Das Tier, das Gott wurde

Evolution vs. Schöpfung Debatte, Alter der Erde
Geologie, Plattentektonik, Archäologie, Anthropologie
Novas
Beiträge: 7986
Registriert: Mi 20. Jun 2018, 21:23

#21 Re: Das Tier, das Gott wurde

Beitrag von Novas » Do 23. Nov 2017, 16:41

Christian41285 hat geschrieben:
Lena hat geschrieben:In der gesamten Tierwelt sehe ich kein einziges Wesen, dass so "tierisch" drauf ist, wie das gottähnlich geschaffene Wesen: Mensch genannt.

Leider wird es nie besser werden auf dieser Welt, solange es von solch entarteten Kreaturen, bewohnt bleibt.

Friede, Ruhe, Wohlstand wird es erst geben, wo Einer das Sagen hat, über Alle. Ein Geist der die Liebe ist.


Richtig Lena..schoen gesagt!

LG Chris..

Wenn alle Menschen solche kleinen Engel wie Lena wären würde ich mir keine Sorgen machen :) das Problem ist jedoch, dass der Mensch ein richtiger Teufel sein kann. Der Charakter und die geistige Reife eines Menschen zeigt sich in seinem Umgang mit Macht. Vielleicht ist das die große Entscheidung: ist uns die Macht der Liebe oder die Liebe zur Macht wichtiger? Wird der Mensch die durch Wissenschaft und Technik gewonnene Macht im Geist der Liebe und zum größeren Wohl anwenden oder sie für niedere egoistische Zwecke missbrauchen? Beide Wege stehen zur Auswahl.

Lena
Beiträge: 4515
Registriert: So 1. Sep 2013, 18:33

#22 Re: Das Tier, das Gott wurde

Beitrag von Lena » Do 23. Nov 2017, 17:32

Danke Christian und Novalis :).

Novalis, es gibt aber auch Menschen die gar keine Macht haben und dennoch nicht freundlich drauf sind. Sonst gebe ich Dir schon recht. Macht ist echt eine grosse Herausforderung für den Menschen.

Wie erklärst Du es Dir, dass es so viele Menschen gibt, die unmenschlich sind? Ich verstehe es nicht, kann es nicht begreifen.
Kannst du mir helfen, dich richtig zu verstehen?
Erbreich 

Pluto
Administrator
Beiträge: 43975
Registriert: Mo 15. Apr 2013, 23:56
Wohnort: Deutschland

#23 Re: Das Tier, das Gott wurde

Beitrag von Pluto » Do 23. Nov 2017, 17:39

Catholic hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Der Mensch steht an einem Scheideweg.
Eigentlich ist es gar Keiner, denn es hat sich immer wieder gezeigt, dass das was möglich ist, auch umgesetzt wurde.

Und genau da stellt sich mir die - wie ich finde - berechtigte Frage ob es auch in Ordnung ist das umzusetzen was einem umzusetzen möglich ist.
Ich halte das für keine gerechtfertigte Frage. Was soll man tun? Auf die Bremse treten, und Projekte die bereits in Gang sind verbieten?

Catholic hat geschrieben:Beispiel:
Eines Tages ist es den Biologen möglich (fiktives Gedankenspiel) das Erbgut eines Menschen schon vor der Geburt so zu beeinflussen,dass man auf das Aussehen des Menschen (Haarfarbe,Augenfarbe usw.) und teilweise auch auf seine Fähigkeiten Einfluss nehmen kann und werdende Eltern so ihr Wunschkind "herstellen" lassen können.
Das Paar hat also die Möglichkeit zu sagen
"Wir möchten dass meine Frau einen blondhaarige Jungen mit braunen Augen zur Welt bringt!Er sollte übrigens musisch begabt sein!"
Was denkst Du über dieses Szenario,wäre das für Dich in Ordnung?
Das halte ich für viel zu eng gedacht.

Die meisten Menschen denken lieber erst gar nicht darüber nach. Selbst die Bio-Ethiker stellen sich die falschen Fragen, "Was dürfen wir, was müssen wir verbieten?" Darf man Stammzellenforschung betreiben? Darf man Schafe klonen... Und Schimpansen... Und wie steht es mit Menschen? Ist es Okay, genetische Experimente an lebenden Menschen durchzuführen?

Frage mal eine durchschnittlichen Genetiker, warum er das tut, was er tut, und du erhältst die Standard-Antwort: "Zum Wohle der Menschheit, um Leben zu retten oder Krankheiten zu beseitigen". Doch diese Fragen sind eng verknüpft mit der Frage nach dem ewigen Leben — Leben im Sinn von weiterleben als Mensch, nicht das Versprechen der Religionen aufrecht zu halten. Wer will nicht noch ein Paar Jahre dranhängen, sofern man es sich leisten kann, und das bei guter Gesundheit? Der uralte Traum der Menschen könnte eines Tages wahr werden.

Was also tun?
Das einzig Mögliche, ist es die Richtung zu steuern, in der geforscht wird. Aber dazu müssen wir nicht fragen, was wollen wir werden, sondern in Anlehnung an Schopenhauer, "Was wollen wir wollen?"
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

Pluto
Administrator
Beiträge: 43975
Registriert: Mo 15. Apr 2013, 23:56
Wohnort: Deutschland

#24 Re: Das Tier, das Gott wurde

Beitrag von Pluto » Do 23. Nov 2017, 17:51

Novalis hat geschrieben:
Lena hat geschrieben:Leider wird es nie besser werden auf dieser Welt, solange es von solch entarteten Kreaturen, bewohnt bleibt. Friede, Ruhe, Wohlstand wird es erst geben, wo Einer das Sagen hat, über Alle. Ein Geist der die Liebe ist.

