Ein Bakterium auf dem Weg zum Virus

Evolution vs. Schöpfung Debatte, Alter der Erde
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JackSparrow
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#21 Re: Ein Bakterium auf dem Weg zum Virus

Beitrag von JackSparrow » Mi 15. Aug 2018, 20:17

Roland hat geschrieben:Das entspricht der Beobachtung, während die Entstehung neuer Information oder neuer Baupläne nicht beobachtbar ist, sondern Spekulation.
Es entspricht der Beobachtung, dass Tochterzellen nicht immer das gleiche Genom besitzen wie Mutterzellen. Wir bezeichnen dieses erste der beiden Grundparadigmen der Evolutionstheorie als "Mutation".

Und das ist wissenschaftlich untermauerbar.
Es ist wissenschaftlich untermauerbar, dass jegliches Lebewesen, egal für wie "neu" oder "komplex" es ein ID-Spinner auch immer halten mag, aus einer einzigen Zelle hervorgeht, die sich teilt, spezialisiert und dabei manchmal sogar überlebt. Wir bezeichnen dieses zweite der beiden Grundparadigmen der Evolutionstheorie als "Selektion".

Und es geht nicht um Wissenschaft oder Nicht-Wissenschaft sondern um Weltanschauungen innerhalb der Wissenschaft. Und da darf der Naturalismus nicht das Monopol haben.
Das Monopol sollten Esoteriker haben, die sich beliebige unbeobachtbare Dinge ausdenken und sich gegen etablierte vielfach belegte Theorien dann einfach mit dem Spruch verteidigen, Wissenschaft sei ja auch nur ein Glaube.

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Janina
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#22 Re: Ein Bakterium auf dem Weg zum Virus

Beitrag von Janina » Do 16. Aug 2018, 09:24

Roland hat geschrieben:Und ich habe mehrmals erklärt, dass man einzig das Grundparadigma austauschen muss. Statt natürlich, von einfach nach komplex entstanden – nimmt man geschaffene Grundformen an, die sich top-down in viele Arten und Unterarten aufgespalten haben.
Diese Hypothese ist längst widerlegt. Die gemeinsame Abstammung ALLER Lebewesen wurde bewiesen.

Roland hat geschrieben:während die Entstehung neuer Information oder neuer Baupläne nicht beobachtbar ist
Haarsträubender Blödsinn. Wurde längst beobachtet. Was allerdings noch nie beobachtet wurde ist der Informationszuwachs in kreationistischer Literatur trotz öffentlich zugänglicher Forschungslage. :lol:

ThomasM
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#23 Re: Ein Bakterium auf dem Weg zum Virus

Beitrag von ThomasM » Do 16. Aug 2018, 11:17

Janina hat geschrieben:
Roland hat geschrieben:Und ich habe mehrmals erklärt, dass man einzig das Grundparadigma austauschen muss. Statt natürlich, von einfach nach komplex entstanden – nimmt man geschaffene Grundformen an, die sich top-down in viele Arten und Unterarten aufgespalten haben.
Diese Hypothese ist längst widerlegt. Die gemeinsame Abstammung ALLER Lebewesen wurde bewiesen.
Nun ja, du solltest wissen, dass es Beweise nur in der Mathematik gibt. Du meinst Belege wie gemeinsame Codierung, Ähnlichkeit von DNA, zeitliche gestaffeltes Auftreten usw.
Aber bei Belegen muss man auch den Willen haben, diese zur Kenntnis zu nehmen, was aber bei Roland nicht gegeben ist.

Janina hat geschrieben:
Roland hat geschrieben:während die Entstehung neuer Information oder neuer Baupläne nicht beobachtbar ist
Haarsträubender Blödsinn. Wurde längst beobachtet.
Anders herum wird auch ein Schuh draus.
Es wurde bisher niemals nachgewiesen, dass das wundersame, plötzliche Auftreten von neuen Arten unmöglich durch Entwicklung von statten gegangen sein kann.
Hier gibt es nur das Dummheits-Argument "Wir wissen nicht oder wollen nicht wissen, wie das vonstatten gegangen ist. Und wir entschließen uns dazu, dumm zu bleiben und erst gar nicht zu versuchen, eine Lösung mit Entwicklung zu suchen"
Gott würfelt nicht, meinte Einstein. Aber er irrte. Gott nutzt den Zufall - jeden Tag.

