Ein Bakterium auf dem Weg zum Virus

Evolution vs. Schöpfung Debatte, Alter der Erde
Geologie, Plattentektonik, Archäologie, Anthropologie
Roland
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#51 Re: Ein Bakterium auf dem Weg zum Virus

Beitrag von Roland » Do 23. Aug 2018, 17:00

Janina hat geschrieben:
Roland hat geschrieben:
ID: Liste fehlt. Kriterien erst recht.
Ein Blick ins "verbotene Buch" (evolutionskritisches Lehrbuch) hätte genügt sowohl eine Liste, alsauch die Kirterien zu finden.
Es geht nicht um IRGENDEINE Liste und IRGENDWELCHE beliebigen Kriterien, die sich IRGENDJEMAND aus den Fingern gesaugt hat, sondern um etwas, das nachvollziehbar ermittelt wurde. (UND Überprüfungen standhält, aber so anspruchsvoll wollen wir am Anfang ja gar nicht werden.)
Was aber Kreationisten noch nicht wissen: Aus den Fingern saugen ist keine nachvollziehbare Ermittlung.
Das zeigt, dass ihr immer noch nicht reingeschaut habt, ins "verbotene Buch".
Nochmal eine Kurzdefinition:
Biospezies: Lebewesen, die unter natürlichen Bedingungen kreuzbar sind. (Genetische Ebene)
Gattung: Biospezies, die einander deutlich ähnlich sind. (Morphologische Ebene)
Grundtyp: Alle Gattungen, die grundsätzlich kreuzbar sind. (Morphogenetische Ebene)

Nichts ist aus den Fingern gesaugt, nichts beliebig - sondern es ist empirisch anwendbar.

Janina hat geschrieben:
Roland hat geschrieben: das Erweitern des Speisezettels bei Bakterien ist sicher kein Beispiel für Makroevolution. Das sind mirkoevolutive Änderungen...
Durch ständige Wiederholungen werden Dummheiten nicht besser.
Wenn man kein Argument hat, nennt man das des Gegenübers eben einfach "Dummheit", das ist schwach.
Antibiotikaresistenzen, Zitronensäureverdauung beim e-coli-Bakterium oder Pseudomonas aeruginosa, das Buttersäure zu verwerten lernte, sind Beispiele für kleine positive mutativer Veränderungen. Aber es entsteht keine neue Struktur sondern es handelt sich um Anpassungs- und Optimierungsvorgänge bereits vorhandener Strukturen. Makroevolution dagegen ist die Konstruktion neuer Strukturen.
Ernst Mayr: "Makroevolution umfasst Vorgänge, die oberhalb der Artebene stattfinden, insbesondere die Entstehung neuer höherer Taxa, die Besiedlung neuer Anpassungszonen und im Zusammenhang damit auch häufig den Erwerb evolutionärer Neuerungen wie der Flügel bei Vögeln, die Anpassung an das Landleben bei Vierbeinern oder die Warmblütigkeit bei Vögeln und Säugetieren."
(Ernst Mayr; Das ist Evolution S.231)
Der Erwerb evolutionärer Neuerungen ist nicht erklärbar mit kleinen Anpassungs- und Optimierungsvorgänge bei Bakterien. Das weiß inzwischen auch jeder, deshalb sucht man längst nach neuen Mechanismen.

Janina hat geschrieben:
Roland hat geschrieben: "Heute können noch Buntbarsche mit veränderten Fressgewohnheiten entstehen aber alle bleiben dennoch Buntbarsche."
Zur Orientierung - das wurde schon unter dem Kapitel Essenzialismus verdaut.
Der zitierte Satz von Ernst Mayr hat überhaupt nichts mit Essenzialismus zu tun.

Janina hat geschrieben:
Roland hat geschrieben: Nein. Wenn Bakterien ihren Speisezettel erweitern können, ist das sicher eine positive Entwicklung.
Danke, mehr Bestätigung wollte ich gar nicht.
Natürlich haben Lebewesen das Potential sich an veränderte Lebensbedingungen anzupassen.
Die Reichweite ist jedoch begrenzt. Das ist empirisch nachweisbar.

