Methodik der Wissenschaft

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closs
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#61 Re: Methodik der Wissenschaft

Beitrag von closs » So 12. Mai 2013, 10:58

Darkside hat geschrieben:Eine wissenschaftliche Einstellung ist keine Glaubenseinstellung, sondern das Gegenteil davon.
In dieser Formulierung ist das absolut richtig. - Jedoch hält sich die Wissenschaft gelegentlich nicht dran - Beispiel:

Die Wissenschaft darf sagen: "Für uns sind nur Phänomene relevant, die grundsätzlich von uns messbar sind - alles andere ist nicht unsere Baustelle" - das ist "Disziplin" in jedem und im besten Wortsinn.

Die Wissenschaft darf NICHT sagen: "Es gibt keine anderen Baustellen" - das ist Ideologie/Glaube. - damit jedoch wird Dein einleitender Satz ausgehebelt.
Zuletzt geändert von closs am So 12. Mai 2013, 13:27, insgesamt 1-mal geändert.

barbara
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#62 Re: Die Schwerkraft

Beitrag von barbara » So 12. Mai 2013, 11:08

seeadler hat geschrieben: Das, was du gegebenenfalls im begrenzten subjektiven Rahmen als Leben bezeichnest, ist nichts weiter als "belebte Materie", oder als mit "Leben infizierte Materie"

ich würde da noch weiter gehen und sagen: Materie IST Leben - Leben in dieser besonderen Form. Es ist nicth so, als ob wir auf einer Seite "Materie" hätten und auf der andern Seite "Leben", und das Leben in die Materie gegossen oder gestopft werden muss wie die Füllung in den Truthahn. Der Grund der Materie ist Leben - Wille - Ausdruck...

Was sich physikalisch an den Beschreibungen ändern müsste, wäre das Ersetzen des Wortes "Zufall" durch "Entscheidung". zB wenn man vom Kollabieren der Wellenfunktion spricht.

grüsse, barbara

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seeadler
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#63 Re: Methodik der Wissenschaft

Beitrag von seeadler » So 12. Mai 2013, 11:58

gefällt mir zwar, Barbara, was du schreibst...entspricht aber nicht dem Wortlaut der Bibel, bzw dann logisch auch nicht meinem Glauben.

denn wir lesen an mehreren Stellen:
1Mo 2,7 Da machte Gott der HERR den Menschen aus Erde vom Acker und blies ihm den Odem des Lebens in seine Nase. Und so ward der Mensch ein lebendiges Wesen.
Hab 2,19 "Weh dem", der zum Holz spricht: »Wach auf!«, und zum stummen Steine: »Steh auf!« Wie sollte ein Götze lehren können? Siehe, er ist mit Gold und Silber überzogen und kein Odem ist in ihm.
Sach 12,1 Dies ist die Last, die der HERR ankündigt. Von Israel spricht der HERR, der den Himmel ausbreitet und die Erde gründet und den Odem des Menschen in ihm macht:
Hes 37,10 Und ich weissagte, wie er mir befohlen hatte. Da kam der Odem in sie und sie wurden wieder lebendig und stellten sich auf ihre Füße, ein überaus großes Heer.
Hes 37,5 So spricht Gott der HERR zu diesen Gebeinen: Siehe, ich will Odem in euch bringen, dass ihr wieder lebendig werdet.

Gruß
seeadler
Alles, was ich hier schreibe, verstehe ich lediglich als Gedanken und Anregungen, Inspirationen, keine Fakten! Wenn es mit tatsächlichen abgleichbaren Fakten übereinstimmt, dann zufällig.

barbara
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#64 Re: Methodik der Wissenschaft

Beitrag von barbara » So 12. Mai 2013, 12:21

seeadler hat geschrieben:gefällt mir zwar, Barbara, was du schreibst...entspricht aber nicht dem Wortlaut der Bibel, bzw dann logisch auch nicht meinem Glauben.

Ich seh da keinen Widerspruch; Odem entspricht offenbar nicht der Lebendigkeit, sondern eher dem selbst-bewussten Bewusstsein; also dem, was uns Menschen (auch im Gegensatz zu Tieren) zum Bilde Gottes macht: zB die Fähigkeit zur Kreativität, also Schöpfungskraft; die Fähigkeit zur Selbstreflexion; die Fähigkeit zur Kultur, das heisst, nicht allein Trieben und Instinkten unterworfen zu sein, sondern Entscheidungen zu treffen, die die Natur transzendieren.

