Der höchste Berg?

Evolution vs. Schöpfung Debatte, Alter der Erde
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Pluto
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#1 Der höchste Berg?

Beitrag von Pluto » So 18. Dez 2016, 16:28

Ist der Mt. Everest der höchste Berg der Erde?

Diese Frage hängt mit der Form der Erde zusammen und wie man "Höhe" berechnet. Zweifelsfrei, ist der Mt. Everest die höchste Erhebung über dem Meer. Aber ist diese Berechnung richtig? Die Erde ist ja keine Kugel, sondern ein Ellipsoid (genau genommen eine Art Birne, wobei der "Bauch" unterhalb des Äquators liegt).

Was ist wenn man den höchsten Punkt als denjenigen definiert, der am weitesten vom Erdmittelpunkt entfernt ist? Gibt es dann höhere Erhebungen als den Mt. Everest?

Ein Geologe ist gefragt — AntonB — Bist du da?
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Anton B.
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#2 Re: Der höchste Berg?

Beitrag von Anton B. » So 18. Dez 2016, 17:20

Pluto hat geschrieben:Ist der Mt. Everest der höchste Berg der Erde?

Diese Frage hängt mit der Form der Erde zusammen und wie man "Höhe" berechnet. Zweifelsfrei, ist der Mt. Everest die höchste Erhebung über dem Meer. Aber ist diese Berechnung richtig? Die Erde ist ja keine Kugel, sondern ein Ellipsoid (genau genommen eine Art Birne, wobei der "Bauch" unterhalb des Äquators liegt).

Was ist wenn man den höchsten Punkt als denjenigen definiert, der am weitesten vom Erdmittelpunkt entfernt ist? Gibt es dann höhere Erhebungen als den Mt. Everest?

Ein Geologe ist gefragt — AntonB — Bist du da?
Ein Geologe ist da der falsche Ansprechpartner.

Aber die Frage wird ja hier beantwortet.

Und der "höchste Berg" bzw. die höchste Stelle der Erdoberfläche ist ja gerade nicht als Abstand vom Erdmittelpunkt definiert. Und das ist auch gut so.

Denn sollten die "flache-Erde-Befürworter" doch recht behalten, dann befände sich die "höchste Erhebung", so wir uns die Erde als Pfannkuchen vorstellen, jeweils am Rand der Scheibe.

Die Erde ist nach unserem Wissen nun mal keine Scheibe, keine Kugel, sondern ein Geoid, welches in erster Vereinfachung auf einen einfachen geometrischen Körper als Ellipsoid abbildbar ist.
Die Eiche "ist" - sie steht da - mit oder ohne Wildschweine.

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#3 Re: Der höchste Berg?

Beitrag von Pluto » So 18. Dez 2016, 17:43

Anton B. hat geschrieben:Ein Geologe ist da der falsche Ansprechpartner.
Danke! Dann suchen wir einen Geografen.

Anton B. hat geschrieben:Die Erde ist nach unserem Wissen nun mal keine Scheibe, keine Kugel, sondern ein Geoid, welches in erster Vereinfachung auf einen einfachen geometrischen Körper als Ellipsoid abbildbar ist.
Genau.
Die effektive Abweichung von einer Kugel (was ja bei konvnetionellen Messungen ü. Meeresspiegel agenommen wird) ist um einiges größer als der Mt. Everest hoch ist.

Wenn wir schon dabei sind...
Wer ist für die Gestaltung der Globusse (Globi?) verantwortlich, die spürbare Erhebungen der Gebirge auf so einem Globus machen?
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Halman
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#4 Re: Der höchste Berg?

Beitrag von Halman » So 18. Dez 2016, 17:46

Pluto hat geschrieben:Ist der Mt. Everest der höchste Berg der Erde?

Diese Frage hängt mit der Form der Erde zusammen und wie man "Höhe" berechnet. Zweifelsfrei, ist der Mt. Everest die höchste Erhebung über dem Meer. Aber ist diese Berechnung richtig? Die Erde ist ja keine Kugel, sondern ein Ellipsoid (genau genommen eine Art Birne, wobei der "Bauch" unterhalb des Äquators liegt).

Was ist wenn man den höchsten Punkt als denjenigen definiert, der am weitesten vom Erdmittelpunkt entfernt ist? Gibt es dann höhere Erhebungen als den Mt. Everest?

