Wissenschaft und Universität

Alle Themen aus Naturwissenschaft & Technik die nicht in die Hauptthemen passen.
closs
Beiträge: 39690
Registriert: Fr 19. Apr 2013, 20:39

#241 Re: Wissenschaft und Universität

Beitrag von closs » Fr 26. Jul 2019, 23:09

Thaddaeus hat geschrieben:
Fr 26. Jul 2019, 22:46
"Ja, liebe Janina, es ist richtig, ich kämpfe tatsächlich mit den Grundlagen der Aussagenlogik, weil das nie zu meiner Ausbildung gehörte. Falls die Kenntnis über Aussagenlogik in Diskussionen hier zu bestimmten Themen wichtig sein sollte, kannst du mir dann helfen, diese Aussagenlogik besser zu verstehen? Ich würde mich freuen, wenn du das tun würdest
Das kann man zur Aufhellung tun - aber dann muss man auch wieder über das reden, worum es WIRKLICH geht. - Aber meistens kommt man gar nicht so weit.

Thaddaeus hat geschrieben:
Fr 26. Jul 2019, 22:46
So sollte ein Forum wie dieses nämlich eigentlich funktionieren. Das jeder lerne vom anderen und sich belehren lässt, wenn er merkt, dass irgendwer, vielleicht etwas Verständigeres als man selbst dazu sagen kann. Der eine weiß viel, der andere weniger. Wer viel weiß ist nicht besser als derjenige der weniger weiß. Aber irgendetwas kann man immer vom anderen lernen.
Da sind wir uns einig. - Dann üben wir halt mal.

Mit meinem prägenden Prof, dessen Namen ich als Nick gewählt habe, habe ich oft ein Advocatus-Diaboli-Spiel gespielt - so als würdest Du Paulus auf dem Areopag vertreten und ich ich dortigen Philosophen - oder übertragen auf heute: Du vertrittst das Christentum und ich den Naturalismus. - Ich fand, dass das eine gute Übung war.

Claymore
Beiträge: 812
Registriert: Fr 5. Okt 2018, 13:34

#242 Re: Wissenschaft und Universität

Beitrag von Claymore » Sa 27. Jul 2019, 01:37

closs hat geschrieben:
Fr 26. Jul 2019, 22:32
Claymore hat geschrieben:
Fr 26. Jul 2019, 21:53
Wie soll das denn aussehen, das “groß denken”? Ja, wie soll das Denken “jenseits der Einzel-Hermeneutiken” denn aussehen, großer Meister des Ontischen? Beschränkt sich das auf “der Relativismus ist wahr”?
Über Einzel-Hermeneutiken denken.

Nein, der Relativismus ist NICHT wahr - das ist auch nicht seine Aufgabe. - Wahr ist, was der Fall ist, egal ob wir es glauben zu wissen oder nicht zu wissen, oder glauben oder nicht-glauben. Wir können menschen-maßstäblich nicht festklopfen, was Wahrheit ist.

Durch eine persönliche Glaubens-Entscheidung unter verschiedenen Hermeneutiken können wir allerdings entscheiden, was wir am ehesten für wahr halten. - Wobei wir hier NICHT darüber reden, ob 2+2= 4 wahr ist oder ob es Gravitation gibt (Mathematik und Naturwissenschaften sind ziemlich außen vor), sondern wenn es um geisteswissenschaftliche Dinge.

Claymore hat geschrieben:
Fr 26. Jul 2019, 21:53
Wie wechselt denn ein Mensch deiner Meinung nach seine “Hermeneutik”?
In erster Linie sollte der Mensch nicht Hermeneutiken wechseln, sondern unterschiedliche Hermeneutiken beherrschen. - "Was kommt raus, wenn a, b, ...n". ----- Davon abgesehen ist der Mensch natürlich ein wandelnder hermeneutischer Zirkel. Er wächst auf, muss Grundlagen korrigieren, lernt weiter, muss wieder korrigieren, etc. - Aber das hat nichts mit intellektuellen Fertigkeiten zu tun - andere Baustelle.

Ich würde mir wünschen, wenn in Diskussionen nicht immer gleich der kritisch-rationale Virus zuschlägt ("Wo kann ich jetzt einen Spalt finden, in dem ich etwas Kleines falsifizieren kann?"), sondern wo Nachdenklichkeit vorherrscht. --- Und auch über Sprache sollte man Nachdenken: Sprache ist immer ein imperfekter Versuch, etwas zu vermitteln - A ist immer darauf angewiesen, dass B ihn verstehen WILL. - Diesbezüglich beobachte ich hier große Mängel.
Ja, dieser Post hat mich vollumfänglich in meiner Meinung bestätigt. Vielen Dank.

