Wieso bringt die Evolution so viel Leid hervor?

Evolution vs. Schöpfung Debatte, Alter der Erde
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Lamarck
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#31 Re: Wieso bringt die Evolution so viel Leid hervor?

Beitrag von Lamarck » Sa 22. Jun 2013, 13:58

Hi Hemul!

Hemul hat geschrieben:
Lamarck hat geschrieben: Wieviel Belege möchtest Du denn, dass "Arten das Ergebnis eines Jahrmillionen währenden Prozesses" sind? Gerne auch Belege, die von mir höchstderoselbst gesammelt wurden ... . ;)

Erst wenn Du mir einen River-Kvai pfeifenden Affen aufzeigst, könnte ich mich Deiner obigen Aussage anfreunden. Denn zumindest das müsste er sich doch in den vergangenen Jahrmillionen angeeignet haben. Meinst du nicht auch? :lol:

Hier - ich gebe Dir vor. Wenn ich aber mit Deiner Version des 'March from the River Kwai' nicht zufrieden bin, darfst Du anstelle von Ujian den entsprechenden Platz im Heidelberger Zoo einnehmen ... .















Cheers,

Lamarck
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Andreas
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#32 Re: Wieso bringt die Evolution so viel Leid hervor?

Beitrag von Andreas » So 23. Jun 2013, 12:25

Lamarck hat geschrieben:Du machst tatsächlich einen persönlichen Gott für Dein persönliches Leid persönlich verantwortlich?! - Wie?
Diese Frage gehört in den anderen Thread: "Warum läßt Gott so viel Leid zu?". Weich meiner Frage nicht so billig aus. Liefer mal Antworten aus deiner Weltanschauung, mit denen man was anfangen kann und stell nicht immer nur religionskritische Fragen. Meine Antworten darauf laufen a priori bei dir ins Leere. Ich werde sie dir dort trotzdem beantworten, wenn du willst.

Wissenschaft & Forschung auf dem Prüfstand - darum geht es hier angeblich.
Wenn ihr meine Frage nach dem Leid nicht besser beantwortet, haben Wissenschaft & Forschung die Prüfung in meinen Augen nicht bestanden. Die Welt nur zu beschreiben wie sie ist, ist in diesem Sinne nur (ver)antwortungsloses Jammern auf hohem Niveau.
Aber wie es aussieht, habt ihr bloß kein echtes Interesse brauchbare Lösungsvorschläge, die das Leid der Menschen minimieren können, auf den Tisch zu legen. Die Wissenschaft hat da meines Wissens einiges zu bieten. Wir Christen legen euch Seitenweise die Schrift aus und ihr macht euch hier in diesem Thread nicht die geringste Mühe, dabei hätten Biologie, Verhaltensforschung, Anthropologie, Psychologie, Philosophie, Soziologie, Politikwissenschaft und viele andere Fakultäten so viel zu bieten, was den aus der Evolution hervorgegangenen Menschen und seine Probleme angeht.

Lamarck hat geschrieben:Der säkulare Standpunkt ist der einzige Standpunkt, der hier intellektuell befriedigt!
Das mag so sein - aber was mich angeht, ist das folgende intellektuel nicht befriedigend.
Lamarck hat geschrieben:Wir werden aussterben - vor der Unendlichkeit nur eine Frage der Zeit.
Angesichts der vielen offenen, aber keineswegs unwesentlichen Fragen der Wissenschaft halte ich das für ziemlich spekulativ. Wir wissen mittlerweile sehr viel, aber leider auch noch viel zu wenig.

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sven23
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#33 Re: Wieso bringt die Evolution so viel Leid hervor?

Beitrag von sven23 » So 23. Jun 2013, 13:25

Andreas hat geschrieben:Angesichts der vielen offenen, aber keineswegs unwesentlichen Fragen der Wissenschaft halte ich das für ziemlich spekulativ. Wir wissen mittlerweile sehr viel, aber leider auch noch viel zu wenig.

Das ist im Gegenteil so sicher wie das Amen in der Kirche. Spätestens wenn der Sonne der Brennstoff ausgeht ist Schluß mit lustig.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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Andreas
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#34 Re: Wieso bringt die Evolution so viel Leid hervor?

Beitrag von Andreas » So 23. Jun 2013, 13:39

Ist ja noch Zeit, den Umzug vorzubereiten. Fang jetzt bloß nicht das Packen an.
Vom Standpunkt der Wahrheit her betrachtet, der sich die Wissenschaft immer mehr annähert: Was glaubst du, ist das Wissen der Wissenschaft schon größer oder noch kleiner als ihre Unwissenheit? Wissen kann man das ja vermutlich nicht.

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Lamarck
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#35 Re: Wieso bringt die Evolution so viel Leid hervor?

Beitrag von Lamarck » So 23. Jun 2013, 15:02

Hi Andreas!

