Ein Bakterium auf dem Weg zum Virus

Evolution vs. Schöpfung Debatte, Alter der Erde
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ThomasM
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#31 Re: Ein Bakterium auf dem Weg zum Virus

Beitrag von ThomasM » Fr 17. Aug 2018, 15:09

Roland hat geschrieben: Schenke es doch, Gott, dass wir im Labor endlich beweisen können, dass du den Menschen mittels Leid und Tod geschaffen hast, indem du das Schwache hast zugrunde gehen lassen - zugunsten des Starken?
Das ist bereits in vielen Detailproblemen geschehen.
So habe ich gestern gelesen, dass die Einführung von Monte Carlo Simulation die Stärke eines Go Computers vom Amateur Niveau auf Profi Niveau gebracht hat.

Zur Begriffserklärung:
Go ist ein sehr komplexes japanisches Brettspiel, in dem bis letztes Jahr die Menschen den Computern überlegen waren.
Die alten Computer arbeiteten algorithmisch, als Berechnung des nächsten Zuges, sozusagen Zielgerichtet
Monte Carlo Simulation ist das zufällige herumprobieren und die Auslese (Eliminierung) der unerwünschten Lösungen.

Die Verwendung des Zufalls ist also hundertmal effizienter als das zielgerichtete Rechnen.

Übrigens:
Seit letztes Jahr benutzt man das zufällige Herumprobieren mit Eliminierung der unerwünschten Lösungen kombiniert mit einer Technik, die aus den vergangenen Fehlern lernt.
Seitdem ist der Computer besser als der Mensch.
Gott würfelt nicht, meinte Einstein. Aber er irrte. Gott nutzt den Zufall - jeden Tag.

Spice
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#32 Re: Ein Bakterium auf dem Weg zum Virus

Beitrag von Spice » Sa 18. Aug 2018, 09:18

ThomasM hat geschrieben: Evolutionär war immer die Frage, wie Viren entstehen konnten.
In dieser Frage ist man nun ein gutes Stück weitergekommen. Ein Forschungsteam hat ein parasitär lebendes Bakterium gefunden, das bereits einige Eigenschaften von Viren besitzt, sich also auf dem Entwicklungsweg von einem Bakterium zu einem Virus befindet
https://www.spektrum.de/news/bakterium- ... n=ZON_KOOP

Hallo Thomas,
ein Bakterium ist ein Lebewesen. Ein Virus ist - jetzt ohne Definition - auf alle Fälle etwas niedrigeres als ein Bakterium. Also ist das keine "Entwicklung", wie Du schreibst, sondern eine Degeneration. Die haben wir aber auch bei Lebewesen, die in Höhlen leben mussten und so zum Beispiel ihre Fähigkeit zu sehen, verloren.

LG,
Spice

Roland
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#33 Re: Ein Bakterium auf dem Weg zum Virus

Beitrag von Roland » Sa 18. Aug 2018, 15:14

Janina hat geschrieben:
Roland hat geschrieben: Grundtyp ist ein taxonomischer Begriff
Wohl kaum.
Nochmal eine Kurzdefinition:
Biospezies: Lebewesen, die unter natürlichen Bedingungen kreuzbar sind. (Genetische Ebene)
Gattung: Biospezies, die einander deutlich ähnlich sind. (Morphologische Ebene)
Grundtyp: Alle Gattungen, die grundsätzlich kreuzbar sind. (Morphogenetische Ebene)

Das ist unabhängig vom Weltbild empirisch anwendbar. Eine systematische Kategorie in der Taxonomie, die experimentell prüfbar ist.
Allein weil man die Grundtypen als "Schöpfungseinheiten" ansehen kann, riecht es nach "göttlichem Fuß in der Tür" - und die naturalistische Inquisition schlägt zu.

Janina hat geschrieben:
Roland hat geschrieben: Die Annahme, dass die Welt als ein rein naturhaftes Geschehen zu begreifen ist, ist ein reiner unbeweisbarer Glaubenssatz.
Nein. Methode. Die Annahme würde fallen gelassen werden, sobald es den ersten Hinweis auf eine prinzipielle Unvollständigkeit bei der Beschreibung der Natur ergäbe.
Diese Hinweise gibt es zu Hauf. Du glaubst doch nicht im Ernst, dass irgendein naturalistischer Wissenschaftler seinen Glauben deswegen fallen lässt!