Janina hat geschrieben:
Roland hat geschrieben:
Alle Konstruktionen sind intelligent. Das heißt absolut optimal.
Sie waren es am Beginn der Schöpfung. Durch das Ereignis des Sündenfalls und den Einfluss destruktiver Kräfte in der Natur, sind sie es nicht mehr.
Warum hat die Kreationistenfraktion dort diesen Einwand nicht gebracht?
Keine Ahnung, habe das nicht alles gelesen. Aber es ist glasklare biblische Aussage, dass es einen Bruch in der Natur gibt, zwischen vor und nach dem Sündenfall.

Janina hat geschrieben: Vermutlich weil der sogar denen zu blöd war.
Dass dir die Bibel als Christin zu blöd ist, ist dein Problem.

Janina hat geschrieben:
Roland hat geschrieben:Weiter erhebt sich die Frage nach dem Selektionswert solcher Zwischenstufen." (W.E.Lönnig)
Lönnig macht den Blödsinn auch nicht besser.
Blödsinn ist es vielmehr, Bildchen von verschiedenen rezenten Augentypen nebeneinander zu legen und zu behaupten, das belege die Evolution des Auges. Der koordinierte Umbau von einem rezenten Augentyp zu einem anderen, ist mit den bekannten Evolutionsmechanismen nicht erklärbar. Lönnig hat es nur mal an einem Beispiel gezeigt.

Janina hat geschrieben:
Roland hat geschrieben:Im Präkambrium finden sich Einzeller => im Kambrium dagegen, geologisch gesehen plötzlich, eine große Vielfalt von Lebewesen mit komplexen Organen, Sinnesorgane und Gliedmaßen mit Gelenken in fertiger Form.
Nein.
Doch.

Janina hat geschrieben:
Roland hat geschrieben:Ich verwende nur dasselbe Argument, das Evolutionisten für das systematische Fehlen von Übergangsformen im Fossilbericht verwenden.
Es gibt überhaupt kein "systematische Fehlen von Übergangsformen im Fossilbericht". Nur weil Schwachköpfe die Übergangsformen, die inzwischen gefunden wurden, und die Darwin noch nicht kannte, in Darwins Buch nicht erwähnt finden, heißt das nicht, dass das der aktuelle Stand wäre.
Es gibt einige Mosaikformen mit Merkmalskombinationen z.B. von Fischen und Tetrapode, die man mit viel gutem Willen als "Übergänge" interpretieren könnte. Die Spezialisten für Tetrapoden Ahlberg & Clack haben im Jahr 2006 z.B. Tiktaalik als ein lang gesuchtes Bindeglied zwischen wasser- und landlebenden Wirbeltieren gefeiert. Die morphologische Lücke sei bisher "frustrierend weit" gewesen schreiben sie. (Ahlberg & Clack "A firm step from water to land." 2006 Nature 440, 747-749.)
Und nun hat man wieder so ein kleines Feigenblatt, eine Mosaikform, die man in die "frustrierend großen Lücken" stopfen kann. Man kann Tiktaalik aber auch einfach als im Uferbereich lebenden Räuber interpretieren, der speziell für diesen Lebensraum konstruiert war.

Und so ist es bei allen Mosaikformen. Sie sind als Übergänge allesamt umstritten.

Ich behaupte nicht Schöpfung sei bewiesen, nur dass die ET es auch nicht ist. Es ist eine reine Interpretationsfrage. Für mich keine Frage, dass ich als Christ eine theistische Interpretation der Daten bevorzuge, und nicht eine atheistische. Zumal die theistische in Vielem besser zur Beobachtung passt, als die atheistische.
"Die messbare Seite der Welt ist nicht die Welt. Sie ist die messbare Seite der Welt." Martin Seel
"Der Glaube an die Wissenschaft spielt die Rolle der herrschenden Religion unserer Zeit." C. F. v. Weizsäcker

Roland
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#52 Re: Ein Bakterium auf dem Weg zum Virus