Andreas hat geschrieben:
Lamarck hat geschrieben: Du machst tatsächlich einen persönlichen Gott für Dein persönliches Leid persönlich verantwortlich?! - Wie?
Diese Frage gehört in den anderen Thread: "Warum läßt Gott so viel Leid zu?".
Wenn Du meinst, dieser Thread wäre nicht zuständig, dann darfst Du mich gerne per Zitat in den genannten Thread mitnehmen.




Andreas hat geschrieben: Weich meiner Frage nicht so billig aus.

Tue ich nicht. Jemand anderes drückt sich hier. Jemand, der nicht möchte, dass hier etwas in einem untrennbaren Zusammenhang steht.




Andreas hat geschrieben: Liefer mal Antworten aus deiner Weltanschauung, mit denen man was anfangen kann und stell nicht immer nur religionskritische Fragen.

Wer ist 'man', der mit 'religionskritischen Fragen' nichts anfangen kann/will/sich davor drückt?




Andreas hat geschrieben: Meine Antworten darauf laufen a priori bei dir ins Leere.

Sagen wir besser: Du hast das Entsprechende nicht im Kreuz ... .




Andreas hat geschrieben: Ich werde sie dir dort trotzdem beantworten, wenn du willst.

Ich bitte darum.




Andreas hat geschrieben: Wissenschaft & Forschung auf dem Prüfstand - darum geht es hier angeblich.

Du musst das wissen, Du bist der (eilige) Threadstarter ... .



Andreas hat geschrieben: Wenn ihr meine Frage nach dem Leid nicht besser beantwortet, haben Wissenschaft & Forschung die Prüfung in meinen Augen nicht bestanden.
Die Welt nur zu beschreiben wie sie ist, ist in diesem Sinne nur (ver)antwortungsloses Jammern auf hohem Niveau.

Für Dich noch einmal zusammengefasst:

:?: Warum gibt es Leid?
:!: Leid schafft das Motiv zum Lernen, Lernen schafft Wissen, Wissen schafft das Potential, Leid zu verringern.

Deshalb gibt es Ethik. Und zwar 'nur' als Option (Letzteres ist zwangsläufig, ansonsten läge der Sein-Sollen-Fehlschluss vor).




Andreas hat geschrieben: Aber wie es aussieht, habt ihr bloß kein echtes Interesse brauchbare Lösungsvorschläge, die das Leid der Menschen minimieren können, auf den Tisch zu legen.

Noch einmal: Wissen.

Und dies bezieht sich 'nur' auf 'können', 'sollen' bedingt keine naturwissenschaftliche Frage.




Andreas hat geschrieben: Die Wissenschaft hat da meines Wissens einiges zu bieten. Wir Christen legen euch Seitenweise die Schrift aus und ihr macht euch hier in diesem Thread nicht die geringste Mühe, dabei hätten Biologie, Verhaltensforschung, Anthropologie, Psychologie, Philosophie, Soziologie, Politikwissenschaft und viele andere Fakultäten so viel zu bieten, was den aus der Evolution hervorgegangenen Menschen und seine Probleme angeht.

Mal sehen, ob Du da was zeigen kannst, was ich prinzipiell nicht angerissen habe ... .




Andreas hat geschrieben:
Lamarck hat geschrieben: Der säkulare Standpunkt ist der einzige Standpunkt, der hier intellektuell befriedigt!
Das mag so sein - aber was mich angeht, ist das folgende intellektuel nicht befriedigend.
Lamarck hat geschrieben: Wir werden aussterben - vor der Unendlichkeit nur eine Frage der Zeit.
Angesichts der vielen offenen, aber keineswegs unwesentlichen Fragen der Wissenschaft halte ich das für ziemlich spekulativ. Wir wissen mittlerweile sehr viel, aber leider auch noch viel zu wenig.

Die Wahrscheinlichkeit, dass die Menschheit - über einen unendlichen Zeitraum betrachtet - ausstirbt, liegt bei genau 100 %. Das liegt daran, das die Elemente der Menge {Menschheit} sterblich ist. Potentiell unsterblich ist nur die Keimbahn.




Cheers,

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#36 Re: Wieso bringt die Evolution so viel Leid hervor?

Beitrag von Lamarck » So 23. Jun 2013, 15:06

Hi Andreas!

Andreas hat geschrieben: Ist ja noch Zeit, den Umzug vorzubereiten. Fang jetzt bloß nicht das Packen an.
Vom Standpunkt der Wahrheit her betrachtet, der sich die Wissenschaft immer mehr annähert: Was glaubst du, ist das Wissen der Wissenschaft schon größer oder noch kleiner als ihre Unwissenheit? Wissen kann man das ja vermutlich nicht.

Das ist sogar eine recht leichte Frage: Die Menge des Wissens kann nur endliche Ausmaße annehmen; hingegen tendiert die Menge des Unwissens gegen Unendlich.