Benutzeravatar
sven23
Beiträge: 23476
Registriert: Fr 10. Mai 2013, 15:55

#243 Re: Wissenschaft und Universität

Beitrag von sven23 » Sa 27. Jul 2019, 06:05

closs hat geschrieben:
Fr 26. Jul 2019, 23:09
Mit meinem prägenden Prof, dessen Namen ich als Nick gewählt habe, habe ich oft ein Advocatus-Diaboli-Spiel gespielt - so als würdest Du Paulus auf dem Areopag vertreten und ich ich dortigen Philosophen - oder übertragen auf heute: Du vertrittst das Christentum und ich den Naturalismus. - Ich fand, dass das eine gute Übung war.
Hatten wir das nicht schon mal? Jeder, der sich darauf eingelassen hat, war enttäuscht, weil du die Rolle nicht redlich, bzw. nur halbherzig ausgefüllt hast.

closs hat geschrieben:
Fr 26. Jul 2019, 23:09
Ich mag Dich trotzdem, weil Du qualifiziert kämpfst. :wave:
Ach, jetzt will closs sich wieder einschleimen. :lol:
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

Benutzeravatar
sven23
Beiträge: 23476
Registriert: Fr 10. Mai 2013, 15:55

#244 Re: Wissenschaft und Universität

Beitrag von sven23 » Sa 27. Jul 2019, 06:09

Munro hat geschrieben:
Fr 26. Jul 2019, 21:36
sven23 hat geschrieben:
Sa 20. Jul 2019, 12:54


Hitler war gläubiger Katholik


Hitler war katholisch getauft und er war Mitglied der katholischen Kirche.
Aber dass er ein gläubiger Katholik gewesen sein soll, das möchte ich doch sehr bezweifeln.
Doch, er glaubte, im Sinne des Herrn zu handeln, wenn er sich des Juden erwehrte. In dieser Beziehung war er sehr gläubig. ;)

"So glaube ich heute im Sinne des allmächtigen Schöpfers zu handeln: Indem ich mich des Juden erwehre, kämpfe ich für das Werk des Herrn".
(Adolf Hitler)
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

Benutzeravatar
sven23
Beiträge: 23476
Registriert: Fr 10. Mai 2013, 15:55

#245 Re: Wissenschaft und Universität

Beitrag von sven23 » Sa 27. Jul 2019, 06:21

closs hat geschrieben:
Fr 26. Jul 2019, 21:04
Thaddaeus hat geschrieben:
Fr 26. Jul 2019, 20:26
Ein wirkliches Gegenargument gegen diese These wäre es nun, wenn closs z.B. durch Verweis auf ein Post oder eine Veröffentlichung von ihm, in denen er Aussagenlogik anwendet, beweist, dass er Aussagenlogik beherrscht
Falsch. - Denn die Aussagelogik ist nicht das Problem der Diskussion - im übrigen: Ich habe Janinas und auch Deine Aussagelogik nie in Frage gestellt - nur: Das ist gar nicht das Problem.
Eigentlich ist das sogar ein Kernproblem bei closs, denn er behauptet sei unzähligen Beiträgen, dass eine Aussage gleichzeitig wahr und falsch sein kann.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

Benutzeravatar
sven23
Beiträge: 23476
Registriert: Fr 10. Mai 2013, 15:55

#246 Re: Wissenschaft und Universität

Beitrag von sven23 » Sa 27. Jul 2019, 06:39

closs hat geschrieben:
Fr 26. Jul 2019, 20:35
sven23 hat geschrieben:
Fr 26. Jul 2019, 20:10
Du selbst hast dein Lieblingsthema Anthropozentrismus mal wieder eingeführt
In angemessenem Kontext.
Was Falsifikation angeht: Ich habe hier auf dem Forum gelernt, dass "Falsifikation"
a) systemisch durchgeführt, aber
b) ontisch verstanden wird,
c) und dass beides als identisch verstanden wird.

Eine solche Verwechslung darf einem Naturwissenschaftler passieren, weil es dort de facto keine Rolle spielt (wg. unabhängiger experimenteller Überprüfung). - Einem Philosophen darf das nicht passieren.

Dann ist dir die Tragweite einer Falsifikation nicht bewußt.

