auf Papier kann in einem Fall als grosses Kunstwerk betrachtet werden, und dieselbe Menge Tinte auf derselben Menge Papier in einem andern Fall als Kitsch oder Ärgernis.

gruss, barbara

Pluto
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#19 Re: Was ist der Mensch aus wissenschaftlicher Sicht?

Beitrag von Pluto » Di 17. Mär 2015, 09:47

barbara hat geschrieben:Die Frage ist: was ist der Mensch?

und nicht: was ist Leben?
Die Threadfrage ist: Was ist der Mensch aus wissenschaftlicher Sicht?
Und das setzt ein gutes Verständnis des Lebens voraus. Wers begreift... :D

Zum Menschen gehören zum Beispiel Kunst und Poesie. Die lassen sich aber nicht auf physikalische oder chemische Begriffe reduzieren.
Du irrst, Barbara.
Auch Kunst und Poesie haben ihren Ursprung in den elektrochemischen Signalen des menschlichen Gehirns. Künstlerische Entfaltung kann man als Produkt sehen,was mehr ist, als die Summe der Einzelteile vermuten lässt.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#20 Re: Was ist der Mensch aus wissenschaftlicher Sicht?

Beitrag von closs » Di 17. Mär 2015, 10:05

Pluto hat geschrieben:Auch Kunst und Poesie haben ihren Ursprung in den elektrochemischen Signalen des menschlichen Gehirns.
Oder werden über elektrochemische Signale des menschlichen Gehirns vermittelt. - Über den URSPRUNG der Kunst kann die Wissenschaft nichts aussagen - sie kann nur beobachten, wie sie sich neurowissenschaftlich darstellt.

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