Janina hat geschrieben:
Roland hat geschrieben: In der Frage nach unserer Herkunft ist es ein weltanschauliches Kriterium.
Nein. Weltanschauung bleibt unberührt. Dadurch wird die Qualität bei der Beantwortung von Fragen ermöglicht.
Die Ursprungsfrage ist garnicht behandelbar, ohne weltanschauliche Vorannahmen. Und natürlich beeinflusst die weltanschauliche Vorannahme, dass alles absichtslos, intelligenzlos, geistlos und ungeplant entstanden sein muss, die Qualität der Beantwortung der Fragen. Fragt sich nur in welche Richtung.

Janina hat geschrieben:
Roland hat geschrieben: Nein, der empirische Teil der ET beißt sich überhaupt nicht mit dem Design-Ansatz.
Doch. Alle "Designer" behaupten längst widerlegten Quatsch.
Du hast den Satz nicht verstanden: der empirische Teil der ET beißt sich nicht mit dem Design-Ansatz! Dass sich Lebewesen verändern, dass es Mutation und Selektion und die weitern Evolutionsfaktoren gibt, wird NICHT bestritten. Das soll "längst widerlegter Quatsch" sein?

Janina hat geschrieben:
Roland hat geschrieben: Lebewesen variieren, Artbildung ist beobachtbar, Mutation, Selektion, Rekombination usw., nichts davon wird bestritten. Einzig die vermutete Reichweite der Evolutionsfaktoren (von der Amöbe bis Goethe) wird bestritten.
Das ist die Grundtypenhypothese, die wie bereits bekannt widerlegt ist.
Das ist sie ganz sicher nicht.

Janina hat geschrieben:
Roland hat geschrieben: ...und nichts Neues.
Neuerungen sind immer nur Variationen.
Der Mensch als Variation der Urzelle :lol: .
Tausende echte Neukonstruktionen hätten auf dem Weg zum Menschen erfunden werden müssen, riesige Sprünge und Innovationen. Kleinschrittig durch Variation unmöglich, das weiß inzwischen auch jeder Evolutionsbiologe. Deshalb wird nach neuen Wegen gesucht. Darwins Gradualismus ist mausetot.

Janina hat geschrieben:
Roland hat geschrieben:Eine mögliche Antwort, nämlich Intelligenz als Ursach, schließt sie von vornherein aus.
Das mag dem unbedarften Laien so erscheinen, der von den bereits bekannten Zusammenhängen keinen blassen Schimmer hat.
Das erscheint nur dem Laien so? D.h. man schließt Intelligenz als Ursache NICHT von vornherein aus? :o

Janina hat geschrieben: Es ist für alle vorgeschlagenen Beispiele von Irreduzibler Komplexität eine Reduktion gefunden worden.
"Reduktion gefunden" heißt stets "phantasievolle Geschichten erfunden". Wenn die dann halbwegs plausibel sind, ist das allerdings schon viel. Nämlich dass die natürliche Entstehungswahrscheinlichkeit von total unwahrscheinlich auf ziemlich unwahrscheinlich gestiegen ist.

Janina hat geschrieben: Darüber hinaus krankt die Idee des ID grundsätzlich daran, dass eine Irreduzibilität prinzipiell nicht belegt werden kann, selbst wenn man keine Reduktion gefunden HÄTTE.
Auch die phantasievollen Geschichten einer Reduktion können nicht belegt werden. Matzkes Vermutung z.B., dass das Flagellum aus einem Typ III-Sekretionsapparat (selbst eine hochkomplexe Maschine) entstanden sein könnte, ist ja lediglich eine unbeweisbare Story, weiter nichts. Das wird man nie im Labor nachstellen können.

Janina hat geschrieben: Es gibt strukturell keinen Anlass, einen Zeitpunkt anzunehmen, der die Stammbaumverzweigungen danach in "Mikro-" und davor in "Makro-" Verzweigung unterteilt. Die Idee ist dilettantischer Dummquatsch und zeugt NUR von strukturellem Unverständnis.
Oh, dann ist Ernst Mayr ein dummquatschender Dilettant gewesen, als er genau das mit seiner Vermutung angenommen hat, dass heute nur noch Mikro- und vor hunderten Millionen Jahren vielleicht auch Makro-Evolution möglich war, weil vielleicht der Steuerungsmechanismus der Hox-Gene damals noch nicht vorhanden war.

