Das Gehirn und unser Bewusstsein.

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Pluto
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#231 Re: Das Gehirn und unser Bewusstsein.

Beitrag von Pluto » Mi 15. Apr 2015, 23:34

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Ich versuche seit "gefühlten Ewigkeiten" hier zu vermitteln, dass Beobachtung der einzige Weg zur Erkenntnis ist.
Moment - Novalis würde jedoch im Gegensatz zu Dir auch geistige Beobachtung zulassen - Du sprichst (aller Erfahrung nach) lediglich von objektivierbarer Beobachtung.
Dass Novalis auch geistige Beobachtung zulässt ist eine Zugabe von dir, der von mir jedenfalls keinen Applaus erntet. :|

"geistige Vorstellung" wäre angebrachter, weil es den kategorialen Unterschied zu Erkenntnis deutlich macht.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

closs
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#232 Re: Das Gehirn und unser Bewusstsein.

Beitrag von closs » Do 16. Apr 2015, 00:35

Pluto hat geschrieben:"geistige Vorstellung" wäre angebrachter, weil es den kategorialen Unterschied zu Erkenntnis deutlich macht.
Natürlich sind es geistige Vorstellungen (wie übrigens ALLES!!) - wenn solche Vorstellungen jedoch erfogreich sind, sind es geistige Erkenntnisse. - Deine system-interne Definition von Erkenntnis ist außerhalb des Systems nicht anwendbar.

Pluto
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#233 Re: Das Gehirn und unser Bewusstsein.

Beitrag von Pluto » Do 16. Apr 2015, 00:40

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:"geistige Vorstellung" wäre angebrachter, weil es den kategorialen Unterschied zu Erkenntnis deutlich macht.
Natürlich sind es geistige Vorstellungen (wie übrigens ALLES!!)
Nein. Hier bringst du die Kategorien durcheinander. Empirische Beobachtungen haben einen ganz anderen (höheren) Stellenwert als Vorstellungen, weil Erstere objektivierbar sind.

closs hat geschrieben:wenn solche Vorstellungen jedoch erfogreich sind, sind es geistige Erkenntnisse. - Deine system-interne Definition von Erkenntnis ist außerhalb des Systems nicht anwendbar.
Bevor du sowas behaupten kannst, müsstest du nachweisen dass es überhaupt unterschiedliche Systeme gibt.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

closs
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#234 Re: Das Gehirn und unser Bewusstsein.

Beitrag von closs » Do 16. Apr 2015, 00:56

Pluto hat geschrieben:weil Erstere objektivierbar sind.
Dass Naturwissenschaft innerhalb ihres methodischen Systems objektivieren kann, ist allseits anerkannt. - Dass diese Objektivität als solche wirksam ist, ebenfalls.

Pluto hat geschrieben:anderen (höheren) Stellenwert
Es ist in der Tat der methodische Königsweg: "Wir beschäftigen uns mit Dingen, die wir objektivieren können" - Super. - Nur geht das halt nur mit Sachen, die objektivierbar sind.

"Höherer" Stellenwert kann man methodisch durchgehen lassen (siehe: "Königsweg") - ob die Erkenntnis "diese Strahlung macht objektiv dieses oder jenes" "höher" ist als die Erkenntnis "Ich liebe Dich", ist eine rein weltanschauliche Frage - also Glaubenssache.

Pluto hat geschrieben:Bevor du sowas behaupten kannst, müsstest du nachweisen dass es überhaupt unterschiedliche Systeme gibt.
Nein - man kann geistige Erkenntnisse (des einen Systems) nicht an der Methodik der Naturwissenschaft (des anderen Systems) messen. - Es gibt da keine Quer-Verpflichtungen.

Novas
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#235 Re: Das Gehirn und unser Bewusstsein.

Beitrag von Novas » Do 16. Apr 2015, 04:51

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:"geistige Vorstellung" wäre angebrachter, weil es den kategorialen Unterschied zu Erkenntnis deutlich macht.
Natürlich sind es geistige Vorstellungen (wie übrigens ALLES!!) - wenn solche Vorstellungen jedoch erfogreich sind, sind es geistige Erkenntnisse. - Deine system-interne Definition von Erkenntnis ist außerhalb des Systems nicht anwendbar.

Schon die Wahrnehmung, dass mein Körper von einem belebenden Energiefeld umgeben und mit dem Universum dadurch verbunden ist, kann ich nicht objektiv beweisen, weil es eine Sache des subjektiven Bewusstseins ist... und diese Subjektivität können wir erforschen und damit experimentieren, wie wir auch die physikalische Welt erforschen können... Spiritualität ist eine EINLADUNG das zu tun, wenn jemand Interesse daran hat.

Die Subjektivität ist das, was unser Leben belebt und inspiriert. Wenn ich meiner Freundin sage "Ich liebe Dich", dann ist das pure Subjektivität. Und ich muss ihr das nicht objektiv beweisen, weil sie es spürt.

barbara
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#236 Re: Das Gehirn und unser Bewusstsein.

Beitrag von barbara » Do 16. Apr 2015, 06:08

Novalis hat geschrieben: Schon die Wahrnehmung, dass mein Körper von einem belebenden Energiefeld umgeben und mit dem Universum dadurch verbunden ist, kann ich nicht objektiv beweisen, weil es eine Sache des subjektiven Bewusstseins ist...

Wobei Beweise im naturwissenschaftlichen Rahmen durchaus auch davon ausgehen, dass der Forscher seine Wahrnehmungen ehrlich und korrekt niederschreibt. Dass er zB nicht bei einer Messreihe geschummelt hat, oder die unliebsamen Resultate weglässt, oder schlicht was erfindet, das zu seiner These passt...

