Homosexualität im Tierreich

Evolution vs. Schöpfung Debatte, Alter der Erde
Geologie, Plattentektonik, Archäologie, Anthropologie
closs
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#11 Re: Homosexualität im Tierreich

Beitrag von closs » Sa 28. Sep 2013, 02:08

Pluto hat geschrieben: Evolution ist individuell.
Natürlich - was sonst?
Pluto hat geschrieben:Wenn sich eine Mutation als günstig erweist, werden die Nachfahren dieses Individuums sich wegen des dadurch eintretenden erhöhten Fortpflanzungserfolg in der Gruppe durchsetzen.
Eben. - Irgend etwas zufällig Individuelles wird zur Blaupause, weil es funktioniert. - Insofern hat es gruppendynamischen Charakter. - Dieses Muster kann auch für HS gelten.

Oder schau Dir Ameisen an. - Alles, was bei 1 Mio (oder mehr) Ameisen eines Baus passiert, passiert individuell. - Aber DASS es passiert, ist von übergeordneten Parametern abhängig.

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sven23
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#12 Re: Homosexualität im Tierreich

Beitrag von sven23 » Sa 28. Sep 2013, 07:11

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Also muss es wohl einen evolutionär bedingten Grund geben.
Glaube ich auch. - Vielleicht hat es a) mit Regulierung von Überbevölkerung zu tun oder b) mit Ersatzhandlungen unterlegener männlicher Tiere (weil sie von den Frauen ausgeschlossen sind). - Da müsste es doch Literatur geben!?!

Homosexualität ist nicht auf Männchen beschränkt, das Video beginnt mit weiblichen Tieren, die sich vergnügen. Du hast dir wieder mal das Video nicht angeschaut. :roll:
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sven23
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#13 Re: Homosexualität im Tierreich

Beitrag von sven23 » Sa 28. Sep 2013, 07:29

Pluto hat geschrieben:
Übrigens, bei den Seelöwen haben die grössten (stärksten) Tiere haben ein Harem von Weibchen. Da gehen viele Männchen natürlich leer aus. Ich weiss nicht, ob bei Seelöwen HS beobachtet wurde.

Wird auch im Video erklärt. Homosexualit ist bei Männchen an der Tagesordnung.
Wenn der Strandmeister und sein Harem zur Nahrungssuche auf See sind, bleiben die Jungen mit einigen Junggesellenbullen als Babysitter zurück. Die Babysitterbullen nutzen die Gunst der Stunde und lassen ihre sexuellen Frustrationen an den Jungtieren aus, man kann schon von Vergewaltigung sprechen.
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#14 Re: Homosexualität im Tierreich

Beitrag von Pluto » Sa 28. Sep 2013, 10:46

closs hat geschrieben:Eben. - Irgend etwas zufällig Individuelles wird zur Blaupause, weil es funktioniert. - Insofern hat es gruppendynamischen Charakter. - Dieses Muster kann auch für HS gelten.
Nein, kann es nicht, denn (a) Evolution wirkt nicht gruppendynamisch, und (b) Homosexuelle sterben aus, weil sie keine Nachfahren zeugen.

Des Rätsels Lösung scheint zu sein, dass wenn einige Tiere mehr sih um die Brut ihrerGeschwister kümmern, sich dies positiv auf den Fortplflanzungserfolg der heterosexuellen Tiere auswirkt.

Oder schau Dir Ameisen an. - Alles, was bei 1 Mio (oder mehr) Ameisen eines Baus passiert, passiert individuell. - Aber DASS es passiert, ist von übergeordneten Parametern abhängig.
Das nennt man Schwarmintelligenz. Das Phänomen wird auch bei anderen Tieren beobachtet, auch Fische und Vögel. Die scheinbare Intelligenz eines Schwarms entsteht dadurch, dass jedes Individuum mit hoher Präzision den Bewegungen der benachbarten Tiere folgt-- ein einfacher aber wirksamer Mechanismus...

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#15 Re: Homosexualität im Tierreich

Beitrag von closs » Sa 28. Sep 2013, 11:17

sven23 hat geschrieben:Homosexualität ist nicht auf Männchen beschränkt, das Video beginnt mit weiblichen Tieren, die sich vergnügen.
Ja und? - Auch das kann man als Ersatzhandlung interpretieren.

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#16 Re: Homosexualität im Tierreich

Beitrag von closs » Sa 28. Sep 2013, 11:24

Pluto hat geschrieben:Nein, kann es nicht
Ich kann momentan nicht erkennen, wo wir im Widerspruch sind.

