Das Tier, das Gott wurde

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Janina
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#11 Re: Das Tier, das Gott wurde

Beitrag von Janina » Mi 22. Nov 2017, 20:58

SamuelB hat geschrieben:Ich finde es schade, dass nicht mehr Menschenarten überlebt haben. Aber wer weiß wie sich das ausgewirkt hätte auf unsere Entwicklung insgesamt.
Drei Menschanarten haben doch überlebt. Vom Neandertaler sowie dem Denisova-Menschen finden wir überlende Gene in uns.

Novas
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#12 Re: Das Tier, das Gott wurde

Beitrag von Novas » Mi 22. Nov 2017, 21:12

Janina hat geschrieben:
- Wie haben wir, Homo Sapiens, es geschafft, den Kampf der sechs menschlichen Spezies ums Überleben für uns zu entscheiden?
Wie wohl? Anthropisches Prinzip, ganz einfach. Was ist denn das für eine Doofnudel? :roll:

- Geld, Bücher und Gesetze, Bürokratie, Zeitpläne und Konsum? Und hat uns all dies im Lauf der Jahrtausende glücklicher gemacht?
Schreibt einer, der im Winter Erdbeeren kaufen kann statt vor Hunger zu verrecken. Geht's blöder?

Einstieg verkackt, ich werd's mir sicher NICHT kaufen.

Das erinnert mich jetzt irgendwie an Marcel Reich-Ranicki.

Bild

Da ich selbst schreibe, kann ich Dir versichern: ich habe eine besondere Vorliebe für wählerische Leser. :D


Novas
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#13 Re: Das Tier, das Gott wurde

Beitrag von Novas » Mi 22. Nov 2017, 21:59

Catholic hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben: Gibt es etwas Gefährlicheres als unzufriedene und unverantwortliche Götter, die nicht wissen was sie wollen?
Menschen die meinen sie könnten Götter oder gottgleich sein?

Ken Wilber schrieb darüber ein Buch: Halbzeit der Evolution: vom animalischen zum kosmischen Bewusstsein. Es gibt zweifellos eine spirituelle Evolution des Menschen. Die Frage ist also berechtigt: wohin führt die? Orthodoxe Christen sprechen ganz offen davon, dass die Vergöttlichung das höchste Ziel des Menschseins ist. In unsrer Bibel steht:

Ihr seid Götter und seid Kinder des Höchsten! Psalm 82, 6

Schon in den Vedanta-Sûtrâs wurde die Seele als Licht vom Höchsten Licht beschrieben. Allerdings wird auch klar zwischen der individuellen Seele und dem Absoluten differenziert:

Hier beginnen die Unterweisungen des Herrn an die Lebewesen, die durch den Einfluß der Unwissenheit verwirrt sind. Unwissenheit zu beseitigen bedeutet, daß man die ewige Beziehung zwischen dem Verehrenden und dem Verehrten wiederherstellt und folglich den Unterschied zwischen den winzigen, fragmentarischen Lebewesen und der Höchsten Persönlichkeit Gottes versteht. Man kann das Wesen des Höchsten anhand eines eingehenden Studiums seinerselbst verstehen, vorausgesetzt, man sieht den Unterschied zwischen sich selbst und dem Höchsten im Sinne der Beziehung zwischen dem Teil und dem Ganzen. In den Vedānta-sÅ«tras wie auch im ŚrÄ«mad-Bhāgavatam wird anerkannt, daß der Höchste der Ursprung aller Emanationen ist.
Vedabase: Zusammenfassung des Inhalts der Gītā

Pluto
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#14 Re: Das Tier, das Gott wurde

Beitrag von Pluto » Do 23. Nov 2017, 14:25

Novalis hat geschrieben:
Catholic hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben: Gibt es etwas Gefährlicheres als unzufriedene und unverantwortliche Götter, die nicht wissen was sie wollen?
Menschen die meinen sie könnten Götter oder gottgleich sein?

