Ist Evolution Science-Fiction?

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Demian
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#71 Re: Ist Evolution Science-Fiction?

Beitrag von Demian » Mi 30. Jul 2014, 22:31

In der Kunst ist die Phantasie die eigentliche erkennende und schöpferische Kraft, während es im wissenschaftlichen Denken eher eine Beleidigung ist ein „Phantast“ zu sein. Was aber ist diese sogenannte Phantasie, wenn nicht das mit Vernunft, Vorstellungsvermögen und fühlender Wahrnehmung ausgestattete Bewusstsein in seinem Selbstausdruck? Wir sehen die Welt nicht, wie sie wirklich ist, sondern so, wie wir sind – das ergibt sich aus der Ego-Perspektive – das versucht der Wissenschaftler zu umgehen, in dem er das Bewusstsein weitgehend ausblendet, der Künstler und spirituelle Mensch, in dem er es erweitert.

Pluto
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#72 Re: Ist Evolution Science-Fiction?

Beitrag von Pluto » Do 31. Jul 2014, 01:06

Demian hat geschrieben:In der Kunst ist die Phantasie die eigentliche erkennende und schöpferische Kraft, während es im wissenschaftlichen Denken eher eine Beleidigung ist ein „Phantast“ zu sein.
Ganz im Gegenteil, lieber Demian.
Oder glaubst du wirklich, Einstein wäre je auf den Gedanken gekommen, seine RT zu formulieren, wenn er nicht eine gehörige Portion Phantasie gehabt hätte?

Ein Wissenschaftler unterscheidet sich von einen Phantast nicht in seiner Kreativität, sondern in der Neugierde, seine Phantasien auch in der Natur zu bestätigen. Diesen letzten Schritt geht kaum ein (kein?) Phantast.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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Demian
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#73 Re: Ist Evolution Science-Fiction?

Beitrag von Demian » Do 31. Jul 2014, 01:27

Pluto hat geschrieben:Oder glaubst du wirklich, Einstein wäre je auf den Gedanken gekommen, seine RT zu formulieren, wenn er nicht eine gehörige Portion Phantasie gehabt hätte?

Ja, so sehe ich das. „Alles, was zählt, ist die Intuition. Der intuitive Geist ist ein Geschenk und der rationale Geist ein treuer Diener. Wir haben eine Gesellschaft erschaffen, die den Diener ehrt und das Geschenk vergessen hat.

Ein Wissenschaftler unterscheidet sich von einen Phantast nicht in seiner Kreativität, sondern in der Neugierde, seine Phantasien auch in der Natur zu bestätigen. Diesen letzten Schritt geht kaum ein (kein?) Phantast.

Was, wenn nicht das bewusste Sein, ist die Quelle jeder wirklichen Schöpferkraft und Phantasie somit ein Ausdruck von Wirklichkeit? Die Bezeichnung des "Phantasten" müsste eigentlich eine Ehre sein. ;)

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sven23
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#74 Re: Ist Evolution Science-Fiction?

Beitrag von sven23 » Do 31. Jul 2014, 06:56

closs hat geschrieben:Nachdem Wissenschaftler/Mathematiker sagen, dass Tipler sich NICHT verrechnet hat, er also nicht irgendeinen Quatsch in die Welt gesetzt hat, ist das schon eine gute Buchempfehlung. Es wird erst mit Tiplers Schlussfolgerungen grenzwertig - auch für mich. Denn seine (eine) Schlussfolgerung, Gott sei Bestandteil der Physik, zeugt von einem grundlegenden Missverständniss. - Trotzdem empfand ich es als höchst bedeutend, dass es mit Physik/Mathematik möglich ist, den Begriff der Überzeitlichkeit zu belegen.

Das Modell der kosmologischen Singularität ist ja an sich nichts Neues. Mit seiner Schlußfolgerung, diese gleichzusetzen mit dem jüdisch-christlichen Gott verläßt er aber jegliche wissenschaftliche Seriösität.

"Lawrence Krauss bezeichnete das Buch in einer Rezension als Sammlung von Halbwahrheiten und Übertreibungen sowie als unkritisch und unbegründet; es sei weit gefährlicher als Unsinn, weil die hohe wissenschaftliche Reputation eines intelligenten professionellen Wissenschaftlers fälschlicherweise die überzeugende Illusion vermittle, Tiplers Thesen seien durch die Physik impliziert und naturwissenschaftliche Approximation besäße in jedem Zusammenhang Gültigkeit"

Quelle: Wikipedia

Das Buch ist ein weiteres Stück Esoterik, das im Gewand der Physik daherkommt.


closs hat geschrieben: Beides steht in der Tat nicht im Gegensatz - weil es zwei verschiedene Baustellen sind. - Allerdings darf er so etwas NICHT als Physiker sagen, sondern nur außerhalb seines Berufs.

Das sieht Tipler anders. Er schlägt pysikalische Experimente vor, um Wunder, Jungrauengeburt und Auferstehung zu beweisen.
Soll er ruhig machen, schneller hat sich noch keiner zum Deppen gemacht.

Den Zeugen Jehovas dürfte er übrigens gefallen, auch er sieht die letzen Tage der Menschheit gekommen. :roll:
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#75 Re: Ist Evolution Science-Fiction?

Beitrag von Demian » Do 31. Jul 2014, 07:44

sven23 hat geschrieben:Das Buch ist ein weiteres Stück Esoterik, das im Gewand der Physik daherkommt.

