Hallo Anton
Anton B. hat geschrieben:
Aber nehmen wir es spaßeshalber doch einmal an. Dann haben wir zwei (vielleicht gibt es noch mehr) Modelle, die dieselben Beobachtungen voraus sagen, aber eine völlig andere "Mechanik" beinhalten. Wie verbindest Du nun die Auswahl des "richtigen" Modells mit der von Dir gegebenen Realität.
Wie ich sehe haben praktisch alle hier (auch bei closs bin ich nicht ganz sicher) nicht verstanden, was ich gesagt habe.. Nehmen wir die Dinge etwas konkreter.
Nehmen wir Newtons Gesetze
Diese gelten universell (unter ein paar Annahmen, wie klassische Bedingungen). Ein Beispiel, für das diese Bedingungen zutreffen ist das Schwerefeld der Erde. Hier kann die Gravitationskraft angegeben werden und man verwendet normalerweise die bekannte Formel
F = G m M / r^2
Was aber in diese Formel für F eingeht ist die Wahl eines Koordinatensystems und vereinfachende Annahmen. Diese Wahl ist
- Nullpunkt im Schwerpunkt der Erde
- Erde kugelförmig
- Kugelkoordinaten, so dass als wesentliche Koordinate nur noch der Radius r übrig bleibt
Nun ist diese Wahl des Koordinatensystems aber nicht eindeutig. Man kann auch andere wählen. Z.B. katesische Koordinaten (x, y, z). Mit dem Nullpunkt im Zentrum der Erde wäre die Formel dann
F = G m M / (x^2 + y^2 + z^2)
Nun wählen wir den Nullpunkt woanders, schon ändert sich unsere Formel in
F = G m M / ((x-x0)^2 + (y-y0)^2 + (z-z0)^2)
Immer ist alles dieselbe Kraft, an der Physik ändert sich nicht, nur die Formeln ändern sich. Man kann auch hyperbolische Koordinaten wählen (siehe
http://www.mathe-seiten.de/hypergeom.pdf ). Die Kraft bleibt dieselbe, die Physik bleibt dieselbe, aber man beschreibt die Welt aus einer Hohlwelt Perspektive, wobei die Unendlichkeit ein projektierter Punkt im Zentrum der Hohlwelt ist.
Die Formeln sind echt kompliziert und kein normaler Mensch würde die Physik in so was rechnen, aber die Physik ändert sich nicht.
Es ist so, als würde man die Welt durch einen verzerrenden Spiegel betrachten. Es ist alles korrekt, was dort abgebildet ist, es ist "Realität". Sieht nur komisch aus.
Gruß
Thomas
Gott würfelt nicht, meinte Einstein. Aber er irrte. Gott nutzt den Zufall - jeden Tag.