Beitrag von Roland » Do 23. Aug 2018, 17:16

ThomasM hat geschrieben:
Roland hat geschrieben:
ThomasM hat geschrieben: Wenn der Zeitpunkt dieser Schöpfung das Kambrium war, dann hat sich alles Leben aus den kambrischen Lebewesen durch Mikroevolution entwickelt, genauso wie es die ET aussagt.
Genau das hab ich aber nicht gesagt. Nur, dass eine graduelle Evolution mit dem Fossibericht auch nicht übereinstimmt.
Das Gute an einem Forum ist, dass man nachschauen kann, was du gesagt hast. Hier das Zitat
Und mit keiner Silbe habe ich gesagt das Kambrium sei der Zeitpunkt der Schöpfung. Ausgangspunkt war dein Satz:
ThomasM hat geschrieben: Dein Modell kann also nur richtig sein, wenn Grundtypen von Gott seit etwa 2 Milliarden Jahren ununterbrochen geschaffen wurden.
Dem hielt ich entgegen, dass der Fossilbericht kein ununterbrochenes Auftauchen neuer Typen hergibt, sondern dass im Kambrium explosionsartig eine große Vielfalt von Lebewesen mit komplexen Organen, Sinnesorgane und Gliedmaßen mit Gelenken usw. auftauchen. Du hast es blau markiert: "die grundlegenden Baupläne vieler Tierstämme sind bereits im Kambrium vorhanden " z.B. Stachelhäuter, Gliederfüßer, Weichtiere, Chordatiere usw.
Der Fossilbericht widerspricht folglich auch Darwins Gradualismus. Das war meine Aussage. Viele Lebewesen verändern sich über Jahrmillionen praktisch nicht, sehen bei ihrem Verschwinden noch genauso aus, wie bei ihrem Auftauchen, obwohl die Lebensbedingungen sich in dieser Zeit erheblich wandelten.

ThomasM hat geschrieben: Wie immer man Baupläne definiert, es gibt ziemlich viele davon. Nach üblichem kreationistischem Denken sind Dinosaurier, Affenähnliche und Menschen unterschiedliche Baupläne.
Dinosaurier starben vor etwa 60 Millionen Jahren größtenteils aus, die Baupläne sind also vorher entstanden (ich glaube die ersten Vorformen entstammen der Zeit von vor 300 Millionen Jahren).
Affenähnliche sind etwa vor 20 Millionen Jahren entstanden.
Der Mensch (Homo Sapiens Sapiens) datiert auf etwa vor 150.000 Jahren.
Klare Beweise einer ununterbrochenen Schöpfung, wenn man annimmt, dass Baupläne ausschließlich durch Schöpfung entstehen.
Wenn man das 'Auftauchen im Fossibericht' mit dem 'Zeitpunkt der Entstehung' gleichsetzt, widerspricht das eben auch dem Darwinismus:
"Die Geschichte der meisten fossilierten Arten enthält zwei Merkmale, die absolut unvereinbar sind mit Gradualismus: 1. Stasis. Die meisten Arten weisen keinerlei Veränderung während ihres Daseins auf der Erde auf. Sie sehen bei ihrem Erscheinen im Fossilienbestand genau so aus, wie bei ihrem Verschwinden; morphologische Veränderungen sind in der Regel begrenzt und richtungslos. 2. Plötzliches Auftauchen. Nirgendwo sind Arten graduell erschienen, etwa durch ständige Transformation von Vorfahren; sie erscheinen plötzlich und voll gestaltet."
S.J.Gould "Evolution's Erratic Pace"

Also muss man von Seiten des Darwinismus AUCH die Unvollständigkeit des Fossilberichtes postulieren. Mayr hat das getan.

ThomasM hat geschrieben: Das begegnest du mit dem Hinweis darauf, dass solche Baupläne bereits im Kambrium vorhanden sind. Genau das ist deine Aussage,
Das kann man in zweifacher Hinsicht auslegen.
Entweder spazierten deiner Meinung nach bereits im Kambrium Dinos, Affenähnliche und Menschen nebeneinander, was angesichts der ökologischen Verhältnisse, die solches Leben erfordert mit Sicherheit Spuren hinterlassen hätte.
Müssen nicht "nebeneinander her spaziert" sein. Wiegesagt, die einen waren weit verbreitet und kamen in Situationen, die Fossilation wahrscheinlich machten, die anderen lebten in Nieschen, waren noch nicht weit verbreitet und hinterließen dementsprechend keine Spuren.

ThomasM hat geschrieben:
Roland hat geschrieben: Im Präkambrium finden sich Einzeller => im Kambrium dagegen, geologisch gesehen plötzlich, eine große Vielfalt von Lebewesen mit komplexen Organen, Sinnesorgane und Gliedmaßen mit Gelenken in fertiger Form.
Das widerspricht Darwins Gradualismus.
Nein
Siehe oben. Stephen Jay Gould hat vollkommen recht.

