Unser aller gemeinsamer Ururur...opa.

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closs
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#771 Re: Unser aller gemeinsamer Ururur...opa.

Beitrag von closs » So 2. Apr 2017, 21:12

Stromberg hat geschrieben:Ach wo, das liegt >>natürlich<< an unseren "Formatierungen".
So ist es - es hat nichts mit mangelnder Intelligenz oder mangelnder inner-systemischer Kohärenz zu tun, sondern mit der Denk-Formatierung. - Da sind großflächige schwarze Löcher, die sich logischerweise nicht selber entdecken können. - Das ist wie bei Kindern, deren Sehnerven in den ersten Jahren nicht geschult werden - die Nerven entwickeln sich dann nicht richtig. - Das ist das geistige System einer Epoche. - Normalerweise wird so etwas erst besser, wenn es irgendeine Katastrophe gibt, die das System auseinander-bläst.

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Scrypton
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#772 Re: Unser aller gemeinsamer Ururur...opa.

Beitrag von Scrypton » So 2. Apr 2017, 21:17

closs hat geschrieben:
Stromberg hat geschrieben:Ach wo, das liegt >>natürlich<< an unseren "Formatierungen".
So ist es
Es bringt nichts deine >>blödsinnigen<< Unterstellungen zu wiederholen indem du >>erneut<< den wichtigen Folgesatz einfach >>abschneidest<<. Das ist Zitate-Fälschung, hast du nichts besseres mehr?

closs hat geschrieben:
Stromberg hat geschrieben:Ach wo, das liegt >>natürlich<< an unseren "Formatierungen".
Bingo.
Ähm, falsch. Du hast den an dieser Stelle >>wichtigen<< Folgesatz einfach fallen lassen um zu suggerieren ich würde deinen blödsinnigen Vorwürfen zustimmen.

In Wahrheit ist es >>so<< zu lesen:
Ach wo, das liegt >>natürlich<< an unseren "Formatierungen". Eine Ausrede natürlich und eine, wie passend, beliebige noch dazu.

closs hat geschrieben:
Josi hat geschrieben:Nur bitte, versuche meine Gedanken nicht mit überzeitlichen, unterzeitlichen, nebenzeitlichen, hinterzeitlichen oder sonstig verorteten Zeitlichkeiten, oder ähnlichen Unsinn zu verknüpfen,
Das ist genau die Masche, die hier des öfteren zu beobachten ist
Eben. Diese Masche deiner beliebigen Begriffs-Erfindungen mit beliebigen Bedeutungen für die du auch keinerlei Begründungen anführen kannst sind bei dir jeden Tag zu beobachten.
Doch sie führen zu nichts, auch das wird dir von unterschiedlichsten Forenteilnehmern jeden Tag nahegelegt. Allerdings zeigst du dich unfähig dazu zu lernen.

closs hat geschrieben:Ist Dir eigentlich klar, dass "Aufklärung" im Grunde etwas ganz anderes ist, als heute gerne kolportiert wird?
Im Gegenteil: Aufklärung ist das, was du erkennbar nie erfahren konntest. Du bist alles andere als aufgeklärt.

closs hat geschrieben:
Stromberg hat geschrieben:
closs hat geschrieben:Die Frage lautet, ob und wie Jesus aus Gott ableitbar
Nein so lautet die Frage >>nicht<<. Diese Frage stellt sich noch nicht mal, denn folgt man deiner >>beliebigen<< Glaubens-Annahme dass es das "Höchste" gäbe indem sich >>alles<< aufheben (und in dieser Folge damit auch ableiten) lässt dann gilt das damit auch automatisch für Jesus und jeden anderen Menschen oder Menschengott.

Du sollst also nach wie vor begründen weshalb deine Aussage ">>Jesus<< ist Gott" zutreffend sein sollte.
Ich habe begründet, unter welchen Prämissen dieses plausibel ist.
Nein hast du nicht. Siehe oben, siehe Zitat.
Die Begründung für "Jesus ist Gott" kann nicht die Prämisse sein dass Jesus gleich Gott ist.