Ein Geologe ist gefragt — AntonB — Bist du da?
Warum willst Du den Fachmann Anton mit solch trivialen Fragen "belästigen", lieber Pluto? Dafür hast Du doch mich. :)
Laut dieser Tabelle übersteigt der Äquatordurchmesser den Poldurchmesser um 42 km. Dies entspricht im Mittel einem "Berg" von 21 km und konkurriert damit fast mit dem höchsten Berg des Sonnensystems, welcher sich 22 km über den Planetenniveau erhebt und 26 über die umgebene Tiefebene.
Äquatordurchmesser 12756 km
Poldurchmesser 12714 km
Allerdings halte ich eine solche Diffinition, die Höhe vom Erdmittelpunkt aus zu betrachten, bei einem rotierenden Planeten für unangebracht, weil die Verformung zum Ellipsoid (näherungsweise) eine natürliche ist. Den Begriff der Höhe vom Meeresspiegel oder dem festen Erdboden aus zu bemessen, erscheint mir sinnvoller.

Übrigens, Mauna Kea ist vom Meeresgrund aus betrachtet höher als der Mt. Everest. Würde man sich das Wasser der Erde wegdenken, so würden sich uns gewaltige Formationen, wie der Mittelatlantische Rücke, offenbaren. Dieser übertrifft sogar den Valles Marineris auf dem Mars.

Wenn Du also die Bemessungsgrundlage, Meeresspielgel, fallen lässt, so ist Mauna Kea der höchste Berg.
Bild
Grafigquelle
Tja, ein Proton müsste man sein: Dann würde man die Quantenphysik verstehen, wäre immer positiv drauf und hätte eine nahezu unendliche Lebenszeit:-) - Silvia Arroyo Camejo

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#5 Re: Der höchste Berg?

Beitrag von Pluto » So 18. Dez 2016, 17:53

Halman hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Ein Geologe ist gefragt — AntonB — Bist du da?
Warum willst Du den Fachmann Anton mit solch trivialen Fragen "belästigen", lieber Pluto? Dafür hast Du doch mich. :)
Naja. Anton meint auch er sie nicht der richtige Ansprechpartner.


Halman hat geschrieben:Allerdings halte ich eine solche Diffinition, die Höhe vom Erdmittelpunkt aus zu betrachten, bei einem rotierenden Planeten für unangebracht, weil die Verformung zum Ellipsoid (näherungsweise) eine natürliche ist. Den Begriff der Höhe vom Meeresspiegel oder dem festen Erdboden aus zu bemessen, erscheint mir sinnvoller.

Übrigens, Mauna Kea ist vom Meeresgrund aus betrachtet höher als der Mt. Everest. Würde man sich das Wasser der Erde wegdenken, so würden sich uns gewaltige Formationen, wie der Mittelatlantische Rücke, offenbaren. Dieser übertrifft sogar den Valles Marineris auf dem Mars.
Die Frage war nicht, was ist sinnvoller, sondern was ist richtig?
Wenn die Verformung der Erde rund 22 km beträgt, ist das weit mehr als die Differenz zwischen dem Gipfel von Mt. Everest und tiefsten Punkt des Marianengrabens.

Danke trotzdem für deine interessanten Recherchen, lieber Halman. Sie waren sehr aufschlussreich. :thumbup:
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#6 Re: Der höchste Berg?

Beitrag von Anton B. » So 18. Dez 2016, 18:32

Pluto hat geschrieben:Wer ist für die Gestaltung der Globusse (Globi?) verantwortlich, die spürbare Erhebungen der Gebirge auf so einem Globus machen?
Solange es keine Globuli sind ...

Falls Du das Refernzellipsoid meinst, das wurde im Falle vom GRS80 durch die "International Association of Geodesy" empfohlen.

Halman hat geschrieben:Übrigens, Mauna Kea ist vom Meeresgrund aus betrachtet höher als der Mt. Everest. Würde man sich das Wasser der Erde wegdenken, so würden sich uns gewaltige Formationen, wie der Mittelatlantische Rücke, offenbaren. Dieser übertrifft sogar den Valles Marineris auf dem Mars.

