Warum Wissenschaft den Kreationismus nicht erforscht

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Pluto
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#1 Warum Wissenschaft den Kreationismus nicht erforscht

Beitrag von Pluto » Do 8. Okt 2015, 20:11

  • Die Torheit besteht lediglich darin das man nur in eine Richtung forscht. Wenn die Wissenschaft so intensiv Richtung Kreationismus forschen würde wie sie Richtung ET forscht dann müssten die Ergebnisse nicht immer wieder neue korrigiert werden. Und in den Schulen würden dann nicht Jahrhunderte lang Lügen als Wahrheit verbreitet.
Ich bin überzeugt, dass die Naturwissenschaft den Kreationismus erforschen würde, wenn es da etwas zu beweisen oder widerlegen gäbe.

Doch der Kreationismus ist keine wissenschaftliche Theorie, weil sie keine verifizierbaren oder faslifizierbaren Aussagen macht, an denen ein Wissenschaftler arbeiten könnte, sondern sie beruht größtenteils auf "ge-offenbarte Wahrheiten", und die lassen sich nun mal nicht sinnvoll untersuchen. Am Glauben ist nichts beweisbar oder widerlegbar! Das ist nun mal ex hypothesi, eine inhärente Eigenschaft des Glaubens.

Oft hört man folgendes Argument...
  • Jedenfalls die belegten Fakts widersprechen dem Kreationismus meist nicht...

Der Grund hierfür ist dass der Kreationismus eine Schöpfungshypothese postuliert, und dann nach den Fakten sucht die dazu passen. Sie verwirft aber alle Argumente die ihr widersprechen. Beispielsweise gibt es duzende von Belegen für ein sehr hohes Alter der Erde, die allesamt mit ein wenig Händefuchteln von den Kreationisten als "falsche Methodik" abgetan werden.

Anderes Beispiel:
  • Zumindest für uns Christen ist diese Tatsache heute bereits eindeutig belegt das die Bibel und Gott dort recht hatte mit Ihren Aussagen. Die Belegung ist sogar eindeutiger als der Urknall belegt ist und beruht nicht nur auf Annahmen.

Eben solche Behauptungen meine ich, wenn ich dem Kreationismus "ge-offenbarte Wahrheit" vorwerfe. Wie soll man etwas widerlegen, wenn es in der Bibel steht und "alle" Christen dies oder jenes ohnehin für Wahr halten?

Wozu dann noch Wissenschaft betreiben?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

SilverBullet
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#2 Re: Warum Wissenschaft den Kreationismus nicht erforscht

Beitrag von SilverBullet » Do 8. Okt 2015, 22:12

Pluto hat geschrieben:Eben solche Behauptungen meine ich, wenn ich dem Kreationismus "ge-offenbarte Wahrheit" vorwerfe. Wie soll man etwas widerlegen, wenn es in der Bibel steht und "alle" Christen dies oder jenes ohnehin für Wahr halten?
Ich denke, „Widerlegen“ ist der falsche Ansatz, weil man dadurch den versteckten Anspruch auf eine vollständige Vermutung (also eine konkrete Vorstellung) unterstützt.

Wenn man „Gott“ als „nicht existent“ beweisen möchte, gesteht man zu, dass die Idee „Gott“, an sich schon irgendwie Sinn machen könnte.

Genau hier gehe ich nicht mit.

Das Wort „Gott“ halte ich solange für inhaltsleer, bis mir jemand die Was-Soll-Das-Sein-Frage vernünftig beantwortet.
Das Erstaunliche ist, dass die "Inhaltsleere" auch von den meisten Gläubigen als Problem angesehen wird - allerdings überspielen sie es durch viele viele Denktäuschungen (sgar ritueller Natur).