Ken Wilber schrieb darüber ein Buch: Halbzeit der Evolution: vom animalischen zum kosmischen Bewusstsein. Es gibt zweifellos eine spirituelle Evolution des Menschen. Die Frage ist also berechtigt: wohin führt die? Orthodoxe Christen sprechen ganz offen davon, dass die Vergöttlichung das höchste Ziel des Menschseins ist. In unsrer Bibel steht:

Ihr seid Götter und seid Kinder des Höchsten! Psalm 82, 6
Schon in den Vedanta-Sûtrâs wurde die Seele als Licht vom Höchsten Licht beschrieben. Allerdings wird auch klar zwischen der individuellen Seele und dem Absoluten differenziert:
Hier beginnen die Unterweisungen des Herrn an die Lebewesen, die durch den Einfluß der Unwissenheit verwirrt sind. Unwissenheit zu beseitigen bedeutet, daß man die ewige Beziehung zwischen dem Verehrenden und dem Verehrten wiederherstellt und folglich den Unterschied zwischen den winzigen, fragmentarischen Lebewesen und der Höchsten Persönlichkeit Gottes versteht. Man kann das Wesen des Höchsten anhand eines eingehenden Studiums seinerselbst verstehen, vorausgesetzt, man sieht den Unterschied zwischen sich selbst und dem Höchsten im Sinne der Beziehung zwischen dem Teil und dem Ganzen. In den Vedānta-sÅ«tras wie auch im ŚrÄ«mad-Bhāgavatam wird anerkannt, daß der Höchste der Ursprung aller Emanationen ist.
Vedabase: Zusammenfassung des Inhalts der Gītā
Merke, lieber Novalis, in antiken Büchern suchst du vergeblich nach Antworten auf neue Fragen. Denn... diese Bücher handeln nur von Menschen.

Du und Catholic (und Ken Wilber) ihr verschließt euch dem Gedanken, dass die Wissenschaft kurz davor steht, einen gewaltigen Sprung in die Zukunft zu machen.
Wir leben im 21. Jahrhundert und nicht mehr im 19. als Frankenstein versuchte einen Supermenschen zu erschaffen, und ein Monster dabei raus kam. Heute sind die verfügbaren Mittel um ein Vielfaches präziser.
Das Human Genome Project der 90'er Jahre kostete mehrere Milliarden Dollar. Heute kostet die Entschlüsselung des eigenen Genoms wenige hundert Dollar. Das Klonen von Embryos gehört heute zum Alltag. Vor fast 20 Jahren wurde ein in der Dunkelheit grün leuchtendes Kaninchen erzeugt (siehe Leuchtkaninchen).

Bisher hat sich das Leben in ganz ruhigen Bahnen in rund 4 Milliarden durch Evolution gebildet. Plötzlich sind die Biologen in der Lage, wahres "Intelligent Design" im Labor durchzuführen. Warum also sollte es nicht gelingen einen solchen Supermenschen mit samt Geist und einem Bewusstsein, das unsere Vorstellungskraft übersteigt, zu erschaffen?
Wir sind heute in der Lage das Erbgut auf einer Weise zu manipulieren, die noch vor 20 Jahren unvorstellbar war. Diese Fähigkeit hat den Menschen zum gottähnlichen Schöpfer gemacht. Zugegeben, es ist ein für manche Menschen verstörender Gedanke, den man lieber gar nicht erst hochkommen lässt.
Bisher saß immer der Mensch am Lenkrad des Schicksals. Wird sich das in naher Zukunft ändern?

Der Mensch steht an einem Scheideweg. Eigentlich ist es gar Keiner, denn es hat sich immer wider gezeigt, dass das was möglich ist, auch umgesetzt wurde. Je schneller wir dies erkennen, und darüber reden, umso besser sind unsere Chancen, die Entwicklung dahin zu lenken, wo wir sie haben wollen.
Wie sagte Yuval Noah Harari
  • Gibt es etwas Gefährlicheres als unzufriedene und unverantwortliche Götter, die nicht wissen was sie wollen?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

piscator
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#15 Re: Das Tier, das Gott wurde

Beitrag von piscator » Do 23. Nov 2017, 15:28

SamuelB hat geschrieben:Ich finde es schade, dass nicht mehr Menschenarten überlebt haben. Aber wer weiß wie sich das ausgewirkt hätte auf unsere Entwicklung insgesamt.
Warte mal ab, wie in ein paar Jahren die KI aussieht. Irgendwann wird die KI vielleicht ein eigenes Bewusstsein entwickeln und unabhängig von uns existieren.
Meine Beiträge als Moderator schreibe ich in grün.