ThomasM hat geschrieben:
Roland hat geschrieben: Ernst Mayr in "Die Zeit" 1984: "Unter den Fossilienfunden aufzutreten ist nur für weitverbreitete, äußerst individuenreiche Arten wahrscheinlich. Überreste von den individuenarmen, eng lokalisierten Gründer-Populationen werden wohl nie als Fossilien gefunden werden."
Auch wenn diese Aussage aus der Zeit grundsätzlich korrekt ist (wenn auch etwas veraltet), so gibt es klare Punkte, die dein Denken falsifiziert. Diese allgemeine Aussage muss man ergänzen durch
- nur bei einer weitverbreiteten Art ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass Lebewesen in die besonderen Umstände geraten, die eine Fossilierung erlauben.
- allerdings sind die besonderen Umstände größtenteils bekannt.
An dieser Stelle muss man mal einstreuen, dass überhaupt nichts "bekannt" ist. Wir leben in der Gegenwart und niemand weiß, was vor angeblichen Millionen Jahren geschehen ist, sondern es handelt sich ausschließlich um Interpetationen toter Steine, denen jeweils ein ganz bestimmtes Weltbild zugrunde liegt.

ThomasM hat geschrieben: Nehmen wir das Kambrium.
Die Tatsache, dass wir einen recht breiten Fossilbericht haben, liegt daran, dass es damals auf der Erde großflächig flache Meere gab, in deren Bodenstrukturen absterbende Tiere fossilierten.
Ja. Und dann gab es vermutlich Lebewesen, die diese großflächigen Meere mieden und folglich nicht in deren Bodenstrukturen fossilierten…

ThomasM hat geschrieben: Anzunehmen, dass es Millionen Arten von Meerestieren gab (mit modernen Bauplänen), die der Fossilierung entkamen ist totaler Unsinn.
Sicher nicht Millionen aber es gab offensichtlich geologisch nicht überlieferte Lebensräume, wie man z.B. an sog. "Lazarus-Fossilien" sehen kann. Also Organismengruppen die im Fossibericht irgendwann auftauchen, dann wieder verschwinden und Millionen Jahre später wieder auftauchen - oder heute lebend entdeckt werden. Man weiß also, dass es Lebewesen gibt, die über sehr lange Zeiträume in geologisch nicht überlieferten Lebensräumen existierten, und während dieser Zeiträume keine Spuren hinterließen und nicht fossiliert wurden.

ThomasM hat geschrieben:
Roland hat geschrieben: Es ist gezeigt worden, dass auf der Grundlage der biblischen Aussagen, die Entstehung der Welt genauso wissenschaftlich interpretiert werden kann, wie auf der Grundlage, dass es keinen Gott gibt.
Wissenschaft beruht nicht auf der Annahme, dass es keinen Gott gibt, sondern auf der Annahme, dass Gott Regeln erschaffen hat, nach denen sich die Natur nun mal richtet.
Richtig. Die Frage ist nur, ob Gott mithilfe darwinistischer Regeln den Menschen erschaffen hat.
Kein anständiger Mensch will darwinistische Gesetze auf menschliche Gesellschaften anwenden, das wäre Faschismus pur. Aber genau diese Gesetzmäßigkeiten sollen die Schöpfungsmethode Gottes gewesen sein! Das zerstört das Evangelium von Jesus Christus, wie nun oft genug dargelegt wurde. Und es ist genauso möglich, auf der Grundlage der biblischen Aussagen, die Entstehung des Menschen wissenschaftlich zu interpretieren.

ThomasM hat geschrieben:
Janina hat geschrieben:
Roland hat geschrieben: Sie waren es am Beginn der Schöpfung. Durch das Ereignis des Sündenfalls und den Einfluss destruktiver Kräfte in der Natur, sind sie es nicht mehr.
Warum hat die Kreationistenfraktion dort diesen Einwand nicht gebracht? Vermutlich weil der sogar denen zu blöd war.
Glaubst du wirklich, der Kreationistenfraktion ist irgendetwas zu blöde?
Noch ein Christ, dem die Bibel zu blöde ist.
Ich sehe immer wieder Will Provine bestätigt: "Man kann nur dann eine religiöse Weltsicht haben, die mit der Evolution kompatibel ist, wenn diese religiöse Weltsicht vom Atheismus nicht mehr unterscheidbar ist." Wenn sie die Bibel als "blöde" – und das geistlose, intelligenzlose "Von-Selbst-Entstehen" des Menschen mittels darwinistisch-faschistischen Prinzipien als "klug" darstellt, ohne den geringsten Beweis vortragen zu können.
Das ist echt traurig!

