Geo-Leitartikel im Heft 1.2018

Evolution vs. Schöpfung Debatte, Alter der Erde
Geologie, Plattentektonik, Archäologie, Anthropologie
piscator
Beiträge: 4771
Registriert: So 21. Apr 2013, 11:18
Wohnort: Großraum Stuttgart

#21 Re: Geo-Leitartikel im Heft 1.2018

Beitrag von piscator » Mi 3. Jan 2018, 16:45

ThomasM hat geschrieben:Auch wenn du verhinderst (z.B. durch Gesetze), dass Besitz angehäuft wird, wirst du das Problem nicht lösen.
Von meinem beruflichen Hintergrund sage ich immer, dass nicht Geld an sich den Charakter verdirbt, sondern schnell verdientes Geld das eigentliche Problem darstellt.

Es gibt Ausnahmen, wie den Selfmade-Multimillionär, der durch harte Arbeit und extrem viel Glück innerhalb weniger Jahre sehr reich geworden ist und trotzdem auf dem Boden bleibt und andere Menschen achtet, die weniger haben.
Aber bei vielen, wenn nicht bei den meisten Menschen ändert sich das Wesen mit dem schnellen Geld grundlegend. Und das nicht zum Besten. Ich könnte da aus der Sicht von mehr als 35 Jahren beruflicher Erfahrung ein sehr dickes Buch schreiben. :shock:
Meine Beiträge als Moderator schreibe ich in grün.

ThomasM
Beiträge: 5866
Registriert: Mo 20. Mai 2013, 19:43

#22 Re: Geo-Leitartikel im Heft 1.2018

Beitrag von ThomasM » Mi 3. Jan 2018, 17:17

Flavius hat geschrieben: Aber sowohl Geld od. Besitz wie auch Macht können alle auch sehr GUT u. sinnvoll FÜR die Gemeinschaft eingesetzt werden. -- Es ist also doch mehr das "Wie gehe ich damit um", das den Unterschied macht.. oder ? -
Das ist das, was ich sagen wollte und ein Kennzeichen, dass Geld, Besitz oder Macht nicht die Ursache für die Probleme sind.

Auch im biblischen Umfeld ist Besitz an sich nicht negativ. Wenn jemand mehr leistet, dann soll er auch mehr Lohn bekommen. Wenn jemand treu ist in der Anwendung von Macht, dann soll er auch die Macht bekommen. Der "paradiesische" Zustand im Reich Gottes ist nicht, dass alle gleich sind (wohl aber vor Gott alle gleich viel wert).
Gott würfelt nicht, meinte Einstein. Aber er irrte. Gott nutzt den Zufall - jeden Tag.

ThomasM
Beiträge: 5866
Registriert: Mo 20. Mai 2013, 19:43

#23 Re: Geo-Leitartikel im Heft 1.2018

Beitrag von ThomasM » Mi 3. Jan 2018, 17:19

piscator hat geschrieben: In jedem kommunistischen bzw. sozialistischen System gibt es die so genannte Nomenklatura, eine Führungsschicht, die extreme Privilegien genießt. Dazu genügt eine Blick in ein Geschichtsbuch.
Das ist der real existierende Kommunismus, laut Marxscher Theorie sollte das nicht so sein.
Gott würfelt nicht, meinte Einstein. Aber er irrte. Gott nutzt den Zufall - jeden Tag.

Benutzeravatar
Andreas
Beiträge: 5147
Registriert: So 21. Apr 2013, 19:15

#24 Re: Geo-Leitartikel im Heft 1.2018

Beitrag von Andreas » Mi 3. Jan 2018, 18:11

ThomasM hat geschrieben:Auch im biblischen Umfeld ist Besitz an sich nicht negativ. Wenn jemand mehr leistet, dann soll er auch mehr Lohn bekommen.
Was in dem Gleichnis von den Arbeitern im Weinberg (Mt 20,1-16) so gar nicht zum Ausdruck kommt.

