luett-matten hat geschrieben: ↑Mi 29. Jul 2020, 14:54
Er war also kein Fisch, er hatte Beine und Kiemen. Wie kommt nun der Schritt von der Kieme zur Lunge?
Kiemen und Lungen bestehen nicht aus Knochen; sie fossilieren nicht.
Ich werde die Entwicklung vom Fisch zum Amphibium heute Abend ausführlich darlegen; so wie bereits bei der Entwicklung zum Vogel geschehen.
Halte dich also bis dahin bitte einfach daran:
Der Archaeopterix zeigt – wie es von einer solchen Transitionalform zu erwarten ist - zahlreiche Eigenschaften, die eindeutig den Vögeln zuzuordnen sind (z.B. Federn, einen opponierbaren Hallux oder das verlängerte, nach hinten gerichtete Schambein), zahlreiche Eigenschaften, die eindeutig den Coelurosauriern zuzuordnen sind (z.B. eine Reptilienschnauze ohne Keratin - auf Deutsch: keinen Schnabel… - und mit Zähnen, einen Halsansatz hinten am Kopf, einen langen, knochigen Schwanz oder freie Mittelfussknochen) und einige Eigenschaften, die einen Zwischenschritt zwischen Coelurosaurus- und Vogeleigenschaften zeigen (z.B. pneumatische Knochen oder die teilweise verschmolzenen Schlüsselbeine). Unnötig zu erwähnen, dass diese Eigenschaften nicht innerhalb einer normalen Variationsbreite liegen, weder der von Vögeln noch der von Coelurosauriern. Ebenfalls unnötig zu erwähnen, dass alle acht bekannten Archaeopterixfossilien diese Eigenschaften aufweisen, sonst aber niemand.
Dazu kommt, dass Archaeopterix anatomisch und zeitlich genau in eine fast lückenlose Ahnenreihe der Vögel passt.
Die Entwicklung vom Fisch zum Amphibium ist ebenso gut belegt (auf die gehe ich Abend noch genauer ein), wie viele andere ebenso. Transitionalfossilien sind ein überzeugender Befund für die Evolution, denn wir haben hier folgendes vorliegen: Es gibt ein Tier. Einige Zeit später (geologisch gesehen) taucht ein Tier auf, dass haargenau so aufgebaut ist, wie das erste – mit einem kleinen Unterschied. Wiederum etwas später taucht ein Tier auf, das diesem exakt gleicht – wiederum mit einem kleinen Unterschied. Und so weiter. Nun können wir diese Formen oft aber über Jahrmillionen verfolgen – und so summieren sich die vielen kleinen Unterschiede...