ThomasM hat geschrieben:Allerdings gab es auch früher solche Wetterlagen in Deutschland. Eine globale Klimaerwärmung würde sich also nur in zunehmender Häfigkeit solcher Phänomene bemerkbar machen. Ist eben alles Chaos und --- mhhh --- Zufall?
Lieber Thomas,
Diesmal fällt mein Einspruch gegen den Zufall deutlich härter aus!
Noch nie was von den Milankowitsch Zyklen gehört?
Diese sind:
1.) Die Erdumlaufbahn um die Sonne ist eine Ellipse und keine Kreisbahn. Das Perihel (sonnennächster Punkt) findet derzeit im Winter auf der Nordhalbkugel und das Aphel (entferntester Punkt) im Sommer statt. Die Exzentrizität der Bahn präzessiert um die Sonne mit einer Perioditzität von etwa 100'000 Jahren.
2.) Die Neigung der Erdachse zur Ebene seiner Umlaufbahn (um die Sonne) wabbelt zwischen 21,5 und 24,5 Grad hin und her mit einer Periode von ca. 41'000 Jahren.
3.) Die Erdachse präzessiert um sich selbst etwa alle 23'000 Jahre.
Die Überlagerung dieser regelmäßigen Instabilitäten der Erdrotation und die Präzession der Umlaufbahn ergeben zusammen Veränderungen in den Wärme- und Kälteperioden der Erde. Dadurch wechselt das Klima also zwischen warm/feucht und trocken/kalt.
Die Theorie von Milankowitsch erklärt den Zyklus der Eiszeiten und Klimaveränderungen aber nur teilweise. Vermutlich spielen da auch noch die
zufällige Wanderung der tektonischen Platten, Vulkantätigkeit (Staub und Schwefeldioxid in der Atmosphäre sorgen für Abkühlung), das pendeln des Erdmagnetfelds und natürlich auch Sonnenzyklen (Sonnenflecken, etc.) eine Rolle. Selbst die Bewegung des Sonnensystems um den galaktischen Mittelpunk spielt da vermutlich sogar mit.
Also haben wir wieder einmal ein Fakt, das beide Seiten des Glaubenskrieges für sich interpretieren können.
In der Tat handelt es sich hier um wissenschaftlich fundierte Theorien für den Wechsel zwischen Erwärmung und Eiszeit.
Und nun kommt ein weiterer Faktor hinzu: der Treibhauseffekt der industriellen Revolution. Aus Sicht des Universums, ein wirklich rein
zufälliges Ereignis... oder vielleicht doch nicht?
Da diese Schwankungen alle viel langsamer ablaufen als das was wir im Alltag erleben, haben wir es hier mit einem Phänomen zu tun dass unsere Vorstellungskraft als Laien deutlich übersteigt.