ThomasM
Beiträge: 5866
Registriert: Mo 20. Mai 2013, 19:43

#25 Re: Geo-Leitartikel im Heft 1.2018

Beitrag von ThomasM » Mi 3. Jan 2018, 20:46

Andreas hat geschrieben:
ThomasM hat geschrieben:Auch im biblischen Umfeld ist Besitz an sich nicht negativ. Wenn jemand mehr leistet, dann soll er auch mehr Lohn bekommen.
Was in dem Gleichnis von den Arbeitern im Weinberg (Mt 20,1-16) so gar nicht zum Ausdruck kommt.
Das liegt daran, dass dieses Gleichnis als Bild für die Gnade Gottes ist und den Weg ins Reich Gottes ist. Hier gilt kein Leistungsprinzip.

Es gibt andere Gleichnisse, wo das Prinzip Leistung mehr im Vordergrund steht (Gleichnis von den anvertrauten Talenten, 1, Kor. 3,8)
Gott würfelt nicht, meinte Einstein. Aber er irrte. Gott nutzt den Zufall - jeden Tag.

Benutzeravatar
Andreas
Beiträge: 5147
Registriert: So 21. Apr 2013, 19:15

#26 Re: Geo-Leitartikel im Heft 1.2018

Beitrag von Andreas » Mi 3. Jan 2018, 22:39

Das ist doch das Göttliche an der Bibel. Man findet immer sich selbst, hat immer einen Begleiter auf seinem Lebensweg, egal an welcher Stelle man sich auch befindet. Das nächste Wegstück ist immer schon in Sichtweite. Ich meine das wirklich positiv. Der Weg, die Wahrheit und das Leben ist die Botschaft und die Lehre Jesu. Hören, Nachdenken, Umdenken, Nachfolge ...

Benutzeravatar
Münek
Beiträge: 13072
Registriert: Di 7. Mai 2013, 21:36
Wohnort: Duisburg

#27 Re: Geo-Leitartikel im Heft 1.2018

Beitrag von Münek » Do 4. Jan 2018, 03:59

ThomasM hat geschrieben:Auch im biblischen Umfeld ist Besitz an sich nicht negativ.
Vorsicht. Es war Jesus, der sagte : "Eher geht ein Kamel durch ein Nadelöhr, als dass ein Reicher in das Reich Gottes gelangt."

ThomasM
Beiträge: 5866
Registriert: Mo 20. Mai 2013, 19:43

#28 Re: Geo-Leitartikel im Heft 1.2018

Beitrag von ThomasM » Do 4. Jan 2018, 08:58

Münek hat geschrieben:
ThomasM hat geschrieben:Auch im biblischen Umfeld ist Besitz an sich nicht negativ.
Vorsicht. Es war Jesus, der sagte : "Eher geht ein Kamel durch ein Nadelöhr, als dass ein Reicher in das Reich Gottes gelangt."
Auch hier - wie immer bei Texten der Bibel - erschließt sich die Bedeutung des Zitats erst aus dem Kontext.
Gott würfelt nicht, meinte Einstein. Aber er irrte. Gott nutzt den Zufall - jeden Tag.

Benutzeravatar
Flavius
Beiträge: 1478
Registriert: Mi 10. Sep 2014, 16:34
Wohnort: zur Zeit: Erde

#29 Re: Geo-Leitartikel im Heft 1.2018

Beitrag von Flavius » Do 4. Jan 2018, 11:14

Leute mit kommunistischen Ideen, wie auch die ersten Christen hatten die Vorstellung, dass man schnell "den " neuen Menschen" schaffen könne. . . . Beide propagierten auch gemeinsamen Besitz! Dies sollte helfen, wahre Brüderlichkeit u. Gleichheit umzusetzen.. Also steckte da wohl der Verdacht dahinter, dass Besitz eben doch (ungute) Unterschiede schafft ?! . Im Ur-Christentum wurde somit gemeinsamer Besitz über 70-100 Jahre sehr, sehr konsequent umgesetzt..