Roland
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#24 Re: Ein Bakterium auf dem Weg zum Virus

Beitrag von Roland » Do 16. Aug 2018, 11:22

Janina hat geschrieben:
Roland hat geschrieben: Ausgeweitet auf die Frage nach unserem Ursprung und auf die Rekonstruktion der Naturgeschichte, wird er zur Weltanschauung.
Ganz im Gegenteil. Die Suche nach dem Urknall findet ausschließlich naturalistisch statt.
Sag ich ja. Ausschließlich naturalistisch. Und Naturalismus kann Methode sein und auch grundsätzliche Weltanschauung.
Methodischer Naturalismus ist sinnvoll, denn es macht keinen Sinn, in ein Modell irgendwo mittendrin einen Faktor "das hat Gott jetzt gemacht" einzubauen. Genauso ist es mit der ET: Irgendwo mittendrin zu sagen "das hat jetzt Gott gemacht" wäre falsch.
Es geht nur um die Ausgangsbasis des Ganzen, um den Anfang um die Grundannahme.
Die ET sagt: wir nehmen an, dass am Anfang aus toter Materie eine Urzelle entstanden ist, aus der sich dann die ganze Komplexität des Lebens empor entwickelt hat – der Design-Ansatz sagt: wir nehmen an, dass am Anfang intelligent geschaffene, polyvalente Grundformen stehen, die sich spezialisiert haben. Und in beide Modelle braucht man zwischendrin keine transzendenten Eingriffe einzubauen.
Das eine Modell basiert auf einer materialistisch-naturalistischen Grundannahmen, das andere auf einer theistischen.
Das sind verschiedene Paradigmen, ähnlich wie Geo- und Heliozentrismus.

Janina hat geschrieben:
Roland hat geschrieben: Nur eine Alternative danebenstellen. Und das ist möglich, wie ID zeigt.
ID zeigt gar nichts und ist auch keine Alternative.
Die Alternative Design passt im Bereich "natürliche" Entstehung des Lebens und des Neuen besser zur Beobachtung. Denn die kann nicht belegt werden und wird im Design-Modell auch nicht benötigt

ThomasM hat geschrieben: Aber du bist nicht in der Lage
- einen Zeitpunkt zu benennen, an dem diese Schöpfung stattgefunden hat,
- noch kannst du die Konsequenzen dieser Schöpfung konsistent darstellen, also
--> Verbreitungsmechanismen,
--> zeitliche Beziehung der Arten
--> Synchronisation mit den geologischen Befunden,
--> Synchronisation mit den physikalischen Befunden,
--> Abstammungslinien,
--> Erklärung von Verwandtschaft
usw. usw,
Genaues Datum der Schöpfung kann ich nicht sagen, stimmt. Alles andere ist auch schöpfungstheoretisch weitgehend erklärbar.
Natürlich gibt es auch im Schöpfungsmodell Abstammungslinien und Verwandtschaft und Verbreitungsmechnismen usw.
Die Tatsache, dass Typgrenzen definierbar sind und Grenzen der Veränderlichkeit, spicht sogar für das Schöpfungsmodell und ist evolutionstheoretisch ein Problem.

ThomasM hat geschrieben: Selbst wenn man dein Dogma annehmen würde (was unwissenschaftlich ist)
Unwissenschaftlich nur deshalb, weil man sich darauf geeinigt hat, dass kein göttlicher Fuß in der Tür bleiben darf und der Naturalismus uneingeschränkt zu gelten hat.

ThomasM hat geschrieben:… ist es doch nur eine verkappte Glaubensaussage, also Religion.
Ja, in der Frage nach unserem Ursprung geht es um Glaubensaussagen. Auf beiden Seiten.
Der amerikanische Wissenschaftsphilosoph Michael Ruse dazu in National Post 5/13/2000:
"Evolution verbreitet sich als Ideologie, als weltliche Religion – als Alternative zum Christentum -, die Evolution ist eine Religion. Dies war von Anfang an klar und betrifft die Evolutionslehre bis heute."

