Nur noch sechs statt fünfzig Millionen...

Evolution vs. Schöpfung Debatte, Alter der Erde
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Janina
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#21 Re: Nur noch sechs statt fünfzig Millionen...

Beitrag von Janina » Mi 29. Jan 2014, 14:54

Zeus hat geschrieben:Die leben halt von der geistigen Einfachheit der Massen ihrer Anhänger.
Na klar. Ist ja auch einfacher als was zu leisten.
Ich frag mich nur was so Fußvolk wie RF macht.
Den Mist nachplappern, der bei einem selbst so gut angeschlagen hat, in der Hoffnung, aus dem Weiterverbreiten ein wenig Selbstbewusstsein ziehen zu können?
Oder sind das alles Faker, die sich schlapp lachen über den ersten, der sich davon (scheinbar) blenden lässt?

ThomasM
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#22 Re: Nur noch sechs statt fünfzig Millionen...

Beitrag von ThomasM » Mi 29. Jan 2014, 15:58

Zeus hat geschrieben: Janina, was du da sagst gilt für die mehr oder weniger Intellektuellen, also für viele Würdenträger der RKK und besonders die steinreichen amerikanischen evangelikalen Prediger.
Die leben halt von der geistigen Einfachheit der Massen ihrer Anhänger.
Ich halte zwar nichts von den intellektuellen Lügen eines R.F., aber so generalisieren ist doch wohl zu einfach.

Die Masse der Menschen (egal welchen Glaubens) hat wenig Verständnis für Naturwissenschaft und ist leicht zu beeindrucken oder zu manipulieren. Das machen sich Politiker und auch wissenschaftliche Wasserträger rund um den Globus zunutze. Sei es bei dem Verkauf von technischen Neuheiten (die natürlich völlig ohne Nebenwirkungen das Glück aller Menschen erhöhen) oder von "leider" notwendigen Maßnahmen, die völlig alternativlos sind (OTon Merkel), die Mechanismen sind immer gleich.

Dergleichen gibt es auch in der "frommen" Szene, das ist aber beileibe kein Alleinstellungsmerkmal der Frommen.

Bei den Frommen ist der Haupthebel das der Unsicherheit im Glauben (andere Menschen haben andere Hebel wie Neid, Gier, Sehnsucht etc.). (Zu) Viele sind unsicher, ob ihr Glaube denn nun der "Richtige" ist und versuchen diese Unsicherheit dadurch zu überspielen, dass sie Dogmen setzen, wie z.B. "die Bibel ist wörtlich wahr". Das ist das einfache Denken, was zu kritisieren ist.

Aber es ist eben etwas typisch menschliches.

Ich attackiere diejenigen, die diese Unsicherheiten ausnutzen deswegen, weil es im Christentum (im Gegensatz zur allgemeinen Gesellschaft heutzutage) eine dedizierte Ethik gibt, die das Belügen und Verführen der Gläubigen verbietet. Es klafft hier also eine Differenz zwischen Anspruch und Wirklichkeit. Diese Differenz existiert nicht per se, wenn ein wissenschaftsbasierter Betrüger die Leute aufs Glatteis führt.

Thomas
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Anton B.
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#23 Re: Nur noch sechs statt fünfzig Millionen...

Beitrag von Anton B. » Mi 29. Jan 2014, 16:03

Janina hat geschrieben:
Anton B. hat geschrieben:Sie verfahren nach dieser Methode, weil sie zwar überzeugt sind...
Und gerade DAS glaube ich nicht.
Werner Gitt war Professor für Informationstechnologie, Wolf-Ekkehard Lönnig war Genetiker am Max-Planck-Institut für Züchtungsforschung, Reinhard Junker ist studierter Biologe. Sie alle haben genug Hintergrundwissen, um den Schwachsinn ihrer kruden Thesen selber zu erkennen.
Sie verdienen so nur mehr, als in ihrem alten Job.
Weiß nicht. Für einige Protagonisten, besonders amerikanischer Provenienz triift das bestimmt zu. Einige "Größen" des deutschen Kreationismus kenne ich allerdings persönlich, und denen nehme ich ihre Überzeugung definitiv ab. Die machen auch kein großes Geschäft damit, im Gegenteil, im erlernten Beruf hätten sie einige monetäre Vorteile gehabt.