Offensichtlich geht das (mit dem "neuen Menschen") aber dann doch nicht so einfach !
.
Das kommunistische Experiment scheiterte mit daran, dass der Mensch von sich aus nicht (also im Kern, auf Dauer) selbstlos handelt. Er braucht immer auch einen gewissen Nutzen o. Gewinn für gute Leistungen+ Extra-Anstrengungen. Selbst wenn er noch so hehre Ziele hat, möchte er am Ende eine Belohnung.. z.B. Christen: handeln sich durch gute Taten eine Belohnung ein (einen guten Platz im Himmel).. zumindest das befriedigende Gefühl gut u. "gerecht" zu sein. --- . Der Großteil der Menschen handelt erstmal nach dem Motto "was ist gut für mich", "bzw. gut für meine Familie".. Ist auch gut so - solange er dabei in einem Gleichgewicht mit den Bedürfnissen der Gruppe od. der Gemeinschaft steht..) Schaffung geeigneter Rahmen-Bedingungen sind wichtig. Unter Zwang geht eine tiefe, inner Veränderung nicht
Dass der normale Welt-Bürger in für alle gesunden Bahnen bleibt, dafür sorgt heute der Gesetz-Geber.
Früher waren die Kirche u. Religion u. Moral-"Hochhalten" noch viel mehr im Spiel.. Da es in der Praxis aber Auswüchse (Macht-Mißbrauch,verquere Doktrinen) gab, hat die Kirche (u. damit auch Religion) viel an Glaubwürdigkeit u. Zuspruch u. Einfluss verloren. (Leider. Denn echt gelebte Religion ist an sich positiv, friedensstiftend u. helfend; sollte eigentlich gut u. gemein-nützlich sein). Die christl. Botschaft (selbst die Institutionen) haben 2000 Jahre überlebt ..(immerhin. . )
.. während die teils radikalen bis gewalttätigen maoistischen u. leninistische Ideen (u. die meisten kommunist. Staaten) nach nur 70-100 Jahren stark an Attraktivität verloren habe. (Auch weil viel Falsches, Schlimmes, u. widersprüchliches bis groteskes Verhalten, wie z.B. Machtmißbrauch der Funktionäre u. Führer ) (In Nord-Korea noch heute so zu finden ist.). Das große kommun. Experiment ist ziemlich gescheitert (Das "Christliche"/Humane läuft noch). Die Menschheit lernt aus zum Teil Fehlern.. somit sind Fehler nicht umsonst. Es kann scheinbar Vieles sich nur durch Fehler tief u. "für immer" einprägen. - - - (Der Kommunismus hat zudem wichtige Impulse an die gemäßigtere Sozial-Demokratie abgegeben). - - - Mit Weitsicht u. Vernunft (+ Liebe zu unseren Kindern) hoffe ich werden wir eine lebenswerte Welt erhalten; Menschlichkeit noch weiter ausbauen(?).
Dogmen - aller couleur- sind oft sehr hinderlich. (nach Feuerbach).

JackSparrow
Beiträge: 5501
Registriert: Mi 30. Okt 2013, 13:28

#30 Re: Geo-Leitartikel im Heft 1.2018

Beitrag von JackSparrow » Do 4. Jan 2018, 13:09

Flavius hat geschrieben:Das kommunistische Experiment scheiterte mit daran, dass der Mensch von sich aus nicht (also im Kern, auf Dauer) selbstlos handelt.
Woher hätte Marx das denn wissen sollen. Er hat ja nie für seinen Lebensunterhalt gearbeitet.

Er braucht immer auch einen gewissen Nutzen o. Gewinn für gute Leistungen+ Extra-Anstrengungen.
Wer sich für einen möglichst geringen Nutzen möglichst stark anstrengt, ist offensichtlich prinzipiell vom Aussterben bedroht. Aber was dem lieben Jesulein an magischen Wunderkräften reichlich zugeteilt ward, das fehlte ihm leider an logischer Auffassungsgabe.

Antworten