ThomasM hat geschrieben:Die einzigen Erkenntnisse, die gewonnen werden, gelingen auf der Basis der ET und sind auch in der Vergangenheit nur auf dieser Basis gelungen.
Und die wirklichen, empirischen Erkenntnisse die gewonnen wurden, gehören allesamt auch zum Schöpfungsmodell.
Da wo es Unterschiede gibt, steht die ET mit leeren Händen da. Nochmal der Zellbiologe Prof. Franklin Harold, der zugibt
"… dass es derzeit keine detaillierten darwinistischen Erklärungen für die Evolution irgendeines biochemischen oder zellulären Systems gibt; lediglich eine Menge spekulativen Wunschdenkens." (2001 The Way of the Cell, Oxford University Press, S. 205)

JackSparrow hat geschrieben:
Roland hat geschrieben: Das entspricht der Beobachtung, während die Entstehung neuer Information oder neuer Baupläne nicht beobachtbar ist, sondern Spekulation.
Es entspricht der Beobachtung, dass Tochterzellen nicht immer das gleiche Genom besitzen wie Mutterzellen. Wir bezeichnen dieses erste der beiden Grundparadigmen der Evolutionstheorie als "Mutation".
Was eben nicht zu neuen Bauplänen führt sondern zu Variationen bereits vorhandener.

JackSparrow hat geschrieben: Das Monopol sollten Esoteriker haben, die sich beliebige unbeobachtbare Dinge ausdenken und sich gegen etablierte vielfach belegte Theorien dann einfach mit dem Spruch verteidigen, Wissenschaft sei ja auch nur ein Glaube.
Hat überhaupt nix mit Esoterik zu tun, einfach nur mit den Daten und ihrer Interpretation.

Janina hat geschrieben:
Roland hat geschrieben:Und ich habe mehrmals erklärt, dass man einzig das Grundparadigma austauschen muss. Statt natürlich, von einfach nach komplex entstanden – nimmt man geschaffene Grundformen an, die sich top-down in viele Arten und Unterarten aufgespalten haben.
Diese Hypothese ist längst widerlegt. Die gemeinsame Abstammung ALLER Lebewesen wurde bewiesen.
Das ist schlicht falsch.

Janina hat geschrieben:
Roland hat geschrieben:während die Entstehung neuer Information oder neuer Baupläne nicht beobachtbar ist
Haarsträubender Blödsinn. Wurde längst beobachtet.
Variation vorhandener Baupläne sind keine neuen Baupläne. Aus der Tatsache, dass Schnabellängen mit dem Futterangebot zyklisch variieren, kann nicht geschlossen werden, dass diese Schnäbel aus bezahnte Kiefern entstanden sind.
"Die messbare Seite der Welt ist nicht die Welt. Sie ist die messbare Seite der Welt." Martin Seel
"Der Glaube an die Wissenschaft spielt die Rolle der herrschenden Religion unserer Zeit." C. F. v. Weizsäcker

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#25 Re: Ein Bakterium auf dem Weg zum Virus

Beitrag von JackSparrow » Do 16. Aug 2018, 13:29

Roland hat geschrieben:Die Tatsache, dass Typgrenzen definierbar sind und Grenzen der Veränderlichkeit, spicht sogar für das Schöpfungsmodell und ist evolutionstheoretisch ein Problem.
Tatsache ist, dass Vögel und Krokodile taxonomisch zu den Dinosauriern zählen und man schöpfungstechnisch ein Problem hat, wenn man wahlweise behaupten will, dass das zwei verschiedene Grundtypen seien oder dass aus einem Grundtyp nichts Neues entstehen könne.

Was eben nicht zu neuen Bauplänen führt sondern zu Variationen bereits vorhandener.
Da sich die Eizellen von Hamstern und Menschen einander ähnlicher sind als eine menschliche Eizelle und eine menschliche Leberzelle, können wir folgern, dass Hamster und Menschen schöpfungtechnisch dem gleichen Grundtyp, Eizellen und Lebern aber zwei verschiedenen Grundtypen angehören.

Hat überhaupt nix mit Esoterik zu tun, einfach nur mit den Daten und ihrer Interpretation.
Du hast keine Daten zu den Göttern, die du proklamierst. Wie viel Interpretation braucht man, um eine Menge von null Daten in eine wissenschaftliche Theorie umzuwandeln?

Aus der Tatsache, dass Schnabellängen mit dem Futterangebot zyklisch variieren, kann nicht geschlossen werden, dass diese Schnäbel aus bezahnte Kiefern entstanden sind.
Aus der Tatsache, dass der Schnabel aus der gleichen sich teilenden Eizelle entstanden ist wie die Flügel und das Gehirn, kann geschlossen werden, dass jedes Lebewesen nicht von einem, sondern von zahlreichen verschiedenen zyklisch variierenden schöpfungstechnischen Grundtypen abstammt.