Cheers,

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#37 Re: Wieso bringt die Evolution so viel Leid hervor?

Beitrag von Pluto » So 23. Jun 2013, 19:30

Andreas hat geschrieben:Wissenschaft & Forschung auf dem Prüfstand - darum geht es hier angeblich.
Wenn ihr meine Frage nach dem Leid nicht besser beantwortet, haben Wissenschaft & Forschung die Prüfung in meinen Augen nicht bestanden. Die Welt nur zu beschreiben wie sie ist, ist in diesem Sinne nur (ver)antwortungsloses Jammern auf hohem Niveau.
Hi Andreas,
Was glaubst du, welche die Aufgaben der Wissenschaft eigentlich sind.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

ThomasM
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#38 Re: Wieso bringt die Evolution so viel Leid hervor?

Beitrag von ThomasM » Mo 24. Jun 2013, 17:25

Hallo Andreas

Andreas hat geschrieben: Wissenschaft & Forschung auf dem Prüfstand - darum geht es hier angeblich.
Wenn ihr meine Frage nach dem Leid nicht besser beantwortet, haben Wissenschaft & Forschung die Prüfung in meinen Augen nicht bestanden. Die Welt nur zu beschreiben wie sie ist, ist in diesem Sinne nur (ver)antwortungsloses Jammern auf hohem Niveau.
Ich glaube, du argumentierst hier ein wenig ungerecht.

Wissenschaft und Forschung haben die Aufgabe nach methodisch festen Regeln die Welt zu beschreiben, nicht mehr und nicht weniger. Auf Grund der Beschreibung erkennt man Wirkzusammenhänge und wenn man diese kennt, dann kann man Leid verringern. Aber dennoch ist das verringern von Leid nicht das primäre Ziel der Wissenschaft, schon gar nicht der Naturwissenschaft.

Dasselbe gilt auch für den Glauben. Die biblische Beschreibung hat den primären Zweck, von Gott und seiner Interaktion mit den Menschen zu berichten. Kennt man diese Berichte, so kann man Zusammenhänge mit dem Leid erkennen und dadurch Leid verringern. Aber das ist keineswegs immer so und gesichert. Denke einfach mal an die Geschichte von Hiob. Diesem Mann wird, von Gott genehmigt, immenses Leid zugefügt und als Hiob sich beschwert, muss er am Ende erkennen, dass sein Leid gegen die Größe Gottes keinen Bestand hat. Er bekommt keine Antwort auf das wieso, so wie die Bibel keine Antwort auf das wieso gibt.

Ich würde auf deine Frage antworten: Die Evolution (und überhaupt die Natur, ein Erdbeben hat nichts mit Evolution zu tun), bringt so viel Leid hervor, weil wir das so empfinden.

Für Leiderfahrung ist ein höheres Gehirn notwendig. Oder glaubst du, eine Amöbe würde Leid erfahren? Oder eine Bakterie? Und dort geschieht sehr viel Evolution.

Ich würde sogar noch einen Schritt weitergehen. Nicht die Evolution ist schuld an dem Leid, sondern, dass wir uns von Gott gelöst haben. Wären wir mit Gott verbunden, würden wir die evolutionären Geschehnisse nicht als Leid empfinden. Paulus hat das mit seinem "das bischen Leid zu Lebzeiten ist nichts gegen die Ewigkeit bei Gott" eigentlich vorgemacht.

Du könntest eigentlich auch fragen, warum bringt ein Hammer so viel Leid hervor, der hat genauso viel Schuld am Leid, wie die Evolution. Beides sind schlicht Werkzeuge.

Gruß
Thomas
Gott würfelt nicht, meinte Einstein. Aber er irrte. Gott nutzt den Zufall - jeden Tag.

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Andreas
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#39 Re: Wieso bringt die Evolution so viel Leid hervor?

Beitrag von Andreas » Mo 24. Jun 2013, 22:26

Hi, Lamarck, Pluto und ThomasM

Danke für eure Antworten. Ich hab grad nicht so viel Zeit, aber so viel schon mal vorweg. Ich finde das Ideal der Wissenschaft und die wissenschaftliche Methode vollkommen in Ordnung. Die reale Wissenschaft existiert aber nicht im luftleeren Raum, sondern ist in Gesellschaften eingebettet und interagiert mit diesen. In diesem Kontext gibt es dann auch gewisse Schwierigkeiten. Das ist ähnlich wie bei der Religion und dem Handeln der Kirchen oder wie bei der Theorie und der Praxis in vielen Dingen.
Weil das immer mehr offtopic wird hier, mach ich da demnächst mal einen eigenen Thread auf. Ich überlege noch, ob ich den "Wissenschaftskritik" :devil: oder "Dialog über die Real-Wissenschaft" :engel: nennen soll. ;)

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