Sowieso fehlen den meisten Menschen die Möglichkeiten, das, was in Studien bewiesen wird, unabhängig und selbst nachzuvollziehen. Es hat nun mal nicht jeder ein Labor zuhause; da bleibt meist auch gar nichts Anderes, als zu glauben, was gesagt wird.

gruss, barbara

ThomasM
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#237 Re: Das Gehirn und unser Bewusstsein.

Beitrag von ThomasM » Do 16. Apr 2015, 09:16

barbara hat geschrieben: Sowieso fehlen den meisten Menschen die Möglichkeiten, das, was in Studien bewiesen wird, unabhängig und selbst nachzuvollziehen. Es hat nun mal nicht jeder ein Labor zuhause; da bleibt meist auch gar nichts Anderes, als zu glauben, was gesagt wird.
Genau das ist der Grund, warum es ein gut austariertes Review System geben muss, in dem unabhängige Experten eine Arbeit prüfen und unabhängige Arbeitsgruppen Ergebnisse nachkontrollieren und prüfen. Nur wenn es ein solches System gibt, in dem beispielsweise die Konkurrenz und der Neid der Wissenschaftler dafür sorgt, dass der kleinste Fehler bestraft wird, kann der normale Mensch einigermaßen sicher sein, dass die Studien gut sind.

In der Physik klappt das ganz gut, auch wenn der Zwang zur möglichst schnellen Publikation hier negativ wirkt.

In der Medizin, Pharmazie und Psychologie gibt es erhebliche Probleme. Zielgerichtet finanzierte Studien, Gefälligkeitsgutachten und eine Unterdrückung von bestätigender Wiederholungsprüfung sorgt dafür, dass hier sehr viele Probleme entstanden sind.

Gruß
Thoams
Gott würfelt nicht, meinte Einstein. Aber er irrte. Gott nutzt den Zufall - jeden Tag.

JackSparrow
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#238 Re: Das Gehirn und unser Bewusstsein.

Beitrag von JackSparrow » Do 16. Apr 2015, 09:18

Novalis hat geschrieben:Wenn wir andere angreifen, dann attackieren wir die Realität, denn andere Menschen repräsentieren einen Aspekt oder eine Perspektive der Realität...
Statt sich durch meine Verurteilung angegriffen zu fühlen, sollte ein Verurteilter mir Verehrung und Dankbarkeit entgegenbringen, weil ich so freundlich war, ihm voller Nächstenliebe meine ehrliche Meinung darzubieten.

und die Realität ist nicht getrennt von Dir, Du bist in ihr und sie in deinem Geist...
Wie kann ich einen Geist haben, wenn ich doch nur eine Fantasie bin, die sich in deinem Geist befindet?

Jeder einigermaßen gesunde Mensch wird aber Mitleid empfinden.
Mitleid empfind ich auch, wenn sich jemand versehentlich einen Ziegelstein auf den Fuß fallen lässt. Der Typ hat mich also verletzt, ohne dass ich ihm was getan hätte. Um die Sache auszugleichen, müsste ich ihm noch einen Ziegelstein auf den anderen Fuß fallen lassen. Dann hätten wir beide die gleiche Anzahl von Leid verspürt.

Novas
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#239 Re: Das Gehirn und unser Bewusstsein.

Beitrag von Novas » Do 16. Apr 2015, 09:51

@barbara .... ja das ist ein wichtiger Gedanke, denn wir müssen uns letztlich auf unsre inter-subjektive Urteilskraft und Intuition verlassen. Da braucht es Vertrauen und geistige Offenheit.

Bewusstsein beschreibe ich gerne, als einen offenen und empfindsamen Raum in dem alle möglichen Perspektiven und Erfahrungen sein dürfen. Vielleicht vermeiden die Menschen es, alles zu sehen, weil das nicht nur schön, sondern auch sehr schmerzlich sein kann. Sie verschanzen sich hinter ihrem eingezäunten Weltbild, weil das ein Gefühl von Sicherheit und "Wissen" verleiht.

Das Ego denkt "ich verstehe die Welt, mein Weltbild ist richtig, aber die anderen, die diese Wahrheit nicht teilen sind das Problem" ob man diese anderen als Ungläubige herab stuft oder umgekehrt die spirituellen als Problem sieht, als die "unaufgeklärten", weil sie anders sprechen und denken macht keinen Unterschied. Das ist ignorant und Ignoranz ist als Strategie ein Schutz vor dem Kontakt mit der Wirklichkeit.

Novas
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#240 Re: Das Gehirn und unser Bewusstsein.

Beitrag von Novas » Do 16. Apr 2015, 10:25

JackSparrow hat geschrieben:Statt sich durch meine Verurteilung angegriffen zu fühlen, sollte ein Verurteilter mir Verehrung und Dankbarkeit entgegenbringen, weil ich so freundlich war, ihm voller Nächstenliebe meine ehrliche Meinung darzubieten

Du kannst meinen Geist nicht angreifen. ;) Genauso, wie der Sender sich selbst attackiert, so entscheidet der Empfänger ob er das "Geschenk" annehmen möchte und dem Wert beimisst oder nicht. Wert messe ich deinen Gedanken bei, wenn sie mir etwas Sinnvolles mitteilen. Wie wäre es mit einer Darlegung deiner eigenen Sichtweise und Wahrnehmung ohne diese "persöneleien".

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