ThomasM hat geschrieben: Solcherart Haltung hat einen Prof. Scherer - von Haus aus nun mal forschender Biologe - dazu gebracht, von der Glaubensaussage Abstand zu nehmen.
Es ist jederzeit auf seiner Homepage nachlesbar, dass das falsch ist. Er ist immer noch forschender Biologe und steht voll und ganz hinter dem evolutionskritischen Lehrbuch, dessen Mitherausgeber er ist.
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JackSparrow
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#53 Re: Ein Bakterium auf dem Weg zum Virus

Beitrag von JackSparrow » Do 23. Aug 2018, 22:21

Roland hat geschrieben:
JackSparrow hat geschrieben:Tatsache ist, dass Vögel und Krokodile taxonomisch zu den Dinosauriern zählen
Nee, das ist keine Tatsache sondern man nimmt es evolutionstheoretisch an. Und zwar aufgrund vergleichend-biologischer Betrachtungen.
Vergleichend-biologische Betrachtungen dienten ebenfalls den Grundtyp-Spinnern dazu, ihre Grundtypen zu erfinden.

Ähnlichkeiten (auch im Genom) sagen aber nicht zwingend etwas über Abstammung aus.
Du räumst also ein, dass die Grundtypen-Hypothese falsch ist?

Grundtyp ist ein taxonomischer Begriff und in der Taxonomie werden nicht Leberzellen mit Eizellen verglichen, sondern zu einem Grundtyp gehören alle Individuen, die direkt oder indirekt durch Kreuzungen verbunden sind.
Eine Leberzelle ist ein Individuum innerhalb derjenigen Zellkolonie, die unseren Säugetierorganismus bildet, und wenn du leugnest, dass aus einem Genom etwas "Neues" entstehen könne, dann musst du mit gleicher Begründung eben auch leugnen, dass die gleiche Eizelle sowohl ein Neuron als auch einen Hepatozyten hervorbringen kann.

Niemand war dabei und aus der experimentellen Biologie gibt es keine Indizien für die postulierte grenzenlose Veränderlichkeit des Lebens und dafür, dass Evolution neue Organe konstruieren kann.
Solange dir kein Mechanismus bekannt ist, durch den eventuelle Mutationen auf einen bestimmten Teilbereich eines Genoms beschränkt bleiben, so dass die von dir postulierte "Grundtyp"-Grenze gewahrt bleibt, müssen wir wohl weiterhin annehmen, dass ein beliebiges Genom A über einen beliebigen Zeitraum t grundsätzlich zu jedem beliebigen Genom B mutieren kann.

dass wir im Labor endlich beweisen können, dass du den Menschen mittels Leid und Tod geschaffen hast, indem du das Schwache hast zugrunde gehen lassen - zugunsten des Starken?
Wir wollen doch jetzt nicht sentimental werden. Die Evolutionstheorie behauptet lediglich, dass die Häufigkeit eines Allels von der Häufigkeit dessen Vererbung abhängt und dass Allele durch Mutation veränderlich sind.

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Janina
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#54 Re: Ein Bakterium auf dem Weg zum Virus

Beitrag von Janina » Fr 24. Aug 2018, 07:40

Roland hat geschrieben:Nochmal eine Kurzdefinition:
Biospezies: Lebewesen, die unter natürlichen Bedingungen kreuzbar sind. (Genetische Ebene)
Gattung: Biospezies, die einander deutlich ähnlich sind. (Morphologische Ebene)
Grundtyp: Alle Gattungen, die grundsätzlich kreuzbar sind. (Morphogenetische Ebene)
Ja, ist bekannt. Nur Blödsinn. 1 ist Spezies, 2 ist Quatsch aus dem Kindergarten (Kolibri und Taubenschwänzchen sind nicht in derselben Gattung), und 3 ist Gattung. Ich weiß gar nicht warum ich auf so einen Blödsinn überhaupt eingehe. Geh in die Schule und lass mich in Ruhe mit deinen Nachhilfeproblemen.
Nochmal grundsätzlich: Ein fantasievoller aber fachlich falscher Aufsatz hat nichts mit einem "Lehrbuch" zu tun! Ein Lehrbuch muss dem Stand der Wissenschaft entsprechen, und das tut es nicht.

