#911 Re: Versagt die Evolutionstheorie? II
Verfasst: Fr 16. Nov 2018, 21:09
Eben.JackSparrow hat geschrieben:Weder eine wahre Begründung x noch eine falsche Begründung x impliziert, dass A wahr ist.
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Eben.JackSparrow hat geschrieben:Weder eine wahre Begründung x noch eine falsche Begründung x impliziert, dass A wahr ist.
Lustig?closs hat geschrieben:Naturalisten definieren das als "unabhängige Realität", was sie selber als solche erkennen - umgekehrt: Sie lehnen die Existenz einer ihnen NICHT bekannten vom Menschen unabhängigen Realität kategorisch ab. - Damit neutralisieren sie genau ihr eigenes Postulat, dass es eine vom Menschen unabhängige Realität gäbe. - Lustig, nicht wahr?
Das hast Du immer noch nicht verstanden: Bei Deinem Test würde exakt dasselbe passieren, ob "die Welt" Vorstellung oder "Realität" in Deinem Sinne ist.SilverBullet hat geschrieben:Einfaches Experiment mit sagenhafter Wirkung.
Im Gegenteil hat sie closs mal wieder mit runtergelassenen Hosen erwischt.closs hat geschrieben: ↑Do 15. Nov 2018, 19:10Ja - sie war ziemlich wütend. - Sie war intelligent genug, um zu wissen, dass ich sie an der Wurzel erwischt hatte. - Und dann rastet man halt aus - wobei der von Dir zitierte Beitrag noch harmlos ist.thaddäus hat geschrieben:Jeder kann und darf jederzeit an alles glauben, was er will: an die Auferstehung, die Jungfrauengeburt, den Teufel, Dämonen, die in Schweine fahren, die Wortinspiration der Bibel, dass der Vorhang im Tempel von Jerusalem zeriss, als Jesus starb; dass Jesus nach seiner Auferstehung nach Indien gegangen ist und dort einen Ashram eröffnet hat, an das bizarre Dogma, der Papst sei in Lehrfragen unfehlbar oder dass der heilige Geist die prinzipielle Richtigkeit aller Konzilsbeschlüsse der katholischen Kirche und ihrer Tradition garantiere. Dies alles darfst du jederzeit aus tiefem Herzen glauben, lieber closs, wenn du das willst. Glauben darfst du, was du möchtest und damit glücklich sein. Wenn jemand einfach nur das glauben will, was er glauben will, - und sei es noch der größte Blödsinn, dann hat er meinen Segen dazu und es ist gut in einem Land leben zu können, wo man dies darf. ...Wenn du oder Ratzinger oder wer auch immer nicht nur glauben wollt an das, an was ihr eben glauben wollt, sondern darüber hinaus auch gerne noch die Wissenschaft mit im Boot haben wollt, - aus welchen Gründen auch immer; dann gibt es kein: ein bisschen theologische Wissenschaft treiben, damit unser Glaube den schönen, glänzenden Anstrich der Wissenschaftlichkeit erhält; aber ja nicht zu viel und nicht so, dass es weh tut, denn unser Glaube an dies und das sollte keinesfalls beschädigt werden. Eine solche Haltung ist letztlich einfach nur verlogen, auch dann, wenn man selbst diese Verlogenheit nicht bemerkt, weil man sich etwas vormacht.
Wenn wir schon dabei sind: Inhaltlich spricht Thaddäus hier indirekt einen wichtigen Punkt an: Was ist Geisteswissenschaft?
Anton B. hat geschrieben: ↑Do 15. Nov 2018, 20:01Nee, nee. Dann hätte Wiki gelogen. Meiner Erfahrung nach sind die meisten, die sich "Naturalisten" nennen, auch Vertreter des Realismus. Welchen tiefen Sinn soll denn der Naturalismus für Relativisten, Subjektivisten und Konstruktivisten machen?closs hat geschrieben: ↑Do 15. Nov 2018, 19:10Das klingt gut, da ontisch, ist es aber nicht. - Denn Naturalisten definieren das als "unabhängige Realität", was sie selber als solche erkennen - umgekehrt: Sie lehnen die Existenz einer ihnen NICHT bekannten vom Menschen unabhängigen Realität kategorisch ab. - Damit neutralisieren sie genau ihr eigenes Postulat, dass es eine vom Menschen unabhängige Realität gäbe. - Lustig, nicht wahr?Eine zentrale Annahme der meisten naturalistischen Theorien ist zudem der Realismus: Es gibt eine vom Menschen unabhängige Realität, die in den Wissenschaften entdeckt und erforscht wird. -- WIkipedia
closs hat geschrieben: ↑Fr 16. Nov 2018, 09:00Es ist Euch offenbar komplett unvorstellbar, dass Euer gut elaboriertes, aber letztlich anthropozentrisches Weltbild genauso unhinterfragt dasteht, wie das Weltbild der Kirche im Mittelater. - IHR habt den Staffelstab des Absolutismus übernommen und nicht Leute wie Ratzinger, weil Ihr gar nicht darauf kommt, dass Euer Konstrukt auf einem Glaubensentscheid fußt - Ratzinger weiß das. - Wer ist aufgeklärter?
