Janina hat geschrieben:Was irgendwo sein muss, aber wir noch nicht angeschaut hat, IST noch nicht!
Dir ist klar, dass Du damit die Naturwissenschaft zu einer anthropozentrischen Veranstaltung machst. - Und damit bist Du eigentlich nah dran an Descartes, wenn er die Res Extensae (alias "naturalistische Welt") möglicherweise als Vorstellungs-Größe des Menschen bezeichnet - zumindest würden wir es nicht merken, wenn es so wäre, wie Descartes radikal-skeptizistisch meint.
Janina hat geschrieben:Nimm es einfach hin. Wir haben uns an Unvorstellbares gewöhnen müssen, das noch viel härter ist. Es ist sinnvoller, nur noch zu rechnen.
Irgendwo stimmt da was noch nicht.
1) Sich an Unvorstellbares gewöhnen, sollte eh Grundlage geistigen/spirituellen Verständnisses sein - insofern würde ich hier lakonisch feststellen, dass die QM auf physikalischer Ebene nachzieht.
2) Es ist schwer vermittelbar, dass der Mond erst wurde, als er erstmals angeschaut wurde. - Er wurde erstmals bewusst, ja - aber ontisch war er doch schon vorher da, oder nicht?
3) Wenn man "rechnet", tut dies ein Physiker für DEN Raum, den er methodisch erfassen kann - das sagt darüber hinaus nichts aus.
4) "IST" aus Deinem Munde kann man auch als "Offenbarung" verstehen: Alles, was für uns wahrnehmungsmäig "sein" kann. - "Ontisch" heißt aber nicht nur, was anthropozentrisch "sein" kann, sondern was generell "sein" kann.
Janina hat geschrieben: Präsenz kann auch gedanklich sein. Man kann den Geist erleben, ohne an Gespenster zu glauben.
Moment: Es ist aber ein Unterschied, ob eine Vorstellung präsent ist oder eine Entität.
Janina hat geschrieben:Die Präsenz beschreibt nicht ein Objekt, sondern unsere Wahrnehmung.
Nochmal Moment: Es ist ein Unterschied, ob man die eigene Vorstellung wahrnimmt oder eine Entität. - Es ist ein Unterschied, ob ich mir Frau Holle im Bett vorstelle oder ob sie in meinem Bett liegt.
Janina hat geschrieben:Dabei eine ontische Entität zu suchen geht am Sinn genauso kleingeistig vorbei, wie ein Chirurg, der schon tausene Gehirne aufgeschnitten und keine Seele, oder wie Juri Gagarin, der im Weltraum war und keinen Gott gesehen hat.
Nee - einfacher Grund: "Entität" muss doch keine physikalische Entität sein - Gagarins Seele IST eine Entität.
Janina hat geschrieben:Aber in dir präsent. Also "geistig".
Aber "er weiß nichts davon". - Es ist ein Unterschied, ob Du an Jesus denkst und er merkt es nicht, oder ob Du an Jesus denkst und er merkt es. - Beides kann man "geistig" nennen - aber da spielt uns die Sprache einen Streich - es ist Unterschiedliches.
Janina hat geschrieben:Wenn es dir mit Gedanken an sie besser kommt als ganz ohne Erinnerung, ist sie schon irgendwie da.

Wenn ich DIESE Art von Anwesenheit als "geistig" bezeichne, kann ich in vielen Texten von dir, wo das Wort "geistig" vorkommt, zustimmen.
Da haben wir jetzt ein sprachliches Problem: - Die RKK würde sagen, mit der Transsubstantation liegt Frau Holle tatsächlich bei mir im Bett. - Andere könnten sagen, sie sei mir zwar präsent, ist aber selbst woanders. - Möglicherweise ist dieser Unterschied die Grundlage des Streits zwischen Katholen und Evangelen.
Janina hat geschrieben:Dein Bestehen auf Ontik ist kleingeistig und verliert die gefühlte, die "geistige" Präsenz.
Irgendwas verstehst Du hier anders als ich. - Test-Frage: Gab es Gott bereits, als es im Rahmen der Evolutions-Theorie noch keine Menschen gab?
Janina hat geschrieben: closs hat geschrieben:
Welchen Sinn macht der Gottesbegriff, wenn er auf ein "Es war einmal" reduziert ist?
Keinen. Dann reduziere ihn doch nicht!
Das verstehe ich überhaupt nicht.