Janina hat geschrieben:
Roland hat geschrieben:Wenn es ein tieferes Prinzip gäbe, das organische Systeme in lebende Systeme umformen könnte, müsste man diese prinzipielle Fähigkeit leicht in einem Reagenzglas an einem halben Vormittag nachweisen können.
Es ist unnötig zu sagen, dass es einen solchen Nachweis nie gegeben hat.
Es ist unnötig zu sagen, dass du nur mal wieder alles verpasst hast. Forscher haben vielleicht 20 Jahre dazu gebraucht, statt einen halben Vormittag, aber auch das ist ein Klacks gegen die Dauer der Entstehung der Urerde.
Kein Forscher hat je den Nachweis erbracht, dass Leben aus Nichtleben entstehen kann.
"Niemand hat bisher verstanden, wie das Leben begonnen hat. Hunderte Forscher haben sich mit dieser Frage befasst, darunter lauter Nobelpreisträger - und trotzdem sind sie in den letzten 50 Jahren im Grunde keinen Schritt weitergekommen. Selten ist Wissenschaft gründlicher gescheitert."
Simon Conway Morris im Spiegel-Interview 40/2003.
"Die messbare Seite der Welt ist nicht die Welt. Sie ist die messbare Seite der Welt." Martin Seel
"Der Glaube an die Wissenschaft spielt die Rolle der herrschenden Religion unserer Zeit." C. F. v. Weizsäcker

Roland
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#34 Re: Ein Bakterium auf dem Weg zum Virus

Beitrag von Roland » Sa 18. Aug 2018, 15:21

ThomasM hat geschrieben:
Roland hat geschrieben: Naja, die grundlegenden Baupläne vieler Tierstämme sind bereits im Kambrium vorhanden, also vor ca. 550 Mio. Jahren. Und sie erschienen geologisch gesehen "plötzlich", deshalb nennt man dieses Phänomen "kambrische Explosion".
Oha, jetzt schießt du dir aber gewaltig selbst ins Knie.
Wenn alles, was seit der kambrischen Explosion entstanden ist, nach deiner Ansicht Mikroevolution ist, dann haben wir gar keine Makroevolution mehr übrig.
Wie kommst du darauf, das sei meine Ansicht? Ich bleibe natürlich bei der Ansicht, dass Gott am Anfang polyvalente Grundformen erschuf und diese sich spezialisiert haben. Du sprachst von "vorhandenen Messdaten" und "dass die verschiedenen Grundtypen im Laufe der letzten 2 Milliarden Jahren zu extrem unterschiedlichen Zeiten aufgetreten sind". Die "Messdaten" zeigen aber, dass die grundlegenden Baupläne vieler Tierstämme im Fossilbericht quasi auf einmal auftauchten. Und das passt auch nicht zur ET, jedenfalls nicht zu Darwins Gradualimus. U.a. deshalb spricht man heute wieder von evolutiven Sprüngen (Saltationen) und von Goldschmidts "hopeful monsters" u.ä.

Alle Spekulationen sind erlaubt - außer natürlich Planung und Intelligenz!

ThomasM hat geschrieben: Wenn du allerdings behaupten willst, dass alle, also Dinosaurier, Vögel, Affen und Menschen bereits im Kambrium rumgelaufen sind, hast du einen gewaltigen Widerspruch zur Datenlage und damit einen Beweis, dass deine Annahme falsch ist.
Die Datenlage zeigt nur, dass im Kambrium bestimmte Lebewesen fossiliert wurden. Was nicht heißt, dass keine anderen gelebt haben. Nur weit verbreitete, individuenreiche Lebewesen hatten die Chance, im Fossilbericht aufzutauchen.

ThomasM hat geschrieben:
Roland hat geschrieben: Biblisch gesehen ist die Schöpfung abgeschlossen, vollendet. Das steht klipp und klar im Schöpfungsbericht und wird mehrmals wiederholt
Also machst du jetzt einen auf ID oder Kreationismus?
Was in der Bibel steht ist für ID vollkommen irrelevant.
Wenn Aussagen über einen bestimmten Designer gemacht werden, ist das strenggenommen nicht mehr ID sondern SD (spezifisches Design).
Junker: "Der ID-Ansatz kann nur zu einem Verdacht auf Design aufgrund des Nachweises von Grenzen natürlicher, ungerichteter Prozesse führen, während der SD-Ansatz ermöglicht, Design-Indizien zu definieren und nachzuweisen, die typisch für einen bekannten Designer sind."
Bekannt aus der Bibel.