Esoterik ist, dem ursprünglichen Wortsinne nach, der Kern, die Innenseite oder die Essenz einer Religion, während die Exoterik deren Außenseite oder Hülle ist. Ich empfehle klar zu stellen, was mit diesem Begriff gemeint ist, oder ihn am Besten gar nicht mehr zu verwenden, ansonsten beteiligen wir uns nur an einer Verwässerung der Sprache.

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#76 Re: Ist Evolution Science-Fiction?

Beitrag von sven23 » Do 31. Jul 2014, 10:04

Demian hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Das Buch ist ein weiteres Stück Esoterik, das im Gewand der Physik daherkommt.

Esoterik ist, dem ursprünglichen Wortsinne nach, der Kern, die Innenseite oder die Essenz einer Religion, während die Exoterik deren Außenseite oder Hülle ist. Ich empfehle klar zu stellen, was mit diesem Begriff gemeint ist, oder ihn am Besten gar nicht mehr zu verwenden, ansonsten beteiligen wir uns nur an einer Verwässerung der Sprache.

Wie ich sehe, hast du deinen Text überarbeitet. Nein, ich möchte den Esoterikbegriff nicht als Keule benutzen, aber kennst du einen besseren, trefferenden Begriff für alles, was sich in der kommerziellen Esoterikbranche versammelt?
Ist die Esoterikszene nicht selbst Schuld daran, daß der Begriff so in Verruf gekommen ist?
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#77 Re: Ist Evolution Science-Fiction?

Beitrag von closs » Do 31. Jul 2014, 11:32

sven23 hat geschrieben:Das Buch ist ein weiteres Stück Esoterik, das im Gewand der Physik daherkommt.
Du definierst "Esoterik" so, als sei jeder Hauch von Geist "Esoterik". - Der physikalische/mathematische Teil scheint (nach Aussagen seiner Kollegen) ganz sicher NICHT "Esoterik" zu sein - seine Schlussfolgerungen gehen (wie auch bei den Naturalisten) über den wissenschaftlichen Aspekt hinaus. Ist das dann gleich "Esoterik"?

sven23 hat geschrieben: Er schlägt pysikalische Experimente vor, um Wunder, Jungrauengeburt und Auferstehung zu beweisen.
Wenn das Design dazu wissenschaftlich anerkennbar ist - why not? - Davon abgesehen: Es wird aus meiner Sicht nicht funktionieren, weil man geistige Dinge grundsätzlich nicht "beweisen" kann.

sven23 hat geschrieben:Den Zeugen Jehovas dürfte er übrigens gefallen, auch er sieht die letzen Tage der Menschheit gekommen.
Das hat nichts mit ZJ zu tun - dass die sogenannte "Weltzeit" (sogar nach wissenschaftlichem Maßstab) begrenzt ist, ist nichts Neues.

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#78 Re: Ist Evolution Science-Fiction?

Beitrag von Demian » Do 31. Jul 2014, 13:57

sven23 hat geschrieben:Nein, ich möchte den Esoterikbegriff nicht als Keule benutzen, aber kennst du einen besseren, trefferenden Begriff für alles, was sich in der kommerziellen Esoterikbranche versammelt?

Das ist kein treffender Begriff, weil die inhaltliche Bedeutung entweder aus Ignoranz oder aus Unwissenheit verdreht oder verschleiert wird. Beides ist kein gutes Argument.

Ist die Esoterikszene nicht selbst Schuld daran, daß der Begriff so in Verruf gekommen ist?

Auf Universalgelehrte wie Platon, Pythagoras, Leonardo Da Vinci oder Goethe lässt sich dieser Begriff vielleicht anwenden, denn diese Menschen waren sehr gelehrt und kannten die Weisheitslehre.

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sven23
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#79 Re: Ist Evolution Science-Fiction?

Beitrag von sven23 » Do 31. Jul 2014, 14:56

closs hat geschrieben: Wenn das Design dazu wissenschaftlich anerkennbar ist - why not?

Da kann man ihm nur viel Glück wünschen. Ich wüßte zu gern, wie Experimente zur Jungfrauengeburt aussehen sollen. Seinen Ruf als Physiker hat er sich ruiniert, jetzt will er sich auch noch zum Deppen machen.

closs hat geschrieben: - Davon abgesehen: Es wird aus meiner Sicht nicht funktionieren, weil man geistige Dinge grundsätzlich nicht "beweisen" kann.

Da scheint er anderer Meinung zu sein.


closs hat geschrieben: Das hat nichts mit ZJ zu tun - dass die sogenannte "Weltzeit" (sogar nach wissenschaftlichem Maßstab) begrenzt ist, ist nichts Neues.

Er redet wie die ZJ davon, daß wir in der Endzeit sind. Das Ende des Universums ist eine ganz andere Nummer. Hier reden wir von 2 oder 3 stelligen Milliardenjahren.
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#80 Re: Ist Evolution Science-Fiction?

Beitrag von Pluto » Do 31. Jul 2014, 15:32

closs hat geschrieben:Nein - seine (fundamental-theologisch gestützte) Meinung ist eine Beurteilung gewisser weltanschaulicher Interpretationen biologischer (= wissenschaftlicher) Erkenntnisse. Das hat mit "Biologie" und "Wissenschaft" überhaupt nichts zu tun, sondern mit materialistischen Weltanschauungen, die man daraus rekrutieren kann.
Eines verstehe ich beim besten Willen nicht...
Warum willst du einem Biologen verbieten Schlüsse aus den eigenen Erkenntnissen zu ziehen, während du gleichzeitig einem Kardinals beliebige Ergänzungen einer wissenschaftlichen Theorie gestatten willst.

Ist nicht nachvollziehbar!
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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