Wenn Du also die Bemessungsgrundlage, Meeresspielgel, fallen lässt, so ist Mauna Kea der höchste Berg.
Wie man den "Nullpunkt" auch verschiebt, der Mount Everest bleibt immer absolut höher. Nur in einer gewissen lokalen Betrachtung von "Fuß und Gipfel" ist der Mauna Kea im Differenzwert höher. Die Grenzen dieser lokalen Betrachtung, also da, wo der nächst höhere Kandidat residiert, wird in der physischen Geographie die "Dominanz" bzw. "orographische Dominanz" genannt.

Für "Berge" gibt es in der Orographie ein ganzes Arsenal an Klassifizierungswerkzeugen. So z.B auch die Schartenhöhe, aber die macht den Mauna Kea auch nicht zu etwas ganz besonderem.
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#7 Re: Der höchste Berg?

Beitrag von Pluto » So 18. Dez 2016, 19:40

Anton B. hat geschrieben:Falls Du das Refernzellipsoid meinst, das wurde im Falle vom GRS80 durch die "International Association of Geodesy" empfohlen.
Nee. Ich meinte was anderes.
Es gibt Hersteller von Globus-Modellen von etwa 20-100 cm Durchmesser. Auf diesen sind die Bergketten als Erhöhungen von 3-5 mm dargestellt. Berechnet man aber die Höhe der Berge im Verhältnis, dann sind diese Erhöhungen rund 50 mal zu hoch dargestellt. Der Mt. Everest müsste auf einer Erdkugel von 100 cm Durchmesser, eine Höhe von gerade mal 0.05 mm haben.

Welcher Vollpfosten von Geograf oder Geologe berät diese Firmen eigentlich? — Ich hoffe, du gehörst nicht dazu.
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#8 Re: Der höchste Berg?

Beitrag von R.F. » So 18. Dez 2016, 19:59

Leute, ihr seid arg spät dran mit der Behandlung dieses Themas. Wenn die Vorhersagen, die ja nicht nur gesellschaftliche Entwicklungen betreffen, nicht haltlos sind, wie das naturalistisch Orientierte meinen, hat sich das mit den hohen Gebirgen möglicherweise in 50 bis 60 Monaten erledigt. Aber zuvor gibt es noch ein paar spannende Momente. Der Anton oder ein anderer Begabter möge mal berechnen, um wie viele Meter der Meeresspiegel ansteigt, wenn die Faltengebirge auf ein erheblich niedrigeres Niveau zurückgebrachr werden...

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#9 Re: Der höchste Berg?

Beitrag von Pluto » So 18. Dez 2016, 20:07

R.F. hat geschrieben:Leute, ihr seid arg spät dran mit der Behandlung dieses Themas. Wenn die Vorhersagen, die ja nicht nur gesellschaftliche Entwicklungen betreffen, nicht haltlos sind, wie das naturalistisch Orientierte meinen, hat sich das mit den hohen Gebirgen möglicherweise in 50 bis 60 Monaten erledigt.
So bald, Erwin?
2-3 Jahre??? — Bist du sicher?


R.F. hat geschrieben:Der Anton oder ein anderer Begabter möge mal berechnen, um wie viele Meter der Meeresspiegel ansteigt, wenn die Faltengebirge auf ein erheblich niedrigeres Niveau zurückgebrachr werden...
Mit oder ohne den Effekt der Erderwärmung?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#10 Re: Der höchste Berg?

Beitrag von R.F. » So 18. Dez 2016, 20:16

Pluto hat geschrieben:
R.F. hat geschrieben:Leute, ihr seid arg spät dran mit der Behandlung dieses Themas. Wenn die Vorhersagen, die ja nicht nur gesellschaftliche Entwicklungen betreffen, nicht haltlos sind, wie das naturalistisch Orientierte meinen, hat sich das mit den hohen Gebirgen möglicherweise in 50 bis 60 Monaten erledigt.
So schnell, Erwin?
2-3 Jahre??? — Bist du sicher?
Darf ich Dir endlich mal einen Taschenrechner schenken, lieber Pluto?
Pluto hat geschrieben:
R.F. hat geschrieben:Der Anton oder ein anderer Begabter möge mal berechnen, um wie viele Meter der Meeresspiegel ansteigt, wenn die Faltengebirge auf ein erheblich niedrigeres Niveau zurückgebrachr werden...
Mit oder ohne den Effekt der Erderwärmung?
Die Falten werden schneller geglättet als sie enstanden sind. Dein gutes Recht aber, das zu bezweifeln. Im Grunde kannst Du und darfst Du als naturalistischer Fundamentalist nicht anders...

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