Hallo Janina!
Janina hat geschrieben: Roland hat geschrieben: Ein ungünstigerer Zwischenzustand würde von der Selektion vielmehr ausgesiebt.
Richtig. Und zwar nach den Regeln der Evolution. Laut ID gäbe es welche. Fände man einen, dann wäre die Evolution widerlegt.
Die Schöpfungslehre spricht gar nicht von ungünstigeren Zwischenzuständen sondern von der Erschaffung polyvalenter Stammformen, in einem einmaligen, abgeschlossenen Schöpfungsakt, ganz am Beginn, die mit einem großen Variationspotential und programmierter Variabilität ausgestattet sind. Evolution verläuft demnach top-down, nicht bottom-up.
Janina hat geschrieben: Roland hat geschrieben: Selektion ist eigentlich nur die Binsenweisheit, dass nicht überlebt, was sich unter den lokal gerade gegebenen Bedingungen nicht ausreichend vermehren kann.
Tja, SO einfach ist die Evolution
Eben ZU einfach als dass dieser Mechanismus kreativ sein könnte.
Janina hat geschrieben: Roland hat geschrieben: Es gibt also keinen theoretischen Grund, der erwarten lassen würde, dass evolutionäre Linien mit der Zeit an Komplexität zunehmen und es gibt auch keine empirischen Beweise, dass dies geschieht.
Wir haben genug Beispiele angeführt. Der Satz heißt nur, dass du keines davon gelesen oder verstanden hast.
Wir haben in frühreren Diskussionen gesehen, dass keines der Beispiele, die du nennst, einer kritischen Prüfung standgehalten hat. Es gibt keinen natürlichen Mechanismus, der über Variation von Vorhandenem hinausgeht und der Neues konstruieren kann.
Janina hat geschrieben: Roland hat geschrieben: Janina hat geschrieben: Genau wie mit Aminosäuren und selbstreplizierende Ribozyme.
"von selbst" heißt "aufgrund der existierenden Ordnung in der Natur"
Das klingt so, als ob du sagen würdest, dass es keinen Unterschied gibt zwischen dem Zusammenstürzen eines Hauses aufgrund natürlicher, statischer also naturgesetzlicher Faktoren (morschen Balken und der Schwerkraft) - und dem planvollen Errichten eines Hauses.
Das klingt hart, aber es ist so.
Wachstum folgt einfachen Naturgesetzen.
Das Wachstum eines Tropfsteins vielleicht. Wachstum bei lebenden Objekten folgt einer Software, einem genetischen Programm, das bei der Fortpflanzung weitergegeben wird und über deren Herkunft naturalistische Wissenschaft maximal vage spekulieren kann.
Janina hat geschrieben: Es klingt nur so bescheuert, weil das Haus ein bescheuertes Beispiel ist.
Das Beispiel trifft den Unterschied zwischen der Entstehung naturgesetzlich determinierter Phänomene, wie eben der Schneeflocke - und einer vermuteten, natürlichen Entstehung von Leben sehr genau. Im Inneren der einfachsten Bakterienzelle finden wir eine Welt von überragender Technologie, eine Miniatur-Fabrik. Die genaue Antithese einer Zufallsentstehung oder der Entstehung durch einfache, naturgesetzlich ablaufende Prozesse.
Janina hat geschrieben: Nein, das Ergebnis umfassender Datensammlung.
An der Datensammlung zum Thema Lebensentstehung haben sich hunderte Forscher beteiligt, darunter lauter Nobelpreisträger. Mit dem Ergebnis, dass bis heute niemand die Antwort weiß und sogar Panspermie noch immer im Rennen ist.
Janina hat geschrieben: Roland hat geschrieben: Sie ist quais ein Mechanismus der über Leichen geht.
War dir das neu?
Nee, es ist für mich schon lange ein Argument gegen die Vorstellung, dass sich ein souveräner Gott eines solchen, sackgassenreichen Todesmechanismus bedient, um den Menschen zu erschaffen.
Janina hat geschrieben: Der Beseitigungsprozess ist nicht zufällig. Denn er setzt an der Funktionalität an. Was gut funktioniert, vermehrt sich, was nicht funktioniert, vermehrt sich nicht.
Ob etwas funktioniert oder nicht, liegt aber an den gerade zufällig herrschenden Bedingungen. Hier kommt der Zufall wieder ins Spiel. Trockenperiode - Nahrungsangebot beschränkt sich auf große Samen - kleine Schnäbel funktionieren nicht - diejenigen Finken mit größeren Schnäbeln sind im Vorteil - die mit kleineren verschwinden. Feuchte El-Niño-Periode - wieder ausreichend kleine Samen vorhanden - Schnabelgrößen schrumpfen wieder. Es entsteht auf diese Weise nichts Neues, die Komplexität nimmt nicht zu, es wird nichts Neues konstruiert, alles beschränkt sich auf Variation und Anpassung von Vorhandenem. Durch das richtungslose Zufallswürfelspiel der Selektionsfaktoren kann man keine Evolution hin zu mehr Komplexität begründen. Es gibt auch nichts aus der experimentellen Biologie, was dafür sprechen würde, dass dem so wäre.
Aber im Geschichten erzählen ist man groß:
Pluto hat geschrieben: Das Auge des Nautilus hat sich über Jahrmillionen ausgebildet. Vermutlich erste Photorezeptoren auf blanker Haut, dann die sich nach Inne wölbenden Höhlen im Skelett, usw. Doch dann erreichte das Auge des Nautilus-ein intermediäres Optimum das in etwa mit der Entwicklung einer Lochkamera vergleichbar ist.
Jeder, lieber Pluto, darf natürlich, statt an Gott, an mysteriöse Naturkräfte glauben, die Lochkamaras entwickeln können.
Im Grunde sind wir uns doch alle ziemlich ähnlich

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Gruß Roland