Münek hat geschrieben: Der Grund für die Anziehungskraft der christlichen Botschaft liegt beispielsweise in einem Satz wie diesem (Johannes 3:16) :
"Also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, auf dass alle, die an ihn glauben, nicht verloren gehen, son-
dern das EWIGE LEBEN haben."
Natürlich ist das wichtig - aber ich habe noch nie einen überzeugten Christen getroffen, der im Dasein die Arschbacken gegen innere Überzeugung zusammenpfetzt, um sich das ewige Leben damit zu erhandeln. - Christen sind Christen, weil sie zu spüren glauben, dass es der wahre Weg ist - dass dann hintendran noch das Ewigkeits-Versprechen hängt, ist sehr trötzlich, aber nicht der Grund für diesen Glauben.
Münek hat geschrieben:Eine solche "große Auseinandersetzung" zwischen Kirche und Exegese zum Irrtum Jesu hat es NIE gegeben
Hmm - wie erklärst Du Dir, dass die großkirchlichen Theologien nicht mit Naherwartung in Deinem Verständnis zu tun haben?
Münek hat geschrieben:Vor dem Hintergrund dieser Aussage musst Du die Theodizeefrage sehen, die Ratzinger an Gott an erster Stelle richten würde.
Natürlich weiss Ratzinger das genauso wenig wie jemand anders - aber das ist doch genau die Logik von "Hiob". - Merkst Du, wie er sich hinter "Hiob" stellt?
Münek hat geschrieben:Du wirst keinen Gläubigen finden, der auch nur auf die Idee käme, seinen Glauben (= Wahrheit) unter einen Wahrheitsvorbehalt stellen. Da hast Du Dir mal wieder was ausgedacht, das weder Hand noch Fuß hat.
Nee - an solchen Aussagen merkt man, wie sehr es bei uns an Grundlagen krankt.
Christen sprechen von "GLAUBEN". - Das heißt: "Wir wissen nicht, aber wir sind uns persönlich gewiss". - Diese Gewißheit wird durchaus gelegentlich von Zweifel durchbrochen - aber man hält meistens daran fest, weil man soviel zugunsten des eigenen Glaubens erlebt, dass dieser meistens überwiegt.
Gäbe es diesen Zweifel nicht, gäbe es auch keinen Wahrheitsvorbehalt - logisch, oder? - So gibt es aber gelegentlich Zweifel und somit auch einen Wahrheitsvorbehalt. - Anders gesagt: Würde jemand nachweisen, dass es Gott nicht gibt (was natürlich nicht möglich ist, weil man Nicht-Falsifizierbares nicht nachweisen kann), würde der gelegentliche Zweifel bestätigt werden und der damit automatisch verbundene Glaubensvorbehalt in Kraft treten.
Du meinst, diese sei "ausgedacht" und habe "weder Hand und Fuß" - wie willst Du etwas aus Deiner Position wissen? - Warum gibst Du Dir unnötigerweise diese Flanke - auch noch auf Kosten anderer? - Ohnehin ein Leitmotiv in diesem Forum: "Ich bin nicht in der Lage etwas zu verstehen, also hat der andere etwas 'erfunden', was 'weder Hand und Fuß' habe". - Das alte Thema: Man reduziere sich und - statt ganz brav still zu sein - wird man auch noch offensiv.