ThomasM hat geschrieben: Und wissenschaftlich ist klar: Wenn Gott seid Milliarden Jahren ununterbrochen erschafft, dann erschafft er auch heute noch.
Das tut er nach der Bibel eben nicht. Er erhält sie, aber die Schöpfung ist abgeschlossen.

ThomasM hat geschrieben: Jetzt müsstest du dafür nur eine Messung bringen. Nenne mir also einen neuen Bauplan, der in den letzten 100 Jahren erschienen ist.
Umgekehrt: du, der du glaubst Evolution habe neue Baupläne hervorgebracht, müsstest das zeigen. Denn die müsste auch heute noch wirksam sein.

ThomasM hat geschrieben: Übrigens müsstest du neuen Bauplan auch noch definieren. Was unterscheidet einen neuen Bauplan von einem veränderten?
Schnabel lang – Schnabel wieder kurz, entsprechend dem Futterangebot - das ist Variation im Bauplan und beobachtbar, also veränderter Bauplan.
Und nun der neue Bauplan:
Der Schnabel soll nämlich aus einem bezahnten Kiefer entstanden sein! Hornschnäbel bestehen aus anderem Material als Zähne, die Muskulatur muß angepasst sein, der Nahrungserwerb des Lebewesens ändert sich, es bedarf ganz anderer Fressbewegungen, die Integration des Schnabels im Schädel ist anders als bei einem Zahnkiefer. Außerdem müsste der Umbau natürlich unter voller Gewährleistung der Funktion "Nahrungsaufnahme" in jedem Zwischenschritt erfolgen, diese Zwischenschritte müssen außerdem selektionspoitiv (mindestens neutral) sein usw. usw.
Eine solche Bauplanänderung durch ungerichtete, ungeplante Zufallsprozesse ist extrem unwahrscheinlich.

ThomasM hat geschrieben:
Roland hat geschrieben: Schenke es doch, Gott, dass wir im Labor endlich beweisen können, dass du den Menschen mittels Leid und Tod geschaffen hast, indem du das Schwache hast zugrunde gehen lassen - zugunsten des Starken?
Das ist bereits in vielen Detailproblemen geschehen.
Deine Beispiele beweisen natürlich nicht, dass Gott den Menschen mittels Leid und Tod geschaffen hast, indem er das Schwache hat zugrunde gehen lassen - zugunsten des Starken. Diese Schöpfungsmethode wäre vielmehr das Gegenteil dessen, was Jesus gezeigt hat, als er sichtbar auf der Erde lebte. Er wendete sich dem Schwachen zu und schuf Leben aus Nichtleben, indem er sprach, nicht durch Ausprobieren.
"Die messbare Seite der Welt ist nicht die Welt. Sie ist die messbare Seite der Welt." Martin Seel
"Der Glaube an die Wissenschaft spielt die Rolle der herrschenden Religion unserer Zeit." C. F. v. Weizsäcker

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#35 Re: Ein Bakterium auf dem Weg zum Virus

Beitrag von Janina » Mo 20. Aug 2018, 09:48

Spice hat geschrieben:Ein Virus ist - jetzt ohne Definition - auf alle Fälle etwas niedrigeres als ein Bakterium.
Nein.
Da es ohne Definition nicht geht, und die Skala, für die die Niedrigkeit gilt, zumindest cvon dir nicht definiert ist, kann man sich wenigstens daran orientieren, dass Aufräumen in Richtung Sparsamkeit eine überzeugende evolutionäre Entwicklung IST, ein Virus damit eine Höherentwicklung von Bakterien ist.