Es ist regelrechte Zeitverschwendung über die Existenz von „Etwas“ zu diskutieren, wenn man keine Vorstellung hat, „was“ es sein soll.
Handlungsvermutungen, Eigenschaftsvermutungen reichen schlicht nicht aus, wenn man am Ende nur achselzuckend nach oben zeigen und sagen kann: „da irgendwo, irgendwie, irgendwas…“

Pluto hat geschrieben:Wozu dann noch Wissenschaft betreiben?
Weil es die natürliche Aufgabe von Wahrnehmungssystemen ist, Vorstellungen zu optimieren. Deshalb sind wir neugierig.

Wissenschaft orientiert sich (vermutlich ohne es zu wissen) an den Prinzipien der Wahrnehmung:
-wissen kann man im Grunde nichts, man findet nur Zusammenhänge, die nicht falsch sind
-direkten Kontakt zur Aussenwelt hat man nicht
-man braucht viele unterschiedliche Blickwinkel, um die Modellvorstellungen zu verbessern und zu bestätigen
-je mehr Sinne man einsetzt, desto stärker werden die Eindrücke
-je mehr Erfahrung man sammelt, desto effektiver werden Vorstellungen und führen zu weiterer Verbesserung

Am Ende bauen wir damit eine funktionierende Technik auf und beweisen, dass wir die Zusammenhänge verstanden haben.

Wir betreiben Wissenschaft, weil wir so sind, wie wir sind…

closs
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#3 Re: Warum Wissenschaft den Kreationismus nicht erforscht

Beitrag von closs » Do 8. Okt 2015, 22:34

Pluto hat geschrieben:Ich bin überzeugt, dass die Naturwissenschaft den Kreationismus erforschen würde, wenn es da etwas zu beweisen oder widerlegen gäbe.
Da sind wir uns vollkommen einig. - Ob die ET sich aus sich selbst entwickelt hat oder hinter (!) dieser Entwicklung ein Schöpfungs-Plan liegt, ist naturwissenschaftlich nicht ermittelbar - da gibt es in der Tat nichts zu forschen.

PS: All dies, dass man unter "Kreationismus" jegliche Auffassung versteht, dass die Welt geschaffen sei.

Pluto hat geschrieben:Beispielsweise gibt es duzende von Belegen für ein sehr hohes Alter der Erde, die allesamt mit ein wenig Händefuchteln von den Kreationisten als "falsche Methodik" abgetan werden.
Das finde ich ebenfalls unmöglich. - Spirituelle Auffassungen und Naturwissenschaft sollten sich nicht ins Gehege kommen - dies wäre ein Missverständnis.

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#4 Re: Warum Wissenschaft den Kreationismus nicht erforscht

Beitrag von Münek » Fr 9. Okt 2015, 00:29

Übrigens: JESUS war auch KREATIONIST. Das sollte man nicht vergessen.

Die beiden Schöpfungsberichte in der Genesis waren für ihn selbstverständlich historische
Tatsachenberichte
. Er und seine Zeitgenossen (z.B. Paulus) und später jahrtausendelang die
Kirche hatten nicht den mindesten Grund, den Wahrheitsgehalt der gottgehauchten Schrift
auch nur im Entferntesten in Zweifel zu ziehen.

Also insoweit haben die heutigen Kreationisten den von der Christenheit als Gott verehrten Je-
sus von Nazareth
voll auf ihrer Seite. Ist das nicht ein Pfund, mit dem man wuchern kann? ;)

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#5 Re: Warum Wissenschaft den Kreationismus nicht erforscht