Falsifikation, auch Falsifizierung (von lat. falsificare „als falsch erkennen“) oder Widerlegung, ist der Nachweis der Ungültigkeit einer Aussage, Methode, These, Hypothese oder Theorie. Aussagen oder experimentelle Ergebnisse, die Ungültigkeit nachweisen können, heißen „Falsifikatoren“.
Quelle: Wikipedia

Sowohl ein Wissenschaftler, als auch ein Philosoph wissen, was das bedeutet.
Nur der closs meint mal wieder: wenn etwas falsifiziert sei, könne es doch "ontisch ganz anders sein."
Diese "Erkenntnis" kommt ihm regelmäßig dann, wenn ihm irgendwelche Ergebnisse nicht gefallen.

closs hat geschrieben:
Fr 26. Jul 2019, 20:35
sven23 hat geschrieben:
Fr 26. Jul 2019, 20:10
Warum meinst du, gibt es so viele Religionen, Kulte und Sekten?
Weil unterschiedlichste kulturelle, hermeneutische, heilsgeschichtliche Statūs jeweils ein individuelles Bild abgeben.

Geistige Größen sind ja nicht Eigenwert, sondern stehen für etwas - wobei dieses "etwas" sehr unterschiedlich sein kann. - Im Einzelfall ist zu prüfen:
a) Wofür steht das eigentlich?
b) Welche Formsprache ist gewählt?
c) Ist es in seiner eigenen Hermeneutik widerspruchsfrei?
d) etc.

Es ist also nicht so einfach wie in den Naturwissenschaften, wo das Objekt experimentell sichtbar gemacht werden kann - es geht immer über die Bande. - NB: Natürlich können Versionen komplett falsch sein.
Thema verfehlt. Es ging um religiöse Wahrheiten.
Und die sind eine Frage der Vereinbarung innerhalb der jeweiligen Gruppen oder sie werden ex cathedra als Dogmen verordnet.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

Benutzeravatar
sven23
Beiträge: 23476
Registriert: Fr 10. Mai 2013, 15:55

#247 Re: Wissenschaft und Universität

Beitrag von sven23 » Sa 27. Jul 2019, 06:50

Claymore hat geschrieben:
Fr 26. Jul 2019, 21:34
Wenn das zu melodramatisch rüberkommt… hier ein paar Stichpunkte aus Steven Hassans BITE Mind Control Model.:

Information wird verdreht, um sie annehmbar zu machen

Falsche oder aus dem Zusammenhang gerissene Zitate von Quellen ausserhalb der Kultes

Benutzung einer "beladenen" Sprache (charakterisiert durch "Gedankenstopp-Klischees"). Worte sind das Werkzeug, das wir zum Denken benützen. Diese "Spezialwörter" begrenzen das Verständnis eher, als dass sie es erweitern. Sie dienen zur Reduktion komplexer Erfahrungen auf banale platte "Signalwörter"

Gedankenstopp-Techniken (Aufhören des "Testens der Wirklichkeit" durch das Stoppen "negativer" Gedanken und das Erlauben nur "guter" Gedanken); Zurückweisen von rationaler Analyse, kritischem Denken, konstruktiver Kritik


– wo erkennen wir da closs wieder?
Oh ja, Hassan muss closs gekannt haben. :lol:

Hier ein paar clossche Signalwörter, die immer wieder auftauchen.

- das sind nur methodische Ergebnisse
- das sind nur inner-systemische Ergebnisse
- anthropozentrische Denkformatierung
- die ontische Wirklichkeit
- ich bin schon viel weiter als ihr
- falsifiziertes kann ontisch ganz anders sein
- eine Aussage kann gleichzeitig wahr und falsch sein
- das ist nur eine Frage der Hermeneutik
- usw.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

closs
Beiträge: 39690
Registriert: Fr 19. Apr 2013, 20:39

#248 Re: Wissenschaft und Universität

Beitrag von closs » Sa 27. Jul 2019, 08:49

sven23 hat geschrieben:
Sa 27. Jul 2019, 06:05
Hatten wir das nicht schon mal?
Das hatten wir noch nicht - ok, dann vertrete Du mal Ratzinger und ich Kubitza - kein Problem.

sven23 hat geschrieben:
Sa 27. Jul 2019, 06:05
jetzt will closs sich wieder einschleimen.
Nein, man muss ab und zu menschliche die Kurve kriegen - das gilt für alle.

sven23 hat geschrieben:
Sa 27. Jul 2019, 06:09
Doch, er glaubte, im Sinne des Herrn zu handeln, wenn er sich des Juden erwehrte. I
Wennich meine Nachbarin umbringe, weil ich meine , im Sinn des Svens zu handeln, fällt das normalerweise nicht auf Sven zurück.

