Wie wichtig ist Wissenschaft?

[Anton B.]

Dass so argumentiert wird, ist mir auch klar, aber dennoch nicht richtig. Man kann zeigen, dass der Mensch weiter "evolviert", und damit meine ich bei Weitem nicht nur die berühmte Laktosetoleranz. Die Veränderungen reichen von der Haarfarbe und -krause, bis hin zur Größe der Zähne (die immer kleiner werden) oder die Konsistenz des Ohrschmalzes.

Und wenn die beobachteten Veränderungen bezüglich der Glaubensauffassung einfach nicht relevant sind? Glaube ist nun mal Glaube und Wissenschaft ist Wissenschaft.

Der Versuch, beides unter einen Hut zu bringen, ist vielleicht nicht legitim.

[Pluto]

Der Versuch, beides unter einen Hut zu bringen, ist vielleicht nicht legitim.

Du meinst vielleicht Stephen Jay Goulds NOMA?
Ich finde es zu einfach zu sagen es seien nicht überlappende Disziplinen.
Schließlich erheben sowohl der Glaube als auch die Naturwissenschaft den Anspruch, Antworten auf das "woher" und "wohin" der Welt und der Menschheit zu haben. Diese Antworten sind es, die inkompatibel sind. Deshalb entstehen solche Debatten.

[Anton B.]

Schließlich erheben sowohl der Glaube als auch die Naturwissenschaft den Anspruch, Antworten auf das "woher" und "wohin" der Welt und der Menschheit zu haben.

Nu, ja, die Naturwissenschaften haben aber nicht die Fragen nach Sinn und Zweck -- weder der Welt, noch in geistiger Hinsicht des Menschen an sich -- beantwortet.

[closs]

Schließlich erheben sowohl der Glaube als auch die Naturwissenschaft den Anspruch, Antworten auf das "woher" und "wohin" der Welt und der Menschheit zu haben.

Stimmt - aber auf Ebenen, die nicht interferieren, wenn beide Seiten diszipliniert mit ihrer Disziplin (Glaube - Naturwissenschaft) umgehen. - Die Ergebnisse der einen Disziplin haben keine Relevanz für die Ergebnisse der anderen Disziplin.

[Pluto]

Stimmt - aber auf Ebenen, die nicht interferieren, wenn beide Seiten diszipliniert mit ihrer Disziplin (Glaube - Naturwissenschaft) umgehen.

Ich verstehe nicht was diese "Ebenen" sein sollen. Was meinst du damit?

[closs]

Ich verstehe nicht was diese "Ebenen" sein sollen.

Es gibt eine materielle Welt - dafür sucht die Biologie (hier: per ET) Gesetze. - Es gibt (nach u.a. christlicher Lesart) eine geistige Welt - dafür sucht die Theologie/Philosophie Gesetze.

Der Materialist meint, die geistige Welt sei der materiellen Welt untergeordnet (Geist = Produkt von Materie). - Der Christ meint, die materielle Welt sei der geistigen Welt untergeordnet (Materie = Produkt von Geist) - beide Postulate sind nicht falsifizierbar.

Wie auch immer - über diese beiden Ebenen sprechen wir.

[Pluto]

Der Materialist meint, die geistige Welt sei der materiellen Welt untergeordnet (Geist = Produkt von Materie). - Der Christ meint, die materielle Welt sei der geistigen Welt untergeordnet (Materie = Produkt von Geist) - beide Postulate sind nicht falsifizierbar.

Wie auch immer - über diese beiden Ebenen sprechen wir.

Wer glaubt denn noch an die Existenz solcher Ebenen?

[closs]

Wer glaubt denn noch an die Existenz solcher Ebenen?

Lassen wir das Wort "Ebene" weg - wenn's hilft. - Zumindest glauben die meisten Christen und Moslems undund ... an die Existenz verschiedener Seins-Formen.

Gäbe es diese zwei Ebenen(?)/Seins-Formen nicht, gäbe es weder Philosophie (im übergeordneten Sinn) noch Ontologie (im übergeordneten Sinn) noch Religionen noch dieses Forum.

[Pluto]

Gäbe es diese zwei Ebenen(?)/Seins-Formen nicht, gäbe es weder Philosophie (im übergeordneten Sinn) noch Ontologie (im übergeordneten Sinn) noch Religionen noch dieses Forum.

Da gebe ich dir Recht! Die Existenz der Glaubens-Debatte rechtfertigt das Sein.

[closs]

Da gebe ich dir Recht! Die Existenz der Glaubens-Debatte rechtfertigt das Sein.

Jetzt bist Du zu großzügig. - Die Fähigkeit, über die Notdurft der Evolution hinauszudenken, ist wenigstens ein Hinweis von vielen dafür.