Dass deine zirkelschlussartigen Tautologien zu nichts taugen solltest du allmählich kapieren und selbst die Setzung dass Gott Mensch werden musste um irgendeine behauptete Kluft zu überwinden führt ongologisch|dialektisch|hermeneutisch >>nicht<< zu Jesus und >>genau darum<< findest du ja auch keine Begründung dafür.

Also: Begründe weshalb "Jesus ist Gott" zutreffend sein sollte.
Ausreden und Behauptungen vorgebrachter Begründungen, die du bis heute noch nie abliefern konntest zählen natürlich nicht weil dies >>keine<< Begründungen sind. Mach doch mal, wovor hast du Angst?

closs hat geschrieben:
Stromberg hat geschrieben:Eine Frage die du ganz bewusst nicht beantworten wolltest weil du ganz genau weißt, dass deine Antwort nur die Beliebigkeit der hegelschen Dialektik aufzeigen würde.
Moment: Bei HEGEL gibt es KEIN Ende
Das war auch nicht die Frage, was soll dieser Blödsinn?
Du hast in deiner Beliebigkeit etwas vom "konkurrenzlosen Höchsten" behauptet und wurdest gefragt ob es auch ein konkurrenzloses >>Tiefstes<< gäbe.

closs hat geschrieben:ALLES System-Denken, ob naturalistisch oder theologisch, ist nach Deiner Definition "beliebig"
Ähm nein, >>völlig<< falsch. Diese Definition gibt es von mir nicht und ich gehe jede Wette ein dass du der einzige Mensch hier bist der auf diese wie gewohnt alberne Idee kommen würde. Schließlich habe ich dir gegenüber schon unzählige male genau >>das Gegenteil<< ausgeführt und geschildert doch befürchte ich ermöglicht es dir dein Gedächtnis nicht mehr längere Diskussionen zu führen. Du vergisst alles regelmäßig und behauptest bereits erledigte, immer wieder habe ich das Gefühl du hättest einen "Reset-Button" ausgelöst.

closs hat geschrieben:
Stromberg hat geschrieben:Darum erneut und vollständig: Naturwissenschaft setzt eben nichts, so wie Popper. Wir alle steigen erst nach deinem Raum der beliebigen Setzungen ein
Und schon wieder schaffst Du es, mit zwei Sätzen ein Oxymoron zu schaffen.
Du verwendest Begriffe dessen Bedeutung dir erkennbar >>nicht<< bekannt ist. Ein Oxymoron wäre es würden sich beide Sätze widersprechen, doch das tun sie nicht.
Merke: Nach irgendwelchen >>willkürlichen|beliebigen<< Setzungen wie die deinen einzusteigen entspricht >>keiner<< Setzung.

closs hat geschrieben:Aber das heißt doch nicht, dass es kein Vorher gibt.
Dass es >>kein<< Vorher gibt wird auch >>weder<< von Naturwissenschaftlern >>noch<< von Popper gesetzt, genau das willst du aber nicht kapieren. Ein jedes annehmbares "Vorher", das durchdacht werden könnte muss erstmal >>erdacht<< werden und ist damit >>beliebig<<. Von >>Beliebigen<< auszugehen, als >>wäre<< es Wirklichkeit, >>das<< macht das Spielchen erst zu einer Setzung.


