Flavius hat geschrieben:Das meine ich mit "alles erklärt".
Du liest was DU sehen willst. Ich sprach nicht von ALLES. Alles würde ein DICKES Buch füllen und den Rahmen des Forums sprengen.
Aber ich habe dir das Wesentlich erklärt. Und nun bist du dran! Mit ein wenig Arbeit, beschaffst du dir einige Bücher über Evolution (es gibt genug davon) und lernst selber.
Flavius hat geschrieben:Ihr schreibt alle der Selektion die Funktion der Auswahl aus VORHANDENEM zu -ist auch okay. Wenn die Natur aber etwas NEUES entwickeln "will", muss sie in der Regel auch Neues mit einbauen.
Wieso sollte die Natur denn etwas
wollen? Wie stellst du dir das vor?
Flavius hat geschrieben:Ein Leben, bzw Neues in der Entwicklung kannst Du nicht einfach so im Rekombinations-Verfahren nur durch AUSWÄHLEN zusammenbauen.
NEUES entsteht dauernd, wenn Mutationen zufällig entstehen. Du ignorierst die treibende KRaft des Fortpflanzungserfolgs!
Selektion bedeutet, dass diejenigen Individuen die vorteilhafte Veränderungen tragen sich erfolgreicher vermehren als andere.
Dass die meisten Mutationen schlecht sind ist bekannt. Aber ein Paar davon werden positiv, also gut für die Fortpflanzung des Individuums sein und diese und NUR diese werden sich erfolgreich vermehren, bis die ganze Population (Stamm) einer Art sie trägt. So kann auch Neues entstehen.
Dass dies sehr extrem lange dauert, versteht sich von selbst. Ich vermute, ein Großteil deinesr Zweifel entstehen, weil du kein Gefühl (Verständnis?) für dei Zeitspannen hast, in der Evolution wirkt. Es sind nicht hundertausende, sondern Millionen von Jahren.
Aber Zeit spielt dabei keine Rolle, wenn man eine halbe Milliarde Jahre zur Verfügung hat, oder?
Flavius hat geschrieben:Einfache Selbst-Organisation ist aber zu beobachten; kommt also vor.
Eben! Und die Selektion sorgt dafür, dass diejenigen Individuen, die vorteilhafte Konfigurationen der Gene haben, eine bessere Überlebenschance haben als die anderen.
Mehr ist eigentlich zur Selektion nicht zu sagen.
Flavius hat geschrieben:Darf ich mein Flugzeug-Beispiel nochmals in Erinnerung bringen: 2 Flugzeuge stoßen durcháus häufig (=alle 13,5 Jahre! ) in der Luft zusammen. 3 Flugzeuge: ist auch möglich; 4 Flugzeuge: ja, schon noch denkbar; aber schon höchst selten (alle 40.000-50.000 Jahre ?) ; 5 : ???
Die Frage ist nicht, ob ein solcher multipler Zusammenstoß wahrschenlich ist oder nicht.
Ein besseres Beispiel ist das mit den Würfeln.
Ich würfle 1000 Mal, und frage danach einen Mathematiker, welche Wahrscheinlichkeit es gibt, exakt diese Folge von Würfen zu würfeln. Die Antwort ist (wie wir wissen) verschwindend gering ( 1 zu mehreren Trilliarden).
Aber der Punkt ist, ich habe soeben genau diese Folge gewürfelt und
das Ergebnis festgehalten. Verstehst du jetzt, wie Selektion funktioniert? Die zufälligen "Würfe" der Mutation werden von der Selektion sinnvoll festgehalten.
Frage:
Wer bestimmt die Mutationen?
Antwort: Niemand! — Si entstehen zufällig, z. Bsp. durch Kopierfehler oder kosmische Strahlung.
Du machst in deinen Überlegungen mindestens zwei gravierende Fehler:
a) -
Dass Natur etwas erreichen will. —
Aber die Natur hat keinen Willen. Evolution ist wie ein blinder Uhrmacher der Funktionierendes festhält und weiter verwendet.
b) -
Dass Mutation nichts Neues hervorbringen kann. —
Dabei sind Mutationen ohne willens- und gefühllos. Sie sind einfach da, und die Selektion sucht sich auf Basis des Fortpflanzungserfolges die Besten heraus.
Ich kann verstehen, dass dies dich verwirrt. Das Problem liegt darin, dass Veränderungen auf der Mikroebene im Genom stattfinden und Veränderungen im Phänotyp des Individuums bewirken, die dann erfolgreich in der Fortpflanzung sind.
Flavius hat geschrieben:Eine rot-unterlegte Frage beantworte ich (wie folgt): Ich behaupte, dass Selektion überbewertet, nicht all die ihr zugesprochenen Funktionen hat, weil das - mit ein wenig Nachdenken oder in- Ruhe-mal-Ansehen - eigentlich gut u. leicht erkennbar ist.
Das ist keine Erklärung, sondern nur eine weitere Behauptung von dir; eine Ausrede die im Zusammenhang bedeutungslos ist.
Und was die zweite Frage betrifft: Du hast dir die Prozentzahlen "aus den Fingern gesogen", nicht wahr?