Eine Fliege in der Suppe der menschlichen Evolution.

Evolution vs. Schöpfung Debatte, Alter der Erde
Geologie, Plattentektonik, Archäologie, Anthropologie
ThomasM
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#11 Re: Eine Fliege in der Suppe der menschlichen Evolution.

Beitrag von ThomasM » Fr 2. Mai 2014, 14:47

Pluto hat geschrieben:
ThomasM hat geschrieben:Vom christlichen Standpunkt her, sofern man einen solchen hat, wäre die Frage, was die Komplexität der menschlichen Evolution über den Plan Gottes aussagt.
Keine Ahnung... ich gestehe hier totale Igniranz, lasse mich aber hier gerne belehren.
Nun, eine Reaktion hast du ja schon gesehen: Ignoriere einfach die Naturwissenschaft. Abischai zeigt die typische wissenschaftsfeindliche Einstellung, die den eigenen Hochmut am Wichtigsten nimmt.

Wenn man die Wissenschaft tatsächlich ernst nimmt, lehrt sie uns Demut in unserer Gotteserkenntnis. Gewisse Leute hier sind ja immer so schrecklich von sich selbst überzeugt, dass sie die einzig wahre und richtige Erkenntnis davon haben, was Gott tut und getan hat. Betrachtet man aber die Komplexität der Evolution (nicht nur der menschlichen) und nimmt ernst, dass Gott einen Plan hat und diesen verwirklicht, dann muss man erkennen, dass die Vorstellung des "allmächtigen Gott mit Plan" eben so ganz anders ist, als wenn Gott ein Mensch wäre.
Ein Mensch, der einen Plan hätte und die Macht, alles sofort zu machen, würde mit dem Finger schnipsen und sagen "es sei". Weil Menschen faul und allein am Ergebnis orientiert sind. Gott ist da anders. Er geht auch Wege, die uns krumm erscheinen, er nimmt Umwege, die wir nicht verstehen. Die Evolution zeigt, dass wir Gott nicht in der Hand haben, sie zeigt, dass wir eben nur Geschöpfe sind.

Aber ich hatte ja auch eine Frage gestellt, die nicht den christlichen Glauben voraussetzt, sondern eher eine Herausforderung des Naturalismus darstellt. Vielleicht kannst du da mehr sagen.

Gruß
Thomas
Gott würfelt nicht, meinte Einstein. Aber er irrte. Gott nutzt den Zufall - jeden Tag.

Pluto
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#12 Re: Eine Fliege in der Suppe der menschlichen Evolution.

Beitrag von Pluto » Fr 2. Mai 2014, 21:15

ThomasM hat geschrieben:Die Evolution zeigt, dass wir Gott nicht in der Hand haben, sie zeigt, dass wir eben nur Geschöpfe sind.
Es wäre ja auch anmaßend, zu meinen, man könne "Gott in der Hand haben". Andererseits kann ich nicht wirklich nachvollziehen, dass Gott die Evolution n seinem Sinne lenkt. Auch ist mir der Gedanke fremd, zu glauben, dass der Mensch die Krönung göttlicher Schöpfung sei.

Aber ich hatte ja auch eine Frage gestellt, die nicht den christlichen Glauben voraussetzt, sondern eher eine Herausforderung des Naturalismus darstellt. Vielleicht kannst du da mehr sagen.
Du meinst diese Frage?
ThomasM hat geschrieben:Warum siehst du diese Meldung als Fliege in der Suppe der menschlichen Evolution?
Hier sehe ich wie neue Erkenntnisse (gar nicht mal) altes Wissen umkrempelt, und uns zur Revision unserer Ansichten führt, zu einem Paradigmenwechsel in der menschlichen Evolution zwingt.
Das bedeutet für mich letztlich, dass Naturwissenschaft etwas lebendiges ist bleibt, weil sie sich selbst erneuert, und manchen Experten vor neue Herausforderungen stellt.
Man lernt nie aus, nicht wahr? Und das ist es was Naturwissenschaft so spannend macht.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

ThomasM
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#13 Re: Eine Fliege in der Suppe der menschlichen Evolution.

Beitrag von ThomasM » So 4. Mai 2014, 16:12

Ich meine das hier
ThomasM hat geschrieben: Vom evolutionären Standpunkt ist es allerdings die Frage, wie es sein kann, dass eine Art, die praktisch schon ausgestorben ist, derart erfolgreich sein konnte.

Gruß
Thomas
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#14 Re: Eine Fliege in der Suppe der menschlichen Evolution.

Beitrag von Pluto » So 4. Mai 2014, 22:43

ThomasM hat geschrieben:Ich meine das hier
ThomasM hat geschrieben: Vom evolutionären Standpunkt ist es allerdings die Frage, wie es sein kann, dass eine Art, die praktisch schon ausgestorben ist, derart erfolgreich sein konnte.
Tja. Wie heisst es so schön? Shit happenz!

Der Mensch ist kein Einzelfall. Ein solcher genetischer Engpass ist in der Natur keine Seltenheit. Ähnlich ist es dem Geparden, dem Bison, dem Steinbock und vielen anderen Tieren ergangen. Die Population schrumpft auf wenige Exemplare und expandiert wieder. Alle Arten die einen solchen Engpass durchliefen, weisen eine, durch den Engpass verursachte sehr geringe genetische Variation auf. Wenn sich die Umweltbedingungen wieder "normalisieren", erholt sich die Population.

Hier findest du mehr zu diesem Thema: http://www.uni-protokolle.de/Lexikon/Ge ... nhals.html
Zitat aus diesem Artikel:
Der Gepard ist in vorgeschichtlicher Zeit durch einen so extrem engen genetischen Flaschenhals gegangen dass ohne Abstoßungsreaktion Gewebe von einem Geparden auf einen beliebigen anderen übertragen werden kann.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

ThomasM
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#15 Re: Eine Fliege in der Suppe der menschlichen Evolution.

Beitrag von ThomasM » Mo 5. Mai 2014, 14:17

Pluto hat geschrieben: Tja. Wie heisst es so schön? Shit happenz!
...
Wenn sich die Umweltbedingungen wieder "normalisieren", erholt sich die Population.
Ja, genau das ist die Antwort: Es gibt keine Antwort.

Dass eine Art durch einen genetischen Flaschenhals geht, ist schon öfter vorgekommen. Eine in der Art bis dato selten vorkommende und irrelavante genetische Variation wird zum Überlebensfaktor.
Aber dass diese eine Art dann die Welt überschwemmt ist meines Erachtens einmalig. Alle von dir genannten Beispiele sind Arten, deren Population sich zwar wieder einigermaßen erholt haben, trotzdem beherrschen diese Arten nicht die Erde und benötigen nach wie vor spezialisierte Umweltbedingungen und sind wegen der Einengung des Lebensraums durch den Menschen schon wieder vom Aussterben bedroht.

Das ist genau das Problem bei der naturalistischen "Erklärung". Aus einem Einzelfall lassen sich keinerlei Schlüsse ziehen. Ein Gott dagegen...

Übrigens: Die Umweltbedingungen "normalisieren" sich nicht, sondern ändern sich. Die Population schafft es enweder, sich anzupassen oder nicht. Du implizierst mit deiner Wortwahl eine kausale Beziehung, die der Naturalismus gerade verneint.

Gruß
Thomas
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