Roland hat geschrieben:Antibiotikaresistenzen, Zitronensäureverdauung beim e-coli-Bakterium oder Pseudomonas aeruginosa, das Buttersäure zu verwerten lernte, sind Beispiele für kleine positive mutativer Veränderungen. Aber es entsteht keine neue Struktur sondern es handelt sich um Anpassungs- und Optimierungsvorgänge bereits vorhandener Strukturen.
Ja, so funktioniert das mit Neuerungen. Lies es nochmal und versuche es dir zu merken.

Roland hat geschrieben:Makroevolution dagegen ist die Konstruktion neuer Strukturen.
Das gibt es nicht. Das was komische Leute als "Makroevolution" bezeichnen, sind ein paar Schritte Mikroevolution hintereinander. Ach, hatten wir das schon? :o

Roland hat geschrieben:Erwerb evolutionärer Neuerungen wie der Flügel bei Vögeln.
Ja, es sind Vögel, keine Engel. Flügel entstehen nicht neu, sondern aus Armen. Oder sogar aus Rippen, wie bei den Flugdrachen. Mit Neuerung wird eine neue Funktion bezeichnet, die aus einer (graduell) veränderten vorhandenen Struktur entsteht. Aber ich glaube du wärst kein Kreationist, wenn du das verstehen würdest.

Roland hat geschrieben:die Anpassung an das Landleben bei Vierbeinern oder die Warmblütigkeit bei Vögeln und Säugetieren.
Ja. Schöne Beispiele für neue Funktionen aus alten Strukturen. Makro = 100x Mikro.

Roland hat geschrieben:
Janina hat geschrieben:Zur Orientierung - das wurde schon unter dem Kapitel Essenzialismus verdaut.
Der zitierte Satz von Ernst Mayr hat überhaupt nichts mit Essenzialismus zu tun.
Lern es einfach auswendig wenn du's nicht verstehst. :roll:

Roland hat geschrieben:Die Reichweite ist jedoch begrenzt. Das ist empirisch nachweisbar.
Nein.
Überschreitet Artgrenzen, DAS ist empirisch bereits längst nachgewiesen. Lern selber, statt hier Quatsch zu reden.

Roland hat geschrieben:
Janina hat geschrieben:
Roland hat geschrieben:Im Präkambrium finden sich Einzeller => im Kambrium dagegen, geologisch gesehen plötzlich, eine große Vielfalt von Lebewesen mit komplexen Organen, Sinnesorgane und Gliedmaßen mit Gelenken in fertiger Form.
Nein.
Doch.
Nein.

Roland hat geschrieben:Es gibt einige Mosaikformen mit Merkmalskombinationen z.B. von Fischen und Tetrapode, die man mit viel gutem Willen als "Übergänge" interpretieren könnte. Die Spezialisten für Tetrapoden Ahlberg & Clack haben im Jahr 2006 z.B. Tiktaalik als ein lang gesuchtes Bindeglied zwischen wasser- und landlebenden Wirbeltieren gefeiert.
Nein. Nur ein weiteres Glied einer langen Kette davon. :yawn:
https://de.wikipedia.org/wiki/Landgang_ ... irbeltiere

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#55 Re: Ein Bakterium auf dem Weg zum Virus

Beitrag von Janina » Fr 24. Aug 2018, 07:45

Roland hat geschrieben:Die Frage ist nur, ob Gott mithilfe darwinistischer Regeln den Menschen erschaffen hat.
Das ist keine Frage, das haben wir herausbekommen und bestätigt.

Roland hat geschrieben:Kein anständiger Mensch will darwinistische Gesetze auf menschliche Gesellschaften anwenden
Brauchst du auch nicht, da es sich um einen Mechanismus handelt, der von selber funktioniert.