Odem ist nicht dasselbe wie Leben: denn immerhin stellen wir auch fest, dass das "tote" Brot ohne Odem sich perfekt in unsern lebendigen Körper integrieren lässt und Teil von uns wird...

grüsse, barbara

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#65 Re: Methodik der Wissenschaft

Beitrag von Pluto » So 12. Mai 2013, 13:24

barbara hat geschrieben:
seeadler hat geschrieben:gefällt mir zwar, Barbara, was du schreibst...entspricht aber nicht dem Wortlaut der Bibel, bzw dann logisch auch nicht meinem Glauben.
Ich seh da keinen Widerspruch; Odem entspricht offenbar nicht der Lebendigkeit, sondern eher dem selbst-bewussten Bewusstsein; also dem, was uns Menschen (auch im Gegensatz zu Tieren) zum Bilde Gottes macht:
'Tschuldigung wenn ich eure Tagträume zerplatzen lasse, aber ein Blick in Wikipedia zeigt, dass ihr alle Beide weit ab von der Realität euren wirren Wunschträumen nacheifert:

Wiki hat geschrieben:Leben ist der Zustand, den alle Lebewesen gemeinsam haben und der sie von unbelebter Materie unterscheidet: Sie
• sind von ihrer Umwelt abgegrenzte Stoffsysteme,
• haben Stoff- und Energiewechsel und sind damit in Wechselwirkung mit ihrer Umwelt,
• organisieren und regulieren sich selbst (Homöostase),
• pflanzen sich fort und sind damit auch zu Wachstum und Differenzierung fähig.

Könnte mir bitte, bitte eine(r) von euch erklären wie Sterne, Wasser oder Autos in diese Definition passen.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#66 Re: Die Schwerkraft

Beitrag von Scrypton » So 12. Mai 2013, 14:57

seeadler hat geschrieben:Wovon Barbara und auch ich schreibe, und sofern ich Kandyra und Kamille da mit einordnen kann, wird Leben an sich von der Materie getrennt, es ist nicht an Materie gebunden, wiewohl es sich durch Materie äußert....weil wir es nur auf diese Weise als Leben erkennen!
Dann machst du es wie Humpty Dumpty und gibst Begriffen - in diesem Fall "Leben" - eine willkürlich andere und eigene Bedeutung. So wird das in Diskussionen aber nichts. Sowieso dann nicht, wenn die "eigene Definition" auf Behauptungen und unbelegten Annahmen baut.

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#67 Re: Methodik der Wissenschaft

Beitrag von Scrypton » So 12. Mai 2013, 14:59

closs hat geschrieben:Die Wissenschaft darf NICHT sagen: "Es gibt keine anderen Baustellen".
Das darf sie durchaus, solange es keine Befunde gibt die dafür sprechen.
Wer eine Behauptung aufstellt liegt automatisch in der Beweispflicht - es wäre völlig absurd, Behauptungen, welche sich der jeweilige Mensch auszudenken vermag pauschal als gegeben hinzunehmen.

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#68 Re: Die Schwerkraft

Beitrag von Scrypton » So 12. Mai 2013, 15:01

barbara hat geschrieben:ich würde da noch weiter gehen und sagen: Materie IST Leben
Kannst du gerne sagen - ist deshalb aber noch längst nicht korrekt.

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#69 Re: Methodik der Wissenschaft

Beitrag von barbara » So 12. Mai 2013, 17:00

Pluto hat geschrieben: Könnte mir bitte, bitte eine(r) von euch erklären wie Sterne, Wasser oder Autos in diese Definition passen.

Gar nicht.

Darum soll diese alte Definition ja durch die neue Definition ersetzt werden, die so lästige Probleme beseitigt wie die Frage, ob ein Virus als Lebewesen betrachtet werden soll, der einige Funktionen wie Stoffwechsel aus seiner Hülle nach aussen ausgelagert hat.

Für Grade pflanzlichen und tierischen Bewusstseins müsste dann halt eine entsprechende Skala angefertigt werden.

Auch in Anbetracht von ganzen Ökosystemen ist es sinnvoll, den Begriff "Leben" sehr umfassend zu definieren, und nicht auf eine Anschauung zu bauen, die ihre Basis in naiven kindlichen Vorstellungen hat.

grüsse, barbara

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#70 Re: Methodik der Wissenschaft

Beitrag von closs » So 12. Mai 2013, 17:37

Darkside hat geschrieben:Das darf sie durchaus, solange es keine Befunde gibt die dafür sprechen. - Wer eine Behauptung aufstellt liegt automatisch in der Beweispflicht
Das sind routiniert-bewusstlos rum-poppernde Redensarten, die hier nicht passen - denn:

Solche methodischen Regeln gelten nur INNERHALB eines Systems - Beispiel:
Wenn ich behaupte, dass unser Sonnensystem noch weitere 3 Planeten hat, dann ist (Deine Rede) diese Aussage als nichtig anzusehen, solange kein Beweis oder zumindest deutlicher Hinweis für meine Behauptung steht - logisch, normal, richtig - geschenkt. - Wenn ich behaupte, dass die naturalistische Welt nicht die einzige Realitätsebene ist, kann man nicht rum-poppern, weil hiermit system-übergreifende Aussagen getroffen werden.

Natürlich darf man dann erwarten, dass ein solche Behauptung logisch nachvollziehbar gemacht wird - aber diese Logik kann nicht gemessen werden am naturalistischen System, weil es ja gerade nicht um dieses geht. - Deshalb: Es ist ein Kategorienfehler, wenn man Popper außerhalb seines Geltungsbereichs anwendet.

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