sven23 hat geschrieben:
Sa 27. Jul 2019, 06:21
Eigentlich ist das sogar ein Kernproblem bei closs, denn er behauptet sei unzähligen Beiträgen, dass eine Aussage gleichzeitig wahr und falsch sein kann.
Aussagelogisch sage ich das eben NICHT. - Man sollte vielleicht immer wieder mal verdeutlichen, was Aussagelogik NICHT ist.

sven23 hat geschrieben:
Sa 27. Jul 2019, 06:39
Dann ist dir die Tragweite einer Falsifikation nicht bewußt.
Lies mal Dein Zitat genau durch.

sven23 hat geschrieben:
Sa 27. Jul 2019, 06:39
Nur der closs meint mal wieder: wenn etwas falsifiziert sei, könne es doch "ontisch ganz anders sein."
Wenn etwas methodisch/systemisch als falsifiziert gilt, kann es unter Umständen "ontisch ganz anders sein." - Jederzeit für den intellektuell Belastbaren nachweisbar.

sven23 hat geschrieben:
Sa 27. Jul 2019, 06:39
Es ging um religiöse Wahrheiten. Und die sind eine Frage der Vereinbarung innerhalb der jeweiligen Gruppen
Darum ging es und Du hast eine Antwort darauf bekommen, die Dir aufgrund deren Komplexität nicht zugänglich, weshalb Du Deine eh vorliegende Dumpf-Antwort dafür einsetzt.

sven23 hat geschrieben:
Sa 27. Jul 2019, 06:50
Hier ein paar clossche Signalwörter, die immer wieder auftauchen.
Die meisten von Dir genannten muss ich leider bestätigen. - Was Claymore fälschlich bringt, ist etwas ganz anderes - nämlich schlichte Überforderung. - Aber für mich zeigt auch wieder dieser Post von Dir, wie die heutige Denkformatierung, auch in intellektuelle Gefilde hinein zu sein scheint. - Ich halte das für das Gegenteil dessen, was mal mit "Aufklärung" gemeint war.

Munro
Beiträge: 7274
Registriert: Do 11. Jan 2018, 15:36

#249 Re: Wissenschaft und Universität

Beitrag von Munro » Sa 27. Jul 2019, 09:28

sven23 hat geschrieben:
Sa 27. Jul 2019, 06:09
Munro hat geschrieben:
Fr 26. Jul 2019, 21:36
sven23 hat geschrieben:
Sa 20. Jul 2019, 12:54


Hitler war gläubiger Katholik


Hitler war katholisch getauft und er war Mitglied der katholischen Kirche.
Aber dass er ein gläubiger Katholik gewesen sein soll, das möchte ich doch sehr bezweifeln.
Doch, er glaubte, im Sinne des Herrn zu handeln, wenn er sich des Juden erwehrte. In dieser Beziehung war er sehr gläubig. ;)

"So glaube ich heute im Sinne des allmächtigen Schöpfers zu handeln: Indem ich mich des Juden erwehre, kämpfe ich für das Werk des Herrn".
(Adolf Hitler)

Auch dieses möchte ich bezweifeln.
Das war nur eine Täuschung.
Es waren rassistische Gründe, keine religiösen Gründe.
Jean Paul Getty:
Die Sanftmütigen werden die Erde besitzen, aber nicht die Schürfrechte.

Benutzeravatar
sven23
Beiträge: 23476
Registriert: Fr 10. Mai 2013, 15:55

#250 Re: Wissenschaft und Universität

Beitrag von sven23 » Sa 27. Jul 2019, 09:35

Munro hat geschrieben:
Sa 27. Jul 2019, 09:28
sven23 hat geschrieben:
Sa 27. Jul 2019, 06:09
Munro hat geschrieben:
Fr 26. Jul 2019, 21:36


Hitler war katholisch getauft und er war Mitglied der katholischen Kirche.
Aber dass er ein gläubiger Katholik gewesen sein soll, das möchte ich doch sehr bezweifeln.
Doch, er glaubte, im Sinne des Herrn zu handeln, wenn er sich des Juden erwehrte. In dieser Beziehung war er sehr gläubig. ;)

"So glaube ich heute im Sinne des allmächtigen Schöpfers zu handeln: Indem ich mich des Juden erwehre, kämpfe ich für das Werk des Herrn".
(Adolf Hitler)

Auch dieses möchte ich bezweifeln.
Das war nur eine Täuschung.
Es waren rassistische Gründe, keine religiösen Gründe.

Natürlich nicht. Und der Antijudaismus der Kirche und auch Luthers hatte keine religiösen Gründe. :roll:
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

Antworten