Leider gibt es diese vertikale Ebene nicht. Kant hat es sinngemäß (und gerichtet gegen jede Form von Gottesbeweisen) so formuliert: "Aus 100 gedachten Talern, können keine 100 wirklichen Taler werden".closs hat geschrieben:Stimmt - deshalb muss man "vertikal" denken (also nicht nur "horizontal" zwischen Energie und Materie, sondern auch vertikal zwischen Geist und Materie.Thaddäus hat geschrieben:
Dieser Gedanke scheitert daran, dass Geist/Materie aber eben keine Energie ist, also keine physikalische Größe.
Gäbe es eine vertikale Ebene in deinem Sinne, müsste aber genau das möglich sein.
Es gibt zweifelsohne einen Sinnbereich des Geistigen. Es existieren Gedanken, Ideen, Vorstellungen, Illusionen, Phantasie, phantastische literarische Welten wie der "Herr der Ringe-" oder der "Harry Potter-Kosmos", Platons Höhlengleichnis, der Geschmack von Annanas als Geschmacks-Erlebnis, die Logik, die Mathematik, Gottesbeweise, die Kopenhagener Interpretation der Quantenphysik, Hegels "Phänomenologie des Geistes", famose Interpretationen des Faust 1. Teil, Auslegungen der Bergpredigt Jesu, das Gravitationsgesetz Newtons als Beschreibung des Verhaltens von Materie unter gewissen Bedingungen und die grandiosen Erzählungen des argentinischen Schriftstellers Jorge Luis Borges uvam.
Dies alles gehört zu den Sinnfeldern des Geistes und alle diese Dinge sind Wirklichkeit.
Es gibt aber keinen Übergang dieser geistigen Wirklichkeit zur Wirklichkeit empirisch wahrnehmbarer Stofflichkeit.
100 gedachte Taler sind nicht 100 wirkliche Taler.
Ich fürchte, genau das ist nicht möglich.closs hat geschrieben:
- Und da kann es auch die Überführung des einen (Geist) ins andere (Materie/Gehirn) geben - ohne dass man von Dualismus sprechen müsste. -
Natürlich nicht, denn es geht einfach nicht.closs hat geschrieben:
Problem: Da dieser Gedanke vertikal angelegt ist, sind naturwissenschaftliche Nachweise für diese These schwer bis nicht erbringbar.

Es gibt nun einmal diese vertikale Ebene nicht.
Es existiert nur eine einzige philosophische Theorie, die konsequent behauptet: dass einzige, was existiert ist das Ich und dieses Ich setzt auch die empirisch wahrnehmabre Welt in einem Akt der Schöpfung dieses Ichs. Dies tut das Ich, damit es sich von etwas unterscheiden kann, wodurch es sich als Ich erst selbst erkennen kann. Dies ist der subjektive Idealismus Johann Gottlieb Fichtes.
Der wird in der philosophischen Community von den meisten allerdings als Wahnsinniger betrachtet.
