Reichen Mutation und Selektion aus?

Evolution vs. Schöpfung Debatte, Alter der Erde
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Pluto
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#31 Re: Reichen Mutation und Selektion aus?

Beitrag von Pluto » Fr 10. Jan 2014, 17:27

sven23 hat geschrieben:"Traumata sorgen nicht nur für Narben in der Seele, sondern auch für Narben im Erbgut", veranschaulicht der Depressionsforscher Florian Holsboer die epigenetischen Markierungen.
Hat er auch ein Modell, dass erklärt wie diese "Narben im Ergut" zustande kommen?
Wenn nicht, ist es eine Behauptung ohne Begründung, die sich genauso leicht verwerfen lässt.
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sven23
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#32 Re: Reichen Mutation und Selektion aus?

Beitrag von sven23 » Fr 10. Jan 2014, 17:49

Pluto hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:"Traumata sorgen nicht nur für Narben in der Seele, sondern auch für Narben im Erbgut", veranschaulicht der Depressionsforscher Florian Holsboer die epigenetischen Markierungen.
Hat er auch ein Modell, dass erklärt wie diese "Narben im Ergut" zustande kommen?
Wenn nicht, ist es eine Behauptung ohne Begründung, die sich genauso leicht verwerfen lässt.

Holsboer meint hier wohl den Prozess der Methylierung, die er in seinem bekannt gewordenen Maus-Experiment nachgewiesen hat.
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#33 Re: Reichen Mutation und Selektion aus?

Beitrag von closs » Fr 10. Jan 2014, 19:22

sven23 hat geschrieben:Epigenetische Markierungen können vererbt werden.
Danke - sehr interessant.

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Janina
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#34 Re: Reichen Mutation und Selektion aus?

Beitrag von Janina » Sa 11. Jan 2014, 10:17

Lamarck hat geschrieben:Ja: 'Spontan' findet hier genauso Verwendung wie im Ausdruck 'spontaner Zerfall'.
Ha, da bin ich wieder zuhause. :)

Lamarck hat geschrieben:Epigenetik hat dabei aber eben keinen direkten Einfluss auf die Basenfolge.
Was ja erst mangels Kenntnis des Mechanismus noch nichtmal Inhalt der ET war.

Lamarck hat geschrieben:Profis in Evolutionsbiologie. Aber auch dies ist historisch begründet. Hier in Frankfurt gibt es eine modernere Richtung, die versteht unter Selektion nur 'innere Selektion' - ist also hier nicht Umwelt- sondern Organismuszentriert.
Ich versuch mir gerade vorzustellen, wie man ein Ebola-Virus beschreiben will, das KEINEN Einfluss auf seine Umwelt - seinen Wirt - ausübt. :shock:

closs hat geschrieben:Ist es theoretisch möglich, dass Abgeschaltetes (oder nie aktiviert Gewesenes) (re-)aktiviert wird?
Atavismen...
Oder mir fällt noch das hier ein: http://de.wikipedia.org/wiki/Axolotl#Neotenie
Und hier wurde was aktiviert, was eigentlich nie aktiv wird:
Bild
http://www.axolotl-online.de/html/metamorphose.html

closs
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#35 Re: Reichen Mutation und Selektion aus?

Beitrag von closs » Sa 11. Jan 2014, 11:44

Janina hat geschrieben:Atavismen...
Verständnisfrage: Wenn Atavismen (spontan?) auftreten können, heisst das doch, dass das dazugehörige Erbgut da sein muss - aber wegen weiterer Evolution "stillgelegt" wurde - richtig?

Wenn ja: Dann wäre es doch möglich, dass unter epigenetischen Gesichtspunkten (?) individuell (?) (etwa speziell bei Deinen Nachkommen) oder "epidemie-haft" (also flächendeckend) es bei der nächsten Generation signifikante Änderungen geben kann?!?! - Das war jetzt ein Satz mit furchtbar vielen "?", weil ich eine Richtung spüre, aber gleichzeitig auf Glatteis schlittere. - Trotzdem halbwegs verständlich?

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#36 Re: Reichen Mutation und Selektion aus?

Beitrag von Pluto » Sa 11. Jan 2014, 13:31

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Epigenetische Markierungen können vererbt werden.
Danke - sehr interessant.
Du meinst, weil es die Antort ist die du hören wolltest, glaubst du der Behauptung ohne nachzudenken?

Da Vererbung bekanntlich NUR über haploide Zellen stattfindet, ist mir schleierhaft, wie ein solcher Prozess funktioneiren soll. Die Frage ist, wie können epigenetische Merkmale eines Organismus, die sich in diploiden Zellen manifestieren, auf Samen-, bzw. Eizellen übertragen werden?

Wer das beantworten kann, ist Nobelpreis verdächtig.
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sven23
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#37 Re: Reichen Mutation und Selektion aus?

Beitrag von sven23 » Sa 11. Jan 2014, 13:53

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Epigenetische Markierungen können vererbt werden.
Danke - sehr interessant.

Die Betonung liegt aber auf "können", sie müssen nicht vererbbar sein und vor allem, können sich sich in der nächsten Generation wieder verlieren, man spricht von "weichen" Veränderungen.
Nicht reversibel sind dagegen DNS-Mutationen, die "harten" Veränderungen, die die Evolution vorantreiben.
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#38 Re: Reichen Mutation und Selektion aus?

Beitrag von Pluto » Sa 11. Jan 2014, 14:07

sven23 hat geschrieben:Die Betonung liegt aber auf "können", sie müssen nicht vererbbar sein und vor allem, können sich sich in der nächsten Generation wieder verlieren, man spricht von "weichen" Veränderungen.
Nicht reversibel sind dagegen DNS-Mutationen, die "harten" Veränderungen, die die Evolution vorantreiben.
Ja. Das gefällt mir schon weitaus besser als die erste Fassung. 8-)
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#39 Re: Reichen Mutation und Selektion aus?

Beitrag von closs » Sa 11. Jan 2014, 15:03

sven23 hat geschrieben:Die Betonung liegt aber auf "können", sie müssen nicht vererbbar sein und vor allem, können sich sich in der nächsten Generation wieder verlieren, man spricht von "weichen" Veränderungen.
Für meine "Zwecke" ist das vollkommen ausreichend.

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#40 Re: Reichen Mutation und Selektion aus?

Beitrag von Pluto » Sa 11. Jan 2014, 15:20

closs hat geschrieben:Für meine "Zwecke" ist das vollkommen ausreichend.
:shock:
Was bezweckst du damit anzustellen?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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