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#36 Re: Ein Bakterium auf dem Weg zum Virus

Beitrag von Janina » Mo 20. Aug 2018, 10:08

Roland hat geschrieben:
Janina hat geschrieben:
Roland hat geschrieben: Grundtyp ist ein taxonomischer Begriff
Wohl kaum.
Nochmal eine Kurzdefinition:
Biospezies: Lebewesen, die unter natürlichen Bedingungen kreuzbar sind. (Genetische Ebene)
Ja. Bekannt und längst verworfen. :roll:

Roland hat geschrieben:
Janina hat geschrieben:
Roland hat geschrieben: Die Annahme, dass die Welt als ein rein naturhaftes Geschehen zu begreifen ist, ist ein reiner unbeweisbarer Glaubenssatz.
Nein. Methode. Die Annahme würde fallen gelassen werden, sobald es den ersten Hinweis auf eine prinzipielle Unvollständigkeit bei der Beschreibung der Natur ergäbe.
Diese Hinweise gibt es zu Hauf. Du glaubst doch nicht im Ernst, dass irgendein naturalistischer Wissenschaftler seinen Glauben deswegen fallen lässt!
Ein Wissenschaftler, der seinen Glauben bei der Arbeit nicht ausschalten kann, fliegt.
http://www.martin-neukamm.de/max-planck1.html

Roland hat geschrieben:
Janina hat geschrieben:Das ist die Grundtypenhypothese, die wie bereits bekannt widerlegt ist.
Das ist sie ganz sicher nicht.
Lern selber.

Roland hat geschrieben:
Janina hat geschrieben:Neuerungen sind immer nur Variationen.
Der Mensch als Variation der Urzelle
So ist es.

Roland hat geschrieben:Darwins Gradualismus ist mausetot.
Nicht so tot wie dein Bildungsstand.

Roland hat geschrieben:
Janina hat geschrieben:
Roland hat geschrieben:Eine mögliche Antwort, nämlich Intelligenz als Ursach, schließt sie von vornherein aus.
Das mag dem unbedarften Laien so erscheinen, der von den bereits bekannten Zusammenhängen keinen blassen Schimmer hat.
Das erscheint nur dem Laien so?
Nicht allen. Nur den Dümmsten davon.

Roland hat geschrieben:
Janina hat geschrieben: Es ist für alle vorgeschlagenen Beispiele von Irreduzibler Komplexität eine Reduktion gefunden worden.
"Reduktion gefunden" heißt stets "phantasievolle Geschichten erfunden". Wenn die dann halbwegs plausibel sind, ist das allerdings schon viel.
Natürlich ist das viel. Das heißt nämlich: Annahme der Nichtexistenz einer Reduktion durch Modellierung einer Reduktion erfolgreich widerlegt. Das ist nicht nur "viel", das ist eine 1 mit Pädikat.

Roland hat geschrieben:Matzkes Vermutung z.B., dass das Flagellum aus einem Typ III-Sekretionsapparat (selbst eine hochkomplexe Maschine) entstanden sein könnte, ist...
...eine weitere exzellente Widerlegung der Nichtreduzierbarkeitshypothese.

Roland hat geschrieben:
Janina hat geschrieben: Es gibt strukturell keinen Anlass, einen Zeitpunkt anzunehmen, der die Stammbaumverzweigungen danach in "Mikro-" und davor in "Makro-" Verzweigung unterteilt. Die Idee ist dilettantischer Dummquatsch und zeugt NUR von strukturellem Unverständnis.
Oh, dann ist Ernst Mayr ein dummquatschender Dilettant gewesen
Ich verorte die Demenz eher bei seinen kreationistischen Lesern, die die Erklärung nicht verstanden haben. Du zitierst exakt meine Erklärung, nämlich die Definition von "Makro" und Mikro" in der Evolution als lediglich verschiedene Zeitdauern der Auseinanderentwicklung, wodurch sich die Verwendung dieser Begriffe erübrigt.

Roland hat geschrieben:Kein Forscher hat je den Nachweis erbracht, dass Leben aus Nichtleben entstehen kann.
Lern selber. Ein Pferd muss auch selber saufen, nachdem man ihm den Brunnen gezeigt hat. :roll:

Roland hat geschrieben:"Niemand hat bisher verstanden, wie das Leben begonnen hat."
Kreationisten haben noch nie irgendwas verstanden. Nur als kleiner Tipp: Unverständnis ist noch nie ein Nichtexistenzbeweis gewesen, und der Versuch, es als solchen Anzuführen, wird höchstens Heiterkeit hervorrufen.