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Janina
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#26 Re: Ein Bakterium auf dem Weg zum Virus

Beitrag von Janina » Do 16. Aug 2018, 13:30

Roland hat geschrieben:Die ET sagt: wir nehmen an, dass am Anfang aus toter Materie eine Urzelle entstanden ist, aus der sich dann die ganze Komplexität des Lebens empor entwickelt hat – der Design-Ansatz sagt: wir nehmen an, dass am Anfang intelligent geschaffene, polyvalente Grundformen stehen, die sich spezialisiert haben. Und in beide Modelle braucht man zwischendrin keine transzendenten Eingriffe einzubauen.
Der Design-Ansatz IST ein transzendenter Eingriff und damit für eine Theorie ausgeschlossen.

Roland hat geschrieben:
ThomasM hat geschrieben: Selbst wenn man dein Dogma annehmen würde (was unwissenschaftlich ist)
Unwissenschaftlich nur deshalb, weil man sich darauf geeinigt hat, dass kein göttlicher Fuß in der Tür bleiben darf und der Naturalismus uneingeschränkt zu gelten hat.
Das ist nicht "nur". Das ist ein starkes Kriterium.

Roland hat geschrieben:in der Frage nach unserem Ursprung geht es um Glaubensaussagen. Auf beiden Seiten.
Nein. In der Wissenschaft findet die Suche nach dem Urknall naturalistisch statt.

Roland hat geschrieben:Und die wirklichen, empirischen Erkenntnisse die gewonnen wurden, gehören allesamt auch zum Schöpfungsmodell.
Das ist Geschwafel auf Wachturm-Niveau.

Roland hat geschrieben:
Es entspricht der Beobachtung, dass Tochterzellen nicht immer das gleiche Genom besitzen wie Mutterzellen. Wir bezeichnen dieses erste der beiden Grundparadigmen der Evolutionstheorie als "Mutation".
Was eben nicht zu neuen Bauplänen führt sondern zu Variationen bereits vorhandener.
Das ist insofern Blödsinn, weil neue Baupläne durch die Variation bereits Vorhandener entstehen. Das ist zentraler Inhalt der ET.

Roland hat geschrieben:Variation vorhandener Baupläne sind keine neuen Baupläne.
Nichts anderes.

ThomasM
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#27 Re: Ein Bakterium auf dem Weg zum Virus

Beitrag von ThomasM » Do 16. Aug 2018, 13:38

Roland hat geschrieben: Genaues Datum der Schöpfung kann ich nicht sagen, stimmt. Alles andere ist auch schöpfungstheoretisch weitgehend erklärbar.
Nein, schon die Annahme, dass es nur eine Schöpfung gegeben hat, ist falsch.

So nimmst du an, dass alle "Grundtypen" (unabhängig davon, dass die Definition dafür nur für einen kleinen Teilbereich der Biologie gilt) unabhängig geschaffen wurden.
Wenn wir das annehmen und auf die vorhandenen Messdaten schauen, dann stellen wir fest, dass die verschiedenen Grundtypen im Laufe der letzten 2 Milliarden Jahren zu extrem unterschiedlichen Zeiten aufgetreten sind, z.B. Fische bereits vor fast 1 Milliarden Jahre, der Homo Sapiens vor etwa 100.000 Jahren.

Dein Modell kann also nur richtig sein, wenn Grundtypen von Gott seit etwa 2 Milliarden Jahren ununterbrochen geschaffen wurden. Es gibt dann auch keinen Grund, dass dieses Erschaffen nicht auch heute noch stattfindet. Also müsstest du einen solchen Vorgang heute beobachten oder im Labor nachstellen können.
Vielleicht solltest du mal die Bestandteile zusammenmischen und kräftig beten, ob das hilft?
Gott würfelt nicht, meinte Einstein. Aber er irrte. Gott nutzt den Zufall - jeden Tag.

Roland
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#28 Re: Ein Bakterium auf dem Weg zum Virus

Beitrag von Roland » Fr 17. Aug 2018, 11:52

JackSparrow hat geschrieben:
Roland hat geschrieben: Die Tatsache, dass Typgrenzen definierbar sind und Grenzen der Veränderlichkeit, spicht sogar für das Schöpfungsmodell und ist evolutionstheoretisch ein Problem.
Tatsache ist, dass Vögel und Krokodile taxonomisch zu den Dinosauriern zählen
Nee, das ist keine Tatsache sondern man nimmt es evolutionstheoretisch an. Und zwar aufgrund vergleichend-biologischer Betrachtungen. Ähnlichkeiten (auch im Genom) sagen aber nicht zwingend etwas über Abstammung aus. Sie können auch auf einen gemeinsamen Designer zurückgeführt werden.
Ist also immer eine Frage auf welcher ideologischen Grundlage man die Daten interpretiert.