Erstaunlicherweise ist das Hintergrundwissen bei manchen nicht so da, wie es nach der Ausbildung da sein sollte. Ein studierter Biologe mit Doktortitel z.B. kennt sich bestens in der Systematik einer bestimmten Lebewesengruppe aus, hat aber von der Molekulargenetik keine Ahnung, ja, selbst manche zentrale Begründungen hinsichtlich der ihm so verhassten ET kennt er nicht. Ja, nicht, dass er sie nicht verstanden hätte oder diesbezügliche Daten ander interpretiert, nein, er kennt sie nicht. Da muss er schon während des Studiums sehr selektiv an die Sache drangegangen sein.
Die Eiche "ist" - sie steht da - mit oder ohne Wildschweine.

Anton B.
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#24 Re: Nur noch sechs statt fünfzig Millionen...

Beitrag von Anton B. » Mi 29. Jan 2014, 16:07

ThomasM hat geschrieben:Die Masse der Menschen (egal welchen Glaubens) hat wenig Verständnis für Naturwissenschaft und ist leicht zu beeindrucken oder zu manipulieren.
Ja. Denn interessanterweise gibt es auch den naturwissenschaftlich aufgestellten Gegenpart, der ebenfalls die Details nicht kennt, eigentlich die ET nur Glauben kann, und trotzdem die ET argumentativ vertritt.
Die Eiche "ist" - sie steht da - mit oder ohne Wildschweine.

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Janina
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#25 Re: Nur noch sechs statt fünfzig Millionen...

Beitrag von Janina » Mi 29. Jan 2014, 16:08

Anton B. hat geschrieben:Einige "Größen" des deutschen Kreationismus kenne ich allerdings persönlich, und denen nehme ich ihre Überzeugung definitiv ab.
Dann sind sie gute Schauspieler. Mit der Ausbildung sollte das unmöglich sein.

Anton B. hat geschrieben:selbst manche zentrale Begründungen hinsichtlich der ihm so verhassten ET kennt er nicht. Ja, nicht, dass er sie nicht verstanden hätte oder diesbezügliche Daten ander interpretiert, nein, er kennt sie nicht. Da muss er schon während des Studiums sehr selektiv an die Sache drangegangen sein.
Wie soll das gehen? Versuch mal Physik zu studieren, ohne Mathematik, Mechanik und Elektrodynamik gehört zu haben. :roll:

Anton B.
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#26 Re: Nur noch sechs statt fünfzig Millionen...

Beitrag von Anton B. » Mi 29. Jan 2014, 16:16

Janina hat geschrieben:
Anton B. hat geschrieben:selbst manche zentrale Begründungen hinsichtlich der ihm so verhassten ET kennt er nicht. Ja, nicht, dass er sie nicht verstanden hätte oder diesbezügliche Daten ander interpretiert, nein, er kennt sie nicht. Da muss er schon während des Studiums sehr selektiv an die Sache drangegangen sein.
Wie soll das gehen? Versuch mal Physik zu studieren, ohne Mathematik, Mechanik und Elektrodynamik gehört zu haben. :roll:
Ganz ehrlich -- ist mir z.T. zumindest auch ein Rätsel. Scheint aber zu gehen. Aber es ist eben auch nicht so, dass sie nichts wüssten. Es ist wirklich sehr selektiv.

Ein echtes Phänomen ist für mich auch Reinhard Junker, den ich allerdings nicht persönlich getroffen habe. Bei ihm gerät wirklich alles, sei es Biologie oder Erkenntnis- und Wissenschaftstheorie auf eine ganz einzigartige Weise völlig außer Kontrolle.
Die Eiche "ist" - sie steht da - mit oder ohne Wildschweine.

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#27 Re: Nur noch sechs statt fünfzig Millionen...

Beitrag von ThomasM » Mi 29. Jan 2014, 17:00

Anton B. hat geschrieben: Ein echtes Phänomen ist für mich auch Reinhard Junker, den ich allerdings nicht persönlich getroffen habe. Bei ihm gerät wirklich alles, sei es Biologie oder Erkenntnis- und Wissenschaftstheorie auf eine ganz einzigartige Weise völlig außer Kontrolle.
Junker ist durchaus eine integre Persönlichkeit. Er kennt alle Einwände gegen seine Ansichten und hat sich Antworten zurechtgelegt. Man muss seinen Argumenten immer sehr scharf folgen, um zu sehen, wo der Hase im Pfeffer liegt.