Damit hast Du es gut getroffen :thumbup: das Problem ist: wenn von Gott abgefallene Menschen sich anmaßen Gott zu spielen, dann geht das in der Regel schief.
Ihr wartet also auf ein weltumspannendes Imperium?
Was würde das bringen?

Novalis hat geschrieben:Die Misere des modernen Menschen: wir haben immer mehr die Macht von Göttern, aber nicht ihre Reife.
Genau! Das will uns, denke ich, Harari sagen, wenn er meint:
"Is there anything more dangerous than dissatisfied, irresponsible Gods, who don't know waht they want?"


Novalis hat geschrieben:Demnach gibt es zwei Szenarien für die Zukunft:

a) Die Utopie: die Menschheit erlangt die höhere geistige Reife und lernt mit der Macht auf heilbringende Weise umzugehen.

b) Die Dystopie: die Menschheit sprengt sich in die Luft :D
Wunschdeken?
Und, was ist wenn keine dieser Alternativen eintritt?

Was ist, wenn die Geschichte seinen Lauf nimmt, und wir schaffen uns den Supermenschen, der nicht nur ewig lebt, sondern auch noch anders denkt und empfindet als wir?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

JackSparrow
Beiträge: 5501
Registriert: Mi 30. Okt 2013, 13:28

#25 Re: Das Tier, das Gott wurde

Beitrag von JackSparrow » Do 23. Nov 2017, 20:03

Catholic hat geschrieben:Menschen die meinen sie könnten Götter oder gottgleich sein?
Du meinst Gott könnte sich in seinem Urteil getäuscht haben?
https://www.uibk.ac.at/theol/leseraum/b ... n3.html#22

Und genau da stellt sich mir die - wie ich finde - berechtigte Frage ob es auch in Ordnung ist das umzusetzen was einem umzusetzen möglich ist.
Moses fand es nicht in Ordnung, aus verschiedenen Stoffen gefertigte Kleidung zu tragen. Stattdessen fand er es völlig in Ordnung, ungehorsame Söhne vor den Toren der Stadt zu steinigen. Offenbar ist die menschliche Spezies in dieser Frage also relativ flexibel.


Novalis hat geschrieben:Orthodoxe Christen sprechen ganz offen davon, dass die Vergöttlichung das höchste Ziel des Menschseins ist.
Weil ihnen ihre echten materiellen Bedürfnisse zu peinlich sind.


Lena hat geschrieben:Leider wird es nie besser werden auf dieser Welt, solange es von solch entarteten Kreaturen
Zum Beispiel?

Catholic
Beiträge: 2750
Registriert: Sa 14. Sep 2013, 13:45

#26 Re: Das Tier, das Gott wurde

Beitrag von Catholic » Do 23. Nov 2017, 20:07

JackSparrow,bevor wir uns hier zu sehr in einzelnen Fallbeispielen verheddern stelle ich eine Frage:
Ist es in Ordnung alles was möglich ist auch umzusetzen?

Benutzeravatar
Ska'ara
Beiträge: 2912
Registriert: Mi 24. Aug 2016, 00:12

#27 Re: Das Tier, das Gott wurde

Beitrag von Ska'ara » Do 23. Nov 2017, 20:09

Der Mensch hat bisher gezeigt, dass er keine weitreichende Reife entwickeln kann. Vielleicht liegt es daran, dass er nur so kurz lebt!? Dieses anstrengende Leben unter so vielen setzt die Menschen unter Leistungsdruck und macht Angst. Also wird der einzelne Mensch eher egoistisch handeln und nicht an die Zukunft der Menschheit an sich denken.

Ein Gott vernichtet sich nicht selbst, der Mensch allerdings könnte es schaffen - also ist er nie Gott.

JackSparrow
Beiträge: 5501
Registriert: Mi 30. Okt 2013, 13:28

#28 Re: Das Tier, das Gott wurde

Beitrag von JackSparrow » Do 23. Nov 2017, 21:18

Catholic hat geschrieben:Ist es in Ordnung alles was möglich ist auch umzusetzen?
Es ist möglich, zu schwarzen Schuhen einen braunen Gürtel zu tragen. Aber in Ordnung ist das bestimmt nicht.

Pluto
Administrator
Beiträge: 43975
Registriert: Mo 15. Apr 2013, 23:56
Wohnort: Deutschland

#29 Re: Das Tier, das Gott wurde

Beitrag von Pluto » Fr 24. Nov 2017, 17:51

Catholic hat geschrieben:Ist es in Ordnung alles was möglich ist auch umzusetzen?
Nein.
Aber ist es richtig überall Verbote auszusprechen, anstatt die Richtung der Forschung zu beeinflussen?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

Catholic
Beiträge: 2750
Registriert: Sa 14. Sep 2013, 13:45

#30 Re: Das Tier, das Gott wurde

Beitrag von Catholic » Fr 24. Nov 2017, 18:39

Pluto hat geschrieben: Aber ist es richtig überall Verbote auszusprechen, anstatt die Richtung der Forschung zu beeinflussen?

Grundsätzlich bin ich nur für Verbote wenn es garnicht mehr anders geht.
Bezogen auf die Forschung halte ich Verbote für wenig sinnvoll.
Wenn z.B. embryonale Stammzellenforschung in einem Land verboten ist heisst das erstmal nicht dass sie grundsätzlich nicht mehr stattfindet sondern nur,dass sie in dem (!) Land nicht mehr stattfindet.
Wichtiger finde ich es,dass sich Wissenschaftler und Ethiker Gedanken machen ob es nicht ethische Grenzen der Forschung gibt.

Antworten