JackSparrow hat geschrieben: Da sich die Eizellen von Hamstern und Menschen einander ähnlicher sind als eine menschliche Eizelle und eine menschliche Leberzelle, können wir folgern, dass Hamster und Menschen schöpfungtechnisch dem gleichen Grundtyp, Eizellen und Lebern aber zwei verschiedenen Grundtypen angehören.
Grundtyp ist ein taxonomischer Begriff und in der Taxonomie werden nicht Leberzellen mit Eizellen verglichen, sondern zu einem Grundtyp gehören alle Individuen, die direkt oder indirekt durch Kreuzungen verbunden sind.

JackSparrow hat geschrieben: Du hast keine Daten zu den Göttern, die du proklamierst. Wie viel Interpretation braucht man, um eine Menge von null Daten in eine wissenschaftliche Theorie umzuwandeln?
Genausoviel wie man braucht, um den Glauben an eine sich, zufällig und absichtslos, selbst erschaffende Lebenswelt in eine wissenschaftliche Theorie umzuwandeln.
Niemand war dabei und aus der experimentellen Biologie gibt es keine Indizien für die postulierte grenzenlose Veränderlichkeit des Lebens und dafür, dass Evolution neue Organe konstruieren kann. Eher im Gegenteil (siehe Ernst Mayr unten).

JackSparrow hat geschrieben:
Roland hat geschrieben: Aus der Tatsache, dass Schnabellängen mit dem Futterangebot zyklisch variieren, kann nicht geschlossen werden, dass diese Schnäbel aus bezahnte Kiefern entstanden sind.
Aus der Tatsache, dass der Schnabel aus der gleichen sich teilenden Eizelle entstanden ist wie die Flügel und das Gehirn…
...kann geschlossen werden, dass der komplette Bauplan für den Vogel in der Eizelle vorhanden war.
An komplexe Bauplanänderungen, die zufällig, absichtslos und ungeplant aus bezahnten Kiefern Schnäbel entstehen lassen, darf man selbstverständlich glauben. Es ist aber wirklich nur ein Glaube und keine wissenschaftliche Tatsache. Michael Ruse hat recht: Evolution ist eine Religion und zwar von Anfang an. Dawkins sagt, dass man erst ab 1859, dem Erscheinungsjahr von "The Origin of Species", ein intellektuell befriedigter Atheist sein konnte. Und deshalb hält man an dieser Theorie fest, auch wenn ihr historischer Teil noch so absurd ist.

Janina hat geschrieben: Der Design-Ansatz IST ein transzendenter Eingriff und damit für eine Theorie ausgeschlossen.
Wir haben auf beiden Seiten transzendente Grundannahmen, also Annahmen, die über unsere Erfahrung und Sinneswahrnehmung hinausgehen. Die Annahme, dass die Welt als ein rein naturhaftes Geschehen zu begreifen ist, ist ein reiner unbeweisbarer Glaubenssatz. Warum sollte der eine Glaubenssatz erlaubt sein, der andere nicht? Beide können parallel existieren und tun es auch, egal ob du das gut oder schlecht findest.
Und wenn also die weltanschaulichen Grundannahmen auf beiden Seiten erst einmal getroffen sind, bedarf es keiner weiteren transzendenten Eingriffe, auch nicht auf schöpfungstheoretischer Seite.

Janina hat geschrieben:
Roland hat geschrieben: Unwissenschaftlich nur deshalb, weil man sich darauf geeinigt hat, dass kein göttlicher Fuß in der Tür bleiben darf und der Naturalismus uneingeschränkt zu gelten hat.
Das ist nicht "nur". Das ist ein starkes Kriterium.
In der Frage nach unserer Herkunft ist es ein weltanschauliches Kriterium.

Janina hat geschrieben:
Roland hat geschrieben: Und die wirklichen, empirischen Erkenntnisse die gewonnen wurden, gehören allesamt auch zum Schöpfungsmodell.
Das ist Geschwafel auf Wachturm-Niveau.
Nein, der empirische Teil der ET beißt sich überhaupt nicht mit dem Design-Ansatz. Lebewesen variieren, Artbildung ist beobachtbar, Mutation, Selektion, Rekombination usw., nichts davon wird bestritten. Einzig die vermutete Reichweite der Evolutionsfaktoren (von der Amöbe bis Goethe) wird bestritten.

