Janina hat geschrieben: ↑Fr 28. Feb 2020, 09:13
Claymore hat geschrieben: ↑So 23. Feb 2020, 11:08
Du willst doch hier nicht eine Regel wie “Kritik ist irrelevant solange keine Alternative angeboten wird” suggerieren?
Das nicht, aber: Kritik ist irrelevant, wenn sie nicht Schwachpunkte benennt, sondern aus Begriffsstutzigkeit besteht.
Leider sind auch diese beiden letzten Beiträge von dir voller off-topic Polemik und einer harten Aversion davor die wesentlichen Punkte zu adressieren. Ich werde keine Energie darauf verwenden, zu enträtseln, was du mir sagen willst. Ob du das für Begriffsstutzigkeit hältst ist mir egal.
Claymore hat geschrieben: ↑So 23. Feb 2020, 13:39
Streng gesehen kollabiert so
“survival of the fittest” zu:
“Die vererbbaren Eigenschaften, die die Reproduktion begünstigen, werden sich auf lange Sicht verbreiten”.
Kollabieren ist das falsche Wort. Definieren wäre richtig gewesen. So wird "fit" definiert.
"fit" ist ein Adjektiv. Aber eine Behauptung, denn das ist der Satz "
Die vererbbaren Eigenschaften, die die Reproduktion begünstigen, werden sich auf lange Sicht verbreiten", kann nicht die Definition eines Adjektiv sein.
Dann hast du auch hier wieder den wesentlichen Part, der dann folgte, ignoriert. Also nochmal: Die Behauptung ist sicherlich (grob) korrekt. Aber auch fast vollständig inhaltsleer. Sie ist sowohl mit der Lamarck'schen Theorie als auch mit einer teleologischen Sichtweise auf die Evolution vollständig kompatibel. In der Behauptung ist schließlich weder enthalten,
durch was diese vererbbaren Eigenschaften verursacht werden, noch
warum sie sich auf lange Sicht verbreiten.
Janina hat geschrieben: ↑Fr 28. Feb 2020, 09:24
Ganz einfach: Darwin kannte die Replikationseinheiten nicht. Waren damals ja auch noch nicht bekannt.
Und? Darwin sprach von Anlagen. Er hat jedoch niemals diese Anlagen selbst als die eine einzige Einheit der Selektion angesehen.
Außerdem hast du erneut exakt den entscheidenden Satz ignoriert:
"Denn wie passt das noch mit der Variation (Mutation) zusammen?"
Mit dem Gen als Einheit der Selektion gibt es keine Variation mehr. Es gibt auch keine Anpassung, sondern nur noch Ersetzung. Natürlich passt diese Sichtweise auch nicht so wirklich mit der Verbreitung der Meiose zusammen uvm.
Scrypton hat geschrieben: ↑Do 27. Feb 2020, 18:55
3. Damit würde eine Tautologie erst dann vorliegen, wenn du entweder vernünftig begründen könntest oder direkt ein Beispiel aus der Natur vorlegen könntest, weshalb/wie oder dass sich negative Mutationen (ebenfalls) verbreiten. Wir wissen wohl beide, dass du das nicht kannst.
Zwei Beispiele von den zahllosen sind der Schwanz des Pfaus oder das bunte Gefieder des Erpels. Die laufen der Tarnung zuwider oder sind sogar hinderlich. Waren Pfauen oder Enten einfach so da und sind in dieser Hinsicht halt noch nicht angepasst? Das behauptet nun kein Evolutionsbiologe. Sondern sie meinen, dass beides durch eine lange Kette von Mutationen, die sich verbreiteten, entstanden ist.
Scrypton hat geschrieben: ↑Do 27. Feb 2020, 18:55
Und was ist denn für dich die "Anpassung an die Umwelt" im "eigentlichen Sinne"?
Stand oben in dem Beitrag. Wie bei deinem Nattern-Beispiel sollte dazu sicherlich Aufnahme von Nährstoffen bzw. Energie dazugehören. Außerdem Ausweichen bzw. Widerstehen von schädlichen Einflüssen.
Ich hätte jetzt eigentlich eine längere Antwort geschrieben. Aber das Problem ist, dass in diesem Thread die Verteidigung der Evolutionstheorie auf eine Weise geführt wird, die genau beweist, dass das angesprochene "Problem" vorliegt. Ok, fairerweise müsste man sagen (außer ihr seid selbst Evolutionsbiologen): es sagt nur was über die Kommunikation der Evolutionstheorie an die Allgemeinbevölkerung aus.
JackSparrow und Janina akzeptieren, dass das Fundament der Evolutionstheorie (d. h. "fitness" und natürliche Selektion) so ist, wie ich es beschrieben habe. Fitness ist
definiert über Reproduktion. Aber sie akzeptieren nicht meine Behauptung, dass die Theorie damit tautologisch wird. Du meinst jedoch, dass ich dieses Fundament inkorrekt wiedergegeben habe.
Da es sich doch bei der Evolutionstheorie um etablierte Wissenschaft handeln soll, und nicht nur um einen Sammelbegriff für persönliche Überzeugen mit gewissen Gemeinsamkeiten (Willy Brandt und Lenin = beide "links"), ist das Fehlen des Konsens bzgl. eines so wichtigen Punkts (das ist kein Detail am Rande - ja, es ist der
wichtigste Punkt) nicht akzeptabel.
Vielleicht solltet ihr euch erst mal untereinander einig werden.
Ich kann's mir nämlich derweil einfach machen: Die Existenz dieser beiden fundamental verschiedenen Auffassungen über die Evolutionstheorie hier ==> quod erat demonstrandum.