Roland hat geschrieben:das wäre Faschismus pur.
Nein. Die Faschisten haben sich auch selber darwiniert. Wurde inzwischen sogar mathematisch bestätigt: Solidarität ist evolutionär vorteilhaft.

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#56 Re: Ein Bakterium auf dem Weg zum Virus

Beitrag von Pluto » Fr 24. Aug 2018, 16:38

Magdalena61 hat geschrieben:*push*
Die Wissenschaftler sind wohl im Urlaub?
LG
Oder krank.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#57 Re: Ein Bakterium auf dem Weg zum Virus

Beitrag von Pluto » Fr 24. Aug 2018, 16:42

Janina hat geschrieben:
Roland hat geschrieben:Die Frage ist nur, ob Gott mithilfe darwinistischer Regeln den Menschen erschaffen hat.
Das ist keine Frage, das haben wir herausbekommen und bestätigt.
Und was genau hat Gott mit Evolution zu tun. War nicht der Sinn von Darwins Theorie ohne Gott auszukommen?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

Anton B.
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#58 Re: Ein Bakterium auf dem Weg zum Virus

Beitrag von Anton B. » Fr 24. Aug 2018, 17:08

Roland hat geschrieben:Es ist gezeigt worden, dass auf der Grundlage der biblischen Aussagen, die Entstehung der Welt genauso wissenschaftlich interpretiert werden kann, wie auf der Grundlage, dass es keinen Gott gibt.
Auf der Grundlage von übernatürlichem Wirken kann nach unserem Wissen nicht "wissenschaftlich interpretiert" werden. Du müsstest diesbezüglich den Hume widerlegen.

Roland hat geschrieben:Dem hielt ich entgegen, dass der Fossilbericht kein ununterbrochenes Auftauchen neuer Typen hergibt, sondern dass im Kambrium explosionsartig eine große Vielfalt von Lebewesen mit komplexen Organen, Sinnesorgane und Gliedmaßen mit Gelenken usw. auftauchen. Du hast es blau markiert: "die grundlegenden Baupläne vieler Tierstämme sind bereits im Kambrium vorhanden " z.B. Stachelhäuter, Gliederfüßer, Weichtiere, Chordatiere usw.
Der Fossilbericht widerspricht folglich auch Darwins Gradualismus. Das war meine Aussage. Viele Lebewesen verändern sich über Jahrmillionen praktisch nicht, sehen bei ihrem Verschwinden noch genauso aus, wie bei ihrem Auftauchen, obwohl die Lebensbedingungen sich in dieser Zeit erheblich wandelten.
Der Fossilbericht sieht phänomenologisch inklusive der Lücken ziemlich genau so aus, wie die wissenschaftlichen Theorien inklusive der ET das beschreiben. Die Frage ist doch, welche andere wissenschaftliche Theorie anstelle der ET sich in diesem Kontext so äquivalent zu unseren Beobachtungen verhält. Oder besser: Wo widerlegen unsere Beobachtungen unser Wissen inkl. der ET?

Darauf solltest Du Dich konzentrieren.
Die Eiche "ist" - sie steht da - mit oder ohne Wildschweine.

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#59 Re: Ein Bakterium auf dem Weg zum Virus

Beitrag von Janina » Sa 25. Aug 2018, 11:13

Pluto hat geschrieben:War nicht der Sinn von Darwins Theorie ohne Gott auszukommen?
Nein. Gott wird 1. nicht erwähnt, und war 2. ohne ET auch keine wissenschaftliche Theorie der Biologie.

Anton B. hat geschrieben:Darauf solltest Du Dich konzentrieren.
Das wäre Wissenschaftstheorie 1.0, das ist doch im Wachturm nicht zu finden. :lol:

Anton B.
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#60 Re: Ein Bakterium auf dem Weg zum Virus

Beitrag von Anton B. » So 26. Aug 2018, 15:22

Janina hat geschrieben:
Anton B. hat geschrieben:Darauf solltest Du Dich konzentrieren.
Das wäre Wissenschaftstheorie 1.0, das ist doch im Wachturm nicht zu finden. :lol:
... und wer Wissenschaftstheorie 2.0 kennenlernen möchte, zieht sich die Beiträge von W&Ws Reinhold Junker rein.
Die Eiche "ist" - sie steht da - mit oder ohne Wildschweine.

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