Janina hat geschrieben:
Roland hat geschrieben: Was eben nicht zu neuen Bauplänen führt sondern zu Variationen bereits vorhandener.
Das ist insofern Blödsinn, weil neue Baupläne durch die Variation bereits Vorhandener entstehen. Das ist zentraler Inhalt der ET.
Eher ein zentrales Glaubensbekenntnis der ET mit extrem schwacher empirische Basis.

Janina hat geschrieben:
Roland hat geschrieben: Variation vorhandener Baupläne sind keine neuen Baupläne.
Nichts anderes.
Schnabel lang, Schnabel wieder kurz, das ist Variation und nichts Neues. Das wusste auch Ernst Mayr, der angesichts der Tatsache, dass nur Variation beobachtbar ist, in "Das ist Evolution" vermutet, der böse Steuerungsmechanismus der Hox-Gene und anderer Steuerungsgene habe der Evolution die "Konstruktionsfreiheit" geraubt. Damals konnten vielleicht noch, so Mayr, "geringfügige Mutationen zu völlig neuen Strukturen führen […]aber heute, mehrere hundert Millionen Jahre später, können zwar noch Buntbarsche mit unterschiedlichen Fressgewohnheiten entstehen, aber alle sind dennoch Buntbarsche." (S. 256)
So ist es! Beobachtbar ist nur Mikroevolution.
Warum das so ist, darüber kann die Wissenschaft nur spekulieren. Eine mögliche Antwort, nämlich Intelligenz als Ursach, schließt sie von vornherein aus. Passt nicht ins naturalistische Weltbild…

ThomasM hat geschrieben: Dein Modell kann also nur richtig sein, wenn Grundtypen von Gott seit etwa 2 Milliarden Jahren ununterbrochen geschaffen wurden.
Naja, die grundlegenden Baupläne vieler Tierstämme sind bereits im Kambrium vorhanden, also vor ca. 550 Mio. Jahren. Und sie erschienen geologisch gesehen "plötzlich", deshalb nennt man dieses Phänomen "kambrische Explosion". Eine allmähliche Entstehung der Baupläne ist im Fossilbericht nicht belegt, es gibt riesige Lücken zwischen den einzelnen Bauplänen und die sind in den letzten 500 Mio. Jahren weitgehend stabil geblieben. Außerdem ist es so, dass sich Arten im Fossilbericht oftmals gar nicht wandeln sondern nach Jahrmillionen bei ihrem Verschwinden immer noch genau so aussehen, wie bei ihrem Auftauchen (Stasis). Spricht nicht für Evolution.

ThomasM hat geschrieben: Es gibt dann auch keinen Grund, dass dieses Erschaffen nicht auch heute noch stattfindet.
Biblisch gesehen ist die Schöpfung abgeschlossen, vollendet. Das steht klipp und klar im Schöpfungsbericht und wird mehrmals wiederholt: "Also ward vollendet Himmel und Erde mit ihrem ganzen Heer. Und also vollendete Gott am siebenten Tage seine Werke, die er machte, und ruhte am siebenten Tage von allen seinen Werken , die er machte."

ThomasM hat geschrieben: Also müsstest du einen solchen Vorgang heute beobachten oder im Labor nachstellen können.
Nein, die Schöpfung ist abgeschlossen - ABER die postulierte Evolution ist es nicht.

Deren Befürworter sind es, die das im Labor nachstellen können müssten. Aber sie scheitern schon bei der Entstehung der ersten Zelle.
Fred Hoyle fasst zusammen:
"Wenn es ein tieferes Prinzip gäbe, das organische Systeme in lebende Systeme umformen könnte, müsste man diese prinzipielle Fähigkeit leicht in einem Reagenzglas an einem halben Vormittag nachweisen können.
Es ist unnötig zu sagen, dass es einen solchen Nachweis nie gegeben hat. Nichts passiert, wenn organische Stoffe nach üblichen Vorschriften Stromschlägen bzw. Ultraviolettlicht ausgesetzt werden – außer, dass am Ende Schlamm entsteht."

