Flavius hat geschrieben:
Das Ganze passt ein wenig zum Thema, da es oft die allgemein verbreiteten (sicheren) "Glaubenssätze" sind, (die "zeitgemässer u. anerkannter Standard" sind) die ein Weiterdenken o.Probieren hindern, manches wird einfach für unmöglich halten und Leute, die es dennoch versuchen, nur belächelt.
Ja, es passt hier zum Thema.
Denn, was für den Otto Normalbürger "Glaubenssätze" sind, sind für den, der sich bemüht, die Materie zu studieren, Selbstverständlichkeiten.
Das liegt an der Art und Weise, wie Normalbürger, und auch du Flavius, Naturwissenschaft lernen.
Eben nicht durch Verstehen, sondern durch Auswendig lernen. Eben wie Glaubenssätze.
Glaubenssätze kann man in Zweifel ziehen. Verstandenes nicht, denn sie beruhen auf logischer Deduktion und zwangläufigen Zusammenhänge.
So ist die Energieerhaltung in einem geschlossenen System eine solche Selbstverständlichkeit, kein Glaubenssatz. Jeder, der die Tiefe, mit der dieser Satz gilt, verstanden hat, weiß, dass kein Tüftler, kein Exentriker und vor allem kein Verkäufer, dieses Grundprinzip des Universums aushebeln kann.
Aber er weiß auch um die Bedeutung des Zusatzes "geschlossen". In einem offenen System gilt die Energieerhaltung nicht und daher müssen zwangsläufig alle diese Beispiele darauf beruhen, dass sie offen sind, d.h. ihre Energie irgendwoher bekommen. Sie KÖNNEN kein Perpetuum Mobile sein, im klassischen Sinn, weil sie das Universum gegen sich hätten.
Aber sie haben sicherlich einen extrem geschickten Weg, die Energie irgendwoher zu stehlen, ohne dass die unbedarften Betrachter es bemerken.
Um ein anderes Beispiel zu nehmen: Die Quadratur des Kreises.
Seit dem berühmten Beweis - ich glaube es war Gauß - WEIß man, dass diese unmöglich ist.
Das hindert die Tüftler nicht daran, extrem geschickte Näherungsverfahren zu entwickeln.
Das ist alles NICHT die Quadratur des Kreises, aber gute Näherungsverfahren sind für sich eventuell etwas wert.
Um den Bogen zum hiesigen Thema zurück zu biegen.
Für den Glaubenssatz-Lerner, den Otto Normalbürger, den, der sich nicht die Mühe macht ZU VERSTEHEN, ist die Evolutionstheorie unmöglich.
Sie schreien "geht nicht"
Sie schreien "Mutation und Mutation reichen nicht"
Sie schreien "das beweist doch, dass es Gott geben muss"
Sie schreien "diese Wissenschaftler verschwören sich".
Dabei müssten sie doch nur mal ein wenig selbstkritisch ihren Verstand einschalten und verstehen, statt Glaubenssätze zu lernen.
Gott würfelt nicht, meinte Einstein. Aber er irrte. Gott nutzt den Zufall - jeden Tag.