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#37 Re: Ein Bakterium auf dem Weg zum Virus

Beitrag von Janina » Mo 20. Aug 2018, 10:20

Roland hat geschrieben:
ThomasM hat geschrieben: Jetzt müsstest du dafür nur eine Messung bringen. Nenne mir also einen neuen Bauplan, der in den letzten 100 Jahren erschienen ist.
du, der du glaubst Evolution habe neue Baupläne hervorgebracht, müsstest das zeigen.
Zur Erinnerung: Es gibt laut ET keine "neuen Baupläne". Es gibt immer nur Varianten von älteren. Und selbst die Abweichung ist quantitativ beschreibbar.
Schreibs dir auf wenn du das ständig vergisst. :roll:

Roland hat geschrieben:Außerdem müsste der Umbau natürlich unter voller Gewährleistung der Funktion "Nahrungsaufnahme" in jedem Zwischenschritt erfolgen, diese Zwischenschritte müssen außerdem selektionspoitiv (mindestens neutral) sein usw. usw.
Für den Anfang ist es erfreulich, dass du wenigstens DAS verstanden hast.

Roland hat geschrieben:Eine solche Bauplanänderung durch ungerichtete, ungeplante Zufallsprozesse ist extrem unwahrscheinlich.
Die Freude war wohl verfrüht, denn der von dir zitierte Variationsweg ist gerade die Bedingung für ungeplante Zufallsprozesse, und genau deswegen mehr als SEHR wahrscheinlich.

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#38 Re: Ein Bakterium auf dem Weg zum Virus

Beitrag von ThomasM » Mo 20. Aug 2018, 13:56

Roland hat geschrieben:
ThomasM hat geschrieben: Oha, jetzt schießt du dir aber gewaltig selbst ins Knie.
Wenn alles, was seit der kambrischen Explosion entstanden ist, nach deiner Ansicht Mikroevolution ist, dann haben wir gar keine Makroevolution mehr übrig.
Wie kommst du darauf, das sei meine Ansicht? Ich bleibe natürlich bei der Ansicht, dass Gott am Anfang polyvalente Grundformen erschuf und diese sich spezialisiert haben.
Ich habe deine Ansicht ja als wahr angenommen. Wenn der Zeitpunkt dieser Schöpfung das Kambrium war, dann hat sich alles Leben aus den kambrischen Lebewesen durch Mikroevolution entwickelt, genauso wie es die ET aussagt.
Also ist der Bauplan "Mensch" gegenüber dem Bauplan "Affenartige" und gegenüber dem Bauplan "Plattfisch des Kambriums" gar nichts Neues, sondern nur eine Spezialisierung.
Das ist deine Aussage, wenn du eine einmalige Schöpfung auf das Kambrium legst.
Wie betont, wenn du wirklich ernsthaft wissenschaftlich mit dem Thema Schöpfung arbeiten würdest, dann würdest du gezwungen, eine ununterbrochene Schöpfung über Jahrmilliarden Jahre anzunehmen.

Aber du nimmst das ja nicht ernsthaft an, du willst nur dein Gottesbild retten.

Roland hat geschrieben: Die "Messdaten" zeigen aber, dass die grundlegenden Baupläne vieler Tierstämme im Fossilbericht quasi auf einmal auftauchten. Und das passt auch nicht zur ET, jedenfalls nicht zu Darwins Gradualimus. U.a. deshalb spricht man heute wieder von evolutiven Sprüngen (Saltationen) und von Goldschmidts "hopeful monsters" u.ä.
Hier ´sagst du doch bewusst die Unwahrheit. Wo bitte schön ist nachgewiesen, dass z.B. der Bauplan eines Dinosauriers oder der Bauplan eines Menschen im Kambrium vorhanden war? Das ist doch eine glatte Lüge.