Darum merke: >>Nicht<< auf beliebige Setzungen zu setzen ist wie schon mehrmals und im Detail erläutert >>keine<< Setzung.

closs hat geschrieben:Er setzt für Dich nur deshalb nichts, weil Du den Punkt, an dem Du einsteigst, als Nullpunkt kalibrierst
Sogar das stimmt nicht (siehe oben) und diese Aussage zeigt zugleich, dass du es >>wirklich nicht<< zu kapieren scheinst.
Ich kalibriere nichts als Nullpunkt und ich setze auch >>nicht<< dass es keinen vorausgehenden Punkt gäbe. Anders als du erkenne ich allerdings an dass jeder hypothetisch erdenkbar vorausgehende "Punkt" >>nicht<< zu überprüfen und gleichzeitig der persönlichen Willkür|Beliebigkeit geschuldet ist.
Von >>keinem<< dieser beliebig erdenkbaren Punkte auszugehen ist aber >>keine<< Setzung, ganz gleich wie oft du deinen Vorwurf noch anbringen willst. Es doch zu tun, wie du es also handhabst, würde erst zu einer Setzung führen.

closs hat geschrieben:
Stromberg hat geschrieben:Der kritische Rationalismus wäre erst >>dann<< beliebig und nicht mehr ergebnisoffen wenn beliebige sich erdachte Dinge, die gleichzeitig >>nicht<< überprüft werden >>können<< so verwertet werden als würde es diese Dinge geben.
Du verwechselst "Brechen der eigenen Methodik" mit "Beliebigkeit".
Haha, so ein Blödsinn.
Beliebiges zu setzen würde die Methodik des kritischen Rationalismus >>natürlich<< brechen, denn kritischer Rationalismus erlaubt es nicht beliebiges zu setzen. Ich verwechsel hier aber deshalb nichts weil das Setzen von Beliebigen nur eines wäre: Nämlich >>beliebig<<.

closs hat geschrieben:mir geht es allein um die phänomenologische Frage: "Was passiert im Umkreis von Homoöpathie?"
Und die Antwort ist: Nichts passiert im Umkreis von Homöopathie. Der Placebo-Effekt "passiert" immer und überall und macht auch dann vor wirkungsfreien Placebos nicht halt wenn sie von einem Homöopathen als Globuli bezeichnet an den Mann gebracht werden.

closs hat geschrieben:
Stromberg hat geschrieben:Was sich nachweislich als falsch erweist ist keine Realität
Das ist koinzidiert sicherlich oft
Ähm nein, immer.
Du wirst kein Beispiel anführen können das dies einschränken würde. Wenn doch dann schieß mal los, beliebige Glaubens-Annahmen gehören aber >>nicht<< dazu.

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Münek
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#773 Re: Unser aller gemeinsamer Ururur...opa.

Beitrag von Münek » Mo 3. Apr 2017, 22:59

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:. Aber diesbezüglich sind Dir die Theologieprofessoren weit, weit überlegen. Die kennen die alt- und neutestamentlichen Texte und deren Sinn und Bedeutung im Einzelnen sehr genau.
Persönlich kann mir geistig-spirituell jeder überlegen sein
Das Schlimme ist: Du scheinst Dich in Deiner Unbelehrbarkeit und Lernresistenz allen "geistig" überlegen zu fühlen. Für Außenstehende wirkt das natürlich höchst albern - bisweilen bizarr.

Die Uni-Professoren sind Dir ohnehinin allen Belangen dermaßen weit voraus - das ahnst Du nicht. Du könntest das nur kapieren, wenn Du deren Bücher liest. Aber diesbezüglich stellst Du Dich stur und verweigerst die notwendige Lektüre.


closs hat geschrieben:ich kenne da einige Menschen in meinem Umfeld, bei denen ich es stark vermute (da sind übrigens auch intellektuell vollkommen unauffällige Menschen dabei). - Aber ein studierter Theologe oder Philosoph zu sein, nützt nicht unbedingt etwas - wenn ein Kubitzas oder Metzinger die alttestamentarischen Texte aus seiner Sicht versteht, KANN das komplett an deren geistigen Sinn vorbei gehen - eben weil deren Weltbild nicht kompatibel mit geistigen Erkenntnissen ist.
Solange Du Deine geistigen Erkenntnisse auf biblische Aussagen stützt, hast Du sehr schlechte Karten. Die Exegeten sind Dir da weit, weit voraus. Du bist theologischer Laie - und Deinen Dilettantismus beweist Du ja immer wieder.