Sein Spezialgebiet ist allerdings die Biologie, in der die harte Verwendung von Mathematik nicht so gebräuchlich ist, wie in der Physik, zumindest die Modelle sind nicht durchgängig in dieser Form formuliert. Biologie ist eben immer noch sehr viel Phänomologie und ein sehr weites Feld.
Viele sehen z.B. nicht, dass die von Junker und Scherer eingeführten Grundtypen eventuell tatsächlich ein sinnvolles Klassifikationsschema sind. Nur ist es eben so, dass die Sinnhaftigkeit des Grundtypen Begriffs und die Sinnhaftigkeit der Evolutionsmechanismen nichts miteinander zu tun haben.

Bei Vorträgen von Junker besteht das Problem, dass die Diskussionen dazu entweder völlig aus dem Ruder laufen (weil alle was einwenden wollen) oder der Moderator so viel Disziplin fordert, dass nur wenige Einwände zum Tragen kommen. Letzteres habe ich erlebt und konnte mein Einwände nicht anbringen.

Gruß
Thmas
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#28 Re: Nur noch sechs statt fünfzig Millionen...

Beitrag von Pluto » Mi 29. Jan 2014, 17:22

ThomasM hat geschrieben:Biologie ist eben immer noch sehr viel Phänomologie und ein sehr weites Feld.
Deine Meinung in ehren, aber die meisten Biologen sehen das anders. Rechengenauigkeit gehört auch in die Biologie.

If you can’t stand algebra, keep out of evolutionary biology. (John Maynard Smith)
Computers are to biology what mathematics is to physics. (Harold Morowitz)

Viele sehen z.B. nicht, dass die von Junker und Scherer eingeführten Grundtypen eventuell tatsächlich ein sinnvolles Klassifikationsschema sind.
Warum existiert ein solches Klassifizierungsschema dann nicht? Warum bleiben sie dann bei den "Wolfartigen" und "Entenähnlichen" stecken, und klassifizieren dann nicht alle Lebewesen.

War ein rhetorische Frage, auf die ich dir gleich die Antwort gebe, lieber Thomas:
Der Kreationismus und seine Schwester die ID sind pseudowissenschaftliches Geschwurbel ohne Sinn; viel Brimborium um nichts.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#29 Re: Nur noch sechs statt fünfzig Millionen...

Beitrag von Anton B. » Mi 29. Jan 2014, 17:37

ThomasM hat geschrieben:Junker ist durchaus eine integre Persönlichkeit. Er kennt alle Einwände gegen seine Ansichten und hat sich Antworten zurechtgelegt. Man muss seinen Argumenten immer sehr scharf folgen, um zu sehen, wo der Hase im Pfeffer liegt.
Seine Aussagen zur wissenschaftstheoretischen Ausführungen zu den Naturwissenschaften sind aber nun mal recht "eigentümlich" und haben -- um es zu objektivieren -- in der Gilde der Philosophen zu keinerlei Nachdenken geführt.

Und wenn ich mir nur z.B. seine Ausführungen zu Analogie, Homologie usw. anschaue, so beruft er sich hauptsächlich auf die durch Osche angestoßene Diskussion, deren Anliegen, Kontext und Lokalisierung er überhaupt nicht verstanden hat. Außerdem ist er viel zu spät dran. Jedes aktuelle umfassende ET-Lehrbuch war zum Zeitpunkt seiner Aufarbeitung dem Junker schon längst wieder enteilt. "Biologisch" die reinste Katastrophe.
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Zeus
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#30 Re: Nur noch sechs statt fünfzig Millionen...

Beitrag von Zeus » Mi 29. Jan 2014, 17:38

ThomasM hat geschrieben: Ich attackiere diejenigen, die diese Unsicherheiten ausnutzen deswegen, weil es im Christentum (im Gegensatz zur allgemeinen Gesellschaft heutzutage) eine dedizierte Ethik gibt, die das Belügen und Verführen der Gläubigen verbietet. Es klafft hier also eine Differenz zwischen Anspruch und Wirklichkeit. [...]
Ist nicht gerade das Christentum mit seinem Versprechen ewigen Lebens nach dem Tode pure Scharlatanerie?
e^(i*Pi) + 1 = 0
Gott ist das einzige Wesen, das, um zu herrschen, noch nicht einmal existieren muss.
(Charles Baudelaire, frz. Schriftsteller, 1821-1867)

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