Das musst du mir jetzt näher erklären. Also T0 ist die aktuelle Uhrzeit in UTC? Auf welchen Referenzzeitpunkt bezogen? Heute 00:00 Uhr? 1. Janur 1970 00:00 Uhr?seeadler hat geschrieben: T0 ist gleich irdische Normalzeit]
Also deine Lebensspanne soll sich um T0 + ((1/2 m v²/c²) * T0) verlängern... Rechnen wir mal nach:
T0 + ((1/2 m v²/c²) * T0) = T0 * (1 + (1/2 m v²/c²))
Wenn T0 nun die aktuelle Uhrzeit ist, dann soll es also von der Uhrzeit abhängen, wie sehr sich deine Lebensspanne verlängert? D.h. also wenn sich deine Lebensspanne abends um 20:00 Uhr verlängert, dann verlängert sie sich um den doppelten Betrag wie wenn sie das vormittags um 10:00 Uhr tut? Keine sehr sinnvoll anmutende Vorstellung...
Vielleicht nimmst du statt der aktuellen Uhrzeit für T0 lieber ein Zeitintervall, z.B. die Umlaufzeit um die Erde bei v = 7908 m/s, wie es dir ja vorhr schon vorschwebte. Dann kommt ungefähr so etwas heraus wie dass sich deine Lebensspanne um einen Betrag verlängert, der umso größer ist, je größer deine Geschwindigkeit v ist. Das hat ja tatsächlich eine gewisse geistige Verwandtschaft zur Zeitdilatation in der speziellen Relativitätstheorie (SRT).
Nur: deine Herleitung dieser Beziehung ist vollkommen hanebüchen. Du behauptest einfach so, du würdest im Ruhezustand pro Zeiteinheit die Energie G mE mi / (R T) "an den Raum" abgeben, einfach so, ohne jedwede Begründung. Dann behauptest du ebenso willkürlich, diese pro Zeiteinheit abgegebene Energie würde sich um E_kin / T = (1/ mv^2) / T vermindern, wenn du dich mit der Geschwindigkeit v bewegst. Und dadurch soll sich dann einfach so deine Lebensspanne verlängern. Das ist keine Herleitung, das ist eine Aneinanderreihung völlig aus der Luft gegriffener Behauptungen!
Und ganz nebenbei greifst du munter auf Formeln aus der Newtonschen Theorie zurück, obwohl es dir doch angeblich um ein Verständnis der Relativitätstheorie gehen soll!
Und ganz nebenbei funktioniert deine Rechnerei auch nur in einem Gravitationsfeld, mit Körpern, die entweder relativ zum Gravitationszentrum ruhen oder dieses umrunden. Was ist mit Körpern, die sich im freien Raum bewegen? Oder solchen, die auf das Gravitationszentrum zu stürzen.
In der Physik gilt der Grundsatz, dass eine Erklärung immer eine Vereinfachung bedeuten muss. Wenn man ein physikalisches Phänomen auf ein anderes zurückführen will, dann muss dieses andere Phänomen eine einfachere Annahme darstellen als das, das darauf zurückgeführt werden soll. Bei dir ist das absolute Gegenteil der Fall: die Annahmen, die du machst, sind viel komplizierter als der Sachverhalt, dass die Energie eines Körpers sich erhöht, wenn man ihn beschleunigt. Du nimmst an, dass ein Körper im Ruhezustand Energie an den Raum abgibt, nimmst weiterhin an, dass für einen im Gravitationsfeld ruhenden Körper diese Energie G mE mi / (R T) sei, und dass für T die Umlaufzeit eines Körpers zu verwenden sei, dessen Geschwindigkeit der Bahngeschwindigkeit entspricht, und nimmst weiterhin an, dass für einen mit der Geschwindigkeit v bewegten Körper diese abgegebene Energie um (1/2 mv^2) / T kleiner würde, und dann nimmst du noch an, dass dadurch die Lebensspanne des Körpers vergrößert wird.seeadler hat geschrieben:Aber genau dieser Umstand ist es, der dafür sorgt, dass sich innerhalb der Masse die kinetische Energie der Teilchen erhöht.
All diese Annahmen sind viel viel viel komplizierter als das, was du mit ihnen begründen willst. Mehr noch: du widersprichst dir selbst. Der Energiebegriff ist nämlich erst dadurch definiert, dass wenn auf einen Körper über die Strecke s die Kraft F wirkt, ihm dadurch die Energie E = F*s zugeführt wird. Und aus E = F*s wird ganz leicht E = 1/2 m v^2:
F s = m a s = m a (1/2 a t^2) = 1/2 m (a t)^2 = 1/2 m v^2
D.h. die Beziehung E_kin = 1/2 m v^2 folgt aus der bloßen Definition der Energie. Indem du nun annimmst, dass diese Beziehung nicht fundamental ist, verwirfst du den Energiebegriff. Kannst du natürlich im Prinzip durchaus tun, allerdings darfst du ihn dann auch nicht benutzen. Tust du in deinen Annahmen aber!
Ich gehe jetzt mal davon aus, dass du von der Lorentz-Transformation aus einem Inertialsystem S in ein zweites Inertialsystem S', das sich mit der Geschwindigkeit v gegenüber dem ersten bewegt, sprichst.seeadler hat geschrieben:Agent Scullie hat geschrieben:Die Ruhmasse eines anderen Inertialsystems gibt es auch überhaupt nicht. Ruhmasse wird von Körpern besessen, nicht von Inertialsystemen. Ein Körper besitzt eine Ruhmasse (und eine dynamische Masse), ein Inertialsystem nicht.
Das würde ich so nicht stehen lassen wollen, denn es ist das bewegte Inertialsystem welches sich im Gesamtbild verändert
Wenn man von einem Inertialsystem S in ein zweites Inertialsystem S' transformiert, dann ändern sich die Orts- und Zeitkoordinaten von Ereignissen und die zeitlichen und räumlichen Abstände zwischen Ereignissen. Das führt aber in keinster Weise dazu, dass den beiden Inertialsystemen S und S' jeweils eine Masse oder eine Energie zukommt. In z.B. in S ruhender Körper kann eine Masse und eine Energie besitzen. Bei der Transformation von S zu S' ändert sich diese Energie (und wenn man nach der veralteten Sprechweise der dynamischen Masse geht, ändert sich damit auch die Masse des Körpers). Das ändert aber nichts daran, dass diese Energie eine Eigenschaft des Körpers ist, deren Wert je nach Inertialsystem unterschiedlich ist.seeadler hat geschrieben:so verändert sich alles, was zu diesem Inertialsystem gehört, somit auch der Raum selbst und zugleich die Zeit innerhalb jenes bewegten Raumes!
Man kann sich das auch so vorstellen: der Körper hat einen Energie-Impuls-Vierervektor. Dieser ist vom Inertialsystem unabhängig. Lediglich seine Darstellung, also seine Zerlegung in die Komponenten (E, px, py, pz), hängt vom Inertialsystem ab. Der Vektor ist also eine Eigenschaft des Körpers, nicht eines Inertialsystems.