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Umso erstaunlicher ist es, dass Du Dich aus Deiner laienhaften Position immer wieder erdreistest, die Exegeten kritisieren zu können.
Du findest es deshalb erstaunlich, weil Du "Laienhaftigkeit" und "Professionalität" falsch anwendest.
Nö, das glaube ich nicht. - Du hast Dir zwar ein persönliches Glaubensgebäude zusammengebastelt - solange Du dies auf die Bibel stützt, wirst Du von den theologischen Experten voll abgewatscht.

closs hat geschrieben:Du hast zu viel Obrigkeits-Respekt vor Akademikern.
Nö - diesen Respekt habe ich auch vor dem nichtakademischen Autoschlosser, der Mängel an meinem KFZ beseitigt oder vor meinem Steuerberater. Mit Laienmeinungen kommt man hier nicht weiter - im Gegenteil.

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Wie will man hermeneutisch "Realität" ohne vorherige "Setzung" erschließen? Nee - erstmal wird glaubensmäßig "gesetzt"
DAS tut die HKM genauso - es geht nicht anders.
Doch doch. Es geht insofern anders, indem man es einfach unterlässt.

:lol: :lol: :lol:

closs hat geschrieben:Aber diese Setzungen sind allgemeiner Natur - es bleibt genug Platz für ergebnisoffene Forschung im verbleibenden breiten Korridor.
Nö - die Setzungen der Katholischen Kirche sind gewiss nicht allgemeiner, sondern sehr spezieller Natur. Infragegestellt werden darf nichts. Sonst gibt es was zwischen die Hörner. Siehe Uta-Ranke Heinemann, Drewermann, Küng, Lüdemann und viele andere.

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Wenn die Setzung/Prämisse nichts taugt, kannst Du jede noch so feinsinnige Hermeneutik, die darauf aufbaut, in die Tonne kloppen.
Meine Rede - deshalb hat es ja das Spaghetti-Monster so schwer.
Das "Monster" holt meines Wissens auf, während sein Kumpel "der liebe Gott" in der säkularen Welt immer mehr an Terrain verliert. Der alte Jahwe sollte seine Geschöpfe nicht so vernachlässigen.... :)
Zuletzt geändert von Münek am Mo 3. Apr 2017, 23:49, insgesamt 1-mal geändert.

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#774 Re: Unser aller gemeinsamer Ururur...opa.

Beitrag von closs » Mo 3. Apr 2017, 23:35

Münek hat geschrieben:Die Uni-Professoren sind Dir in allen Belangen dermaßen weit voraus - das ahnst Du nicht.
Das ist eine Null-Aussage - ich würde sogar soweit gehen, dass DU irgendwelchen Uni-Professoren voraus sein kannst - jeder kann das im speziellen Fall. - Es kommt darauf an, WORIN man voraus oder hintendran ist.

Es geht doch nicht darum, einem Exegeten-Professoren in einer Sach-Exegese voraus zu sein - natürlich wird der schon wissen, dass meinetwegen das Wort "Logos", das bei Johannes vorkommt, in dieser Zeit auch "da" oder "dort" verwendet wurde, hebräisch auf "memra" zurückgeht, was seinerseits im Hebräischen "da" oder "dort" vorkommt - etc, etc. - Darum geht es doch gar nicht.

Es geht um die INTERPRETATION dessen, was man wissenschaftlich-akribisch zusammenführt - und DAS hat eben viel mit eigener Weltanschauung zu tun. - Und dann kann die Putzfrau Elsa Brammel den betroffenen Text aus dem Stand unter Umständen besser interpretieren/verstehen als eben dieser Professor. - Und immer wieder: Die EIGENTLICHE Deutung von Bibeltexten macht die Hermeneutik. - zum Verständnis:

"Die Lehre vom Verstehen (von griech. hermeneuo auslegen, erklären, deuten, Aufschluss geben, verdolmetschen). Sie wird in der gesamten
Geisteswissenschaft angewandt. Auf die Bibel bezogen geht es darum, einen Text aus sich heraus und in seinem Zusammenhang zu verstehen und seinem Sinn nach zu erschließen".
"Bevor ich in die Lage komme einen biblischen Text zu verstehen <also hermeneutisch nach seinem Sinn zu fragen>, und dieses Verständnis mein Leben zu bestimmen vermag, muss ich mich jedoch fragen: Was finde ich in dem Abschnitt überhaupt vor? Mit der Klärung dieser Frage beschäftigt sich die Exegese (von griech. exegeomai: herausführen, auseinander setzen, beschreiben, darstellen)"
(aus: "Exegese, Hermeneutik", A. Schweiger).


Zum Verständnis - hier steht:
Bevor man Bibel-Stellen per Hermeneutik auslegen, substantiell interpretieren, die Frage "Was-ist-damit-gemeint?" beantworten kann, muss man Vorarbeit leisten (= Exegese). - Der Verfasser nennt dazu bspw. "Grammatische Analyse" und "Klärung der Begriffe". - Mit Verlaub: Genau so war das Verhältnis von Exegese und Hermeneutik zu meinen Studienzeiten - da hat sich offenbar nichts geändert.

Wenn also, um ins Konkrete zu gehen, Theißen sagt, dass Jesus eine Naherwartung (in Deinem Sinn) hatte, ist das keine exegetische, sondern eine hemeneutische Aussage - deshalb mein bisher unbeantwortete Frage entweder an Dich oder Sven, ob es denn eine historisch-kritische Hermeneutik gäbe. - Eine Antwort wäre wichtig, da Hermeneutik IMMER weltanschaulicher Natur ist. - Dies bezogen auf Deinen Anfangsspruch: Die Putzfrau Elsa Brammel und somit auch ein Closs oder Münek können prinzipiell einem Exegeten-Professoren x HERMENEUTISCH weit voraus sein.

Auf den Rest Deiner Ergüsse möchte ich nicht eingehen, weil sie Ausdruck desselben Missverständnisses in kreativ vielen Varianten sind.

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#775 Re: Unser aller gemeinsamer Ururur...opa.

Beitrag von Münek » Di 4. Apr 2017, 00:15

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Die Uni-Professoren sind Dir in allen Belangen dermaßen weit voraus - das ahnst Du nicht.
Das ist eine Null-Aussage
Das ist eine sehr konkrete Aussage. Du kannst da als Laie nicht mithalten.

closs hat geschrieben:ich würde sogar soweit gehen, dass DU irgendwelchen Uni-Professoren voraus sein kannst - jeder kann das im speziellen Fall. - Es kommt darauf an, WORIN man voraus oder hintendran ist.
Gewiss - so argumentieren die Astrologen gegenüber den Astronomen...

closs hat geschrieben:Es geht um die INTERPRETATION dessen, was man wissenschaftlich-akribisch zusammenführt - und DAS hat eben viel mit eigener Weltanschauung zu tun.
Nee - eben nicht. Es geht bei der historisch-kritischen Wissenschaft nur um fassbare Geschichtlichkeit. Nicht um Weltanschauung.

closs hat geschrieben:Und immer wieder: Die EIGENTLICHE Deutung von Bibeltexten macht die Hermeneutik.
Die Hermeneutik ist nichts wert, wenn die Setzung falsch ist. Du kannst mit Hermeneutik eine tote Setzung nicht zum Leben erwecken. Daran kommst Du nicht vorbei.

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#776 Re: Unser aller gemeinsamer Ururur...opa.

Beitrag von closs » Di 4. Apr 2017, 00:43

Münek hat geschrieben: Es geht bei der historisch-kritischen Wissenschaft nur um fassbare Geschichtlichkeit. Nicht um Weltanschauung.
Also gibt es keine historisch-kritische Hermeneutik - kann gut sein. - Das heisst aber AUCH: Die Aussage "Jesus hatte eine Naherwartung" kann keine historisch-kritische Aussage sein, da sie Deutung, also Hermeneutik, ist. - Hmm - und jetzt?