ThomasM hat geschrieben: Vielleicht solltest du mal die Bestandteile zusammenmischen und kräftig beten, ob das hilft?
Der Satz trifft, wie gesehen, also eher für dich zu! :lol:
Nur: Wie sollte das Gebet bei dem Christen ThomasM lauten?
Schenke es doch, Gott, dass wir im Labor endlich beweisen können, dass du den Menschen mittels Leid und Tod geschaffen hast, indem du das Schwache hast zugrunde gehen lassen - zugunsten des Starken?
"Die messbare Seite der Welt ist nicht die Welt. Sie ist die messbare Seite der Welt." Martin Seel
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#29 Re: Ein Bakterium auf dem Weg zum Virus

Beitrag von Janina » Fr 17. Aug 2018, 12:51

ThomasM hat geschrieben:
Janina hat geschrieben:Die gemeinsame Abstammung ALLER Lebewesen wurde bewiesen.
Nun ja, du solltest wissen, dass es Beweise nur in der Mathematik gibt. Du meinst Belege wie gemeinsame Codierung, Ähnlichkeit von DNA, zeitliche gestaffeltes Auftreten usw.
Ja, geschenkt... ;)

JackSparrow hat geschrieben:Tatsache ist, dass Vögel und Krokodile taxonomisch zu den Dinosauriern zählen
Naja, das war der Witz mit den taxonomischen Gruppen. Hier sind eben nicht "Echsen" eine taxonomische Gruppe, sondern Amnioten. Und da gehören eben Vögel, Krokodile und Säugetiere dazu, ohne dass jemand blöd guckt. Amnioten - Nabeltiere - sind wir nunmal ohne jeden Widerspruch.
So wie Fische und Kiefermäuler. Fische sind wir wohl eher nicht, Kiefermäuler schon, weil das Fische + alle abstammenden Klassen sind.

Roland hat geschrieben:Grundtyp ist ein taxonomischer Begriff
Wohl kaum. :roll:

Roland hat geschrieben:
Janina hat geschrieben: Der Design-Ansatz IST ein transzendenter Eingriff und damit für eine Theorie ausgeschlossen.
Wir haben auf beiden Seiten transzendente Grundannahmen
Nein.

Roland hat geschrieben:Die Annahme, dass die Welt als ein rein naturhaftes Geschehen zu begreifen ist, ist ein reiner unbeweisbarer Glaubenssatz.
Nein. Methode. Die Annahme würde fallen gelassen werden, sobald es den ersten Hinweis auf eine prinzipielle Unvollständigkeit bei der Beschreibung der Natur ergäbe.

Roland hat geschrieben:
Janina hat geschrieben:
Roland hat geschrieben: Unwissenschaftlich nur deshalb, weil man sich darauf geeinigt hat, dass kein göttlicher Fuß in der Tür bleiben darf und der Naturalismus uneingeschränkt zu gelten hat.
Das ist nicht "nur". Das ist ein starkes Kriterium.
In der Frage nach unserer Herkunft ist es ein weltanschauliches Kriterium.
Nein. Weltanschauung bleibt unberührt. Dadurch wird die Qualität bei der Beantwortung von Fragen ermöglicht.

Roland hat geschrieben:Nein, der empirische Teil der ET beißt sich überhaupt nicht mit dem Design-Ansatz.
Doch. Alle "Designer" behaupten längst widerlegten Quatsch.

Roland hat geschrieben: Lebewesen variieren, Artbildung ist beobachtbar, Mutation, Selektion, Rekombination usw., nichts davon wird bestritten. Einzig die vermutete Reichweite der Evolutionsfaktoren (von der Amöbe bis Goethe) wird bestritten.
Das ist die Grundtypenhypothese, die wie bereits bekannt widerlegt ist.

Roland hat geschrieben:
Janina hat geschrieben:
Roland hat geschrieben: Variation vorhandener Baupläne sind keine neuen Baupläne.
Nichts anderes.
Schnabel lang, Schnabel wieder kurz, das ist Variation...
Natürlich

Roland hat geschrieben:...und nichts Neues.
Neuerungen sind immer nur Variationen.

Roland hat geschrieben:Beobachtbar ist nur Mikroevolution.
Das ist nur deine Sehschwäche.

Roland hat geschrieben:Eine mögliche Antwort, nämlich Intelligenz als Ursach, schließt sie von vornherein aus.
Das mag dem unbedarften Laien so erscheinen, der von den bereits bekannten Zusammenhängen keinen blassen Schimmer hat. Es ist für alle vorgeschlagenen Beispiele von Irreduzibler Komplexität eine Reduktion gefunden worden. Darüber hinaus krankt die Idee des ID grundsätzlich daran, dass eine Irreduzibilität prinzipiell nicht belegt werden kann, selbst wenn man keine Reduktion gefunden HÄTTE.