Catholic
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#16 Re: Das Tier, das Gott wurde

Beitrag von Catholic » Do 23. Nov 2017, 15:56

Pluto hat geschrieben: ...
Das Klonen von Embryos gehört heute zum Alltag.
...
Plötzlich sind die Biologen in der Lage, wahres "Intelligent Design" im Labor durchzuführen.
Warum also sollte es nicht gelingen einen solchen Supermenschen mit samt Geist und einem Bewusstsein, das unsere Vorstellungskraft übersteigt, zu erschaffen?
Wir sind heute in der Lage das Erbgut auf einer Weise zu manipulieren, die noch vor 20 Jahren unvorstellbar war. Diese Fähigkeit hat den Menschen zum gottähnlichen Schöpfer gemacht.
....
Der Mensch steht an einem Scheideweg.
Eigentlich ist es gar Keiner, denn es hat sich immer wider gezeigt, dass das was möglich ist, auch umgesetzt wurde.

Und genau da stellt sich mir die - wie ich finde - berechtigte Frage ob es auch in Ordnung ist das umzusetzen was einem umzusetzen möglich ist.
Beispiel:
Eines Tages ist es den Biologen möglich (fiktives Gedankenspiel) das Erbgut eines Menschen schon vor der Geburt so zu beeinflussen,dass man auf das Aussehen des Menschen (Haarfarbe,Augenfarbe usw.) und teilweise auch auf seine Fähigkeiten Einfluss nehmen kann und werdende Eltern so ihr Wunschkind "herstellen" lassen können.
Das Paar hat also die Möglichkeit zu sagen
"Wir möchten dass meine Frau einen blondhaarige Jungen mit braunen Augen zur Welt bringt!Er sollte übrigens musisch begabt sein!"
Was denkst Du über dieses Szenario,wäre das für Dich in Ordnung?

Novas
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#17 Re: Das Tier, das Gott wurde

Beitrag von Novas » Do 23. Nov 2017, 16:08

Pluto hat geschrieben:
Novalis hat geschrieben:
Catholic hat geschrieben:Menschen die meinen sie könnten Götter oder gottgleich sein?

Ken Wilber schrieb darüber ein Buch: Halbzeit der Evolution: vom animalischen zum kosmischen Bewusstsein. Es gibt zweifellos eine spirituelle Evolution des Menschen. Die Frage ist also berechtigt: wohin führt die? Orthodoxe Christen sprechen ganz offen davon, dass die Vergöttlichung das höchste Ziel des Menschseins ist. In unsrer Bibel steht:

Ihr seid Götter und seid Kinder des Höchsten! Psalm 82, 6
Schon in den Vedanta-Sûtrâs wurde die Seele als Licht vom Höchsten Licht beschrieben. Allerdings wird auch klar zwischen der individuellen Seele und dem Absoluten differenziert:
Hier beginnen die Unterweisungen des Herrn an die Lebewesen, die durch den Einfluß der Unwissenheit verwirrt sind. Unwissenheit zu beseitigen bedeutet, daß man die ewige Beziehung zwischen dem Verehrenden und dem Verehrten wiederherstellt und folglich den Unterschied zwischen den winzigen, fragmentarischen Lebewesen und der Höchsten Persönlichkeit Gottes versteht. Man kann das Wesen des Höchsten anhand eines eingehenden Studiums seinerselbst verstehen, vorausgesetzt, man sieht den Unterschied zwischen sich selbst und dem Höchsten im Sinne der Beziehung zwischen dem Teil und dem Ganzen. In den Vedānta-sÅ«tras wie auch im ŚrÄ«mad-Bhāgavatam wird anerkannt, daß der Höchste der Ursprung aller Emanationen ist.
Vedabase: Zusammenfassung des Inhalts der Gītā
Merke, lieber Novalis, in antiken Büchern suchst du vergeblich nach Antworten auf neue Fragen. Denn... diese Bücher handeln nur von Menschen.

Du und Catholic (und Ken Wilber) ihr verschließt euch dem Gedanken, dass die Wissenschaft kurz davor steht, einen gewaltigen Sprung in die Zukunft zu machen.
Wir leben im 21. Jahrhundert

Merke, lieber Pluto, die von Dir verachteten antiken Bücher und zeitlosen Weisheitslehren bringen erstens ewige Wahrheiten zum Ausdruck und zweitens konkurrieren wahre Wissenschaft und wahre Religion niemals, sondern sie ergänzen sich, da es nur eine Realität gibt, die man aus einer wissenschaftlichen, aber auch religiös-spirituellen Perspektive betrachten kann. Ich gehöre sicher zu den Letzten, die etwas gegen ECHTEN Fortschritt haben, aber man kann auch in den Abgrund fortschreiten. Fortschritt ist nicht in jedem Falle gut.