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#777 Re: Unser aller gemeinsamer Ururur...opa.

Beitrag von Münek » Di 4. Apr 2017, 01:08

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Die Uni-Professoren sind Dir in allen Belangen dermaßen weit voraus - das ahnst Du nicht.
Das ist eine Null-
Und immer wieder: Die EIGENTLICHE Deutung von Bibeltexten macht die Hermeneutik. - zum Verständnis: "Die Lehre vom Verstehen (von griech. hermeneuo auslegen, erklären, deuten, Aufschluss geben, verdolmetschen). Sie wird in der gesamten Geisteswissenschaft angewandt.
Ich gehe mal davon aus, dass die exegetisch tätigen Theologieprofessoren sehr genau wissen, wann unter dem Begriff "Hermeneutik" zu verstehen ist.

Bei Dir habe ich den Eindruck, Du hast diesen Begriff nicht richtig verstanden.

closs hat geschrieben:Auf die Bibel bezogen geht es darum, einen Text aus sich heraus und in seinem Zusammenhang zu verstehen und seinem Sinn nach zu erschließen".
Eben - eisegetische Kapriolen à la closs (= persönliches Glaubenskonstrukt) sind absolut deplatziert.

closss hat geschrieben:"Bevor ich in die Lage komme einen biblischen Text zu verstehen <also hermeneutisch nach seinem Sinn zu fragen>, und dieses Verständnis mein Leben zu bestimmen vermag, muss ich mich jedoch fragen: Was finde ich in dem Abschnitt überhaupt vor? Mit der Klärung dieser Frage beschäftigt sich die Exegese (von griech. exegeomai: herausführen, auseinander setzen, beschreiben, darstellen)"[/b] (aus: "Exegese, Hermeneutik", A. Schweiger).
Bibelexegese sollte sich nie von dem Verständnis leiten lassen, wie dieses mein Leben bestimmt. Denn genau das führt in den dunklen Tunnel der Selbsttäuschung..

closs hat geschrieben:Zum Verständnis - hier steht: Bevor man Bibel-Stellen per Hermeneutik auslegen, substantiell interpretieren, die Frage "Was-ist-damit-gemeint?" beantworten kann, muss man Vorarbeit leisten (= Exegese). - Der Verfasser nennt dazu bspw. "Grammatische Analyse" und "Klärung der Begriffe". - Mit Verlaub: Genau so war das Verhältnis von Exegese und Hermeneutik zu meinen Studienzeiten - da hat sich offenbar nichts geändert.
Du hast nicht Theologie studiert. Also kannst Du nicht mitreden. Thaddäus hat Theologie studiert - und sie hat Deine Unkenntnis nicht nur einmal drastisch offengelegt.

closs hat geschrieben:Wenn also, um ins Konkrete zu gehen, Theißen sagt, dass Jesus eine Naherwartung (in Deinem Sinn) hatte, ist das keine exegetische, sondern eine hemeneutische Aussage
Nein - Theißen und seine Kollegen legen schlicht neutestamentliche Schriften nach historisch-wissenschaftlichen Maßstab aus. Extra für Dich zu wiederholtem Mal: Auslegung = Exegese = Interpretation.

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#778 Re: Unser aller gemeinsamer Ururur...opa.

Beitrag von Münek » Di 4. Apr 2017, 01:13

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben: Es geht bei der historisch-kritischen Wissenschaft nur um fassbare Geschichtlichkeit. Nicht um Weltanschauung.
Also gibt es keine historisch-kritische Hermeneutik - kann gut sein. - Das heisst aber AUCH: Die Aussage "Jesus hatte eine Naherwartung" kann keine historisch-kritische Aussage sein, da sie Deutung, also Hermeneutik, ist. - Hmm - und jetzt?
Was Jesus gesagt hat, das hat er gesagt. Punkt.

