Janina hat geschrieben:Interessanterweise wird aber nicht die Wahrnehmung verabsolutiert, sondern umgekehrt das Sein relativiert.
Ersteres ist schon mal gut. - Zweiteres sehe ich anders - denn: Wer sagt denn, dass das, was wir als Objekt sehen oder gar per Beobachtung "machen", "objektiv" ist? - Anders: Auch das, was wir als als Objekt beobachten oder per Wahrnehmung "machen", ist doch zunächst nichts als eine Offenbarung von etwas, was nicht Subjekt ist. - Worauf es basiert, wissen wir doch möglicherweise gar nicht.
Mit anderen Worten: Wo kommt eigentlich die Annahme her, dass "das Sein" in seinem Wesen für uns messbar sein MUSS? - Kann es nicht sein, dass das, was wir "Sein" nennen, nichts anderes als Offenbarungs-Form des eigentlichen "Seins" ist. - Sorry - das ist kompliziert, aber eigentlich ganz einfach.
Janina hat geschrieben:Es ist nicht die Wahrnehmung, sondern die Wechselwirkung, die die Möglichkeit in die Existenz hebt.
Gut vorstellbar. - Aber da muss es doch dann ein Sein geben, aus dem die Möglichkeit zur FÜR UNS zur wahrnehmbare Existenz wird. - Das hat nichts mit "verborgenen Parametern" zu tun.
Janina hat geschrieben: closs hat geschrieben:
Altes Thema: Wenn der Mensch stirbt, existiert seine Entität/Individualität nach (nicht nur) christlichem Glauben weiter - OHNE Materie. - Da diese Existenzform trans-naturalistisch ist, kann man diese Existenz kritisch-rational weder beweisen noch falsifizieren.
Der letzte Satz bedeutet nicht mehr und nicht weniger, als dass der erste Satz durch nichts gerechtfertigt ist.
Was heißt "gerechtfertigen"? - Dass nur das gerechtfertigt ist, was kritisch-rational beweisbar oder falsifizierbar ist? - Glaubst Du ernsthaft, es wäre kritisch-rational beweisbar oder falsifizierbar, falls es eine materiefreie Existenz des Menschen nach dem leiblichen Tod gäbe?
Janina hat geschrieben:Das ist eine gute Frage. Wenn die frühen Christen da eine andere Vorstellung hatten - ist das irgendwo beschrieben?
Da bin ich jetzt gerade nicht firm. - Als gesichert darf man es ansehen, dass der Scheol des AT ein Wartestand ist und Eliah als jemand dargestellt wird, der existentiell "oben" ist.
Weiterhin ist die Auferstehung Jesu nur dann sinnvoll, wenn es irgendwo hin geht bei der Auferstehung. - Ich wüsste weiterhin nicht, was "Erlösung" sein sollte, wenn man sie nicht transzendent versteht. - Letztlich sprechen wir darüber, ob das Christentum eine transzendente Religion ist oder eine weltliche Lehre - oder nicht?