Beitrag von Mez » Fr 9. Okt 2015, 09:32

Beim Kurzzeitkreationismus gibt es wohl nichts zu erforschen, die Fakten sind zu eindeutig, dass die Erde um das 700.000 fache älter ist als im Schöpfungsbericht der Bibel angegeben.
Den Urknall kann man auch als Schöpfung sehen, der ist doch wissenschaftlich ziemlich gut erforscht. Ich kenne keine Religion, welche in der Vergangenheit imstande war, den Vorgang wie das Univesum und das Entstehen von Materie nur annähernd beschreibt.
Manche Versuche in religiösen Schriften die entstehung des Menschen zu beschreiben, gehört wohl eher in der Kategorie Grimms Märchen, als
in einer wahrheitsgetreuen Offenbarung.
Wer laut heutigem Wissensstand noch den Kurzzeitkreationismus glaubt und weiterverbreitet, ist entweder naiv, oder will einfach seine gewohnte Traumwelt nicht zerstören. Fürs zweitere hätte ich Verständnis, solange man nicht versucht damit zu Missionieren.
Glaube denen, die die Wahrheit suchen, und zweifle an denen, die sie gefunden haben.

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#6 Re: Warum Wissenschaft den Kreationismus nicht erforscht

Beitrag von NIS » Fr 9. Okt 2015, 10:21

"ICH WEISS, WAS ICH GLAUBE!" (Ni) :wave:
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#7 Re: Warum Wissenschaft den Kreationismus nicht erforscht

Beitrag von Mez » Fr 9. Okt 2015, 10:34

NIS hat geschrieben:"ICH WEISS, WAS ICH GLAUBE!" (Ni) :wave:


....ich hingegen glaube zu wissen! ;)
Glaube denen, die die Wahrheit suchen, und zweifle an denen, die sie gefunden haben.

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#8 Re: Warum Wissenschaft den Kreationismus nicht erforscht

Beitrag von NIS » Fr 9. Okt 2015, 10:38

"Ich glaube, zu wissen, ist eine Illusion!" (VORSICHT - Der Anfang vom Wahnsinn)

Ich weiß, was ich glaube, ist die bittere Realität.

Das Wissen muss das Fundament Deiner Wahrnehmung sein, damit Du der Wahrnehmung Deiner Fünf-Sinne glauben, vertrauen kannst!
Der Heilige Geist (Hauke)

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#9 Re: Warum Wissenschaft den Kreationismus nicht erforscht

Beitrag von Mez » Fr 9. Okt 2015, 14:32

NIS hat geschrieben:"Ich glaube, zu wissen, ist eine Illusion!" (VORSICHT - Der Anfang vom Wahnsinn)

Ich weiß, was ich glaube, ist die bittere Realität.

Das Wissen muss das Fundament Deiner Wahrnehmung sein, damit Du der Wahrnehmung Deiner Fünf-Sinne glauben, vertrauen kannst!

Wenn du denkst es zu wissen brauchst du nicht mehr glauben, also liegst du im Widerspruch.
Entweder man weiss es oder man glaubt nur. Deine Wahrnehmung beruht auf Glauben, deine 5 Sinne igniorierst du einfach, ansonsten müsstest du
zugeben es nicht zu wissen ob Kreationismus so stattgefunden hat. :roll:
Glaube denen, die die Wahrheit suchen, und zweifle an denen, die sie gefunden haben.

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#10 Re: Warum Wissenschaft den Kreationismus nicht erforscht

Beitrag von NIS » Fr 9. Okt 2015, 15:54

Hi Mez!
Zum Beispiel das Wissen über die Physikalischen Grundgesetze hat sich von Newton bis Einstein kontinuierlich weiter entwickelt.

Wenn Du Deinen heutigen Wissensstand für Absolut und Endgültig hältst, dann muss ich Dir Recht geben, dann ist es das Wissen.

Jedoch würde das gleichzeitig bedeuten, dass Du Dich jeder neuen Erkenntnis von Wissen, welches Deinem heutigen Wissensstand widersprechen könnte, versperrst.

Wenn Du aber vermutest, dass Dein jetziger Wissensstand noch nicht endgültig sein könnte, dann weißt Du, dass Du Deinem momentanen Wissensstand nur glaubst, korrekt und vollständig zu sein!

Das Wissen vom Glauben des Menschen! ;)
Der Heilige Geist (Hauke)

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