Roland hat geschrieben:Naja, die grundlegenden Baupläne vieler Tierstämme sind bereits im Kambrium vorhanden, also vor ca. 550 Mio. Jahren. Und sie erschienen geologisch gesehen "plötzlich"
Nein. Das einzige was "plötzlich" erschien, war die Fähigkeit, Kalk einzulagern. Und das ist auch nur eine Eigenschaft. Der Stammbaum des Lebens reicht mindestens 3e+09 Jahre weiter in die Vergangenheit.
Außerdem ist es Quatsch zu behaupten, das frühe und gleichzeitige Auftreten aller Stämme wäre ein Zeichen für Schöpfung. Denn das liegt daran, dass eine Stammbaumverzweigung, die ja ständig auftritt, heute nur "Abspaltung von Unterarten" genannt wird, und nur dann "Aufteilung in Stämme" gennannt wird, wenn die vor 1,5e+09 Jahren geschah, davor war es dann eben die Aufpaltung der Eukaryoten in die 3 Reiche (Tiere, Pilze, Pflanzen), und davor die Aufspaltung der Prokaryoten in die 2 Domänen (Archaeen, Bakterien), und die große Vereinigung zur Bildung der Eukaryoten. Es gibt strukturell keinen Anlass, einen Zeitpunkt anzunehmen, der die Stammbaumverzweigungen danach in "Mikro-" und davor in "Makro-" Verzweigung unterteilt. Die Idee ist dilettantischer Dummquatsch und zeugt NUR von strukturellem Unverständnis.

Roland hat geschrieben:Wenn es ein tieferes Prinzip gäbe, das organische Systeme in lebende Systeme umformen könnte, müsste man diese prinzipielle Fähigkeit leicht in einem Reagenzglas an einem halben Vormittag nachweisen können.
Es ist unnötig zu sagen, dass es einen solchen Nachweis nie gegeben hat.
Es ist unnötig zu sagen, dass du nur mal wieder alles verpasst hast. Forscher haben vielleicht 20 Jahre dazu gebraucht, statt einen halben Vormittag, aber auch das ist ein Klacks gegen die Dauer der Entstehung der Urerde. Einfach mal was Richtiges lesen, statt Wachturm.

ThomasM
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#30 Re: Ein Bakterium auf dem Weg zum Virus

Beitrag von ThomasM » Fr 17. Aug 2018, 15:01

Roland hat geschrieben: Naja, die grundlegenden Baupläne vieler Tierstämme sind bereits im Kambrium vorhanden, also vor ca. 550 Mio. Jahren. Und sie erschienen geologisch gesehen "plötzlich", deshalb nennt man dieses Phänomen "kambrische Explosion".
Oha, jetzt schießt du dir aber gewaltig selbst ins Knie.
Wenn alles, was seit der kambrischen Explosion entstanden ist, nach deiner Ansicht Mikroevolution ist, dann haben wir gar keine Makroevolution mehr übrig.
Das würde bedeuten, dass alles danach, also Dinosaurier, Säugetiere, Vögel, Affen, der Mensch mikroevolutionär aus kambrischen Plattfischen entstanden ist.
Eigentlich behauptet die Evolutionstheorie gar nichts anderes.

Wenn du allerdings behaupten willst, dass alle, also Dinosaurier, Vögel, Affen und Menschen bereits im Kambrium rumgelaufen sind, hast du einen gewaltigen Widerspruch zur Datenlage und damit einen Beweis, dass deine Annahme falsch ist.

Roland hat geschrieben: Biblisch gesehen ist die Schöpfung abgeschlossen, vollendet. Das steht klipp und klar im Schöpfungsbericht und wird mehrmals wiederholt
Also machst du jetzt einen auf ID oder Kreationismus?
Was in der Bibel steht ist für ID vollkommen irrelevant.

Und wissenschaftlich ist klar: Wenn Gott seid Milliarden Jahren ununterbrochen erschafft, dann erschafft er auch heute noch.
Jetzt müsstest du dafür nur eine Messung bringen. Nenne mir also einen neuen Bauplan, der in den letzten 100 Jahren erschienen ist.

Übrigens müsstest du neuen Bauplan auch noch definieren. Was unterscheidet einen neuen Bauplan von einem veränderten? Dabei kannst du in diesem Zusammenhang auch sagen, was durch DNA ausgedrückt ein neues Designkriterium ist.
Gott würfelt nicht, meinte Einstein. Aber er irrte. Gott nutzt den Zufall - jeden Tag.

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