Mit “Diese Grundsätze sind […] mit der Vernunft erkennbar†unterstellt Ratzinger denen, die nicht in der Lage sind diese Grundsätze als wahr zu erkennen, einen Defekt: mangelnde Vernunft.closs hat geschrieben: ↑Fr 16. Nov 2018, 16:32Nein. - Auch Ratzingers Aussage "Diese Grundsätze sind keine Glaubenswahrheiten, noch sind sie nur eine Ableitung aus dem Recht auf Religionsfreiheit. Sie sind in die menschliche Natur selbst eingeschrieben, mit der Vernunft erkennbar und so der gesamten Menschheit gemeinsam" ist eine Aussage auf Basis eines Glaubensentscheids.Claymore hat geschrieben:Das wurde dann von closs auf schamlose Weise hart gegen den Strich gebürstet
Also, zugestanden, dass es einen absolutistischen Naturalismus gibt: Was ist bitte an jemand wie Ratzinger aufgeklärt, der anderen einen Defekt unterstellt, wenn sie nicht seine favorisierte (und fragwürdige) Rechtsbasis akzeptieren?closs hat geschrieben:IHR habt den Staffelstab des Absolutismus übernommen und nicht Leute wie Ratzinger, weil Ihr gar nicht darauf kommt, dass Euer Konstrukt auf einem Glaubensentscheid fußt - Ratzinger weiß das. - Wer ist aufgeklärter?
Da steht aber nicht “verstehen†sondern “erkennbar.†Großer Unterschied. “Verstehen†schließt nicht “als wahr akzeptieren†mit ein.closs hat geschrieben:"Glaubensentscheid" und "Glaubenswahrheiten" sind zwei Paar Stiefel. - Ratzinger meint hier (ich lege ihm jetzt etwas in den Mund) "Dass Jesus leiblich auferstanden ist, ist auf Basis meines Glaubensentscheids eine Glaubenswahrheit, die zu erkennen ich keinem zumuten kann, der irgendwo in Nordkorea oder Indien lebt. - Das Naturrecht dagegen ist KEINE Glaubenswahrheit, muss also per Vernunft in Nordkorea oder Indien verstanden werden".
Andere Meinungen können allerdings auf einen Defekt zurückzuführen sein. Wenn ein Kind hartnäckig meint, dass 7 + 5 = 11 ist, dann hat es wohl Dyskalkulie. Genau so etwas nimmt Ratzinger an, wenn man sein Naturrecht ablehnt.- Der Punkt: Auch das, was Ratzinger "Naturrecht" nennt, geht nur auf Basis seines Glaubensentscheids - das merkt man allein daran, dass bspw. Claymore auf Grund SEINES Glaubensentscheids ganz anderer Meinung ist.
Wer verwendet das Wort “Hermeneutik†denn so wie du? Willst du da nicht doch irgendwann einmal Aufklärung schaffen?closs hat geschrieben:Setzt mich einfach auf "ignore", wenn Ihr innerhalb Eurer Hermeneutik Biedermeier betreiben wollt.Detlef hat geschrieben:Wie wird es weitergehen?
Und du möchtest das Messergebnis ignorieren, um weiterhin die Hypothese vertreten zu können, die Welt müsse entweder eine Vorstellung oder eine Realität sein?
Beides ist richtig. Es gibt nur das was im Experiment beobachtet werden kann, und die Realität ist unabhängig davon, was du oder ein anderer sich ausdenkt. Wenn man das Sein postuliert, ist das reines Wunschdenken. Man möchte, dass etwas existiert, damit man spirituell denken kann.
Wissenschaft hat ja auch eine anthropozentrische Komponente, weil der Mensch nun mal mit seinen menschlichen Mitteln der Akteur in seiner Erkenntnisbeschaffung ist. Trotzdem ist das Versprechen der Wissenschaft ja nicht das von Dir genannte "Es gibt nur das, was der Mensch erkennen kann", sondern stattdessen: "Der Mensch weiß (im Sinne des philosophischen Wissensbegriffes) nur das, was er vernünftig begründen kann."