closs hat geschrieben:seeadler hat geschrieben: Und deshalb ist auch Falsifikation niemals objektiv, denn du kannst nur falsifizieren, was du wahrnimmst, egal mit welchen Mitteln du es wahrnimmst.
Moment: Wenn die Aussage ist, es ist aus Sicht des Cogito prinzipiell unentscheidbar, WAS Deine Wahrnehmung ist, Vorstellung oder "Realität", dann ist doch sowohl das eine wie das andere nicht falsifizerbar - oder nicht? - Oder welches Wort würdest Du dann nehmen?
Du hältst für wahr, dass Deine Wahrnehmung "Realität" ist - ein anderer hält für wahr, dass Deine Wahrnehmung Vorstellung ist: Wie willst Du verifizieren, dass Du recht hast, wenn beide Wahrnehmungen bis aufs i-Tüpfelchen für alle Zeiten identisch sind?
Es freut mich, zu lesen, dass wir uns da mal einig sind. Im Grunde widerspreche ich dir auch nicht. Mir geht es hierbei ja ebenfalls um den Leichtfertigen Gebrauch des Mechanismus der Falsifikation - Im Gegenzug natürlich auch der Verifikation. Denn Objektivität ist leicht gummiartig verschiebbar, und doch wird es immer jemanden geben, der eine subjektive Wahrnehmung und demzufolge auch Erkenntnis als eine objektive deklarieren wird....so lange stets, bis sich etwas Besseres findet.
Pluto hat geschrieben:closs hat geschrieben:
Moment: Wenn die Aussage ist, es ist aus Sicht des Cogito prinzipiell unentscheidbar...
Wenn man von falschen Voraussezungen ausgeht, kommt was falsches bei raus.
Es ist aber nicht richtig, dass Wahrnehmung stark von Realität abweicht. Beides ist für praktische Zwecke deckungsgleich.
na ja, wie ich schon sagte, falsifiziert kann nur das werden, was man meint zu kennen und verstanden zu haben...selbst dann, wenn man es falsch erkannt und auch falsch verstanden hat. Was genau ist denn Realität? Das, was 100.000 Menschen aufgrund gleicher Beobachtung für real halten, oder das, was es objektiv auch ist? Aber, was ist objektiv? = die Summe repräsentativer quantitativer Wahrnehmung?
Scrypt0n hat geschrieben:closs hat geschrieben:
ob man geistige Aussagen als Wahrnehmung bezeichnet oder nicht, ist Definitions-Sache
Stimmt... und wenn man Feen als Realität setzt ist natürlich auch das Definitions-Sache. Deine Argumentation wird so langsam äußerst brüchig.
Wenn du in einer Welt lebst, wo es nur Feen gibt, dann ist dies für dich real, egal was andere, die deine Welt nicht kennen, davon halten. Wäre dies nicht so, so müsstest du etwas verleugnen, was man nicht objektiv verleugnen kann.
Gott ist für mich real, für dich nicht - wer kann nun den Rotstift verwenden und warum?