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#779 Re: Unser aller gemeinsamer Ururur...opa.

Beitrag von Münek » Di 4. Apr 2017, 01:26

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben: Es geht bei der historisch-kritischen Wissenschaft nur um fassbare Geschichtlichkeit. Nicht um Weltanschauung.
Also gibt es keine historisch-kritische Hermeneutik - kann gut sein. - Das heisst aber AUCH: Die Aussage "Jesus hatte eine Naherwartung" kann keine historisch-kritische Aussage sein, da sie Deutung, also Hermeneutik, ist. - Hmm - und jetzt?
Was soll das? Der Konsens, dass Jesus sich in seiner Naherwartung geirrt hat, besteht nun mal in der theologisch-exegetischen Forschung. Gäbe es diesbezüglich Zweifel, würde diese Frage innerhalb der Exegeten kontrovers diskutiert werden. Wird aber nicht.

Im dogmatischen Wald herrscht zu diesem Konsens beredtes Schweigen.

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#780 Re: Unser aller gemeinsamer Ururur...opa.

Beitrag von closs » Di 4. Apr 2017, 08:44

Münek hat geschrieben:Ich gehe mal davon aus, dass die exegetisch tätigen Theologieprofessoren sehr genau wissen, wann unter dem Begriff "Hermeneutik" zu verstehen ist.
Ganz bestimmt sogar. :D - Aber es scheint so, dass man die Exegese in Richtung Hermeneutik ausweitet - Revierkämpfe.

Münek hat geschrieben:Du hast nicht Theologie studiert. Also kannst Du nicht mitreden. Thaddäus hat Theologie studiert - und sie hat Deine Unkenntnis nicht nur einmal drastisch offengelegt.
Ein vollkommenes Missverständnis, was "studieren" ist. - Meinst Du ernsthaft, dass jemand mitreden kann, WEIL er ein Grundstudium in einem Fach hat? - Wenn Thaddäus mitreden konnte, nicht deshalb, sondern weil sie ein heller Kopf ist.

Ich erspare Dir eine Aufzählung der Fächer, in denen ich nach heutigem Jargon einen "Bachelor" habe - ich würde NIE darauf kommen, DESHALB in diesen Fächern mitreden zu können.

Münek hat geschrieben:Extra für Dich zu wiederholtem Mal: Auslegung = Exegese = Interpretation.
Nee - so wie Du es meinst, ist es Hermeneutik.

Münek hat geschrieben:Theißen und seine Kollegen legen schlicht neutestamentliche Schriften nach historisch-wissenschaftlichen Maßstab aus.
So, wie sie mit den Ergebnissen zitiert werden, ist es historisch-kritische Hermeneutik.

Münek hat geschrieben:Was Jesus gesagt hat, das hat er gesagt. Punkt.
DAS wiederum wäre eine exegetische Sache: "Nach den uns zur Verfügung stehenden Erkenntnissen hat er DIESEN gesagt und JENES nicht" - kein Widerspruch. - Aber die Auslegung, was das bedeutet, ist Hermeneutik.

Münek hat geschrieben:Der Konsens, dass Jesus sich in seiner Naherwartung geirrt hat, besteht nun mal in der theologisch-exegetischen Forschung.
Genau das ist aber nicht EXEGESE, sondern HERMENEUTIK.

Münek hat geschrieben:Gäbe es diesbezüglich Zweifel, würde diese Frage innerhalb der Exegeten kontrovers diskutiert werden.
Falls es tatsächlich keine Zweifel gibt, ist das richtig. - Aber es würde und wird an der Stelle in Frage gestellt, wo es eigentlich hingehört: in der theologischen Hermeneutik.

Münek hat geschrieben:Im dogmatischen Wald herrscht zu diesem Konsens beredtes Schweigen.
Bis dann mal ein Ratzinger oder Berger aus diesem Wald herausrufen - schon richtig. - Aber warum? - Weil, wenn ich den Theologen folge, dieses Thema gar nicht mehr inner-theologisch diskutiert, weil es hermeneutisch längst gegessen wird.