Es sind im Kambrium bestimmte Anlagen entdeckt worden, die einzelne Elemente von biologischen Formen evolutionär begründen.
Das Beispiel ist das der lichtempfindlichen Zelle, das evolutionär die Grundlage von Augen oder Polyaugen ist. Aber zu behaupten, dass eine lichtempfindliche Zelle derselbe Bauplan wäre, wie ein Auge oder von Polyaugen widerspricht allem, was du unter Bauplänen gesagt hast.
Aber ein Mensch enthält erheblich mehr Elemente als nur ein Auge, und ein Auge ist eine klare Komplexitätsentwicklung einer lichtempfindlichen Zelle.
Deine Aussage ist also eine Absage an ID und eine Bestätigung von ET

Roland hat geschrieben: Die Datenlage zeigt nur, dass im Kambrium bestimmte Lebewesen fossiliert wurden. Was nicht heißt, dass keine anderen gelebt haben. Nur weit verbreitete, individuenreiche Lebewesen hatten die Chance, im Fossilbericht aufzutauchen.
An so einer Aussage zeigt sich, dass ID keine Wissenschaft ist. Du redest schon denselben Unsinn, wie der Kreationismus.

Am Ende sagst du auch noch, dass die Menschen zwar seid zwei Milliarden Jahren friedlich neben den Dinos gelebt haben, dass Gott aber durch Wunder verhindert, dass man davon bis zu einer bestimmten Zeit Spuren findet.
Fossilierungsprozesse sind zwar selten, aber gut verstanden. Jedes Ökosystem, das Menschen und Dinosaurier überleben lässt, hinterlässt im Verlauf von 2 Milliarden Jahren Spuren. Garantiert.

Roland hat geschrieben: Wenn Aussagen über einen bestimmten Designer gemacht werden, ist das strenggenommen nicht mehr ID sondern SD (spezifisches Design).
Papperlapap, hier geht es um Wissenschaft. Und wenn ID Wissenschaft sein will (was sie zwar nicht ist, aber du behauptest es ja), dann haben biblische Aussagen keine Relevanz. Auch ein Hindu muss Wissenschaft betreiben können, oder ein Atheist.

Ich habe dir in mehreren Postings vorgeführt, wie man wissenschaftlich arbeitet.
Du bist offensichtlich nicht dazu in der Lage.
Ich habe deine ID Annahme Ernst genommen und lauter Aussagen herausbekommen, mit denen du nicht zufrieden bist.
Gut, das macht es einfach, den ID Ansatz zu verwerfen als wissenschaftlich widerlegt. Würdet ihr nicht in Wirklichkeit Kreationismus machen wollen, wäre das etwas schwerer.
Gott würfelt nicht, meinte Einstein. Aber er irrte. Gott nutzt den Zufall - jeden Tag.

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#39 Re: Ein Bakterium auf dem Weg zum Virus

Beitrag von Janina » Mo 20. Aug 2018, 14:21

ThomasM hat geschrieben:Ich habe deine ID Annahme Ernst genommen und lauter Aussagen herausbekommen, mit denen du nicht zufrieden bist.
Es gibt nicht viele Ansätze, ID ernst zu nehmen (nicht ohne Grund). Aber hier gibt es einen:
http://rafa.xobor.de/t178f9-Evolution-u ... ml#msg3010
Annaxim ist übrigens Pluto, und der Nachbar mein Gatte.

Wenn irgendjemand die Idee des ID verbreiten möchte, reicht es nicht aus, nichts zu wissen und noch weniger zu verstehen.
Es wäre nötig, alles diese gegenübergestellten Punkte - die Konsequenzen aus dem Axiomensatz - zu verstehen und sie fachkundig mit dem bekannten biologischen Wissen abzugleichen. Und DAS hat noch nie ein Kreationist geschafft.

Spice
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#40 Re: Ein Bakterium auf dem Weg zum Virus

Beitrag von Spice » Mo 20. Aug 2018, 15:11

Janina hat geschrieben:
Spice hat geschrieben:Ein Virus ist - jetzt ohne Definition - auf alle Fälle etwas niedrigeres als ein Bakterium.
Nein.
Da es ohne Definition nicht geht, und die Skala, für die die Niedrigkeit gilt, zumindest cvon dir nicht definiert ist, kann man sich wenigstens daran orientieren, dass Aufräumen in Richtung Sparsamkeit eine überzeugende evolutionäre Entwicklung IST, ein Virus damit eine Höherentwicklung von Bakterien ist.

Sonderbare Logik! Nach dieser ist ein Stein am besten dran: Er braucht überhaupt nichts zu machen. :lol:
Ein Wesen ist um so höher entwickelt, je mehr es sich von seiner Umwelt emanzipieren und seiner selbst bewusst werden kann.

LG,
Spice

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