Wenn Menschen immer mehr Macht haben, aber nicht ausreichend geistige Reife, Liebe und Weisheit, um damit auf eine sinnvolle Weise umzugehen, ist das eine sehr explosive Mischung :)

Der Mensch steht an einem Scheideweg. Eigentlich ist es gar Keiner, denn es hat sich immer wider gezeigt, dass das was möglich ist, auch umgesetzt wurde. Je schneller wir dies erkennen, und darüber reden, umso besser sind unsere Chancen, die Entwicklung dahin zu lenken, wo wir sie haben wollen.
Wie sagte Yuval Noah Harari
Gibt es etwas Gefährlicheres als unzufriedene und unverantwortliche Götter, die nicht wissen was sie wollen?

Das ist ja gerade das Problem: nur weil etwas möglich und machbar ist, ist es noch nicht automatisch gut und erstrebenswert.

Pluto hat geschrieben:Es hat sich immer wider gezeigt, dass das was möglich ist, auch umgesetzt wurde

Da hätten Dir die Nazis sicher sofort zugestimmt. Doch wir alle wissen, was dann daraus geworden ist. Wissenschaft und Technik ist sehr hilfreich und kann dem Menschen wirklich dienen, aber Du kennst den Satz: Wissen ist Macht und Macht kann missbraucht werden. Darum ist diese "moralische" Frage absolut notwendig: wie stellen wir sicher, dass der Mensch die durch Wissenschaft und Technik gewonnene Macht, die es ihm ermöglicht Gott zu spielen, auf eine heilbringende und dem Leben dienliche Weise einsetzt?

Das hat etwas mit Bewusstsein und der inneren (spirituellen) Entwicklung zu tun! Äußere Entwicklung ist gut, aber die innere Entwicklung noch wichtiger. Genauer gesagt, entweder erlangt die Menschheit die höhere Reife oder es droht die Selbstauslöschung
Zuletzt geändert von Novas am Do 23. Nov 2017, 16:32, insgesamt 1-mal geändert.

Lena
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#18 Re: Das Tier, das Gott wurde

Beitrag von Lena » Do 23. Nov 2017, 16:30

In der gesamten Tierwelt sehe ich kein einziges Wesen, dass so "tierisch" drauf ist, wie das gottähnlich geschaffene Wesen: Mensch genannt.

Leider wird es nie besser werden auf dieser Welt, solange es von solch entarteten Kreaturen, bewohnt bleibt.

Friede, Ruhe, Wohlstand wird es erst geben, wo Einer das Sagen hat, über Alle. Ein Geist der die Liebe ist.
Kannst du mir helfen, dich richtig zu verstehen?
Erbreich 

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#19 Re: Das Tier, das Gott wurde

Beitrag von Novas » Do 23. Nov 2017, 16:35

Lena hat geschrieben:Leider wird es nie besser werden auf dieser Welt, solange es von solch entarteten Kreaturen, bewohnt bleibt. Friede, Ruhe, Wohlstand wird es erst geben, wo Einer das Sagen hat, über Alle. Ein Geist der die Liebe ist.

Damit hast Du es gut getroffen :thumbup: das Problem ist: wenn von Gott abgefallene Menschen sich anmaßen Gott zu spielen, dann geht das in der Regel schief. Die Misere des modernen Menschen: wir haben immer mehr die Macht von Göttern, aber nicht ihre Reife. Demnach gibt es zwei Szenarien für die Zukunft:

a) Die Utopie: die Menschheit erlangt die höhere geistige Reife und lernt mit der Macht auf heilbringende Weise umzugehen.

b) Die Dystopie: die Menschheit sprengt sich in die Luft :D
Zuletzt geändert von Novas am Do 23. Nov 2017, 16:38, insgesamt 1-mal geändert.

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#20 Re: Das Tier, das Gott wurde

Beitrag von Christian41285 » Do 23. Nov 2017, 16:37

Lena hat geschrieben:In der gesamten Tierwelt sehe ich kein einziges Wesen, dass so "tierisch" drauf ist, wie das gottähnlich geschaffene Wesen: Mensch genannt.

Leider wird es nie besser werden auf dieser Welt, solange es von solch entarteten Kreaturen, bewohnt bleibt.

Friede, Ruhe, Wohlstand wird es erst geben, wo Einer das Sagen hat, über Alle. Ein Geist der die Liebe ist.


Richtig Lena..schoen gesagt!

LG Chris..

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