seeadler hat geschrieben:wenn ich hier mal vorsichtig einwenden darf:
Aber klar darfst du...
seeadler hat geschrieben:Soviel ich weiß, werden die Sinne ausgebildet. Sie sind zwar vorhanden, wenn sie aber nicht trainiert und "ausgebildet" werden nutzen sie ebenso wenig, wie irgendwelche anderen nichtbiologischen Sinne.
Richtig. Mein Ältester ist von Geburt an Taub.
Seit einigen Jahren hat er ein CI (Cochlea Implantat) womit er selbst das Ticken der Küchenuhr und das Vogelgezwitscher hört. Das hat aber für sein Sprachverständnis enttäuschend wenig gebracht.
seeadler hat geschrieben:Wenn ich nun sage, dass jeder Mensch einen "siebten Sinn" hat, so heißt dies nicht, weil er biologisch nicht erkennbar ist, dass er deshalb nicht vorhanden ist.
Doch das heißt es. Der menschliche Körper, das Gehirn und die Nerven sind in den letzten Jahren so genau untersucht worden, dass es praktisch unmöglich ist, solche Sensoren zu übersehen.
Die Untersuchungen haben aber auch gezeigt, dass das Gehirn selbstständig in der Lage ist aus unverständlichen Bruchstücken von Wahrnehmungen und vom eigenen Repertoire an Erinnerungen, Scheinwahrnehmungen aufzubauen.
Deshalb kann die eigene Wahrnehmung so extrem trügerisch sein, dass man heute immer in der dritten Person untersucht, und sich dann möglichst auf Messungen, und nicht auf die Emotionen und Gefühle des Einzelnen verlässt.
seeadler hat geschrieben:Ich sprach davon, dass es noch unzählige "Atomarten" gibt, die sich uns nicht unmittelbar erschließen können, und ich es deshalb für wenig dienlich halte, alles, was wir entdecken, irgendwie in unsere Periodensystem hinein zu pfropfen. Siehe dieses Mysterium der "Dunklen Materie".
Ich denke du bringst hier die Fakten durcheinander. Man sollte schon den Physikern zutrauen, dass sie bei der Enticklung ihrer Theorien nicht alle "Vollpfosten" sind.
Die Fakten...
Die Atome werden eindeutig durch ihre Kennzahl (= Zahl der Protonen) festgelegt. Da es keine halben Protonen gibt, ist das Periodensystem der Elemente (ca. 100 an der Zahl) bekannt. Gäbe es weitere Atome im Universum, müsste man die Übergänge ihrer Energiezustände messen können, was man aber nicht kann.
"Dunkle Materie" ist eine Annahme, die zu Spekulationen über neue Elementarteilchen anregt (nicht Atome) — die aus anderer Materie als die uns Bekannte bestehen, sog. WIMPS (Weakly Interacting Massive Particles) die nur eine Wechselwirkung mit der Gravitation (die schwächste aller Naturkräfte) zeigen und sonst mit nichts (so die aktuelle Theorie). In der näheren Umgebung des Sonnensystems ist die Gravitation der Himmelskörper alledings viel zu stark, als dass man den Einfluss von Dunkler Materie direkt messen könnte. Sie macht sich also nur in Gegenden mit extrem schwachen Gravitationsfeldern, bspw. in den Galaktischen Zwischenräumen oder in sehr kleinen (dünn besiedelten) Galaxien bemerkbar. Das sind Räume zu denen wir keinen direkten Zugang haben. Wir sind deshalb auf indirekte Messungen angewiesen, es sei denn es gelingt in Beschleunigern solche Teilchen herzustellen. Dazu wird zurzeit der Beschleniger am CERN umgebaut. Vielleicht gelingt es im Lafe der nächsten Jahre doch, solche Teilchen in genügender Menge zu produzieren, dass man ihre Eigenschaften direkt ermitteln kann.
Interpretation...
Bei aller Spekulation und Intepretation muss die Physik im Experiment und in der Beobachtung gegründet bleiben, denn nur so lassen sich Fantasien von Fakten trennen. Warten wir also ab, was neue Messdaten ergeben, und wie die Experten die Ergebnisse interpretieren. Bis dahin, sollten wir (IMO) mit neuen laienhaften Postulaten (Hypothesen) sehr zurückhaltend bleiben.