Es gibt nach meiner Ansicht so viele nicht-aktivierte Verschaltungen im Gehirn, für deren Aktivierung äußere Anreize ausreichend sind. Evolutions-relevant ist dabei aus meiner SIcht, dass es diese Verschaltungen (von denen die Wissenschaft wahrscheinlich die meisten noch gar nicht kennt) überhaupt gibt.

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#17 Re: Homosexualität im Tierreich

Beitrag von Pluto » Sa 28. Sep 2013, 11:45

closs hat geschrieben:Es gibt nach meiner Ansicht so viele nicht-aktivierte Verschaltungen im Gehirn, für deren Aktivierung äußere Anreize ausreichend sind. Evolutions-relevant ist dabei aus meiner SIcht, dass es diese Verschaltungen (von denen die Wissenschaft wahrscheinlich die meisten noch gar nicht kennt) überhaupt gibt.
HS ist nach einhelliger Meinung auf eine Fehlentwicklung des Embryos im Mutterleib zurückzuführen, die vemutlich auch genetisch bedingt ist.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#18 Re: Homosexualität im Tierreich

Beitrag von Lamarck » Sa 28. Sep 2013, 11:54

Hin Pluto!

Pluto hat geschrieben: In der Tat, wäre HS eine Methode um die Population niedrig zu halten. Das wurde auch schon von einigen Leuten vorgeschlagen. Diese Theorie wird aber heute nur von sehr wenigen Biologen vertreten, weil Vererbung (Evolution) allein auf das Individuum wirksam ist und nicht auf die Art oder die Herde (Gruppe).

Homosexualität ist zunächst einfach nur ein entsprechender Overhead, der sich auf niedrigem Niveau stabilisiert. Daneben gibt es allerdings Beispiele, die auf einen evolutionären Vorteil hinweisen. So stehlen/adoptieren schwule Trauerschwäne ein Ei und haben dabei dann aufgrund ihrer Konstitution durchschnittlich einen größeren Bruterfolg als Hetero-Familien. Somit werden hier die Gene von weniger fitten Individuen unterstützt!




Pluto hat geschrieben: Übrigens, bei den Seelöwen haben die grössten (stärksten) Tiere haben ein Harem von Weibchen. Da gehen viele Männchen natürlich leer aus. Ich weiss nicht, ob bei Seelöwen HS beobachtet wurde.


Je deutlicher der Größenunterschied zwischen ♂♂ und ♀♀ bei Säugern, desto promisker das ♂. Wie die Beobachtung bei Tieren zeigt, ist Homosexualität nicht durch Partnermangel bedingt.




Pluto hat geschrieben: HS ist nach einhelliger Meinung auf eine Fehlentwicklung des Embryos im Mutterleib zurückzuführen, die vemutlich auch genetisch bedingt ist.

Nach meiner Meinung besteht hier bestenfalls Evo-Devo.




Cheers,

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#19 Re: Homosexualität im Tierreich

Beitrag von closs » Sa 28. Sep 2013, 11:56

Pluto hat geschrieben:HS ist nach einhelliger Meinung auf eine Fehlentwicklung des Embryos im Mutterleib zurückzuführen, die vemutlich auch genetisch bedingt ist.
Klingt gut - entspricht auch meiner persönlichen Meinung.

Trotzdem halte ich es für möglich, dass latente HS durch äußere Bedingungen aktiviert wird.

Um mal ganz zurück zu gehen: Was "ist" eigentlich HS? - Nach meiner Ansicht ein empfundenes Hingezogensein zum eigenen Geschlecht. Stünden ein Mann und eine Frau zur Auswahl, würde man die Frau gar nicht beachten, weil man den Mann von vorne herein haben will. - So - darauf basierend: Kann man sexuelle Ersatzhandlungen mit dem eigenen Geschlecht (siehe Tier-Beispiele) als "HS" bezeichnen? Ich meine bei DIESER Definition nein. Dann wären ja Häftlinge, die schwächere Häftlinge vergewaltigen, HS - stimmt aber nicht, da Ersatzhandlung für verweigertes Hetero.

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#20 Re: Homosexualität im Tierreich

Beitrag von Pluto » Sa 28. Sep 2013, 12:14

Lamarck hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:HS ist nach einhelliger Meinung auf eine Fehlentwicklung des Embryos im Mutterleib zurückzuführen, die vemutlich auch genetisch bedingt ist.
Nach meiner Meinung besteht hier bestenfalls Evo-Devo.
Was genau verstehst du unter Evo-Devo?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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