Und damit wird auch ein Schuh aus Deiner Aussage, die historisch-kritische Exegese sei Standard-Exegese in der Theologie: Ja, das ist sie - aber nur deshalb, weil sie in den Grenzen ihrer beobachtenden und beschreibenden Art zur Kenntnis genommen wird und hermeneutische Übergriffe ignoriert werden.

Auf unser Schaubeispiel übertragen:
* "Johannes der Täufer sagt ... " - Ja, danke.
* "Das Motiv der Gottessohnschaft ist mythisch weit verbreitet" - Ja, danke.
* "Das Motiv der Jungfrauengeburt spielt zur Zeit Jesu folgende Rolle: ..." - Ja, danke.
* "Das Motiv des nahen Gottreichs kommt soundsooft vor" - Ja, danke.
* "Zur Zeit Jesu gab es eine starke Erlösungserwartung im Volk" - Ja, danke.
* "Jesus selbst hatte eine Naherwartung" - Nein, danke. - Solche Fragen gehen Euch nichts an - das ist Hermeneutik - dazu habt Ihr nicht den geistigen Horizont"

DAS ist die Praxis - und anscheinend gibt es daneben bei einigen Vertretern der HKM eine Eigenentwicklung, die mangels Deckelung durch die Theologie/Hermeneutik in den Himmel schießt wie zu stark gedüngte Kartoffel-Stauden.

Um es in Deinen Worten zu sagen: Die hermeneutische Karawane ist schon längst weitergezogen. - Die HKM hat ihre Karawane in das Land außerhalb der Theologie geführt und sich dabei mit einer eigenen Hermeneutik veredelt. - Nur so erscheint es erklärbar, dass die HKM sich als unwidersprochen versteht und dies innerhalb der Theologie nicht ankommt.

Selbstkritisch muss ich anfügen, dass mir die ganze Zeit nicht klar war, dass die Grenzen zwischen Exegese und Hermeneutik heute genauso gesehen werden (siehe Schweiger), wie es zu meiner Zeit war - das scheint aber zu meiner Freude doch so zu sein. - Du brauchst also mit dem Motiv "Theologie-Laien versus HKM-Profis" nicht zu kommen - das Problem ist sehr viel sachlicher zu klären.

Beziehungsweise - so sagst Du es raffinierterweise ja gar nicht: Du meinst, ICH sei ein Laie und die säkulare historisch-kritische Exegese mit hermeneutischem Anspruch sei Profi-Theologie. - Nur: Damit sagst Du im Grunde, dass das trojanische Pferd "säkulare historisch-kritische Exegese mit hermeneutischem Anspruch" DIE Theologie sei. - Die wirklich-, also geistig-hermeneutische Theologie, die Du damit als Laien bezeichnest, selbst wenn Du es über mich tust (was zuviel der Ehre ist), reagiert dann und bezeichnet dieses trojanische Pferd als "Antichrist", was dann zu Empörung führt, weil man sich selbst schon so weit eingenistet hat, dass man selber meint, man sei Theologie.

Echt raffiniert - brillant so lange Loopings gefahren, bis man selber nicht mehr weiß, was unten und was oben ist. - Und da wird es Änderungen geben und gibt es auch bereits. - Konkret: Die beiden Karawanen "säkulare historisch-kritische Exegese mit hermeneutischem Anspruch" und "rein sachliche historisch-kritische Exegese in Zusammenarbeit mit den theologisch Hermeneutikern" werden tatsächlich weiter ihre unterschiedliche Wege gehen. - Und sie scheinen bereits heute so weit auseinander zu sein, dass man sich kaum noch umeinander kümmert - dies interpretierst Du als "unwidersprochen". - Kommt der Grundgedanke meiner Ausführungen rüber?

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